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Achtung: die Surfpoeten sind zurück! Zurück in den Regalen der Buchhandlungen. Zurück in den Nylonbeuteln zwischen den Pausenbroten der Schichtarbeiter, zurück auf den traumfeuchten Nachttischen unzähliger Heranwachsender und auf studentischen Wohngemeinschaftstoiletten. Auf Wunschzetteln für den Weihnachtsmann und auf Geburtstagsgabentischen. Zurück als Zeittotschläger auf den Gängen der Arbeitsämter und als Präsente zur Rente.
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Seitenzahl: 178
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Verlag Voland & Quist, Dresden und Leipzig, 2007
© by Verlag Voland & Quist – Greinus und Wolter GbR
Umschlaggestaltung: Tim Jockel
Satz: Fred, Leipzig
ISBN: 978-3-86391-049-5
www.voland-quist.de
Vorwort
Spider
Einer nach dem anderen
Ahne
Ab wann ist man ein Mann
Tube
Man muss auch mal Zeichen setzen!
Robert Weber
Ode an die Stammkneipe
Ahne
Dasselbe noch einmal
Spider
Wenn die Gärtner Pause machen
Robert Weber
Zehn gute Gründe,sich vorzeitig zu verabschieden: 1. Natur
Lt. Surf
SW-Photo
Tube
Wie ich mal mit Susanne abrechnete
Spider
Mein Freund ist Schlüpfer
Ahne
Zwiegespräche mit Gott heute: Wellen
Robert Weber
Zehn gute Gründe,sich vorzeitig zu verabschieden: 2. Freunde
Tube
Heute aber nicht
Ahne
Der Lebensinhalt ist flüssig
Spider
Schwanger
Robert Weber
Zehn gute Gründe,sich vorzeitig zu verabschieden: 3. Alter
Tube
Mein Leben-Lauf
Spider
Unvollständige Liste der schönen Dingeim Leben eines richtigen Mannes
Ahne
Wenn ich groß bin
Lt. Surf
Stummschaltung
Robert Weber
Zehn gute Gründe,sich vorzeitig zu verabschieden: 4. Ärzte
Tube
Brutzel, brutzel, brutzel …
Spider
Mein Leben ohne Pillen
Ahne
Brot
Sarah
Das Ding an der Kasse
Robert Weber
Zehn gute Gründe,sich vorzeitig zu verabschieden: 5. Liebe
Spider
Besuch aus der Provinz
Tube
Sechs Stunden
Robert Weber
Zehn gute Gründe,sich vorzeitig zu verabschieden: 6. Schauspieler
Ahne
Trautes Heim
Spider
Unvollständige Liste der schönen Dingeim Leben eines richtigen Mannes (Teil 2)
Robert Weber
Möbel
Tube
Was ich mal beim Einschlafen so gedacht habe
Ahne
Der Text, der eigentlich anders heißen sollte
Robert Weber
Zehn gute Gründe,sich vorzeitig zu verabschieden: 7. Träume
Sarah
Die Kneifzange
Spider
Hast Du Lust mich kennenzulernen?
Tube
Zugeparkt
Robert Weber
Zehn gute Gründe,sich vorzeitig zu verabschieden: 8. Essen
Ahne
Wie ich mal den Fadender ironischen Distanz zerschnitt
Spider
Marsmission
Robert Weber
Zehn gute Gründe,sich vorzeitig zu verabschieden: 9. Sprache
Tube
Die Geschichte vom Westschloss
Spider
Gutenachtgeschichte mit Happy End
Ahne
Nationaler Widerstand
Robert Weber
Zehn gute Gründe,sich vorzeitig zu verabschieden: 10. Ich
Tube
Mein Handy
Robert Weber
Die Trauerfeier
Ahne
Die Revolution muss warten
Tube
20 Cent sind zu teuer
Robert Weber
Rosemarie-Rose
Tube
Multipolster
Spider
Drogenbeichte
Ahne
Heraus zum 2. Mai
Michael Stein
Gebet gegen die Arbeit
Achtung: die Surfpoeten sind zurück! Zurück in den Regalen der Buchhandlungen. Zurück in den Nylonbeuteln zwischen den Pausenbroten der Schichtarbeiter, zurück auf den traumfeuchten Nachttischen unzähliger Heranwachsender und auf studentischen Wohngemeinschaftstoiletten. Zurück auf Wunschzetteln für den Weihnachtsmann und auf Geburtstagsgabentischen. Zurück als Zeittotschläger auf die Gänge der Arbeitsämter und als Präsente zur Rente. Und die Surfpoeten kehren auch zurück in tausende CD-Player. Ja, seit der letzten Publikation der Surfpoeten hat die CD sich wider Erwarten gegenüber der Vinyl-Schallplatte als Tonträger durchgesetzt. Als hätte er dies geahnt, legte Voland & Quist damals jedem Buch eine dieser gelochten Silberscheiben bei. Vor drei Jahren war das, als »Die Surfpoeten« erschien. Als die erste Tanzveranstaltung der Welt, bei der man nicht nur zur von DJ Lt. Surf sorgfältig ausgesuchten Musik, sondern auch zu Hörspielen von Robert Weber, zu Predigten von Michael Stein und zu Texten von Ahne, Tube und Spider tanzen kann, die Bühne verließ und die Nylonbeutel mit den Pausenbroten der Schichtarbeiter eroberte, die traumfeuchten Nachttische unzähliger Heranwachsender und so weiter, und so weiter …
Aber so wie die Surfpoeten immer wieder auf die Bühne zurückkehren, jeden Mittwoch, seit zehn Jahren, und auf die Tanzflächen, so kehren sie auch wieder in Buchform zurück. Und als CD. Und mit Sarah als Gast.
Denn es gibt immer neue Geschichten zu erzählen. Und noch längst nicht alle Ziele der Surfpoeten sind erreicht: Der Kampf gegen den Zwang zur Lohnarbeit, für Essen umsonst und billiges Bier wird noch lange dauern. Noch oft also werden die Surfpoeten wiederkehren müssen, und sie machen es gerne. Hier kommt Teil II. Hier kommt: »Die Rückkehr der Surfpoeten!«
Manchmal wird mir alles zu viel. Zum Beispiel jetzt gerade. Der Computer stürzt ab, meine Freundin klappert mit dem Abwasch, mein Sohn experimentiert neuerdings mit Böckchen, unterm Fenster reißen Bauarbeiter Mutter Erde den Arsch auf, an der Tür klingelt »Wärbung bittäh!«, am Telefon … nein, ans Telefon gehe ich jetzt nicht. Ich muss meine Nerven beruhigen, entspannen, massieren. Ich brauche Trost, Zuspruch, Liebe. Ich brauche Konsum. Ich muss etwas kaufen. Ich muss in die Schön-Schöner-Schönhauser-Allee-Arcaden. Oder, nein, noch besser, in die Kaisers’Kaufhalle. Ja, viel besser. Kaisers’Kaufhalle. Viel besser! Ja! Gut! Also die Hose angezogen und Jacke und Schuhe und eine Schleife gemacht und noch eine. Und den Rucksack gegriffen, den Rucksack mit den vielen Flaschen drin. PET-Flaschen, jede Menge. Auf dem Weg zur Kaufhalle. All die Autofahrer, die nicht richtig fahren können, die nicht mal richtig parken können. Und die Fahrradfahrer, die auch nicht richtig fahren können, sonst trügen sie ja wohl keine Helme. Und die anderen Fußgänger, die bestimmt auch zu irgendwas zu blöd sind. Dazu, an der engsten Stelle nicht stehen zu bleiben zum Beispiel. Auf dem Weg in die Kaufhalle. Manchmal wird mir alles zu viel. Mach ich mir aber nichts draus. Das wird schon wieder. In der Kaisers’Kaufhalle. Die Kaufhalle ist voll. Überall Menschen, und sie bleiben immer an der engsten Stelle stehen. Schlangen an den Kassen, Leute, die den PIN-Code ihrer EC-Karte vergessen haben oder einen 100-Euro-Einkauf mit Gutscheinen bezahlen, wobei ihnen aber 67 Cent fehlen, und weil sie kein Geld dabei haben, überlegen sie ewig, was aus ihren zwei Einkaufswagen sie zurücklegen. Am Eingang kreischen Kleinkinder auf einer Schaukellokomotive nach neuen 50-Cent-Stücken. Vor der Schiebetür jaulen die angeleinten Köter. Es herrscht Bombenstimmung. Stimmung. Ich brauche Trost. Ich suche den Flaschenautomaten. In der Getränkeabteilung ist der Flaschenautomat. Vor ihm ist eine Schlange. Ein Rentner steckt immer und immer wieder eine Flasche verkehrt herum hinein. »Mit dem Boden zuerst«, wird er belehrt, aber er hört so schlecht. Irgendwann bin ich dran. Hinter mir ist die Schlange jetzt richtig lang. Ich hole eine Flasche aus dem Sack und mache es wie der alte Mann. Immer und immer wieder. Immer und immer wieder kommt die Flasche raus. Ich fluche laut, schlage mit der flachen Hand gegen die Vorderseite des Automaten. Dann wieder von vorne. Stimmung in der Reihe hinter mir. »Mit dem Boden zuerst«, hilft mir eine junge Mutti. »Lenken Sie mich nicht ab«, schreie ich sie an, »Ich habe es eilig!« Die Flasche verschwindet im Automaten. Ich drücke den grünen Knopf. Ein Bon wird gedruckt. Ich nehme den Schnipsel, dann klatsche ich mir mit der Handfläche an die Stirn. Ich hole noch eine Flasche aus dem Rucksack. Ich stecke sie mit der falschen Seite zuerst in den Automaten. Wieder und wieder. Bombenstimmung. »Mach bloß hinne!« Ich drücke auf den Knopf für den Bon. Ich fluche laut, ziehe noch eine Flasche aus dem Sack und beginne von vorne. Ich spüre eine gewisse Ungeduld. Manche telefonieren, dass sie später kommen. Die Menschen brauchen Entspannung. Die Ärmsten. Noch ein Bon. Noch eine Flasche. Die Schlange hinter mir zischt gereizt. Noch ein Bon. Noch eine Flasche. Die Schlange hinter mir wächst. »Müssen Sie hier an der engsten Stelle stehen«, hört man vom Eingang der Getränkeabteilung. Ich schlage auf den Automaten. Eine Flasche kommt immer wieder zurück. Vielleicht ist sie sortimentsfremd. »Manchmal wird mir alles zu viel«, stöhnt die junge Mutti. Ihr Kind quengelt. Aus meinem Rucksack hole ich noch eine Flasche. Sie kommt immer wieder zurück, weil nicht mit dem Boden zuerst. Oder ist sie sortimentsfremd? Immer die gleichen Fragen. So oft. Ich hole eine Flasche aus meinem Rukksack, stecke sie in den Automaten, der gibt sie mir zurück. So oft. So oft noch. Als ich fertig bin, verlasse ich mit einem kleinen Stoß Pfandbons die Getränkeabteilung. »Müssen Sie an der engsten Stelle stehen«, schimpfe ich auf einen Bauarbeiter mit Wochenendeinkauf. Er steht ganz hinten in der Schlange. Das Gleiche an der Schlange vor der Kasse. Einer telefoniert, dass es noch dauert. »Lassen Sie mich bitte durch?«, frage ich die Schlange, die längste der drei Schlangen, »ich habe bloß Flaschenpfand einzulösen.« »Na ja, gut, Hauptsache es geht schnell, aber wir stehen auch.« »Guten Tag«, wünscht mir die Kassiererin. »Ich möchte meinen Pfand«, sage ich und reiche ihr einen Pfandbon. Sie lächelt. Sie schiebt den Bon über den Scanner, kritzelt etwas und gibt mir ein paar Münzen. Die anderen Schnipsel in meiner Hand hat sie noch nicht bemerkt.
Lt Surf empfiehlt zu diesem Text: Soyol Erdene (Kulturschatz) mit D. Gankhoyag u. B. Nandintsetseg – Orgon Hangajn Nutag (A Broad Expanse), Malodija, UdSSR, 1981Diese mongolische Band errang 1991 den siebten Platz beim World Pop Festival in Tokyo!
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