Die Quellen von Taizé - Frère Roger (Taizé) - E-Book

Die Quellen von Taizé E-Book

Frère Roger (Taizé)

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Beschreibung

Wie in einem persönlichen Brief macht der Gründer der Communauté von Taizé deutlich, welches Glück in der Schönheit des Glaubens, in der Kraft des Gebets und in der Erfahrung von Gemeinschaft liegt. Die Gedanken bilden die Grundlage für das Leben der Communauté von Taizé – Gedanken, die jeden Menschen bewegen, der auf der Suche nach einem erfüllten Leben ist. Ergänzt wird das Buch durch die Worte Johannes Pauls II. bei seinem Besuch der Gemeinschaft von Taizé, sowie durch einen aktualisierten historischen Überblick über Entstehung und Entwicklung der Gemeinschaft. Mit einem Vorwort des neuen Priors von Taizé, Frère Matthew.

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Seitenzahl: 51

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Frère Roger, Taizé

Die Quellen von Taizé

Gott will, dass wir glücklich sind

© 2024 Ateliers et Presses de Taizé, 71250 Taizé, France

Übersetzung aus dem Französischen:

Wolfgang Bader in Zusammenarbeit mit

der Communauté von Taizé

© Les Ateliers et Presses de Taizé 2011

© Verlag Herder GmbH, Freiburg im Breisgau 2024

Alle Rechte vorbehalten

www.herder.de

Abbildungen im Innenteil:

© Taizé, © Sabine Leutenegger, © Jakub Sobecki, © Cédric Nisi

Cover-Motiv: © Tamino Petelinšek, © Ateliers et Presses de Taizé, 71250 Taizé, France

EPUB-Konvertierung: wunderlichundweigand, Schwäbisch Hall

ISBN Print 978-3-451-39768-4

ISBN E-Book (EPUB) 978-3-451-83206-2

Inhalt

Geleitwort

Ein kleines Vorwort

Die Quellen von Taizé

Mitten unter euch steht der, den ihr nicht kennt.

Was ihr dem Geringsten meiner Brüder tut, das tut ihr mir.

Mit einem versöhnten Herzen

Sich verwirklichen in Gottes Gegenwart

Wenn das Vertrauen des Herzens der Anfang von allem wäre …

Die kleine Quelle von Taizé

Das Lebens­engagement

Worte von Papst Johannes Paul II. in Taizé, 1986

Auf dem Hügel von Taizé

Geleitwort

Ich erinnere mich noch, wie ich als Student zum ersten Mal »Die kleine Quelle von Taizé«, das Herzstück des vorliegenden Buches, las. In wenigen Worten ist das Wesentliche des gemeinsamen Lebens zusammengefasst, und das hat mich damals sehr beeindruckt. Diese Kürze geht nicht zulasten einer geistlichen oder menschlichen Tiefe, ganz im Gegenteil: Anstatt schöner und oft etwas hohl klingender Ideale, kommt eine Erfahrung von gelebter Gemeinschaft und Gebet zum Ausdruck. Diese »Kleine Quelle« ist aus dem konkreten Leben entstanden und vielleicht gerade deshalb auch für uns heute von Bedeutung.

Als ich später dann die Regel des heiligen Benedikt und andere monastische Regeln kennenlernte, fiel mir die Verbindung auf. Frère Roger hatte seine theologische Abschlussarbeit über diese Texte geschrieben und mit dem ihm eigenen Sinn für Poesie das Beste aus dieser jahrhundertealten Weisheit gezogen. Doch er verband sie mit etwas völlig Neuem. Dieses Neue verdanken wir seinem Mut, sich auf das Wesentliche zu beschränken. Er versuchte sich erst gar nicht an etwas, das ohnehin niemals erschöpfend sein kann, und wollte vor allem seinen Lesern keine Last auflegen. So sind alle, die diese »Kleine Quelle« in ihrem Leben umzusetzen versuchen, aufgerufen, ihre persönliche Freiheit einzusetzen, auf den Ruf Christi zu antworten und sich für Gemeinschaft zu entscheiden. Frère Roger wusste, dass dies mit einem Wagnis verbunden ist. Aber er spürte, dass sich dieses Wagnis lohnt. Er vertraute darauf, dass der Heilige Geist auch künftige Generationen von Brüdern für ein »Ja« des ganzen Lebens begeistern würde.

Mögen diese Texte Frère Rogers helfen, dass wir uns auf das Geheimnis der Gegenwart Gottes und den Ruf Christi im eigenen Leben einlassen. Christus fragt uns: »Wirst du, der du mir nachfolgen willst, ohne zurückzuschauen, es stets aufs Neue wagen, dem Evangelium zu vertrauen?«

Frère Matthew, Prior der Communauté von Taizé

Ein kleines Vorwort

Frère Roger hat in seinem Leben viel geschrieben. Bevor er sich mit dem Gedanken trug, eine Gemeinschaft von Brüdern zu gründen, dachte er darüber nach, Schriftsteller zu werden. Diese Idee hat er bald aufgegeben, aber sein Talent und sein Bemühen, mit wenigen Worten Gedanken, Gebete, Anliegen, Erlebnisse festzuhalten, hat er sich bewahrt. »Dichterisches Schaffen ist für mich eine Befreiung«, schrieb er 1970 in sein Tagebuch. Drei Jahre später hält er fest: »Wenn ich auf der kleinen Bank aus Tannenholz sitze, überkommt es mich, wieder zur Feder zu greifen – wie ein Handwerker, den es unwiderstehlich drängt, immer etwas Neues zu schaffen.«

Unter den Aufzeichnungen, Büchern und Briefen, die Frère Roger in einem Zeitraum von 65 Jahren veröffentlicht hat, gibt es Texte, die eine besondere Bedeutung haben, da sie die Grundlage des gemeinschaftlichen Lebens der Brüder in Taizé bilden. Darin richtet er sich persönlich an jeden einzelnen Bruder der Communauté: »An dich, der du in Gemeinschaft mit Christus, der Liebe ist, dein Leben führen willst. Je mehr du dich an einigen grundlegenden Werten, an einigen einfachen Lebensregeln ausrichtest, desto freier kannst du dein Leben lang von einem Provisorium zum anderen übergehen.«

Für Frère Roger ist die Communauté immer »in Gründung« geblieben. Das zeigt sich auch daran, dass er die erste Fassung der »Regel von Taizé« aus den Jahren 1952–53 immer wieder überarbeitete und in den 1970er-Jahren noch einmal vereinfachte. »Denn«, so sagte er, »das ist keine Regel im herkömmlichen Sinn, sondern weist lediglich einen Weg, um ein ›Gleichnis der Gemeinschaft‹ zu leben« (Tagebuch, 26. April 1974). 1980 gab er ihr den Titel »Die Quellen von Taizé«. Wiederum zehn Jahre später (1990), als die Communauté 50 Jahre alt wurde, hat Frère Roger »Die Quellen von Taizé« ein weiteres Mal neu gefasst unter dem Titel »Liebe aller Liebe«. Der ursprüngliche Text dieser »Regel« findet sich nun – ebenfalls stark überarbeitet – als zweiter Teil unter dem Titel »Die kleine Quelle«.

2001 redigierte Frère Roger die »Quellen von Taizé« ein letztes Mal und gab ihnen den Untertitel »Gott will, dass wir glücklich sind«. Auf wenigen Seiten hat er hier das Wesentliche der Communauté von Taizé zusammengefasst. Der Text, der hier veröffentlicht wird, richtet sich nicht nur an die Brüder von Taizé, sondern – nach dem Willen von Frère Roger – auch an Menschen, welche »das Geheimnis im Innersten ihres Herzens ergründen möchten«.

Die Quellen von Taizé

Jesus Christus, du warst immer in mir,

ich wusste es nur nicht.

Du warst da

und ich suchte dich nicht.

Als ich dich gefunden hatte,

sehnte ich mich nur noch danach,

dass du das Ein und Alles meines Lebens würdest.

Es brannte wie ein Feuer in mir,

und dennoch vergaß ich dich immer wieder.

Aber du hast nie aufgehört, mich zu lieben.

Mitten unter euch steht der, den ihr nicht kennt.

Die stille Erwartung einer Gegenwart

»Mitten unter euch steht der, den ihr nicht kennt«, so sagte Johannes der Täufer.1

Wo immer du auch lebst, du möchtest das Geheimnis im Innersten deines Herzens ergründen. Erahnst du in dir, und sei es nur flüchtig, die stille Erwartung einer Gegenwart? Bereits diese Erwartung, schon die Sehnsucht nach Gott ist der Anfang des Glaubens.2