Die Rückkehr des Rippers - Martin Olden - E-Book

Die Rückkehr des Rippers E-Book

Martin Olden

4,5

Beschreibung

Klaus Scholz war ein unbedeutender Spießbürger, bis er sich als brutaler Serienmörder einen Namen machte. Nun sitzt der "Frankfurt Ripper" hinter Gittern, hofiert von den Medien. Der Ruhmsüchtige könnte am Ziel seiner Wünsche sein - würde er nicht von dem Verdacht gequält, dass ein zweiter Killer sein Unwesen in "Mainhattan" treibt, der ihn kopiert, um ihm den Rang abzulaufen. Scholz beauftragt Bernd Steiner, den Copycat-Mörder zu finden. Ein Job, der den Detektiv an die Grenzen seines Verstandes treibt... "Die Rückkehr des Rippers" ist der sechste Fall des an den Rollstuhl gebundenen Ex-Kommissars Steiner und zugleich die Fortsetzung von Martin Oldens kontrovers diskutiertem Thriller "Frankfurt Ripper". Ein Crossover, das zwei Welten zu einem abgründigen Katz-und-Maus Spiel vereint, bei dem die Psychologie der Figuren im Vordergrund steht. Weitere Fälle mit Kommisar Steiner: 1. Band: "Gekreuzigt". 2. Band "Der 7. Patient". 3.Band "Wo bist du?". 4. Band "Böses Netz". 5. Band "Mord am Mikro" - alle erschienen im mainbook Verlag

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Martin Olden

Die Rückkehr des Rippers

Steiners sechster Fall

Kriminalroman

Das Buch

Klaus Scholz war ein unbedeutender Spießbürger, bis er sich als brutaler Serienmörder einen Namen machte. Nun sitzt der „Frankfurt Ripper“ hinter Gittern, hofiert von den Medien. Der Ruhmsüchtige könnte am Ziel seiner Wünsche sein – würde er nicht von dem Verdacht gequält, dass ein zweiter Killer sein Unwesen in „Mainhattan“ treibt, der ihn kopiert, um ihm den Rang abzulaufen. Scholz beauftragt Bernd Steiner, den Copycat-Mörder zu finden. Ein Job, der den Detektiv an die Grenzen seines Verstandes treibt…

„Die Rückkehr des Rippers“ ist der sechste Fall des an den Rollstuhl gebundenen Ex-Kommissars Steiner und zugleich die Fortsetzung von Martin Oldens kontrovers diskutiertem Thriller „Frankfurt Ripper“. Ein Crossover, das zwei Welten zu einem abgründigen Katz-und-Maus Spiel vereint, bei dem die Psychologie der Figuren im Vordergrund steht.

In der Krimi-Reihe mit Kommissar Steiner sind bisher im mainbook Verlag erschienen:

1. Band: „Gekreuzigt“. 2. Band „Der 7. Patient“. 3.Band „Wo bist du?“. 4. Band „Böses Netz“. 5. Band „Mord am Mikro“.

Der Autor

Martin Olden ist das Pseudonym des Journalisten und Kinderbuchautors Marc Rybicki. Er wurde 1975 in Frankfurt am Main geboren und studierte Philosophie und Amerikanistik an der Goethe-Universität. Seit mehr als zehn Jahren arbeitet Rybicki als Filmkritiker für das Feuilleton der „Frankfurter Neuen Presse“. Ebenso ist er als Werbe- und Hörbuchsprecher tätig. Im Jahr 2013 veröffentlichte er zudem seinen ersten Thriller „Frankfurt Ripper“. Weitere Titel von Marc Rybicki sind die Kinderbücher „Mach mich ganz“, „Wer hat den Wald gebaut?“, „Wo ist der Tannenbaum?“ und „Graue Pfote, Schwarze Feder“. (Autorenwebsite: www.sonnige-sendung.de)

Martin Olden

Die Rückkehr des Rippers

Steiners sechster Fall

Kriminalroman

Handlung und Personen dieses Buchs sind frei erfunden. Jede Ähnlichkeit mit toten oder lebenden Personen und Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens sind nicht beabsichtigt und wären rein zufällig.

Copyright © 2014 mainbook Verlag, mainebook Gerd FischerAlle Rechte vorbehaltenISBN 978-3-944124-54-4

Lektorat: Gerd FischerLayout: Olaf TischerCopyright Titelbild: Olaf Tischer

Besuchen Sie uns im Internet: www.mainbook.de oder www.mainebook.de

„Das schnellste auf Erden ist der Übergang vom Guten zum Bösen.“

– Gotthold Ephraim Lessing

Inhalt

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 6

Kapitel 7

Kapitel 8

Kapitel 9

Kapitel 10

Kapitel 11

Kapitel 12

Kapitel 13

Kapitel 14

Kapitel 15

Kapitel 16

Kapitel 17

Kapitel 18

Kapitel 19

Kapitel 20

Kapitel 21

Kapitel 22

Kapitel 23

Kapitel 24

Kapitel 25

Kapitel 26

Kapitel 27

Kapitel 28

Kapitel 29

Kapitel 30

Kapitel 31

Kapitel 32

Kapitel 33

Kapitel 34

Kapitel 35

Kapitel 36

Kapitel 37

Kapitel 38

Kapitel 39

Kapitel 40

Kapitel 41

Kapitel 42

Kapitel 43

Kapitel 44

Kapitel 45

Kapitel 46

Kapitel 47

Kapitel 48

Kapitel 49

Kapitel 50

Kapitel 51

Kapitel 52

Kapitel 53

1

10. Juli 2015

Die Gestalt mit den grünen Haaren und dem kalkweißen Gesicht lachte dreckig. In ihrer Hand glänzte der Stahl eines Revolvers. Ein Mann kniete vor ihr, die Hände flehentlich erhoben. Der Grünhaarige fragte: „Hast du schon mal im fahlen Mondlicht mit dem Teufel getanzt?“ Sein Finger krümmte sich um den Abzug.

„Cool“, flüsterte Patrick Diekmann. Der Junge hockte auf dem Flur der Helene-Lange-Schule in Frankfurt-Höchst und blätterte die Seite seines Comic-Heftes um. Er war neugierig, ob es dem Joker gelang, mit seinem Verbrechen davonzukommen, oder ob ihm am Ende Batman, der dunkle Ritter, die Tour vermasseln würde. Die nächste Schulstunde begann erst in fünf Minuten. Bis dahin hätte er die Geschichte zu Ende gelesen. Falls nicht, würde er eben heimlich unter dem Tisch weiter schmökern. Das wäre auf jeden Fall spannender als der Mathematik-Unterricht von Herrn Hütte.

Mathe!, seufzte Patrick in Gedanken. Er war überzeugt, dass dieses Fach bloß erfunden wurde, um ihn zu nerven. Von Bruchthermen und linearen Gleichungen verstand er ebenso wenig wie der Joker von der Leitung eines Nonnenklosters. Wozu auch?, fragte er sich. Um ein erfolgreicher Comic-Zeichner zu werden, muss ich nicht rechnen können. Es reicht, wenn ich hinterher die fetten Tantiemen zählen kann, die von den Verlagen auf mein Konto überwiesen werden.

Für einen Moment hielt Patrick im Lesen inne. Seine Gedanken schweiften ab. Er träumte wieder davon, einer der ganz Großen Comic-Künstler wie Bob Kane, Stan Lee, Jerry Siegel oder Joe Shuster zu sein.

Jeder kennt meinen Namen und spricht ihn mit Ehrfurcht aus. Die Presse bittet mich um Interviews, man dreht Dokumentarfilme über mich und auf Google ergibt die Suche nach meinem Namen mehrere Millionen Treffer. Eine Stiftung wird nach mir benannt werden, die ich zur Talentförderung für unterprivilegierte Kinder gründe und alle loben meine Großzügigkeit. Nur Mama wird nichts übrigbleiben, als neidvoll auf meinen Reichtum zu sehen, weil ich ihr keinen müden Cent abgeben werden. Das ist mehr als gerecht, denn die hält meine Kunst für „unnützes Geschmiere“ und verlangt, dass ich fleißig die stupiden Schulaufgaben pauke, damit ich eines Tages selbst ein verbeamteter Kinderquäler wie Herr Hütte werden kann.

Patrick schüttelte den Kopf. Nein, seine Mutter hatte nichts von ihm zu erwarten. Genauso wenig seine Großmutter, deren Noten- und Ausbildungshörigkeit nur noch von ihrem religiösen Wahn übertroffen wurde. Nach einem Schlaganfall im letzten August musste sie in ein Pflegeheim. Dort konnte sie ihn wenigstens nicht mit ihren penetranten Bibelzitaten und frommen Ratschlägen nerven. Und sein Vater? Der war nicht das Schwarze unterm Nagel wert. Die letzte Postkarte hatte er vor über einem Jahr aus Kanada geschickt. Ein Grizzly war darauf abgebildet, was Patrick zum Schmunzeln gebracht hatte, als er sich vorstellte, wie der mächtige Bär seinen versoffenen Erzeuger in handliche Stücke zerfetzte. Bis heute gab es in seinem überschaubaren, sechzehnjährigen Leben nur einen Menschen, von dem er sich als Künstler ernstgenommen und verstanden fühlte. Der Mann, der neben ihm im Imkerweg in Sindlingen gewohnt hatte. Ein freundlicher Rentner namens Klaus Scholz.

„Lass dir nie deine Träume kaputtmachen. Egal, was andere zu dir sagen.“ Das war sein wertvollster Rat gewesen.

Patrick sah auf das Comic-Heft in seinem Schoß und für einen Augenblick verschwamm die geschminkte Fratze des Jokers und verwandelte sich in das lächelnde Gesicht von Herrn Scholz, der ihm so vieles über die Menschen, ihre falsche Freundlichkeit und die Schliche und Heimtücke, die sich dahinter verbargen, beigebracht hatte. „Die Menschen neigen dazu, etwas im Anderen zu sehen, was sie sehen wollen. Sie betrachten die Oberfläche, wie wenn man auf den glatten Spiegel eines Sees schaut. Was sich darunter in der Tiefe abspielt, erkennt man nicht.“

Herr Scholz war weise, erfahren und gebildet. Mit jeder Frage, die ihn beschäftigte, durfte Patrick zu ihm kommen. Er hatte ihn nie weggeschickt mit der Ausrede, er habe jetzt keine Zeit, er bräuchte Ruhe oder es gäbe Wichtigeres zu tun. Klaus Scholz hörte zu. Stundenlang. Patrick malte für ihn und sein Nachbar hütete die Bilder wie einen kostbaren Schatz. Sogar Mathe war leichter gefallen, wenn Herr Scholz Nachhilfe gegeben und die Aufgaben ruhig und anschaulich erklärt hatte. Aber dann kam der Dezember 2013 und die schöne Zeit war mit einem Schlag vorbei. Klaus Scholz verschwand aus dem kleinen Haus im Imkerweg. Einfach so. Über Nacht. Ohne auf Wiedersehen zu sagen. Patrick sah ihn erst wieder, als seine Mutter die Nachrichten einschaltete. Umringt von bewaffneten Polizisten und den Fernsehkameras der Reporter, lag Herr Scholz auf einer Bahre, Hände und Füße gefesselt, als sei er ein gefährliches Tier. Man brachte ihn ins Gefängnis und dort musste er wahrscheinlich bleiben für den Rest seines Lebens. Der Kommentar seiner Mutter hallte in Patricks Ohren wider.

„Geschieht ihm recht. Unglaublich, wie viele Leute er umgebracht hat! Was für ein Monster!“

„Herr Scholz ist kein Monster! Er hatte bestimmt Gründe für das, was er getan hat.“ Seinen Einwand hatte sie mit einem einzigen Satz beiseite gewischt.

„Du bist zu jung, um das zu verstehen.“ Damit war das Thema Klaus Scholz vom Tisch. Sie sprachen nie wieder über ihn.

Typisch Mama. Beurteilt einen Menschen nur danach, was er tut. Für sie zählt die Leistung. Das vorzeigbare Ergebnis. Weil sie ihren Tag damit verbringt, Geld im Namen der Sparkasse zu scheffeln. Was jemand fühlt, was ihn bewegt, kümmert sie einen Dreck. Soll sie Herrn Scholz doch für einen Mörder und ein Monster halten. Ich weiß, wer er wirklich ist. Mein Freund.

Patrick Diekmann kniff die großen, babyblauen Augen in seinem schmalen Gesicht zusammen. Dann tauchte er wieder in die Bilderwelten der Comic-Figuren ab. Doch nicht für lange.

„Ey, du Opfer! Was liest du da für `ne schwule Scheiße?!“

Patrick erkannte die brummende Stimme seines Klassenkameraden Steve und bemühte sich krampfhaft, nicht von seiner Lektüre aufzusehen. Er wusste auch so, dass Steve nicht allein war. Um den hochgewachsenen, muskulösen Blondschopf scharten sich wie in jeder Pause seine drei Jünger. Jerome, ein kaffeebraunes Großmaul mit Rasta-Locken und einer dicken Brille, die immerhin den Anschein erweckte, als verfüge er über intellektuelle Fähigkeiten. Manoel, ein Halb-Spanier, dessen Modell-Katalog-Frisur und engelsgleiche Züge an einen Filmstar erinnerten, dem die Arroganz aus jeder Pore triefte. Und Hülya, eine Türkin mit blondierter Mähne, wenig Hirn und zu viel Bauch. Ein verschworenes Quartett, das nicht besser oder schlechter war als die Mitschüler seiner alten Klasse, in der er sitzen geblieben war. An guten Tagen wurde er von ihnen ignoriert wie ein Bettler von den Einkaufsüchtigen auf der Zeil. Heute war kein guter Tag. Steve trat ihm gegen das Schienbein.

„Sprech ich chinesisch, Opfer?! Ich hab dich gefragt, was für `nen schwulen Mist du liest?“

Patrick antworte nicht. Unter seinen braunen Ponyfransen begann er zu schwitzen. Steves Bratpfannenhände griffen zu und rissen ihm das Heft aus den Fingern.

„Schaut`s euch an, Leute! Ich hab`s ja gesagt. Der kleine Gnom ist `ne Tunte. Nur Schwuchteln lesen Batman“, lachte Steve, bevor er das Papier zerknüllte und vor Patricks Füße warf, der regungslos und mit gesenktem Blick auf seinem Platz neben dem Eingang zum Klassenzimmer sitzen blieb.

„Da hast du sowas von recht, Mann“, nickte Jerome. „Batman ist selber `n Schwuler. Der hat Strumpfhosen an und treibt`s mit Robin.“

„Boah, wie pervers, ey!“, kam es von Hülya.

Patrick sah das Mädchen an. „Das ist nicht wahr. Batman hat viele Frauen. Zum Beispiel Selina Kyle oder …“

„Halts Maul, Opfer! Was widersprichst du meiner Freundin?“, zischte Manoel. „Willst du eine in die Fresse, oder was?“

Steve legte die Hand auf Manoels Schulter. „Fass den lieber nicht an. Hat vielleicht AIDS, so wie der aussieht. Die Schwulenseuche.“

„Igitt!“, riefen die anderen im Chor.

„Sowas kriegt man vom Schwanzlutschen“, sagte Steve. Er beugte sich zu Patrick hinunter. „Erzähl mal … wie oft hast du`s heute schon gemacht?“ Aus dem Augenwinkel sah Patrick, wie Steve die rechte Hand zu einem Kreis formte und sie mit raschen Bewegungen zu seinem geöffneten Mund führte.

„Er würd`dir auch gern einen blasen, Steve“, meinte Jerome. „Er steht total auf dich.“ Der Junge kicherte.

„Schnauze, sonst halt ich ihm deinen schwarzen Arsch hin!“, wetterte Steve.

Patrick drehte den Kopf ein wenig und bemerkte, dass weitere Jungs und Mädchen über den Gang auf das Klassenzimmer zukamen. Die Pause war bald vorbei. Zum Glück. Im Zweifelsfall war Mathe doch besser als die Schikanen von Steve und seinen Spießgesellen. Er erkannte Vanessa in der Schülertraube. Sie trug wie immer enge Jeans und einen Strickpullover, der lässig über ihre strammen Brüste fiel. Schwarzes Haar umtoste ihr schokoladenfarbenes Gesicht mit hohen Wangenknochen und braunen Mandelaugen, die ihm einmal während des Unterrichts zugezwinkert hatten. In der darauffolgenden Nacht war für ihn an Schlaf nicht zu denken gewesen. Er hatte sich ausgemalt, wie sie mit ihm sprach, ihn berührte, umarmte und küsste. Am nächsten Morgen war die Fantasie weitergegangen. Als er unter der Dusche stand, träumte er, der Wasserstrahl, der über seine Brust, seinen Bauch und zwischen seinen Beinen entlang lief, wäre Vanessas Zunge. Sie liebkoste ihn am ganzen Körper und saugte an seinem steinharten Glied, genauso wie er es bei der dunkelhaarigen Frau und dem breitschultrigen Mann auf „YouPorn“ gesehen hatte.

„Ich bin nicht schwul“, flüsterte Patrick.

„Hast du was gesagt, Opfer?“, fragte Steve. Die Spitze seines Nike-Turnschuhs traf Patricks Oberschenkel. „Steh auf, wenn du mit mir redest!“ Zögernd kam der schmächtige Junge der Aufforderung nach. Als er aufrecht stand, reichte sein Kopf nicht einmal bis zur Brust seines Gegenübers. Gegen den massigen Steve wirkte Patrick, als sei er eben erst zur Welt gekommen. „Also, was wolltest du sagen, Arschficker?“ Die Muskeln unter Steves Jack & Jones T-Shirt spannten sich.

„Ich? Nichts“, sagte er schwach und wich den bohrenden Blicken der Gruppe aus.

„Hey, Mann, der Kleine pisst sich gleich in die Hose!“, rief Jerome lachend. „Putz dir mal den Rotz ab, Heulsuse!“

Instinktiv wischte Patrick mit dem Ärmel seines eine Nummer zu groß gekauften Karo-Hemds über eine Stelle knapp unterhalb seiner zierlichen Nase.

Hülya legte den Kopf schief und betrachtete Patrick, als sei er ein seltenes Insekt. „Das ist kein Rotz, ey. Das soll `n Bart sein! Alter, der sieht aus, als hätt er sich Schamhaare in die Fresse geklebt!“

Die Umstehenden brachen in Gelächter aus.

„Die Schwulen haben alle so `n Oberlippendings, ich schwöre“, sagte Manoel. „Damit`s kribbelt, wenn sie sich die Schwänze küssen.“

„Oh, Mano, du bist krass eklig“, meinte Hülya kopfschüttelnd.

Patrick fragte sich, ob sie dieses Spiel bis zum Beginn des Unterrichts fortsetzen würden oder ob sie vorher genug davon bekämen. So oder so, er konnte nichts tun, als abzuwarten und zu hoffen, dass er die Situation überstehen würde, ohne hinterher zu bluten. Zehn Jahre Schule hatten ihn gelehrt, wie man sich als Opfer benehmen musste. Zehn Jahre in der Hölle.

„Wir werden gleich feststellen, ob er einer von den Homos ist. Ganz wissenschaftlich“, tönte Jerome. Er zückte sein Handy und drückte auf dem Display herum. „Ich habe eine brandneue Schwulen-Detektor-App. Passt auf, Leute!“

Eine blecherne Ansage erklang. „Schwulen-Detektor aktiviert. Beginne mit der Suche …“

Jerome schwenkte das Handy hin und her, zeigte mal auf Steve, mal auf Patrick oder Manoel, während ein heller Piep-Ton aus dem Lautsprecher drang, der sekündlich an Höhe und Intensität zunahm. Der Kreis der Jugendlichen, die sich neugierig um Patrick scharten, wurde größer. Seine eingefallenen Wangen erröteten, als er Vanessas Augen auf sich spürte.

Das Piepen des Handys ging in ein schrilles Pfeifen über und im selben Moment richtete es der vor Vergnügen quietschende Jerome genau auf Patricks Unterleib. Die Roboter-Stimme meldete: „Der Schwule wurde gefunden. Die Suche ist beendet.“

Steve und seine Kumpane brüllten vor Lachen. Die übrigen Schüler, die die Szene zuvor schweigend beobachtet hatten, stimmten ein, als habe sie ein Bazillus angesteckt, der ihre Gesichtszüge entstellte und sie für Patrick wie eine Bande wilder Affen aussehen ließ. Traurig bemerkte er, dass auch Vanessa vor sich hin grinste.

„Na, ihr seid aber gut gelaunt heute Morgen“, sagte Herr Hütte, der in die Runde trat und sein feistes Kartoffelgesicht zu einem debilen Lächeln verzog.

„Aber sowas von, Herr Hütte“, antwortete Jerome. „Nur der Patrick ist mal wieder mies drauf.“

Der Mathematik-Lehrer, zog einen Schlüssel aus der Tasche seines mausgrauen Anzugs und schloss die Klassentür auf. „Los, hinein spaziert meine Damen und Herren. Es erwarten euch ein paar wunderschöne Quadratwurzeln!“

Patrick hob das zerknautschte Comic-Heft vom PVC-Belag des Flurs auf. Er strich die Seiten glatt, so gut es ging, und war dabei, es in seinem olivgrünen Rucksack zu verstauen, als sich Herrn Hüttes Hand auf seine Schulter legte. Vertraulich nahm er den Jungen beiseite, während die anderen in den Unterrichtsraum trotteten. „Mal unter uns, Patrick“, sagte er in gedämpftem Ton. „Wenn ich deine Testergebnisse hätte, würde mir auch das Lachen vergehen.“

2

11. Juli 2015

Björn Pillau lehnte sich auf der Parkbank zurück und zog den verschlissenen Parker enger um seine knochigen Hüften. Heute würde es frisch werden. Keine Spur von einer lauen Sommernacht. Er blickte gen Himmel und sah, dass das dunkle Blau über den Baumspitzen in der Eschenheimer Anlage sich zunehmend in Schwärze verwandelte. Der Mond versteckte sich hinter Wolken. Er hatte wohl keine Lust, der Erde ein wenig Licht zu spenden, überlegte Pillau. Wer wollte es ihm verübeln? Wenn man sich vorstellte, wie es überall auf der Welt zuging, war es am besten, der Menschheit den Rücken zu kehren. Entschlossen zog Pillau den Schirm der Baseballmütze tiefer über den Ansatz seines blonden Haares, das ihm wie vergilbte Spinnweben vom Kopf baumelte. Er schaute noch einmal in den Himmel über Frankfurt. Nichts als Dunkelheit. Nicht mal ein Stern war zu sehen. Wie spät mochte es sein? 22 Uhr? 23 Uhr? Mitternacht? Im Grunde war es egal. Er hatte keine Termine. Niemanden, den er treffen musste oder der auf ihn wartete. Seine sehnigen Hände durchwühlten den Rucksack, der neben ihm auf der Bank stand. Zwischen Socken, einer Unterhose und einem fleckigen Hemd fand er die letzte Flasche Jägermeister. Er nahm einen ordentlichen Schluck und genoss das Gefühl, als der Kräuterlikör seine Kehle hinunter rann. Es war die schönste Art, sich zu wärmen. Zu seinem Bedauern sah Pillau, dass der gute Tropfen beinahe aufgebraucht war. Er musste unbedingt Nachschub organisieren. Zigaretten hatte er auch keine mehr. „Scheiße“, grummelte er und strich missmutig durch seinen langen, verfilzten Bart. Nur noch ein paar Monate und er würde gezwungen sein, ein neues Quartier für die Nacht zu suchen. Im Herbst und Winter fror er sich in der Eschenheimer Anlage den Arsch ab. Besser wäre es, in den Eingang zur S-Bahn-Station an der Hauptwache umzuziehen oder unter das schützende Vordach von Karstadt. Falls ihn die schwarzen Sheriffs dort nicht wieder vertrieben. Diese moderne SS. Die Schutzstaffel der Superreichen, der Gucci-Täschchen und H&M-Tütenschwinger, die über ihn hinwegsahen, wenn er vor den Kaufhäusern kniete und um eine kleine Spende bat. Die hochnäsigen Cappucino-Weiber und Designeranzug-Typen sahen in ihm nicht mehr als einen Penner und Sozialschmarotzer, der in der Gosse verrecken konnte, wenn es nach ihnen ginge. Für die Geschichte, die er einem offenen Ohr zu erzählen hätte, interessierten sie sich nicht. Er war nicht irgendein abgerissener Landstreicher. Er war Björn Pillau, ein Fachmann für Gerüstbau. Es war etwa fünf Jahre her, da träumte er von einer eigenen Baufirma. Er gab seinen Job auf, kratzte seine Ersparnisse zusammen und stürzte sich in das Abenteuer Selbstständigkeit. Doch beseelt vom Tatendrang hatte er vergessen, dass er nicht in Deutschland, sondern in „Scheinland“ lebte. Hierzulande brauchte man für alles eine Urkunde und einen staatlichen Stempel. Was man drauf hatte, zählte nicht, wenn man nicht das nötige Papier vorweisen konnte. Er verstand mehr vom Gerüstbau als jeder andere, hatte aber nie eine Gesellenprüfung abgelegt. Das Amt verlangte, dass er die Prüfung nachholte, bevor sein Betrieb offiziell eröffnet werden durfte. Wer einen 50-jährigen Lehrling einstellen sollte, verrieten ihm die Bürokraten jedoch nicht. Tapfer bewarb er sich um Jobs. Wochenlang. Monatelang. Vielleicht hätte er sogar Glück gehabt. Aber dann war der Bandscheibenvorfall gekommen, die Arztrechnungen, der Streit mit der Versicherung, der Frust und der Alkohol. Danach der Absturz und der Ausschluss aus der Leistungsgesellschaft. Seine einzige verbliebene Habe waren der Rucksack und die dreckigen Klamotten, die er am dürren Leib trug. Vielen seiner obdachlosen Kollegen, die über den Asphalt der Bankenmetropole krochen wie die Geister der Gefallenen über einen Soldatenfriedhof, war es wie ihm ergangen. Ihre Schicksale blieben verborgen unter dem Mantel des verächtlichen Schweigens. Die täglichen Geschäfte liefen weiter, das Rad der Produktivität drehte sich unaufhörlich, ohne dass jemand vom Leben eines Menschen namens Björn Pillau Notiz nahm. Keine Zeitung konnte mit seinem Gesicht auf der Titelseite die Auflage steigern, kein Fernsehsender die Einschaltquoten erhöhen. „C`est la vie“, nuschelte er und leerte die Likör-Flasche. Seine braunen Knopfaugen wanderten ein Stück nach rechts. Vielleicht würde ihm der Junge zuhören, der eine Bank weiter in der Nähe des Kinderspielplatzes saß. Immerhin schaute er hin und wieder verstohlen herüber. Pillau hatte ihn schon ein paar Mal gesehen. Immer Nachts. Er hockte da und ließ seine Stifte über einen Zeichenblock wandern. Wie ein Obdachloser wirkte der Knabe nicht. Dafür war er zu elegant und sauber angezogen. Relativ neue Sportschuhe, schwarze Jeans, schwarzer Kapuzenpullover. Heute trug er obendrein Handschuhe und eine schwarze Strickmütze auf dem Kopf. Offenbar war ihm auch kalt. Womöglich war er einer von den Strichjungen, die ihren Arsch für `nen Zwanziger verkauften, um die Kohle für den nächsten Schuss zusammenzukratzen. Magersüchtig genug sah er aus. Oder doch ein Kunststudent, der den Lichterglanz des Sachsenhäuser Museumsufers gegen die schummrige Parkanlage getauscht hatte, um Milieustudien zu betreiben? Pillau reckte den Hals ein wenig, konnte aber nicht erkennen, was der schmächtige Bursche auf das Blatt malte. Die Beleuchtung war zu schwach. Jetzt fummelte der Junge an seinen leicht abstehenden Ohren herum. Er zog etwas aus der Ohrmuschel. Aha – den Kopfhörer seines Handys. Pillau hörte Heavy Metal-Musik scheppern und eine kratzige Männerstimme sang: „Warum hab ich dir geglaubt, warum hab ich dir vertraut, warum wirst du bald erfahren, öffne die Augen und sei gewarnt.“

Der Junge sah ihn an. „Möchten Sie ein bisschen Kleingeld?“ Die Frage klang hell und gleichzeitig dumpf, als stecke er mitten im Stimmbruch.

Pillau lächelte und entblößte dabei die Kraterlandschaft seines Gebisses. „Die Firma dankt.“ Er sah, wie der schwarzgewandete Knabe nickte, das Handy in seiner Hosentasche verstaute und langsam auf ihn zuging.

Höchstens ein Meter sechzig groß, dachte Pillau. Na, mickrig darf er sein, aber nicht knauserig. Hoffe, er lässt genug springen, damit es für einen neuen Jägermeister und eine Packung Kippen langt.

Pillau streckte die Finger in freudiger Erwartung aus. Schon verschwand die rechte Hand des Jungen in der Seitentasche des weitgeschnittenen Pullovers. Gleichzeitig griff er mit der linken Hand an den Bund der Strickmütze, die auf seinen dunklen Ponyfransen saß.

Pillau stutzte.

Was macht er denn jetzt? Der Bursche zieht sich die Mütze übers Gesicht! Wie `n Bankräuber!

Die großen, blauen Augen funkelten wie Nadelköpfe aus schmalen Sehschlitzen heraus.

„Was zum…?“ Pillaus Frage blieb unvollendet in der Nachtluft hängen. Etwas Hartes und Spitzes traf seinen Kehlkopf. Den Schmerz, der durch seinen Körper jagte, wollte er mit Macht hinaus brüllen, doch es gelang ihm nicht mehr. In Bruchteilen von Sekunden war sein Mund angefüllt mit einer metallisch schmeckenden, zähen Flüssigkeit und vor seinen im Todeskampf flackernden Augen verschwamm das Bild des Maskenmannes zu einem unkenntlichen Brei.

3

Patrick Diekmann stach auf den Obdachlosen ein, während er sich fragte: Mach ich es richtig, Herr Scholz?

Saubere Arbeit, antwortete die Stimme in seinem Kopf.

Opfer Nummer drei konnte nicht mehr schreien. Du weißt, es ist nicht gut, wenn sie schreien. Erregt Aufmerksamkeit. Können wir gerade überhaupt nicht gebrauchen. Los, zieh das Messer aus seinem Hals! Gut so. WOW! Was für ein hübscher Strahl da herausspritzt! Wie bei den anderen. Tja, die Menschen mögen äußerlich verschieden sein. Im Wesentlichen sind sie allerdings gleich. Sie bluten alle, wenn man sie sticht. Nun mach weiter. Dreimal in die Brust. ZACK – ZACK – ZACK. Und in den Bauch. ZACK – ZACK – ZACK. Wie beim Torwandschießen. Drei oben, drei unten. Lustig, nicht?

Ja, es macht mir Spaß, Herr Scholz!

Schau, wie schön der Stahl durch seinen Parker und das vergammelte Hemd schneidet. Da haben wir Qualität gekauft! Ein 29 Zentimeter langes Bowie-Messer von Herbertz mit einem Leder umwickelten Griff für schlappe 14,40 Euro bei Amazon! Liegt es nicht perfekt in der Hand?

Und ob!

Hab ich dir ja gesagt. Das ist wie beim Zeichnen. Um Kunst zu erschaffen, braucht man die nötige Grundausstattung. Ein guter Stift hier, ein schneidiges Messer dort. Schon flutscht die Sache! Sag mal, wie oft hast du inzwischen auf den Penner eingestochen? Sieben-, acht- oder zehnmal? Entschuldige, ich hab den Überblick verloren. Wie fühlst du dich?

Gigantisch!

Weil du die Kontrolle hast. Am Drücker bist. Durch deine Adern pumpt die Macht deines Zorns. Sie lässt dich fliegen. Gottgleich schwebst du über den Dingen. Du bist nicht länger das hilflose Kind. Der kleine Patrick, über den sie lachen. Das Opfer. Nein! Du machst SIE zu Opfern. Du bist der Held deines Universums. Joker und Batman in einer Person. Der dunkle Rächer. Mindestens so stark wie ich.

Ich danke Ihnen! Das hätte ich ohne Sie nie geschafft, Herr Scholz.

Du brauchst mir nicht zu danken. Ich weiß, ich war dir ein exzellenter Nachhilfe-Lehrer. Ich habe dir beigebracht, wie man Kurven berechnet und wie weit man es bringen kann, wenn man genügend Bäuche aufschlitzt. Hast du meinen ersten Auftritt vor Gericht gesehen? Dumme Frage. Ich weiß, dass du zugesehen hast. Zehn Mikrofone baumelten über meinem Kopf. RTL, SAT 1, PRO 7, N-TV, ARD, ZDF – alle hingen sie an meinen Lippen. Einer dieser sensationsgeilen Reporter hat mich gefragt: „Herr Scholz, was erwarten Sie von dem bevorstehenden Prozess?“ Mir war klar, dass er keine vernünftige Antwort haben wollte, sondern etwas Verrücktes, das dem Bild entspricht, das sich die selbstgerechten Gutmenschen wie deine Mutter von mir gemacht haben. Also habe ich gesagt: „Ich brauche keinen Prozess. Ich bin meine eigene Jury, mein eigener Henker und mein eigener Gott.“

Das war total abgefahren! Und wie Sie dazu gegrinst haben! Wie der Joker! Richtig irre!

Tja, die halten mich für verrückt. Sollen sie doch. Stört mich nicht im Geringsten. Wir wissen, dass ich genauso wenig verrückt bin wie du. Wir beide sind die einzig klar Denkenden in einem Käfig voller Narren. Weil wir wissen, worauf es ankommt, um in einer Welt zu bestehen, die nur den Sieger liebt: ein scharfes Schwert!

Ja, so ist es richtig. Vom Brustbein bis knapp unterhalb des Nabels musst du ihn aufschneiden. Nun liegen die Gedärme frei. Siehst du, wie sie dampfen?

Ich möchte meine Hand reinstecken!

Klar, mach nur! Fantastisch, die Wärme zu fühlen, nicht wahr? Ich sage dir, mein Lieber, diese Geborgenheit kann dir kein Mensch geben. Kein lebender Mensch. Die laden ihren selbstgerechten Mist auf dir ab, tun so, als würden sie sich um dich kümmern, aber in Wirklichkeit wollen sie ihre Wut und ihren Frust an einem armen Kind auslassen. Du hast ja schon festgestellt, wie großartig es die anderen finden, wenn du schwach bist, weil sie dann mit deinem gebrochenen Herzen spielen können. Aber nicht mit uns, Patrick! Wir wehren uns! Die Rechnung wird in Blut gezahlt!

„Ja! Ja! Ja!“, schrie Patrick laut, ehe die Stimme ihn ermahnte.

Halt, nicht doch! Sei bitte leise! Es ist nicht der richtige Zeitpunkt für ein Triumphgeheul! Sie dürfen dich nicht hören. Noch muss es unser Geheimnis bleiben, mein Sohn. Warte noch ein Weilchen, dann darf es die ganze Welt erfahren. Der Frankfurt Ripper ist zurück!

4

30. September 2015

„Es war eine gute Idee, es noch mal mit dir zu versuchen“, sagte Andrea Lorant und leckte ihre Gabel ab. „Dein Kartoffelsalat ist hervorragend.“

Bernd Steiner verzog den Mundwinkel unter seinem Schnauzbart. „Ist das der einzige Grund, warum du zurückgekommen bist?“ Er studierte ihre Züge, die weich und hart zugleich sein konnten, je nachdem, in welche Richtung ihr Temperament ausschlug. Jedes Blinzeln der neugierigen Rehkitzaugen, jede Falte, die sich um ihren süßen Schmollmund rankte, jede Strähne des schulterlangen, hellbraunen Haares und jede sanfte Rundung ihres schlanken Körpers war ihm so unendlich vertraut, als würde er diese faszinierende Frau ein Leben lang kennen und nicht erst seit eineinhalb Jahren. Sie sah direkt in seine stahlblauen Augen. Ihre Blicke verschmolzen einige köstliche Sekunden lang miteinander, bevor Andrea ihn anlachte.

„Nein, das ist nicht der einzige Grund“, sagte sie mit ihrer sinnlichen Alt-Stimme. „Auch dein Mousse au Chocolat schmeckt sagenhaft. Ist noch was im Kühlschrank?“

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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