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Die Idylle des Dorfes Schwarzberg wird zerstört, als die Leiche einer Klosterschülerin gefunden wird - in unmittelbarer Nähe der altehrwürdigen Benediktinerabtei. Den Fall übernimmt Kommissar Bernd Steiner, der für seine unkonventionellen Methoden bekannt ist. Das Opfer, die 19-jährige Beatrice Tauscher, weckt in ihm Erinnerungen an einen unverarbeiteten Schicksalsschlag. Seither steht Steiner mit dem Glauben und der Kirche auf Kriegsfuß. Daher überrascht es ihn nicht, dass seine Ermittlungen zu einem Mönch der Abtei führen. Pater Thomas Mohr, angesehener Autor spiritueller Bücher, verband eine geheime Freundschaft mit Beatrice. War die junge Frau nicht so unschuldig, wie man in Schwarzberg glaubt? Kommissar Steiner versucht, ein Netz aus Sex, Gewalt und Gottesfurcht zu entwirren, während er gegen die Dämonen seiner eigenen Vergangenheit ankämpft
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Seitenzahl: 246
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Das Buch
Eine tote Klosterschülerin. Ein mysteriöser Mönch. Ein Polizist mit dunkler Vergangenheit. Die Idylle des Dorfes Schwarzberg zerbricht, als die Leiche einer jungen Frau gefunden wird. Warum musste die 19-jährige Beatrice Tauscher sterben? Was weiß der angesehene Benediktiner-Pater Thomas? Welches Geheimnis verbirgt sich hinter den Mauern seiner Abtei? Kommissar Steiner stößt auf ein Geflecht aus Sex, Gewalt und Gottesfurcht.
„Gekreuzigt“ – ein Krimi, dem nichts heilig ist!
Der Autor
Martin Olden ist das Pseudonym des Journalisten und Kinderbauchtors Marc Rybicki. Er wurde 1975 in Frankfurt am Main geboren und studierte Philosophie und Amerikanistik an der Goethe-Universität. Seit mehr als zehn Jahren arbeitet Rybicki als Filmkritiker für das Feuilleton der „Frankfurter Neuen Presse“. Ebenso ist er als Moderator des Senders „Radio Fortuna“ sowie als Werbe- und Hörbuchsprecher tätig.
Im Sommer 2011 erschien sein erstes Buch „Mach mich ganz – Fabeln und Gedichte über Glaube, Liebe und Hoffnung“. Es folgten die gereimten Erzählungen „Wer hat den Wald gebaut?“ und „Wo ist der Tannenbaum?“. „Gekreuzigt“ ist Rybickis erster Ausflug ins Krimi-Genre.
Weitere Infos über den Autor gibt es auf seiner Webseite: www.sonnige-sendung.de
Martin Olden
Gekreuzigt
Kriminalroman
Handlung, Personen und Orte dieses Buchs sind frei erfunden. Jede Ähnlichkeit mit toten oder lebenden Personen, Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens und tatsächlich existierenden Orten ist nicht beabsichtigt und wäre rein zufällig.
Copyright © 2013 mainbook Verlag, mainebook Gerd Fischer Alle Rechte vorbehalten
Lektorat: Gerd Fischer
Layout: Olaf Tischer
Copyright Titelbilder: duey und joseasreyes
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ISBN 978-3-944124-19-3
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Kapitel 10
Kapitel 11
Kapitel 12
Kapitel 13
Kapitel 14
Kapitel 15
Kapitel 16
Kapitel 17
Kapitel 18
Kapitel 19
Kapitel 20
Kapitel 21
Kapitel 22
Kapitel 23
Kapitel 24
Kapitel 25
Kapitel 26
Kapitel 27
Kapitel 28
Kapitel 29
Kapitel 30
Kapitel 31
Kapitel 32
Kapitel 33
Kapitel 34
Kapitel 35
Kapitel 36
Kapitel 37
Kapitel 38
Kapitel 39
Kapitel 40
Kapitel 41
Kapitel 42
Kapitel 43
Kapitel 44
Kapitel 45
Kapitel 46
Kapitel 47
Kapitel 48
Kapitel 49
Kapitel 50
Kapitel 51
Kapitel 52
Kapitel 53
Kapitel 54
Kapitel 55
Kapitel 56
Kapitel 57
Kapitel 58
Kapitel 59
Kriminalhauptkommissar Bernd Steiner lenkte seinen C-Klasse Mercedes durch die schmalen Gassen von Schwarzberg. Eine Klosterschülerin war der Grund. Man hatte die Leiche des Mädchens am Morgen auf einem Feldweg in der Nähe des Friedrich-Gymnasiums gefunden. Nichts für die hiesige Dorfpolizei. Dafür holte man die großen Brüder aus der Stadt.
Steiner schaute in den Innenspiegel. Für Sekundenbruchteile nahm er seine stahlblauen Augen wahr, von Fältchen umspannt. Seine breiten Hände hielten das Lenkrad im Würgegriff, während sein Blick kurz über die Fassaden der Einfamilienhäuser schweifte.
Er kannte Orte wie Schwarzberg aus seiner Jugend. Hier ging man sonntags in die Kirche und auf den Sportplatz. Trank Kaffee und aß selbstgebackene Torte im Familienkreis. Oder man kehrte in eines der Wirtshäuser ein, die deutsche Namen trugen. Aus ihren Milchglasfenstern roch es nach Schweinebraten und Kloßteig, nach Schnitzeln und Pommes Frites-Fett.
Beim Einkaufen grüßten sich die Schwarzberger mit Namen, weil sie wussten, wer ihre Nachbarn waren. Das Leben ging überschaubar und geordnet seinen Gang. Aufregung herrschte höchstens dreimal im Jahr. Beim Faschingsumzug, beim Straßenfest im Sommer und beim Weihnachtsmarkt.
Alles so sauber, dachte Steiner. So friedlich. Aber seit heute stinkt euer Kaff, ihr gottesfürchtigen Schäfchen.
Der Mercedes bog in eine Schotterstraße ein, die an einem Sportplatz entlang führte. Das Warnschild ‚30 km/h auf dem gesamten Klostergelände‘ ignorierte Steiner. Er trat aufs Gas.
„Die ist jung. Die ist echt jung.“
Kriminalhauptkommissar Karol Makourek ging in die Hocke, was bei seiner Größe von fast zwei Metern kein graziöser Anblick war. Mit der rechten Hand fuhr er nachdenklich über sein glattrasiertes Kinn. Die linke hielt seine Krawatte im Zaum, die im Frühlingswind flatterte.
„Das ist nicht ganz korrekt, Karol.“
Die Stimme seines Kollegen Phillip Schütze, einer der Spezialisten des Erkennungsdienstes, riss Makourek aus seinen Gedanken. „Was?“
„Sie ist nicht jung – sie war jung.“
Makourek stand auf und strafte den Mann von der Spurensicherung mit einem genervten Blick. Schütze fuhr ungerührt fort.
„Und sie ist frisch. Ich bin zwar kein Rechtsmediziner, aber so wie ich das sehe, ist sie höchstens drei oder vier Stunden tot.“
Makourek sah auf seine Armbanduhr. Fünf Minuten nach elf.
„Sie war auf dem Weg zur Schule, als es passiert ist. Der Kerl muss ihr hier auf dem Feldweg aufgelauert haben.“
„Woher willst du wissen, dass es ein Kerl war, Karol? Es könnte doch auch eine Frau gewesen sein. Wir leben in Zeiten der Emanzipation.“
„Ich habe schon echt viel erlebt, glaub mir. Aber ich kann mich nicht daran erinnern, dass eine Frau von einer anderen Frau erdrosselt wurde.“
„Soll vorkommen. Außerdem: Diese junge Dame wurde nicht erdrosselt, sondern erwürgt. Da bin ich mir sehr sicher.“
Makourek verdrehte die Augen.
„Das ist für mich dasselbe.“
„Im Endeffekt schon“, meinte Schütze mit einem breiten Froschgrinsen. „Du gibst den Löffel ab. Doch zum Erdrosseln benutzt man ein Werkzeug. Ein Seil, einen Schal, ein Halstuch. Das war hier nicht der Fall. Die Kleine wurde mit bloßen Händen getötet.“
Seine durch Latex-Handschuhe geschützten Finger strichen über orangerote Flecken am Hals des Mädchens.
„Das sind eindeutig Würgemale.“
Schütze griff in einen Aluminium-Koffer und entnahm einen Abstrichtupfer. „Ich glaube kaum, dass wir irgendwelche brauchbaren DNA-Spuren finden werden“, sagte Schütze und stieß einen Seufzer aus. „In diesem Fall wäre es mir wirklich lieber, wenn das kranke Arschloch das Mädel vergewaltigt oder wenigstens ein paar Wichsflecken im Gras hinterlassen hätte. Falls es ein männlicher Täter war.“
„Bist du sicher, dass sie nicht missbraucht wurde?“, fragte Makourek abwesend.
Schütze lachte. „Seit wann zieht ein Vergewaltiger seinem Opfer die Hose wieder an? Hast du ihre Klamotten nicht angesehen? Unversehrt wie aus der Reinigung. Wo bist du denn mit deinen Gedanken?“
Bei Jana, dachte Makourek. Seine Tochter war mittlerweile auch ein Teenager. Beinahe so alt wie das tote Mädchen.
„Was ist mit Fingerabdrücken?“
Schütze beugte sich über die Leiche. In seinem weißen Schutzanzug ähnelte er einem Forscher aus einem Science-Fiction-Film.
„Werden wir nicht finden. Sie wurde nicht mit den Händen gewürgt.“
„Bist du sicher?“
„Wenn man die Hände nimmt, gelingt es in den seltensten Fällen beide Halsschlagadern sofort und komplett abzudrücken. Das Opfer verliert daher nicht gleich das Bewusstsein, sondern hat Gelegenheit sich zu wehren. Es kratzt, es schlägt. Der Täter muss vielleicht sogar den Griff lockern und wieder nachfassen. Das dauert seine Zeit.“
„Und du meinst, bei ihr ging es schneller?“
„Ja, es gibt kaum Anzeichen für einen Blutstau. Blauverfärbte Lippen, aufgedunsener Kopf – so was in der Art. Sie blutet nur ein wenig aus der Nase. Das ist alles. Deshalb bin ich relativ sicher, dass sie mit dem Unterarm erwürgt wurde.“
„Also Schwitzkasten? Den kenn ich noch vom Eishockey.“
„Na ja, ich hoffe nicht, dass ihr auf die Art gespielt habt“, sagte Schütze, während er seine Wattestäbchen in Pergamintüten verpackte und im Koffer verstaute. Dann hielt er Makourek seinen angewinkelten rechten Arm vor die Nase. „Man nennt den Griff Carotid Sleeper. Mit dieser Technik, wenn der Ellbogen in der Halsmitte liegt und die Schlagadern von beiden Seiten abgedrückt werden, ist innerhalb von zehn Sekunden Feierabend. Er würgte sie und ließ sie dann auf dem Feldweg wie einen nassen Sack fallen. Sie hatte keine Chance – und Gott hat zugeschaut.“ Grinsend wies Schütze auf die vier Türme der Benediktiner Kirche, die nur wenige hundert Meter hinter ihnen empor ragten.
Makourek winkte ab.
„Mit Gott hab` ich nix am Hut. Dafür ist meine Frau zuständig. Wir haben das in unserer Ehe perfekt aufgeteilt. Ivanka kümmert sich um die Religion. Ich stelle die Regierung. Und manchmal kommt es zwischen Regierung und Religion zu einer sehr angenehmen Koalition.“ Er lachte und die Anspannung, die das getötete Mädchen in ihm ausgelöst hatte, wich einen Atemzug lang.
Mit einem Spezialband klebte Schütze Stellen am Hals des Mädchens ab und drückte das Tape fest an. Anschließend zog er es ab und verklebte die haftenden Seiten miteinander, um auf diese Weise mögliche Faserspuren von der Kleidung des Täters sicherzustellen.
„Du bearbeitest den Fall doch nicht alleine?“, fragte Schütze.
„Nein. Zusammen mit Steiner. Habe vorhin mit ihm telefoniert.“
„Steiner kommt?! Oh je. Dann mach ich mich lieber vom Acker. Wer weiß, wie seine Laune heute ausfällt.“
„Zu spät. Da kommt er schon.“
Bernd Steiner, fünfundvierzig, knallte die Wagentür zu und suchte in der Innentasche seiner ledernen Fliegerjacke nach der halbleeren Zigarettenschachtel. In einem breitbeinigen John-Wayne-Schritt trat er auf die Schutzpolizisten zu, die den Tatort vor Neugierigen abschirmten. Die noch nicht angezündete Kippe im Mundwinkel, nuschelte er: „Steiner, Kripo“. Er hielt den Beamten seinen Dienstausweis unter die Nasen, wartete aber deren bestätigendes Kopfnicken nicht ab, bevor er unter dem rot-weißen Flatterband durch schlüpfte. Dahinter lag das Mädchen auf einem grasbedeckten Hang.
„Guten Morgen, Herr Kollege“, grüßte Makourek, was sich aufgrund seines tschechischen Akzents wie „Kolläge“ anhörte.
Steiner blieb stumm. Wüsste nicht, was an diesem Morgen gut sein soll. Er zündete seine Zigarette an und strich mit dem Daumen über seinen dichten Schnauzbart. Der süßliche Geruch von Schafskot stieg ihm in die Nase.
Das Mädchen sah aus, als ob es sich ins Gras gebettet hätte, um die ersten Strahlen der warmen Aprilsonne zu genießen. Den schwarzen Rucksack als Kissen unter sich begraben, die Arme seitlich vom Körper abgespreizt. Das rechte Bein lang ausgestreckt, das linke leicht angewinkelt. Dunkelbraunes Haar fiel ihr glatt auf die Schultern. Der Wind blies ein paar Strähnen über die fein geschwungenen Brauen. Ihre blauen Augen fixierten einen Punkt am Himmel – starr, gebrochen, seelenlos. Aus der zierlichen Nase hatten sich Blutfäden waagerecht über die vollen Wangen und senkrecht bis zu ihrer schmalen Oberlippe verteilt. Der Mund stand halb offen, einige blendend weiße Zähne waren zu erkennen. Ihre Haut wies, bis auf die hässlichen Würgespuren am Hals, keinerlei Makel auf. Weiß und unschuldig. Der Körper war schlank und klein. Steiner schätzte ihre Größe auf einen Meter sechzig. Die Schultern ungewöhnlich breit. Vermutlich hatte sie regelmäßig Sport getrieben. Sie verströmte etwas Kindliches, war aber kein kleines Mädchen mehr. Ihre Brüste zeichneten sich als sanfte Hügel unter dem Stoff ihres gestreiften Langarmshirts ab. Sie trug ausgebleichte Jeans und beigefarbene Leinenturnschuhe.
„Sehr hübsch. Sieht ein bisschen aus wie Katy Perry“, meinte Steiner.
„Wie wer?“, fragte Makourek.
„Katy Perry. Die Sängerin.“
Makourek schüttelte den Kopf. „Bei sowas musst du meine Tochter fragen. Die kennt alle. Ich bin bei den Rolling Stones ausgestiegen.“
Steiner blies Rauch aus, dann fragte er: „Was wissen wir?“
Makourek winkte einen Schupo heran. Der milchgesichtige Beamte stellte sich als Polizeihauptmeister Schanz vor. Er habe die Leiche mit seinen Kollegen so schnell wie möglich sichergestellt, nachdem ein Anruf von Zeugen am heutigen Morgen in ihrer Dienststelle eingegangen war.
„Ein Ehepaar, das für die Abtei arbeitet, hat uns informiert. Die beiden haben die Tote gefunden und auch für uns identifiziert. Beatrice Tauscher. Neunzehn Jahre alt. Sie kannten sie gut, weil sie gleich nebenan in die Friedrich-Schule ging.“
„Das hat mir mein Kollege bereits gesagt“, unterbrach Steiner. „Mit dem Ehepaar will ich sprechen. Wo sind die beiden?“
„Sie warten dort drüben“, sagte Schanz. Am Rand der Schafkoppel standen ein Mann und eine Frau um die sechzig. Der Mann führte einen Border Collie an der Leine.
„Hat sonst wer etwas gesehen oder gehört?“
Schanz verneinte. „Zwei Männer aus meiner Einheit waren auch in der Schule. Dort sitzt der Schock tief.“
„Alles klar. Danke. Ab hier übernehmen wir.“
Steiner ließ sich das Übergabeprotokoll geben, schenkte den Papieren aber keine Beachtung. Er wandte sich an Philipp Schütze.
„Was hast du beizusteuern?“
„Ein exaktes Ergebnis wird erst eine Obduktion liefern. Doch wie ich Karol schon sagte, wurde sie auf ihrem Weg zur Schule erwürgt, und zwar nicht mit den Händen, sondern mit dem Unterarm.“
„Man sagt dazu Carotid Sleeper“, warf Makourek ein, stolz, dass er sich den Fachausdruck gemerkt hatte.
„Ich weiß, wie das heißt“, erwiderte Steiner barsch. Noch einmal sah er in Beatrice Tauschers schönes Gesicht. Und ich weiß, wie es sich abspielt. Er trifft sie auf dem Weg, begrüßt sie freundlich. Er geht ein Stück neben ihr – und wartet. Dann kommt der Moment. Dann MUSS er es tun. Er tritt hinter sie. Schlingt seinen starken Arm um ihren Hals. Drückt zu. Mit aller Macht. Sie kann nicht schreien, aber sie zappelt. Ihr kleiner Körper bäumt sich auf. Dann versagen ihre Kräfte. Sie wird schlaff, sackt zusammen. Innerhalb von einigen Sekunden ist ihr Leben ausgelöscht. Alles, was sie war. Alles, was sie jemals sein würde. So wie damals bei Alex.
„Fußabdrücke können wir wohl auch vergessen. Der Weg ist stark begangen. Da ist das halbe Dorf schon mal durch gelatscht. Und Spuren eines Kampfes konnte ich bislang nicht feststellen“, sagte Schütze.
„Wirst du auch nicht“, sagte Steiner und warf die Zigarette weg. „Sie hat ihren Mörder gekannt.“
Auf dem Tagesplan von Else und Rudi Gerlach stand jeden Morgen um Punkt acht Uhr dreißig ein Spaziergang rund um die Schafstallungen mit ihrem Hund Rusty. Die Mönche züchteten die „Dorper“-Schafe noch nicht lange. Die Rasse, deren Fell man praktischerweise nicht scheren musste, stammte ursprünglich aus Südafrika.
Der Border Collie Rusty liebte die Schafe. Vielleicht, weil ihm die flauschigen Vierbeiner mit den schwarzen Köpfen und den weißen Flecken auf der Stirn ein bisschen ähnelten. Rusty betrachtete schwanzwedelnd die Schafe, die unbeteiligt das Gras auf der Weide mümmelten, während sein Herrchen mit Steiner und Makourek sprach.
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