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Kapitän William Malagan kehrt in seine Heimat zurück und findet sie in Flammen vor. Verzweifelt ruft er die Göttin der Meere an, da alle Hoffnung verloren scheint. Folgenschwer ist sein Gebet, denn er wird unversehens in einen göttlichen Wettstreit zwischen Ozeana, der Göttin der Meere, und ihrer Schwester Gaia, der Göttin der Erde, hineingezogen. Schwere Aufgaben gilt es zu bestehen, damit seine Göttin am Ende gewinnt und seinen letzten Wunsch, welchen er in der Stunde der Not ausstieß, erfüllt. Der Leser hält Williams Schicksal in der Hand. Wird er die Prüfungen der Göttinnen bestehen und das beste Ende für sich beanspruchen? Und welches Geheimnis verbirgt sich hinter den Jahrtausende alten Wettstreit der Göttinnen?
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Seitenzahl: 494
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Kapitän William Malagan kehrt in seine Heimat zurück und findet sie in Flammen vor. Verzweifelt ruft er die Göttin der Meere an, da alle Hoffnung verloren scheint. Folgenschwer ist sein Gebet, denn er wird unversehens in einen göttlichen Wettstreit zwischen Ozeana, der Göttin der Meere, und ihrer Schwester Gaia, der Göttin der Erde, hineingezogen. Schwere Aufgaben gilt es zu bestehen, damit seine Göttin am Ende gewinnt und seinen letzten Wunsch, welchen er in der Stunde der Not ausstieß, erfüllt. Der Leser hält Williams Schicksal in der Hand. Wird er die Prüfungen der Göttinnen bestehen und das beste Ende für sich beanspruchen? Und welches Geheimnis verbirgt sich hinter den Jahrtausende alten Wettstreit der Göttinnen?
Anne und ihre Schwester Wiebke sind nicht nur Zwillinge, sondern auch Autorinnen. Schon in ihrer Kindheit wurden sie von Büchern fasziniert und tauchten gerne in fantastische Welten ein. Diese Leidenschaft für das Lesen und Schreiben haben sie bis heute beibehalten und erfolgreich in ihrer Karriere als Autorinnen umgesetzt. Die beiden Schwestern wurden 1992 im thüringischen Neuhaus am Rennweg geboren, einer idyllischen Kleinstadt im Thüringer Wald. Hier verbrachten sie ihre Kindheit und Jugendzeit und entdeckten schon früh durch ihre Freundin Julia die Liebe zur Literatur. Mit dem Schreiben begannen sie im Teenageralter und seitdem haben sie schon 6 Bücher für Jung und Alt geschrieben. Ihre Werke zeichnen sich durch spannende Handlungen, fantasievolle Welten und fesselnde Charaktere aus. Die Zwillinge legen dabei besonderen Wert auf eine ansprechende Sprache und eine tiefgründige Handlung, die den Leser in den Bann zieht. Insgesamt sind Anne und Wiebke Wilhelm zwei Autorinnen, die mit ihrer Leidenschaft für das Schreiben begeistern. Ihre Bücher sind ein Muss für alle Fans von Liebes- und Abenteuergeschichten.
Vorwort
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Kapitel 10
Kapitel 11
Kapitel 12
Kapitel 13
Kapitel 14
Kapitel 15
Kapitel 16
Kapitel 17
Kapitel 18
Kapitel 19
Kapitel 20
Kapitel 21
Kapitel 22
Kapitel 23
Kapitel 24
Kapitel 25
Kapitel 26
Kapitel 27
Kapitel 28
Kapitel 29
Kapitel 30
Kapitel 31
Kapitel 32
Kapitel 33
Kapitel 34
Kapitel 35
Kapitel 36
Kapitel 38
Kapitel 39
Kapitel 40
Kapitel 41
Kapitel 42
Kapitel 43
Kapitel 44
Kapitel 45
Kapitel 46
Kapitel 47
Kapitel 48
Kapitel 49
Kapitel 50
Kapitel 51
Kapitel 52
Kapitel 53
Kapitel 54
Kapitel 55
Kapitel 56
Kapitel 57
Kapitel 58
Kapitel 59
Kapitel 60
Kapitel 61
Kapitel 62
Kapitel 63
Kapitel 64
Kapitel 65
Kapitel 66
Kapitel 67
Kapitel 68
Kapitel 69
Kapitel 70
Kapitel 71
Kapitel 72
Kapitel 73
Kapitel 74
Kapitel 75
Kapitel 76
Kapitel 77
Kapitel 78
Kapitel 79
Kapitel 80
Kapitel 81
Kapitel 82
Kapitel 83
Kapitel 84
Kapitel 85
Kapitel 86
Kapitel 87
Kapitel 88
Kapitel 89
Kapitel 90
Kapitel 91
Kapitel 92
Kapitel 93
Kapitel 94
Kapitel 95
Kapitel 96
Kapitel 97
Kapitel 98
Kapitel 99
Kapitel 100
Kapitel 101
Kapitel 102
Kapitel 103
Kapitel 104
Kapitel 105
Kapitel 106
Kapitel 107
Kapitel 108
Kapitel 109
Kapitel 110
Kapitel 111
Kapitel 112
Kapitel 113
Kapitel 114
Kapitel 115
Kapitel 116
Kapitel 117
Kapitel 118
Kapitel 119
Kapitel 120
Kapitel 121
Kapitel 122
Kapitel 123
Kapitel 124
Kapitel 125
Kapitel 126
Kapitel 127
Kapitel 128
Kapitel 129
Kapitel 130
Kapitel 131
Kapitel 132
Kapitel 133
Kapitel 134
Kapitel 135
Kapitel 136
Kapitel 137
Kapitel 138
Kapitel 139
Kapitel 140
Kapitel 141
Kapitel 142
Kapitel 143
Kapitel 144
Kapitel 145
Kapitel 146
Kapitel 147
Kapitel 148
Kapitel 149
Kapitel 150
Kapitel 151
Kapitel 152
Kapitel 153
Kapitel 154
Kapitel 155
Kapitel 156
Kapitel 157
Kapitel 158
Kapitel 159
Kapitel 160
Kapitel 161
Kapitel 162
Kapitel 163
Kapitel 164
Kapitel 165
Kapitel 166
Kapitel 167
Kapitel 168
Kapitel 169
Kapitel 170
Kapitel 171
Kapitel 172
Kapitel 173
Kapitel 174
Hallo! Danke, dass Du Dich für das interaktive Spielbuch „Die Sache mit dem Seemannsherz" entschieden hast! Du hältst eine einzigartige Form des Lesevergnügens in Deinen Händen! Spielbuch bedeutet: Du entscheidest selbst, wie die Geschichte weiter geht! Alle Entschlüsse haben Auswirkungen auf den Verlauf der Handlung.
Das gesamte Buch ist in Absätze unterteilt und laufend nummeriert. Nach jedem dieser Abschnitte kommt es zur Entscheidung und Du wirst zum nächsten verwiesen, damit Dein selbst gestaltetes Abenteuer weitergeht. Im hinteren Teil des Buches findest Du einen Charakterbogen und Seiten, auf denen die Waffen und Kleidungsstücke gezeigt werden. Den Bogen kannst Du während Deines Abenteuers ausfüllen. Einige nützliche Dinge wird William auf seiner Reise entdecken. Notiere sie auf dem Spielbogen, wenn Du sie mitnehmen willst. Im Text wirst Du darauf hingewiesen. Wenn William eine Garderobe findet, entscheide Dich, male sie an, schneide sie aus und klebe sie auf Deine Figur! Gefundene Dinge jeglicher Art werden Dir auf der Reise eventuell helfen. Bei Nummer 1 tritt William sein Abenteuer an!
Viel Spaß und jetzt wähle weise.
Ein eiskalter Windhauch kroch unter Kapitän Malagans Jacke, als dieser den Horizont mit der untergehenden Sonne betrachtete und gerade realisierte, dass nicht nur der Himmel, sondern auch sein geliebtes Heimatdorf, in Flammen stand. Sofort setzte er volle Segel umso schnell wie möglich das Ufer zu erreichen. Er hörte das Kreischen der Möwen und das Klatschen der kleinen Wellen am Bug seines Schiffes gar nicht, so sehr rauschte ihm das Adrenalin in den Ohren. So schnell er konnte, sprang er von Bord, als das Schiff die kleine Bucht erreichte, die er vor 6 Monaten verlassen hatte, um seiner Arbeit auf der Hauptinsel des kleinen Archipels nachzugehen. Er fuhr leidenschaftlich gerne Schaulustige auf seinem Glasbodenboot über das Riff und doch war er jedes Mal wieder froh nach Hause zu seinen Lieben zu kommen. Er rannte um sein Leben zu dem mit Stroh gedeckten, niedrigen Bauernhaus seiner Familie. Abrupt blieb er stehen, als ihn der erste Schwall der heißen Luft traf, die das Feuer des Daches verursachte. Wie angewurzelt blieb Kapitän Malagan stehen, während sein Herz weiter raste und ihm der Schweiß ausbrach. Vor dem lodernden Inferno, was einst sein Heim war, lag eine zartgliedrige Gestalt mit dem Gesicht voran im Morast. Sofort war er bei ihr und wandte sie auf die Seite. Als er die Gesichtszüge seiner Geliebten entdeckte, stiegen ihm Tränen in die Augen. Er hievte sie gerade auf seinen Schoß, als er unter ihr einen weiteren, doch wesentlich kleineren Körper entdeckte. Es war seine Tochter. Eiskaltes Grauen ergriff ihn. Er war zu spät gekommen! Viel zu spät, um seine Lieben zu schützen! Aus dem Rücken der Frau ragte noch der Griff eines gewaltigen Schwertes. Kapitän Malagan konnte sich die Szene bildhaft vorstellen. Seine Frau wollte die Tochter schützen, doch das Schwert hatte sie beide schlussendlich durchbohrt. Ein verzweifeltes Schluchzen hing in seiner Kehle, als er die beiden an sich zog und die verrußten Haare streichelte. Ihre Gesichter waren dreckig und fahl, die Augen geschlossen. Was hatten sie erleiden müssen, während er nicht hier war? Sie atmeten schon eine geraume Zeit nicht mehr. Ihre Körper waren steif und eiskalt und das trotz der Hitze des lodernden Feuers. Kapitän Malagan beugte sich hinab und küsste ihre schmutzigen Wangen. „Ach Tamina! Meine kleine Mariann!", hauchte er, als sich die Tränen Bahn brachen und kleine Rinnsale bildeten. Er war wie betäubt. Konnteweder schreien, noch seinen Tränen freien Lauf lassen, so hatte die Verzweiflung nach ihm gegriffen. „Was ist nur mit euch geschehen?", flüsterte er und sein Atem kam zittrig vor Qual. Er sah sich um. In den vom Feuer hell erleuchteten Durchgängen und Wegen des kleinen Fischerdorfes lagen unzählige Leichen. Vorsichtig legte er seine Liebsten auf die Erde. Er konnte nichts mehr für sie tun. Der Kapitän rappelte sich auf. Vielleicht waren noch nicht alle tot! Dutzende lachende Gesichter seiner Nachbarn erschienen ihm. Sollten sie alle nicht mehr leben?
Schnell wie ein Schatten huschte Kapitän Malagan durch die Straßen. Überall Leichen, Feuer, der Geruch von Ruß und Tod. Er verbarg sich gerade hinter einer Hausecke, als er schwere Stiefel und Gelächter vernahm. „Björn, und wenn ich dir sage, sie zappeln noch ein wenig ohne Kopf, dann kannst du mir das glauben!", dröhnte ein dunkler Bass über die Hölle, in welche sich das kleine Dorf verwandelt hatte. Kapitän Malagan hielt die Luft an. „Wikinger!", schrie seine innere Stimme. Der Geruch von getrocknetem Blut, Zwiebel und Schweiß war unverkennbar. Er war bereits dem einen oder anderen dieser Kolosse begegnet. Zwei Meter hoch und mindestens einen breit waren sie und Kapitän Malagan schauderte. Regelrechte Kampfmaschinen steuerten gerade auf ihn zu. Nach dem Stimmengewirr zu urteilen waren es eventuell zwei oder drei. Ob er sie bezwingen konnte? Er ergriff den Säbel am Gürtel und sah das Gesicht seiner toten Frau und der Tochter vor dem inneren Auge. Er würde sie rächen! Oder?
Hier folgt die erste Entscheidung. Lies alle Möglichkeiten und wähle die aus, welche am besten zu Dir passt. Dann lies bei der ausgewiesenen Nummer weiter.
Angriff! - Lies Nummer 100.
Nein, ein Angriff war zu gefährlich. Er schlich zurück zum Boot. So hatte er wenigstens sein eigenes Leben gerettet. – Zum Boot gelangst Du bei Nummer 157.
Nein, ein direkter Angriff ist zu gefährlich. Er würde aus dem Hinterhalt agieren. – Stürze Dich auf den Feind aus dem Schatten bei Abschnitt 162.
„Was ist jetzt? Wer von Euch drei Witzfiguren will es mit mir aufnehmen?", stichelte der Hase ungeduldig. Sogleich trat Kapitän Malagan vor. „Mein sehr verehrter Hüter des Waldes." Sofort spitzte der Hase die Ohren und wurde hellhörig. Diese Worte aus dem Mund eines halbnackten Mannes konnten wie immer nur eine Bittstellung bedeuten! „Was willst du?", blaffte er zornig. „Nur wir wissen, dass wir in einen fairen Wettstreit keine Chance gegen dich hätten. Daher bieten wir dir eine Gegenleistung dafür an, dass wir dich heute in diesem Kampf bezwungen haben." Sofort stieg heiße Zornesröte in das weiße Gesicht des Hasen. „Ich bin der ehrenwerte Hüter des Waldes! Die Göttin Gaia persönlich bat mich, Euch im Kampf zu schlagen und ihr wagt es, halb nackt meine Integrität in Zweifel zu ziehen, in dem ihr mir so ein unmoralisches Angebot macht?!", schrie er jetzt förmlich, während er mit dem rechten Fuß lautstark auf dem Boden trommelte vor Zorn. „Nie im Leben lasse ich mich auf so etwas ein mit einem Mann, der es nicht einmal für nötig hält, ein Hemd anzuziehen!", spie er aus und bei diesem Ausbruch war Kapitän Malagan der Kragen geplatzt. Er versetzte dem Hasen einen rechten Faustschlag direkt auf die schwarze Stupsnase, sodass dieser ins Wanken geriet. „Ich zeige Dir jetzt, wer hier keine Ehre im Leib hat, Du räudiges Fellknäul!", keifte der Kapitän zurück. Doch der Gegenschlag des Hasen lies nicht lange auf sich warten. Er sprang mit beiden Beinen ab und versetzte dem verdutzten Kapitän Malagan einen derartigen Tritt vor die Brust, dass er selbst durch die verfestigte Haut des Drachenpanzers einen starken Stoß spürte, die Luft aus seinen Lungen wich und er heftig hustend auf ein Knie sank. „Da hast Du es! Du unfähiger Dummkopf!", rief der Hase und wollte nachsetzen, als der Kapitän sein Bein zu fassen bekam und das Karnickel einmal durch die Luft schleuderte. Doch der Hase war wendig, daher fing er sich schnell und holte zum nächsten Tritt aus. Seine Beine waren stark und der Kapitän hatte Mühe sich zur Wehr zu setzen. So flogen die Fäuste und es hagelte Schläge und Tritte, bis Pearl der Anblick zu viel wurde. Die Kontrahenten waren gleichstark und ihr war schon übel von all der Gewalt. „Aufhören!", schrie sie verzweifelt. Sogleich hielten die beiden in der Bewegung inne. Gerade hatte der Kapitän den Hasen am linken Ohr gepackt, während dieser nach ihm treten wollte. „Ihr hört sofort auf! William! Der Hase macht keine Geschäfte mit uns. Habt ein Einsehen! Wir sind geschlagen!" Dabei lief ihr ein Tränchen aus dem Augenwinkel. So ließen die beiden schlussendlich voneinander ab. Schuldbewusst sahen sie zu Pearl, die mutig lächelte. „Gebt euch die Hand und vertragt euch!", rief sie und als die beiden es taten, freute sie sich sichtlich. „Damit habe ich gewonnen", sprach der Hase und grinste. „Ich werde meine Göttin über den Sieg unterrichten. Lebt wohl." Mit diesen Worten trennten sich die Parteien und als die drei Gefährten auf Ozeanas Schiff waren, seufzte Pearl. „Tsja Jungs, das war wohl nichts."
Erwarte Ozeanas Reaktion bei Nummer 20.
Kaum hatte der Kapitän Lehm erreicht, griff der Fisch an. William stieß seine Kontrahentin beiseite und geriet dadurch zwischen die scharfen Zähne des Raubfisches. Dieser wandte sich blitzschnell ab, doch der Kapitän zog bereits seine Waffe.
Mit dem Säbel geht es weiter bei 83.
William zieht das Muschelhorn aus der Tasche bei 140.
Er nimmt den Enterhaken bei Abschnitt 29.
Schnell kommt die Pistole zum Vorschein bei 137.
Die magische Phiole benutzt er bei Nummer 102.
„Ich habe Lust auf was Süßes!“, gab Kapitän Malagan den Ton an und schon befanden sie sich auf dem Weg, zur einzigen Möglichkeit auf dem Zirkusplatz etwas zu essen.
Das kleine Häuschen war aus Brettern mit schneeweißen Anstrich gezimmert. Die Fenster schienen aus Zuckerscheiben zu bestehen und rund herum hielten Zuckerstangen das Glas an seinem Platz. Das Dach war verziert mit Zuckerschnee und Pfefferkuchen. Als die beiden näher kamen, sahen sie, dass das kleine Haus auf einem dicken Fuß stand. Er war rot-weiß gestreift und erinnerte an das untere Stück einer überdimensionierten Zuckerstange. An der Vorderseite hatte es statt einer Tür ein gewaltiges Fenster mit zwei hellbraun gebackenen Fensterläden, die Butterkeksen ähnelten. Williams Magen grummelte und wie als wäre es ein Zeichen, wurden die Fensterläden aufgeschlagen und eine rundliche untersetzte Frau mit blau-weißem Kopftuch auf den grauen Locken und einer passenden Kittelschürze, die sich über dem gewaltigen mütterlichen Busen spannte, erschien in der Öffnung. Sie lächelte liebevoll und ihr rundliches Gesicht nahm eine leichte Rötung an. „Hallo Kinderchen! Kommt heran!", rief sie und winkte voller Freude. „Schaut euch an was ich zu bieten habe. Von Schokokuchen über Plätzchen und hausgemachten Pudding ist alles dabei!" Der Einladung folgend kamen die beiden Abenteurer ans Fenster und schon empfing sie ein Duft von frischem Kuchen und Pudding. Unwillkürlich lief William das Wasser im Mund zusammen. Er stand am Fenster und in der Auslage leuchteten ihn all die Köstlichkeiten seiner Jugend und Träume entgegen. „Was möchtet ihr?", fragte die Frau mit einem liebevollen Blick. „Ich denke, so ein Stück Schokoladenkuchen wäre perfekt", dachte William laut und schon hielt sie ihm ein Tellerchen mit der Süßigkeit hin. „Probiere, mein Kind! Bei Oma Dia gibt es alles, was du dir wünschst!" William war verblüfft und nahm die Süßigkeit mit einem Lächeln entgegen. Er biss ab und befand sich augenblicklich im Himmel. Die Aromen des Kuchens tanzten auf der Zunge und er war wieder sieben Jahre alt und sah seine Großmutter Margot vor sich. Während William tief versunken war, wandte sich Oma Dia an Austin. Dieser zog ein böses Gesicht und keine der Speisen mochte ihm so recht schmecken. Doch die alte Dame wusste genau, was er sich tief in seinem Inneren wünschte. Sofort hatte sie ein Tellerchen für ihn bereitet und hielt es ihm hin. Darauf lag eine Waffel in Muschelform gefüllt mit einer zartschmelzenden Perle aus feinster weißer Buttercreme. Austin wollte erst nicht recht, griff dann aber zu. Er biss hinein und da überkam es ihn. Er sah seine Mutter und Pearl, die ihm zuwinkten und ihn dann sanft umarmten. Er wurde geliebt und das bedingungslos. Er lächelte voll Frieden und weinte vor Freude während des Essens. Als es William bemerkte, riss er ihn mit einem Ausruf aus dem himmlischen Genuss. „Heureka! Das ist es!", rief er voll Begeisterung. Schnell wischte sich Austin das Gesicht. „Was ist es?", hakte er nach und wollte von der starken körperlichen Reaktion ablenken. „Wir bringen den Direktor mit seiner liebsten Süßspeise zum Weinen vor Freude! Wie eben bei dir!" Sofort schnappte Austin brüskiert: „Bei mir? Ich hatte lediglich etwas im Auge!" Der Kapitän kicherte und räusperte sich dann. „Wie auch immer." Er wandte sich an die Verkäuferin: „Oma Dia, was isst der Direktor am liebsten?" Die Altere überlegte. „Unser Chef ist immer so glücklich und freundlich. Ich denke, Kekse mit Schokolade wären eine gute Wahl." William nickte. Das war einfacher wie gedacht. „Gut, dann nehmen wir ...", „Andererseits kommt er aber auch manchmal und tadelt mich liebevoll. Dann sagt er immer Frau Betes, das geht so nicht! Aber ich bin doch seine Amme aus Kindertagen, Oma Dia! Die Jungs waren immer so verschieden." Sie lächelte. „Dann eher Joghurt mit Früchten und Vanillesauce." Die beiden Abenteurer sahen sich an. „Jungs?", fragte Austin. Sofort hielt sich Oma Dia die Hand vor den Mund. „Was? Also den Direktor Herrn Fröhlich, meine ich. Als wir haben ja lediglich den einen, nicht wahr?" Sie lachte gezwungen. „Den einzig wahren Merry Felice Fröhlich." Sie räusperte sich umständlich, als hätte sie sich verplappert. „In ihrer Jugend waren Erdbeertörtchen sehr beliebt", endete sie. Austin runzelte die Stirn. „Was ist jetzt sein Liebstes?", bohrte er. Die ältere Dame lächelte verlegen. „Er liebte Kekse und Schokolade, aber nach dem Unglück eher Joghurt mit Früchten und Vanillesauce, aber zu ihrer Jugendzeit waren sie kleine Erdbeertörtchen, die Süßen." Sie schniefte hörbar. „Das Leben ändert und zwingt uns zu Dingen, die wir nicht immer freiwillig, aber steht's aus größter Liebe für den anderen tun, wenn er uns alles bedeutet hat." Sie wischte sich eine einzelne Träne aus dem Augenwinkel. „Mein kleiner starker Sad Tristess.", murmelte sie kaum hörbar. Dann hob sie den Blick und es war, als sähe sie die beiden Abenteurer erst jetzt wieder bewusst. Ihre Mundwinkel verzogen sich und ein Schmollmund war zu erkennen. „Genug geplauscht Kinderchen! Mein Kuchen verbrennt im Ofen. Was wollte ihr mitnehmen?"
Wähle eine Speise und notiere sie auf deinem Spielbogen, dann lies weiter:
Kekse mit Schokolade
Joghurt mit Früchten und Vanillesauce
Erdbeertörtchen
„Sehr gerne meine Kinderchen." Sogleich war die Süßigkeit verpackt und Oma Dia überreichte eine kleine weiße Schachtel mit rosafarbenen Schleifchen. In dieser war der Nachtisch vor allen Irrungen und Wirrungen des kommenden Abenteuers geschützt. „Viel Glück! Ich werde heute Abend auch dabei sein, wenn die Wahrheit hoffentlich ans Licht kommt." Sie zwinkerte und winkte zum Abschied, bevor sie die Keksläden ihres Verkaufsfensters wieder schloss. Der Kapitän packte die Schachtel ein. Austin brummelte: „Nette Frau, was besuchen wir jetzt?" William überlegte kurz.
Ins Spiegelkabinett kommst du bei Nummer 142.
Zu den Tieren geht's bei Abschnitt 10.
Die Freakshow erwartet dich bei 134.
Die Manege betrittst Du bei Nummer 68.
Langsam stand der Kapitän auf und streckte sich. Er schlenderte zu den dicken Eisenstäben und rüttelte daran. Es rührte sich nichts, außer das massive Vorhängeschloss. Dieses schlug lautstark gegen die Stäbe. „Es ist unmöglich, ohne Werkzeug heraus zu kommen", kommentierte Bern und rasselte mit den dicken Ketten. „Schwer, zugegeben, aber unmöglich?", fragte der Kapitän und sah zu Bern, der mutlos das Haupt hängen ließ. Dabei fielen ihm die Locken ins Gesicht, aber nicht alle. Eine Idee durchzuckte Kapitän Malagan und er riss die Augen weit auf. „Bern! Ich habe eine Idee!" Sofort war er an die Seite des Käfigs getreten, die Bern am nächsten war. Er kniete sich hin und streckte beide Hände weit durch die Zwischenräume der Stäbe. „Neig dein Haupt! Ich muss an deine Haare!", befahl William, doch Bern war empört. „Meine Mähne? Du zerstörst die kunstvolle Frisur! Wenn ich schon sterben muss, dann will ich wenigstens vorzeigbar im Sarg landen!", ereiferte er sich, doch der Kapitän ließ nicht locker. „Nur eine Haarnadel! Mehr will ich gar nicht", bat er flehentlich. Jetzt dämmerte es Bern. „Sag das doch gleich!" Er beugte sich zu seinem Mitinsassen und streckte sich gegen die Ketten, um den handbreiten Spalt, der die beiden trennte zu überwinden. Auch Kapitän Malagan drückte sich gegen die Stäbe und plötzlich fühlte er Berns Lockenpracht. Er wühlte darin, was dem Kollegen ein böses Schnauben entlockte. Doch dann fand der Kapitän, was er suchte und zog die Haarnadel aus den goldenen Locken. „Geschafft!", freute er sich und war wieselflink zum Vorhängeschloss gehuscht. Bern schüttelte den Kopf, um seine Frisur wenigstens ein wenig zu richten. „Von wegen vorsichtig und nur eine Haarnadel!", beschwerte er sich, doch da klickte das Schloss bereits und William trat leise aus seinem Verlies. Bern war erstaunt. „Wie hast Du?" Doch der Kapitän lächelte zuerst verschmitzt als Antwort. „Ich hatte mal einen Freund, der war Zauberer. Er entfesselte sich unter Wasser mit nur einer Hand ..." Er winkte ab. „Ach ist auch nicht so wichtig." Sogleich hantierte er an Berns Fesseln und schon war auch dieser frei. Er rieb sich die schmerzenden Handgelenke. „Danke", freute er sich. „Ich habe dich falsch eingeschätzt", gab er zu, was William ein Lächeln entlockte. „Ich dich nicht, du eitler Pfau!" Mit diesen Worten grinste er breit und wuschelte durch Berns Haare. Der schmollte wie ein kleiner Junge. Er setzte gerade zu einer Antwort an, als sie Stimmen hörten. Sofort eilten sie zum Eingang der Kammer und positionierten sich zu je einer Seite des Korridors. Der Geruch von Essen drang zu ihnen und munteres Geplapper. „Der goldene Albatross lies die Flügel bereits nach der Hälfte der Priesterinnen hängen", lachte eine helle, zarte Stimme. „Ich erhoffe mir wesentlich mehr von unseren anderen Gästen." Diese Stimme war dunkler und samtig. William vermutete eine Kriegerin und eine Dame aus dem Palast.
Der Überraschungsangriff erfolgt bei Nummer 124.
Die Helden stürzen frontal auf die Stimmen bei Abschnitt 41.
Als die beiden in den Thronsaal kamen, stand die Göttin auf und empfing die Abenteurer herzlich. „Gewonnen! Ich wusste, Ihr würdet es schaffen! Alle Welt redet von den Zwillingen und ihrem Trauerspiel! Wer hätte diese Tragödie voraussehen können?" Sie schüttelte leicht den Kopf. Dann trat sie an Austin heran. „Ich bin stolz auf dich!" Sie legte ihm die Hand aufs Herz, sodass er sich hinab beugte und sie seine Stirn küssen konnte. „Mein stärkster Krieger mit dem weichsten Herzen. Das hast du sehr gut gemacht. Geh jetzt, deine Geschwister warten bereits auf dich und gieren nach einer fantastischen Geschichte." Sie entließ ihn und er lächelte warmherzig, bevor er sich abwandte und verschwand. William sah noch, wie er im Durchgang Pearl in seine Arme schloss. Als er den Blick zurück zum Thron gleiten ließ, fing er den der Göttin auf. Ozeana stand direkt vor ihm und noch ehe er es sich versah, verpasste sie ihm eine Ohrfeige. Er hielt sich die Wange. Was war gerade passiert? „Die war für dein vorheriges Versagen! Sei froh, dass du heute meinem Namen alle Ehre gemacht hast!" Ihre verbissene Miene wich einem Lächeln. „Knie nieder!" Er gehorchte. Sie küsste ihn auf die Stirn. „Heute hast Du mich stolz gemacht. Deine Belohnung hängt davon ab, vergiss das nicht." Sie trat einen Schritt zurück. „Geh jetzt und ruh dich aus. Morgen findet der letzte Wettbewerb statt und ich habe noch keine Kunde von meiner Schwester erhalten. Das ist nie ein gutes Zeichen und es beunruhigt mich. Du wirst all deine Kraft brauchen." Damit wandte sie sich ab und setzte sich wieder auf ihren Thron, während sich William zurückzog. Er seufzte, als er sich in seinem Zimmer auf die Pritsche gleiten ließ. Die Zwillinge und ihr Zirkus begleiteten ihn bis in den Schlaf hinein.
Erwache bei Abschnitt 147.
Kapitän Malagan sah sich suchend um. All die Menschen sahen nicht gerade aus, als würden sie ihm helfen wollen. „Nein, lass ihn uns gleich aufsuchen. Mir fällt schon was ein, wenn wir vor ihm stehen." Austin schüttelte den Kopf und verdrehte die Augen. „Bitte, wie du willst. Los gehts!" Gemeinsam betraten sie das große Zirkuszelt. Die Reihen der Zuschauer lagen im Dunkel. Die Mitte der Manege, welche mit Stroh und Sägespänen ausgelegt war, wurde von oben von einem einzelnen Spot beleuchtet. Vor dem Eingang der Manege stand ein großes weißes Schild. „Nächste Vorstellung 19 Uhr", las William laut. Austin zuckte mit den Schultern. „Bleibt genug Zeit uns umzusehen. Wie ich bereits sagte, der bessere Weg." Der Kapitän nickte und war ein wenig enttäuscht. Er hätte diesen Herrn Fröhlich sehr gerne gleich kennengelernt. Gemeinsam verließen sie das Innere und William entschied sich für das nächste Ziel.
Ich will als nächstes ins Spiegelkabinett. Lies weiter bei 142.
Lass uns zu den süßen Sachen gehen. Ich habe Hunger. Auf gehts bei Abschnitt 4.
Ich möchte als Nächstes die Freakshow sehen. Dorthin bringt dich Nummer 134.
Die Tiere sollten wir als Nächstes ansteuern. Sicherlich entdecken wir da am ehesten Informationen. Die Tiere findest Du bei Abschnitt 10.
Die Entscheidung des Kapitäns verhallte ohne eine Reaktion, doch dann jauchzte Gaia und zog William an ihre breite Brust. „Ich wusste, du hast Mumm in den Knochen! Keines meiner Kinder konnte es mit dir aufnehmen! Dein Herz ist stark und es weiß, wo es hingehört." Sie küsste ihn auf die Stirn, als sich Ozeana räusperte. „Ich beglückwünsche dich, Schwester. William hat seine Wahl getroffen. Sei unser jahrelanger Zwist damit beigelegt und möge Frieden herrschen zwischen dem Wassern dieser Welt und der gesegneten Erde." Sie betrachtete die beiden großmütig und gleichzeitig unendlich traurig. Mit einem kleinen Seufzer wandte sie sich ab und wandelte würdevoll davon. Mit jedem ihrer Schritte verschmolz sie mehr mit der Dunkelheit und ihr Körper zerfloss zu Wasser, bis lediglich eine Pfütze übrig blieb. Die beiden schauten ihr nach, bis sie gänzlich verschwunden war. Daraufhin trafen sich ihre Blicke. „Mein Liebster, meine Schwester berichtete mir von deinem letzten Wunsch, als dein Abenteuer seinen Anfang nahm und du in die tosende See sprangst. Wiederhole ihn!" Der Kapitän musste nicht lange überlegen.
„Ich hatte vor mich zu töten."
Weiter geht es bei 108.
„Ich wollte wieder Lieben, meine Freiheit
genießen und zur See fahren."
Lies jetzt Abschnitt 170.
„Ich schwor Rache für meine Familie zu nehmen!"
Nummer 77 bringt dich zu diesem Wunsch.
„Danke, dass ihr mich gerettet habt!", keuchte Lehm, als sie alle wieder etwas zu Atem gekommen waren. „Es war spektakulär und ich danke euch von Herzen! Ihr habt euch den Sieg redlich verdient. Ich werde meiner Göttin berichten, was geschehen ist, und entschuldige mich noch einmal für eure Unannehmlichkeiten. Bitte kommt gut heim und nochmals danke!" Mit diesen Worten verabschiedete sich Lehm und eilte davon. „Lass uns schnell die Kugel abliefern und dann auch von hier verschwinden", dachte Korall laut. Kapitän Malagan nickte, griff in seine Tasche und erschrak. Denn er fand nichts darin und wühlte immer hektischer. Dann sah er noch in den anderen Taschen seiner Gewandung nach, doch keine Kugel war zu finden. Er klopfte sich ab. Nichts! Absolut nichts! Wo war der Schatz, der so sicher in seiner Hosentasche gesteckt hatte? Sie musste beim Kampf mit dem Fisch herausgefallen sein. „Tu nichts Gutes ...", murmelte er leise und ärgerte sich über seine eigene Ungeschicktheit. „Sie ist weg", seufzte er, während Korall große Augen machte. „Sie muss beim Kampf mit dem Fisch abhandengekommen sein", erklärte der Kapitän tonlos und sichtlich enttäuscht. Die beiden schauten zum Teich. „Keine 10 Pferde bringen mich da wieder rein!", rief Korall und rieb sich die Oberarme, da es sie fröstelte. „Mich auch nicht! Da muss Herr Pondinsel verzichten oder sie eben selber suchen!", erklärte der Kapitän. Dann seufzte er. „Wir waren so nah dran!", zischte er durch die Zähne und ballte die Hände zu Fäusten. Es hing einiges vom Sieg ab, das wusste er und doch war es jetzt nicht mehr zu ändern. Korall legte ihm unvermittelt die Hand auf die Schulter und schon wurde sein Herz wieder weich. „Wir erklären dem Freiherrn, wie es passiert ist. Lehm sagt Gaia wir hätten gewonnen, lass uns abwarten." Damit eilten sie zu dem imposanten Herrenhaus, welches sie mit viel Pomp und Gloria empfing. Der Hausherr begegnete ihnen in der Eingangshalle. Ausführlich schilderten sie den Vorfall. Erst stutzte Herr Pondinsel, doch dann hellte sich seine Miene auf. „Das war die beste Geschichte seit Jahrzehnten! Euer Heldenmut muss entlohnt werden! Ihr habt der Rivalin beigestanden und ihr Leben gerettet. Mein Erbstück ist verloren und doch war es nur Tand, der jetzt, mit dieser Geschichte zur Legende werden wird! Seht euch als Sieger! Gehen wir in den Salon und trinken Tee. Erzählt mir jede Einzelheit, sodass ich beim nächsten Sommerball die Herren und Damen beeindrucken kann. Tut ihr das für mich, dann seit ihr die Sieger!" Und so kam es. Sie tranken Tee mit dem Freiherrn und danach brachte sie das Schiff zurück zu Ozeana.
Besuche die Göttin bei Nummer 25, wenn Du vorher gewonnen hast und bei 117, wenn Du davor verloren hast.
Kapitän William und Austin wanderten um das gewaltige rot-weiß gestreifte Zirkuszelt mit den kleinen roten Wimpeln und dreieckigen Fahnen herum. Am hinteren Ende befand sich der Bühneneingang und gleichzeitig der Streichelzoo. Hier konnten die Besucher Geld für Futter und Pflege spenden oder sich auf den zahmen Tieren reitend fotografieren lassen. Viele Familien mit ihren Kindern waren hier, um ein einmaliges Erlebnis mit den Tieren zu haben. Zwischen den munteren Kindern entdecken die beiden Abenteurer zwei Frauen, die verschiedener nicht sein konnten. Die eine war sehr dünn, aschfahl und ihre schwarzen kurzen Haare standen in alle Himmelsrichtungen, wild und ungebändigt. Derweil war die Andere rundlich mit roten Apfelbäckchen und ihre goldenen Locken wippten, wenn sie sich zu den Kindern beugte. Beide trugen eine rote etwas ausgestellte Jacke mit Schößchen und schwarzem Revers, das goldene Verzierungen trug. Dazu eine lange schwarze Hose, die an der Seite von oben nach unten laufend, einen goldenen Streifen zeigte. „Hier ist was los", bemerkte Austin mit einem genervten Seufzer. „Die beiden Damen haben die Sache hier in der Hand. Wir sollten sie fragen", beschloss William und deutete auf die beiden Frauen. „Dann stell dich mal an", bemerkte Austin, „Ich warte derweil da drüben bei den Kamelen. Hier ist mir zu viel los" Gerade wollte der Kapitän etwas erwidern, doch Austin war bereits verschwunden. Es blieb William nichts anderes übrig, als sich anzustellen. Nach einer gefühlten Ewigkeit stand er vor der rundlichen Frau und wurde mit einem Lächeln empfangen. „Herzlich willkommen, ich bin Pia. Ich bin die Frau des Direktors und hier für die Dressur zuständig. Wie kann ich behilflich sein?" Sie machte eine ausladende Geste. „Möchten Sie die Hasen, Enten, Ziegen oder Hunde streicheln?"Kurz stutzte William, da er in Versuchung geraten war, doch dann schüttelte er leicht. „Nein, danke ich möchte mit ihnen reden." Jetzt war es an Pia zu staunen. Sie errötete, als sie William musterte. „Ist gut. 10 Minuten Pause!", rief sie laut, was die Schlange hinter William laut aufstöhnen ließ. Dann löste sie sich langsam auf. „Also, was kann ich für sie tun?" Der Kapitän räusperte sich. „Ich bin wegen eines göttlichen Wettbewerbs hier." Pia seufzte und ihre Augen blickte traurig. „Ozeana und Gaia?", fragte sie nur pro forma. William nickte. „Das die beiden nie Ruhe geben! Es reicht ja nicht, was passiert ist?!", ärgerte sie sich. Doch als sie William fragenden Blick sah, wich sie aus. „Wie auch immer. Was ist die Aufgabe?" Betreten trat William von einem Fuß auf den anderen. „Eine Träne des Direktors ..." Die Frau lachte schallend. „Sad wird niemals weinen, er hat es geschworen!", rief sie prustend. „Sad?", fragte der Kapitän und sofort wurde Pia ernst. „Merry, meine ich. Mein Mann weint nicht. Er ist durch und durch fröhlich." Trübsinnig ließ William den Kopf hängen. Pia tat der Fremde unendlich leid. Die Göttinnen hatten ihn vor eine unmögliche Aufgabe gestellt und sie fühlte mit ihm. „Früher, bevor er Direktor wurde, liebte mein Mann seine Laufenten." Sie übergab ihm drei plüschige Enten. „Jonglieren sie damit. Das wird ihn sehr erfreuen. Wir sollten mehr lachen in unserem Leben, wie mein Mann, auch wenn er es vielleicht aus den falschen Gründen tut."
Wenn Du die Enten mitnehmen willst, notiere sie auf dem Spielbogen.
Sie wandte sich ab. „Ich muss jetzt weitermachen. Viel Glück. Ich werde mir heute die Vorstellung ansehen." Sie zwinkerte ihm zu und schon kassierte sie wieder Väter und Mütter mit schreienden Kindern ab, welche unbedingt die Tiere streicheln wollten. Kopfschüttelnd schlich William zu Austin. Bei ihm stand die dünne, geisterhafte, weiße Frau aus deren dunklen Augenhöhlen stechend eisblaue Augen starrten. Sie unterhielten sich, als William zu ihnen stieß. „Das ist Tabitha", stellte Austin vor. „Sie war die Frau des Direktors." Der Kapitän setzte zu einem Wort an, doch Tabitha war schneller: „Ich bin die Dompteurin hier, sehr angenehm." Sie schüttelte Williams Hand. Ihre schmale Rechte war eiskalt. „Ich erzählte ihr gerade von der Aufgabe", gestand Austin mit einem verlegenen Lächeln. William schmunzelte, da die beiden gut zueinander passten. Tabitha überlegte angestrengt. „Unser Direktor ist immer fröhlich. Er hat es geschworen. Es ist unmöglich, dass er weint", sprach sie mehr zu sich selbst, als zu den beiden anderen. „Seit dem Unfall ..." Sie stoppte und hielt sich die Hand vor den Mund. Tränen sammelten sich in ihren Augen, als sie schluchzte. „Weinen Sie bitte nicht!", flehte Austin und nahm sie spontan in seine Arme. „Ich kann weinende Frauen nicht verkraften! Seien Sie stark!" Tabitha schniefte. „Er liebte die weißen Tiger und Löwen." Sie zog ein zerschlissenes Plüschtier aus der Tasche. Es war ein kleiner weißer Tiger. Sie drückte ihn Austin an die breite Brust und befreite sich gleichzeitig damit aus seiner Umarmung. „Nehmt das und versucht euer Glück! Vielleicht bringt es unseren Direktor ein wenig aus der Fassung! "Austin nahm den Tiger an sich.
Notiere ihn auf deinem Spielbogen, wenn Du ihn behalten willst.
Beim Abschied wandte sich Tabitha erneut um, Tränen glitzerten in ihren Augen. „Ich hoffe, ihr gewinnt. Ich werde heute Abend da sein!" Damit verschwand sie hinter den Gitterstäben und kümmerte sich um die wilden Tiere. William und Austin ließ sie verlassen zurück. „Alles sehr merkwürdig", sinnierte William. „Pia ist die Frau des Direktors und Tabitha war es." Er rieb sich das Kinn. Da klopfte ihn Austin auf die Schulter. „Versuch nicht, die Weiber zu verstehen. Sie sind eine Welt für sich", riet er und marschierte los. „Komm schon, wohin willst du jetzt?"
Wähle nur den Abschnitt aus, bei dem Du noch nicht warst:
142 bringt dich ins Spiegelkabinett.
Abschnitt 134 zeigt Dir die Freakshow.
Etwas Süßes zu Essen gibt es bei der 4.
Bei Abschnitt 68 gelangst Du zur Manege.
„Inzwischen habe ich gemerkt, dass diese Reise woanders Enden muss. Ich möchte stattdessen ..."
... Liebe, Freiheit und die See!
Bei 0 Punkten weiter mit Nummer 167.
Mit 1 Punkt gehst Du zu Abschnitt 71.
Deine 2 Punkte tragen Dich zur 158.
Für 3 Punkte kannst Du Abschnitt 80 lesen.
Die volle Zahl von 4 Punkten geleitet Dich zu 126.
... bittersüße Rache nehmen an denen, die auch mir gegenüber keine Gnade hatten!
Mit 0 Punkten liest Du Abschnitt 76.
Der 1 Punkt bringt dich zu Nummer 164.
Mit 2 Punkten machst Du Dich auf zu 154.
Deine 3 Punkte verhelfen Dir zu Abschnitt 139.
Alle 4 Punkte freuen sich mit Dir bei Nummer 92 aufs Ende.
„0 Punkte. Damit hast du jeden Wettbewerb verloren. Doch mit deiner Schwäche hast du dem Ruf Ozeanas geschadet und gleichzeitig meinem eigenen alle Ehre erwiesen! Noch in tausend Jahren wird man von diesem Sieg sprechen! Meine Kinder sind starke Gegner und so will ich dir den Wunsch erfüllen und dich wieder mit den deinen vereinen. Die Belohnung wird eine Ewigkeit sein, in der du wie ein König lebst! Es soll dir an rein gar nichts fehlen, mein Geliebter!" William machte große Augen und nickte leicht, als die Göttin ihm gebot ihr zu folgen. Sie stolzierte erhobenen Hauptes voraus, auf das er ihre widerstrebenden Gefühle nicht sehen sollte. Sie kämpfte in ihrem Inneren verzweifelt gegen die aufsteigenden Empfindungen. Auf der einen Seite empfand sie höchstes Glück, da ihr verloren geglaubter Bruder wieder gefunden war! Dann hatte sich dieser auch noch für sie entschieden. Sie hätte in dem Moment aufschreien wollen vor Glück. Auf der anderen Seite stand die Trauer, da sich der Kapitän für eine Ewigkeit mit seinen Liebsten entschieden hatte und sie ihn schon wieder gehen lassen musste. Es war so ungerecht! Der Gedanke durchfuhr sie und versetzte ihrem Herz einen spitzen Stich. Gleichzeitig war ihr bewusst, dass sie nichts sagen konnte, um ihn umzustimmen. Das Abenteuer würde hier auf diese Weise enden. Die Würfel waren endgültig gefallen. Damit kamen sie an die Grabstätte aus Bergkristall. Die Göttin legte die Rechte auf Ciels Überreste und diese zerfielen augenblicklich zu feinem weißen Sand, der verrann, wie in einer Sanduhr. Ein leichter Windhauch fegte die letzten Körnchen in die Unendlichkeit. Die Göttin postierte sich am Kopfende und gebot William sich niederzulegen. „Hab keine Angst, es wird dir kein Leid geschehen. Es wird jemanden das Herz in kleine Stücke sprengen, aber deine Brust wird unbehelligt bleiben." Sie lächelte gequält und der Kapitän tat wie ihm geheißen, nachdem er den dicken Kloß in seiner Kehle heruntergeschluckt hatte. Er streckte sich elegant auf dem steinernen Ruhebett aus und verschränkte die Finger ineinander vor der Brust. „Schließe die Augen", verkündete Gaia feierlich. William tat es und fühlte im selben Moment die großen Hände der Göttin an den Schläfen. Ihre Finger kreisten sanft auf seiner Haut. „Schlaf mein Geliebter. Dein letzter Wunsch soll wahr werden. Ruhe in Frieden, auf das der Wind in den Wäldern dieser Welt dein Wiegenlied sei und die Schätze der Erde, die dich umgibt, deine Wächter. Möge die samtene Schwärze, die deine Seele umfängt, dir für die Ewigkeit ein sanftes Ruhekissen und eine weiche Bettstatt sein." Ihre Stimme zitterte bei den letzten Worten. Sie hielt eisern die Tränen zurück, als sie sich hinab beugte und ihn auf die Stirn küsste. William entspannte sich sichtlich und flüsterte leise: „Danke". Er tat noch einen tiefen Atemzug und dann keinen mehr. Der zauber war vollbracht. Wie von Sinnen stürzte Gaia hinaus und schluchzte. Ein markerschütternder Schrei entkam ihrer Kehle, als sie mit einer Handbewegung die Kammer versiegelte. Mit der anderen zur Faust geballten Rechten, drosch sie vor Wut und Verzweiflung gegen die nächstgelegene Wand. Der Ruck durchfuhr die gesamte Küste und ließ auch den letzten Rest der Burg in sich zusammenstürzen. Ihre Faust hatte sich tief in das Gestein gebohrt und Staub wirbelte um sie herum wie Novembernebel. Gaia keuchte und weinte bitterlich. In ihrem Inneren knackte und krachte es, als ihr Herz erneut brach. Diamantengleich fielen ihre heißen Tränen in den Satub, die ihr übers Gesicht liefen. Sie schrie ihren Kummer heraus, als sie zu Boden sank und ihr Schmerz nicht enden wollte.
Eine ganze Weile brauchte der Staub sich zu lichten und die Göttin sich wenigstens ein wenig zu beruhigen. Sie hockte zwischen den Trümmern, welche aus der Wand gebrochen waren und stierte vor sich hin, als ihr Blick über die vielen kleinen Steine glitt und an einem andersartigen hängen blieb. Er war grau und etwas unscheinbar, doch gleichzeitig besaß er einen gläsernen Glanz. Gaia angelte nach dem länglichen Steinchen und drückte es, sowie es in ihrer Hand lag, fest an ihre große mütterliche Brust. „Du wirst mein tollkühnstes Kind sein, Feldspat", flüsterte sie, wischte sich die tränenfeuchten Wangen und lächelte wieder, auch wenn ihr Herz noch schmerzte.
William schreckte hoch und fand sich in seiner Fischerhütte wieder. Es roch wie früher nach Meer und Geborgenheit, doch als er sich umsah, hatte sich seine Hütte in eine Villa an der See verwandelt! Die blütenweißen Wände standen voll mit Regalen, die gefüllt waren mit den feinsten und erlesensten Speisen. Gleich daneben befand sich das neuste Equipment, das jedes Fischerherz höher schlagen ließ. Er entdeckte Kleidertruhen aus Ebenholz, die aufsprangen und ihre prachtvollen Inhalte ergossen, als er den Blick darauf richtete. Feinste Seide und Damast in allen Farben des Regenbogens. Dazu Geschmeide und Gold, das William schwindlig wurde. Er sprang auf und eilte hinaus. Dort empfing ihn strahlender Sonnenschein, die Brandung und das Geschrei der Möwen. Er schwelgte im Anblick des Meeres, dann wandte er sich dem Haus zu. Drei Stockwerke war es hoch, Balkone an jeder Seite und Terrakottaziegel lachten im zu. Williams Grinsen wurde noch breiter. Zufrieden wandte er sich dem Meer zu. Da entdeckte er sein Glasbodenboot. Es war größer und funkelnagelneu. Erst jetzt bemerkte der Kapitän, dass auch er in feinstes Leinen gehüllt war. Er war ein Edelmann geworden von hohem Ansehen und Stand! Er konnte sein Glück kaum fassen, da rief es von hinten: „Vater!". Sein Herz setzte einen Schlag aus. Er wandte sich sofort um und da waren sie und eilten auf ihn zu. Mit einem Aufschrei der Freude zog er Tamina und seine Tochter Mariann in eine feste Umarmung. Auch sie trugen feinste Kleider und lächelten selig. „Ich bin zurück!", rief er immer wieder und weinte vor Freude. Insgeheim dankte er der Göttin abertausend mal, dass sie ihr Versprechen gehalten hatte.
Herzlichen Glückwunsch!
Du hast ein Ende von „Die Sache mit dem Seemannsherz – Kapitän Malagans Reise" erreicht.
Von hier aus kannst Du wieder bei 1 loslegen und Dich kopfüber in ein neues Abenteuer stürzen, indem Du dich neu entscheidest! Kannst du alle Enden finden?
Nur sehr schwer ließ sich der Säbel durch das Wasser ziehen. Ob er damit genug Kraft aufbringen konnte, um das Untier zu töten? Er musste es versuchen! Derweil riss der Fisch sein Maul weit auf und dem Kapitän wurde mit einem Mal klar, dass die mannshohen messerscharfen Reißzähne nicht zu unterschätzen waren. Er blickte sich nach Korall um. Sie schwebte in Lebensgefahr angesichts der vor ihm schwimmenden Bedrohung. Er sah noch ihren schönen Rücken hinter sich, als er sich umwandte. Machte sie sich etwa davon und ließ ihn im Auge der Gefahr zurück? Das konnte doch nicht wahr sein! Kapitän Malagan setzte zu einer Schimpftirade an, als er vor Korall Lehm sah, welche sich mit der Kugel davon machte. Sie war dabei die Konkurrentin aufzuhalten. Darauf musste er sich jetzt verlassen, denn der Fisch schüttelte die Angel und plötzlich war er sich der Gefahr wieder mehr als bewusst. Ihm kam die rettende Idee. Mit der einen Hand klammerte er sich weiter an die Angel und schwang mit. Er lenkte die Schwingung in Richtung Stirn des Ungeheuers und als sein Pendel weit genug ausschlug, hielt er den Säbel wie einen Stachel vor sich. Durch den Schwung und seinen abschließenden Stoß, gelang es ihm, die Klinge tief in die Stirn des Fisches zu treiben. Blut quoll hervor und bildete kleine rote Wolken im Wasser. Das Ungetüm verdrehte die Augen. Das Schütteln hörte auf, sodass William die Angel losließ und sich mehr als schnell vom Acker machte. Wie ein Pfeil pflügte er durchs Wasser und als er die Oberfläche durchstieß, japste er nach Luft. In der letzten Sekunde war er entkommen! Schnell blickte er sich um. Wo waren Korall und Lehm? Er entdeckte sie nicht weit von sich am Rand des Teiches. Sie stritten sich lautstark.
Weiter geht es bei Nummer 45.
Ungläubig schauten die Zwillinge den Kapitän an. „Ihr kennt die Fabel anscheinend nicht. Sie besagt, dass der Stetige und Unermüdliche immer ans Ziel kommt!" Weiterhin lagen unverständliche Blicke auf ihm. „Also Mutt, du wirst sein Gegner sein, während Pearl sich auf die Mitte der Strecke begibt. Lock den Hasen unter einem Vorwand weg. Er wird sich in Sicherheit wiegen, weil Mutt weit hinter ihm ist. Seine Überheblichkeit und Kavaliersinstinkt werden die Oberhand erringen und währenddessen überholen wir ihn und gewinnen!" Für die Zwillinge klang der Plan sehr gut. „Aber wie soll ich ihn ablenken?", fragte Pearl nachdenklich und rieb sich das Kinn. „Nutz seine Ehre als Mann. Sei eine Jungfrau in Nöten. Lass dir was einfallen!" Einen kleinen Moment überlegte sie, dann erntete er ein Nicken. „Ist gut." Mit diesem Plan im Hinterkopf spazierten Kapitän Malagan und Mutt an die Startlinie.
„Na, du willst wirklich antreten?", stichelte der Hase. „Ich bin vielleicht nicht schnell, aber für einen wie dich reicht es allemal!", gab Mutt contra und als der Kapitän die Hand hob, brachten sie sich in Startposition. „Auf die Plätze, fertig? Los!", rief er und senkte die Hand ruckartig. Sofort sprinteten die Kontrahenten los. Doch schon nach den ersten Metern setzte sich der Hase ab und baute seine Führung aus. Mit einer gewaltigen Sandwolke hinter ihm war er schon bald außer Sichtweite. Das beunruhigte Mutt jedoch nicht, denn er wusste, seine Schwester würde ganze Arbeit leisten. Siegessicher rannte der Hase über den feinen weißen Sand. Er blickte über die Schulter zurück und sah den Gegner nicht mehr, daher verlangsamte er seinen Schritt. Was für ein Kinderspiel! Plötzlich drang ein Schrei an sein Ohr. Er blickte zum flachen Wasser hin und entdeckte dort einen leblosen Körper, der mit dem Gesicht voran im Meer schwamm. Er wandte sich erneut um. Er war soweit voraus, dass er ohne in Zeitnot zu geraten helfen konnte. Als stolzer Hüter des Waldes durfte er auch gar nicht anders handeln, immerhin hatte er einen Ruf zu verlieren. Wieselflink war er bei der zu Errettenden und zog sie aus dem Wasser, sodass sie auf dem Sand auf dem Rücken zum liegen kam. Diese schlug die Augen auf. „Mein Retter ...", flüsterte sie heißer und streckte dem Hasen ihre Hände entgegen. Kurzerhand zog sie dieser auf die Beine. „Au! Ich glaube, mein Knöchel ist verstaucht", jammerte sie theaterreif. Der Hase nahm sie ritterlich auf die Arme und trug sie ein Stück weiter den Strand herauf. Viel zu sehr hatte sich seine Gedankenwelt in ihrem schillernden Blick verloren. „Bitte, hilf mir!", hauchte sie und der Hase nickte gefesselt. Er hatte den Wettbewerb vollkommen vergessen. Hinter seinem Rücken sah Pearl ihren Bruder wie einen Irren vorbei rennen. Sofort zog sie ihren Retter noch näher heran und schmachtete ihm entgegen. Sie sah ihm gerade tief in die Augen, als sie es neben sich rieseln hörte. Der Sand zerrann und zum Vorschein kam eine gewaltige Krabbe. Mit kneifenden Zangen, jede so groß wie ein ausgewachsener Mann, grabbelte diese ihr entgegen. Ihr Panzerumfang erinnerte William an den hinteren Teil seines ehemaligen Wohnhauses. Vor Entsetzen schrie Pearl auf, doch da hatte sie der Hase bereits von dem Monster weggezogen. Er bugsierte sie hinter seinen Rücken und stellte sich schützend vor sie. „Mutt!", schrie sie ihrem Bruder nach, der inzwischen wieder auf ihrer Höhe war und den Wendepunkt passiert hatte. Als dieser jetzt zu ihnen eilte, bemerkte der Hase den Verrat.
„Ihr elendes Gesindel!", rief er erbost. Doch als auch noch William dazu kam und auf das Ungeheuer deutete, das wild mit seinen riesigen Scheren winkte, besann er sich auf das Wesentliche. Zuerst mussten sie dieses Vieh beseitigen und dann sprachen sie noch einmal ein ernstes Wort über Fairness und Ehre. Sie begaben sich in Kampfposition.
Hast Du Dich für die Muschel entschieden, geht es bei Abschnitt 39 weiter.
Der Enterhaken schwingt Dich zu Nummer 110.
Deine Entscheidung für die Pistole lässt Dich 89 lesen.
Mit dem Säbel greifst Du an bei Abschnitt 26.
„Wir sollten nach hinten gehen und uns links halten. Diese Tür wird von zwei Rüstungen flankiert. Im Rittersaal können wir sicherlich wertvolle Informationen erhalten", schlug der Kapitän vor und zeigte auf die hintere linke Ecke. Da Hühnergott einverstanden war, schlichen sie zur Tür und betraten den Raum. Im Vorübergehen hätte William schwören können, dass ihm der Helm der linken Rüstung immer im Auge behalten und sich zu ihm gedreht hatte, aber er konnte sich in der Aufregung auch geirrt haben. Schweiß stand auf seiner Stirn und die Hände zitterten. Dieses gruselige Schloss raubte ihm den letzten Nerv. Der Rittersaal war ein langgezogener Raum mit einem großen Tisch für festliche Bankette und jeweils 6 Ritterrüstungen an jeder Seite. Zwischen den Rüstungen hingen gewaltige Ölgemälde, die der Zahn der Zeit fast unberührt gelassen hatte. „Prachtvoll!", entfuhr es William. „Ein Rittersaal, der einer königlichen Familie würdig ist!", dachte Hühnergott laut. Langsam schritt Kapitän Malagan die rechte Reihe der Rüstungen ab. Jede war etwas anders. Manch ein Helm trug einen prächtigen Federschmuck und eine andere hatte goldene Verzierungen auf dem Brustpanzer. William fühlte sich beobachtet und ein ungutes Gefühl kroch ihm in die Magengegend. Er lies den Blick durch den Raum schweifen, als sich der Stuhl an der Stirnseite der Tafel langsam schleifend nach hinten schob. Vollkommen aus der Fassung suchte er Hühnergotts Blick. Dieser war genauso erschrocken, wahrte aber etwas besser die Fassung. „Dein Hexenstein!", antwortete er auf die stumme Frage. Sogleich war der Stein aus der Tasche befördert und William blickte durch das natürlich entstandene Loch. Kaum richtete er den Blick auf den Stuhl, sah er eine feine Dame mit schwarzen Haaren, die durchscheinend mit einem bläulich schimmernden Schein umgeben war. Sie hatte sich gesetzt und rieb sich die Hände. „Er wird fallen, der ach so große König!", lachte sie leise. Mit einem Ruck stand sie auf, sodass der reale Stuhl nach hinten umkippte und scheppernd zu Boden fiel. „Und ich! Jardis, Tochter eines einfachen Bauern werde Königin sein! Und Ciel mein geliebtes Kind wird an meiner Seite herrschen!" Während ihres Monologes war sie auf William zugekommen. „Gift werde ich ihm verabreichen! Ganz langsam wird er dahinsiechen und letztendlich sterben. Doch zuerst muss ich mich um die Prinzessinnen kümmern. Sie sind so verschieden und doch so gleich in ihrer Vernarrtheit in meinen Ciel. Das werde ich mir zunutze machen!" Sie lachte bitterböse, was William eine Gänsehaut über das Rückrad jagte. Er konnte der geisterhaften Erscheinung direkt in die Augen sehen und kalter Schweiß rann seinen Rücken hinab. „Ihre Eitelkeit und der Kampf um die Liebe werden ihr Untergang sein!", frohlockte sie und mit wehenden Röcken war sie aus der Tür verschwunden. Kapitän Malagan hatte die Luft angehalten und atmete schneidend aus. „Diese Frau ist besessen!", keuchte er. „Von Machtgier und Neid zerfressen", bestätigte Hühnergott. „Können wir es verhindern?", fragte William. „Niemand vermag die Vergangenheit zu verändern, mein Lieber. Wir alle treffen Entscheidungen und diese haben ihre unumkehrbaren Folgen. Genau wie die Prinzessinnen steuern wir auf ein unvermeidliches Ende zu." Sie sahen sich eine kleine Ewigkeit an und William ließ den Stein in der Hand langsam sinken. Er schaute zu Boden und entdeckte eine lila glänzende Perle. Er hob sie auf und betrachtete ihre Größe. Vorsichtig drehte er die weintraubengroße Schönheit zwischen Daumen und Zeigefinger und hielt sie gegen das Licht. Die lila Körperfarbe war atemberaubend. „Eine Perle aus Amethyst", bestätigte Hühnergott Williams Gedanken. „Wir sollten sie mitnehmen." Der Kapitän nickte.
Verstaue die Perle in deiner Tasche und vermerke sie auf dem Spielbogen.
Kaum hatte William die Perle eingesteckt, überkam ihn der Schwermut. Er dachte an die Strapazen seiner Reise, die Gewinne und Verluste. Auch an die Gefährten und neuen Freunde musste er denken. Ein tiefer Seufzer entrang sich seiner Kehle. „Lass uns zurückgehen und weiter suchen. Ich möchte dieses Geheimnis lüften." Leicht nickte Hühnergott, dann machten sie sich auf in die Vorhalle.
Dein Weg führt dich zu Abschnitt 97.
Er blickte hindurch und lenkte den Blick rechts zur Klippe. Er sah zwei Gestalten. Die eine hatte prächtige goldene Locken, die andere dunkles Haar. Beide trugen reich verzierte Kleider. Plötzlich fiel die Goldgelockte über den Rand der Klippe hinab in den aufbrausenden Ozean. William erschrak fürchterlich. Er musste dringend helfen! Verwirrt sah er sich um. Aber was wurde aus seiner Aufgabe? Er hatte keine Zeit dafür!
Soll William die Sache genau untersuchen und das Schiff zum Unglück lenken lies weiter bei Nummer 65.
Soll er die Sache auf sich beruhen lassen, geht's weiter bei Abschnitt 38.
Als die drei vor der Steilküste auftauchten, glaubte Kapitän Malagan zu träumen. Etwas weiter draußen lag der schönste Dreimaster vor Anker, den er jemals gesehen hatte. Schneeweiße Segel konnte er entdecken und eine ganze Armada von fleißigen Besatzungsmitgliedern, die alles für den Start ihrer Reise vorbereiteten. Der Rumpf des Schiffes war schmal und lief vorne spitz zu. Bereits von Weitem konnte er den makellosen Zustand der Bark erkennen. Sein Herz hüpfte. „Beeil dich!", drang es in seinen träumerischen Gedanken. Es war Mutt, der mal wieder böse Blicke verteilte. „Mutters Schiff wartet auf uns!" Sofort marschiertem die drei zu einem kleinen Beiboot, das sie unbeschadet zu dem Prachtexemplar eines Schiffes brachte. Kaum war der Kapitän an Deck, sog er den Duft der frisch geschruppten Planken ein und genoss die ihn umgebende Hektik an Deck. Auf so einem Schiff fühlte er sich wahrlich zu Hause. Kaum waren sie an Bord geklettert, wurden die Segel gesetzt und ehe es sich Kapitän Malagan versah, fand er sich am Strand der Nachbarinsel wieder. Den weißen Sand zierte eine Laufstrecke, die bis zur anderen Seite der Insel führte und dann wieder in einer zweiten Laufbahn, parallel zur Ersten, zurückführte. Pearl und Mutt waren an seiner Seite und vom Inland her kommend, entdeckten die drei einen riesigen Hasen, der sich warm lief und Dehnübungen ausführte. Er trug einen silbrig glänzenden Brustharnisch mit wehendem roten Umhang. Auf seiner Brust trug die Panzerung ein Wappen mit 4 eingravierten Bäumen. Bedächtig wagten sich die drei weiter heran und als Meister Lampe sie erspähte, winkte er freundlich. „Da seit ihr ja endlich! Dann können wir anfangen." Er bemerkte die verständnislosen Mienen der Anwesenden. „Ihr scheint uninformiert zu sein. Dann heiße ich euch Willkommen beim ersten Wettbewerb! Es geht um ein Wettrennen und ich, der fabelhafte Hüter des Waldes der vier heiligen Bäume, meines Zeichens das schnellste Tier der Erde, bin euer Gegner. Es gilt mich im Rennen zu schlagen, denn ich schulde der Göttin noch einen Gefallen. Der Lauf geht bis zur anderen Seite der Insel und dann wieder zurück. Wer zuerst die Startlinie erneut passiert, gewinnt!" Nach seiner Rede betrachtete er Pearl und Mutt. Ihre hageren Gestalten und dünnen Beine brachten ihn zum Schmunzeln. „Ihr habt keine Chance!", spottete er. Dann hoppelte er zur Startlinie. Mutt blickte zu seiner Schwester und beide sahen dann zu William. „Wir können nicht gewinnen", sinnierte Mutt mit einem resignierenden Tonfall. Pearl hingegen war frohen Mutes. „Wer nicht wagt, der nicht gewinnt! Wir schaffen es!" Kapitän Malagan musterte die beiden. Sie waren gleich groß. Mutt mit dem rußig schimmernden Haar das dunkle Ebenbild seiner Schwester. In Williams Gehirn ratterte und polterte es. „Wir können lediglich durch eine List gewinnen!", flüsterte er verschwörerisch und rieb sich das Kinn. Die Zwillinge schauten ihn verständnislos an. „Hört zu, ich habe folgende Ideen:
Kennt ihr den Hasen und den Igel? So machen wir es!" Diese Durchführung passiert bei Abschnitt 90.
Kennt ihr die Geschichte vom Hasen und der Schildkröte? Ich bin sicher, das klappt, auch wenn es riskant ist." Die Fabel wird wahr bei Nummer 14.
Sind nicht nur wir hier auf der Insel? Lasst ihn uns bestechen! Vielleicht schaffen wir es so, uns einen Sieg zu ergaunern!" Versuche dein Glück bei 73.
William entschied sich spontan für den Thronsaal. Wenn es hier etwas zu finden gab, dann in dem Raum wo gelenkt, geschalten und gewaltet wurde. Sie passierten die Tür mit den beiden Flügeln, die durch den Zahn der Zeit etwas aus den Angeln hingen und es eröffnete sich vor ihnen der prunkvolle Thronsaal. Ein karmesinroter Teppich führte bis zu den Stufen des Podestes, auf welchem der schwere goldene Thron stand. Dessen Polster leuchteten im selben dunklen Rot. Über allem lag eine dicke Staubschicht und die erbarmungslose Zeit hatte an den gestuckten Wänden und den marmornen Säulen, die mit Blattgold beschlagen waren, gefressen. „Hier kann man grandiose Audienzen geben!", sprach Hühnergott Williams Gedanken aus. „Es vibriert vor magischer Energie", dachte er weiter laut.
Die beiden untersuchten den gesamten Raum, doch fanden nichts außer Staub und vergessenen Gegenständen, wie kleine Hocker und Kerzenständer. Als sie bei der Suche zum Thron kamen, ließ es sich Hühnergott nicht nehmen, sich darauf zu positionieren. „Sieh nur William, wie herrschaftlich!" Bei diesem Ausruf machte er königliche Gesten und grinste breit. Der Angesprochene lächelte verschmitzt, als ein eiskalter Schauer über seine Wirbelsäule kroch. Die Nackenhaare stellten sich auf, als das Kribbeln oben ankam und wo vor wenigen Augenblicken die Sonne einzelne Strahlen durch die mit einer dicken Schicht bedeckten Fensterscheiben gesandt hatte, wurde es duster. Spontan griff William in die Tasche und holte den Hexenstein hervor. Er schaute hindurch und schon tauchten vor seinen Augen drei Gestalten auf, die ein sanfter hellblauer Schimmer umrandete. Sie waren leicht durchsichtig wie Nebel und doch konnte William jedes Detail erkennen. Die beiden Frauen trugen prunkvolle Gewänder, auf denen zahllose Perlen aufgestickt waren. Die eine hatte helles Haar, dass ihr offen in großen Wellen über ihre Schultern floss, während die andere ihre dunklen Haare zu einem dicken Zopf geflochten trug. Der Mann, der bei ihnen stand, war hoch gewachsen und überaus gutaussehend. Sein edles Gewand saß perfekt und verlieh ihm durch seine ebenmäßigen Züge etwas Königliches. William trat vor Schreck ein Stück zurück. Auch Hühnergott war aufgesprungen. „Siehst du sie auch?", flüsterte William und sein Kamerad nickte. „Ich sehe sie, mein Lieber. Aber fürchte dich nicht. Sie sind Erinnerungsfetzen, die diese Mauern nicht verlassen können." Gespannt beobachteten die beiden die leuchtenden Gestalten. „Lasst mich nicht wählen, ich bitte euch!", flehte der junge Mann und hob beschwichtigend die Hände. „Ich liebe euch beide, wie ein Bruder seine Schwestern nur verehren kann", versuchte er die angespannte Lage zu beruhigen. Doch den verzerrten Gesichtern der Frauen war ihre Emotion nur zu gut anzusehen. Ihre Gemüter waren aufs höchste erregt. „Das sagst du nur, weil sie hier ist!", rief die Dame mit dem Zopf und zeigte mit dem Zeigefinger missbilligend auf die Andere. „Eigentlich soll nämlich ich deine Königin werden!", setzte sie nach. Doch da warf sich schon die Blonde an den Hals des Prinzen. „Sie versteht unsere Liebe nicht, mein geliebter Ciel!", rief sie dabei theatralisch. Doch das war der Dame mit dem Zopf zu viel und schon hatte sie die Blonde an den Haaren gepackt und vom Prinzen weggezogen. Mit einem Mal lagen beide auf dem Boden, bissen, kratzen und beschimpften sich mehr als undamenhaft. William erschien die Szene mehr als surreal. „Genug!", rief der Prinz erbost. Seine Wangen glühten und sein Atem kam stoßweise. „Keine von euch beiden ist zur Zeit meiner Liebe würdig! Die zukünftige Königin muss charismatisch, naturverbunden und wunderschön sein! Anmutig und vornehm in all ihrem Benehmen und Wesen! Aber das Wichtigste ist ihre Güte und ihr großes Herz und das habt ihr beide nicht!" Damit stürzte er hinaus. Hühnergott und der Kapitän sahen dem Flüchtenden nach, als sich die Gestalten der jungen Damen langsam auflösten und verblassten. William rieb sich die Augen. Er schaute sich um und an seine linke Stiefelspitze rollte eine weintraubengroße durchsichtige Perle. Der Kapitän bückte sich und hob den Schatz auf. Er drehte ihn zwischen Daumen und Zeigefinger. „Eine Perle aus Bergkristall", bemerkte Hühnergott und bestätige Williams Verdacht. „Ich habe sie auf dem Boden gefunden", erklärte der Kapitän. „Steck sie ein, sie wird uns bei diesem Geheimnis helfen."