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Das Schweinefleischverbot ist typisch für den Islam und das Judentum, von dem es die Muslime übernahmen. Dabei ist den Gläubigen unklar, warum das Schwein - von anderen Völkern sogar für Glücksbringer gehalten und wertgeschätzt - denn nun so entsetzlich "unrein" ist, wie Hunde übrigens auch. Sure 5, 60 des Korans besagt, dass Allah Juden, aber auch andere Ungläubige, in Schweine und Affen verwandle. In der muslimischen Welt ist selbst George Orwells "Farm der Tiere", verboten. Letztlich gilt: Jahwe, Allah hat gesagt., im Talmud, im Koran steht. usw. Die Ahmadiyya-Sekte, Gesprächspartner in punkto Islamunterricht in diversen Bundesländern, bringt es sogar als Verursacher von Homosexualität ins Spiel. Ferner gibt es im Islam, je nach Ausrichtung, ein mehr oder weniger starkes Verhüllungs- bzw. Verschleierungsgebot, vom simplen Kopftuch bis zur Burkha, die den ganzen weiblichen Körper bedeckt und versteckt. Verschwiegen wird aus offensichtlichen Gründen ("christlich-jüdische Tradition" - Merkel, Westerwelle u.a.), dass das Verhüllungsgebot grundsätzlich auch bei strenggläubigen Juden anzutreffen ist und Frauen aus vielen gesellschaftlichen Bereichen ausgegrenzt werden. Dies aber nicht nur dort, sondern in allen sexuell repressiven Gesellschaften. In Israel z.B. reißen die "Orthodoxen" in manchen Stadtvierteln sogar "zu freizügige" Werbeplakate von den Anschlagtafeln, greifen "zu leicht bekleidete" Frauen und Mädchen an, verlangen von ihnen vor den Synagogen die Straßenseite zu wechseln, ferner eine Geschlechtertrennung in Bussen, wo sie hinten einsteigen sollen. Das riecht nach Selma, Alabama, und ist sechzig Jahre her. Im Supermarkt sollen sie getrennte Kassen benutzen, bei Wahlen andere Wahlurnen. Im übrigen scheinen sie, wie auch in vielen anderen Ländern, generell die Pest zu haben. Dieses Buch stellt erstmalig in aller Deutlichkeit den Zusammenhang zwischen dem Schweinefleischtabu und der "Unreinheit" von Frauen her, eine Gedankenverbindung, die auch im Christentum Tradition hat, selbst die "Kirchenväter" (im Rang über dem Papst) beschäftigte, und eine entsprechende Behandlung der Frau mit noch heute spürbaren Folgen bei uns zur Folge hat. Im Kern handelt es sich also um eine sexuelle Geschichte, die hier aufgeblättert wird, denn keine Religion kann ohne Unterdrückung von Sexualität existieren. Das interessiert am meisten; das ist das Tagesgeschäft.
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Seitenzahl: 105
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Die Sau ist nackt – das Weib muss weg
Zum Schweinefleischtabu bei Muslimen und Juden und dem Verhüllungsgebot
Ralf Möbius
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Foto: Fotolia 86053676©grafikplusfoto
ISBN 978-3-86040-238-2, Zweite E-Bookauflage 2016, IV
Inhalt
Schwein mit Socken
Porcophobie – Angst vor Schweinen
Vierbeiniger Schrecken – Das Schwein von Gaza
Schwules Schwein
Keine Zehn Gebote
Der Hund, ein armes Schwein, das Schwein ein Sauhund
Provokante Nacktheit
Kein Tschador fürs Schwein
Einsacken und wegsperren
Ventile
Sexspielchen, Zeitehe, Vielweiberei
Geschichten aus Pornistan und dem Zoo
Feine Küche – Kannibalismus und Schweinefleischverbot
Verspeisen von Mumien und Hostien
Rezepte – Menschlicher Krustenbraten
Die Buschkanaken haben die Leichen aufgefressen
Frappante Ähnlichkeiten und religiöse Magie
Abrakadabra – keine ordentliche Magie ohne Zauberspruch
Zwanghafte Geschäftigkeit
Artverwandtschaften
Medizinischer Kannibalismus
Problematische Delikatessen
Religiöse Speisetabus -Unreinheit: Schwein und Weib
Muslime und Juden per Chorizos aufspüren
Verachtung von Hund, Schwein und Weibsbildern
Frauen, Schweine, Blut und Kot
Porca Madonna di Cane – Hündische Schweinemadonna
Bloody MaryHeilige Jungfrau im Tomatensaft
Geheimnis der Blutigen Maria gelüftet
Ein Cocktail, der es in sich hat ...
Maria menstruiert
Verflucht sein
Blutiges Exempel
Katholizismus und Islam – Die Spaltung des Weibes
Madonna, Mutter, Schwester und die Hure
Schweinische Psychofalle
Fromme Unreinheit – Bloß keine Flecken!
Kopftuchkostümierung und Laufbremse
Freuden der Highheels – Schuhe zum Nichtlaufen, oder was?
Krankheit Religionen
Religionen – Massenneurosen
Eine universelle Zwangskrankheit
Anhang Sigmund Freud
Zwangshandlungen und Religionsübungen
Bei den vielen Rezensionen zum Film Das Schwein von Gaza von 2011 des Franzosen Sylvain Estibal wurde leider nie der Hintergrund deutlich. Ganz im Sinne der Zeit geht es nur noch um eins: Hier eine kleine Besprechung, nun klick und kauf´. Mehr wird kaum geboten.
Estibal selbst zur Rolle des Schweins in seinem Film: "Was die beiden verschiedenen Lager dieses Films vereint, ist einzig und allein, die Abscheu vor dem Schwein, so dass es zum Botschafter, Grenzgänger – zum Bindeglied zwischen den beiden Lagern wird. Aus diesem kleinsten gemeinsamen Nenner entsteht Verständnis, das zu einer Annäherung führt. In gewisser Hinsicht könnte man sagen: Das Hängebauchschwein ist meine Friedenstaube", denn "Der Film drückt den starken Wunsch aus, Dinge zu ändern". Das Werk, das immerhin auch einen Cäsar als bestes Erstlingswerk einheimste, erfreut die Herzen der Zuschauer nun durch die ganzen Irrungen und Verwicklungen, die sich aus dem Ekel vor dem Schwein, diesem unreinen und verachtungswürdigen Tier ergeben, das der Fischer Jafaar aus seinem Netz zieht und das aus religiösen Gründen nicht einmal den Boden in Gaza berühren darf.
Wir empfinden es als unfassbar grotesk, dass der arme Fischer sich sträubt, sein Schwein anzufassen und ihm Socken verpasst, damit ja nicht die heilige Erde entweiht werde. Insgesamt eine leichte Komödie, so weit in Ordnung. Nicht thematisiert werden aber die Hintergründe. Woher rührt die Abscheu vor dem armen Tier, das in ein lächerliches Wollsockenschwein verwandelt werden muss? Was steckt hinter der Geschichte?
Das Speiseverbot, den Verzehr von Schweinefleisch, führen viele auf die früher häufigen Fadenwürmer (Trichinen) zurück, aber die gab es genauso gut auch hier, sogar noch häufiger als im Orient.
Ja, die Abscheu ist riesig und wird absurderweise auch noch auf diverse andere Übel in dieser Welt, wie sexuelle Orientierungen übertragen bzw. dafür verantwortlich gemacht.
So soll Hazrat Mirza Tahir Ahmad, "geistlicher" Führer der muslimischen Ahmadiyya-Sekte, Ansprechpartner der zuständigen Stellen beim Islamunterricht usw. in Hessen und Hamburg, erklärt haben, dass "die gegenwärtige Steigerung zum Hang zur Homosexualität mit dem Verzehr von Schweinefleisch in Verbindung stehen könnte". Im Jugendjournal der Gemeinde erörtert eine Autorin die "Auswirkungen von Schweinefleischverzehr auf das menschliche Moralverhalten" und macht es als "schamloses Tier", für die "Ausprägung gewisser Verhaltensweisen des Konsumenten" verantwortlich. Sie beruft sich auf Hazrat Mirza, der "den zunehmenden Hang zur Homosexualität mit dem Schweinefleischverzehr in unserer Gesellschaft in Verbindung" gebracht habe.
Die Porcophobie (1), im Judentum zu finden, von den Moslems übernommen, dürfte also andere Gründe haben.
Jeder kann es leicht nachvollziehen: Steht mann im Sommer vor einer Ampel und blinzelt – selbst gegen die Sonne – auf die Wartenden gegenüber, so ist blitzartig klar, wer da gegenübersteht. Innerhalb eines Sekundenbruchteils sind Männlein und Weiblein voneinander geschieden, ohne dass ein Gesicht oder weitere Details erkannt zu werden bräuchten. Grund: Frauen zeigen vielleicht ein Viertel oder ein Drittel mehr Haut als Männer. Das weckt sofort Interesse, oder es erzeugt Abwehr, je nach Konditionierung, sprich Sozialisierung oder Kultur.
Zu Anfang gab es einen kleinen Hinweis bei Ibn Warraq, Autor von Warum ich kein Muslim bin (Titel in Anlehnung an Bertrand Russells Buch Warum ich kein Christ bin an) und dann noch mal eine freche Beschäftigung des "Pyrotechnikers des politischen Essays", wie ihn der Spiegel mal nannte, Christopher Hitchens, in Der Herr ist kein Hirte mit der Frage, warum der Schöpfer denn keinen Schinken ausstehen könne. Das war der Beginn der Recherche, der nebenher auch das Geheimnis um einen beliebten Cocktail, der Bloody Mary, enthüllte.
Die Geschichte ist so einfach, dass man sie kaum glauben mag: Schwein, wie auch Hund, wurden am Haus gehalten, treiben´s offen unter aller Augen miteinander und stören durch ihre zügellose Annäherungen. Während der Hund als Hüter, Wächter, Hirten-, Jagd-, Lawinen- und Blindenhund, ja sogar im Krieg als Melder- und Sanitätshund auch eine gewisse Achtung genießt, besitzt das Schwein über die Verwertung seines Körpers, Fleisch, Haut (Leder) und Borsten hinaus, keine weiteren nützlichen Qualitäten.
Dabei ging´s dem Hund anfangs nicht anders als dem Schwein. Er war wandelnder Nahrungspeicher, der gemästet und bei Bedarf geschlachtet und verzehrt wurde. Was sollten die Eskimos z.B. bei Hungersnot auch tun? Das Fell wurde zu Decken und Kleidung verarbeitet, und teils wurde der Hund auch geopfert. Der Vorteil des Hundes als Vorratskammer gegenüber dem Schwein lag auch darin, dass er wegen seiner Anhänglichkeit nicht eigens eingezäunt und bewacht zu werden brauchte. Während er bei uns zum gefühlsmäßig stark besetzten Begleithund aufrückte und nicht mehr “arbeiten” muss, ist er in anderen Teilen der Welt, nicht nur in der muslimischen, eher ein unnützer Fresser, den man drangsalieren und verachten darf oder eben aufessen, s. die Proteste zum Hundeschlachtfest in China.
Soweit das Fazit, dazu hier und auf den Folgeseiten einige Vertiefungen.
Je stärker die sexuelle Unterdrückung in einer Gesellschaft, desto mehr stört solch unkeusches Verhalten der Fauna, die keinen Gott kennt und laut Ahmadiyya "schamlos" ist. Insbesondere ist blanke Haut ein Greuel, dito offenes Haar, denn nur so sieht der Mann – in Aktion – seine Frau(en). Unbewusst erinnert das – erwachsene – Schwein an ein eigenes Verlangen, zumal sein Haarkleid seit langer Zeit durch Domestizierung weitgehend verloren ging. Ja, der lächerliche Ringelschwanz, anders als der Schweif beim Pferd z.B., deckt die entscheidenden Stellen auch nicht ab, sondern gibt den Blick aufs Geschlecht frei. Der nebenstehende Anblick wird in vielen Regionen dieser Welt als unerträglich empfunden. Muslime halten das nicht aus. Daher rührt auch die kleine Analyse der Ahmadis über die Schamlosigkeit des Schweins, s.o. Auch an anderer Stelle bringen sie Schwein und Mensch in Verbindung.
Ferkel hingegen, werden von den meisten von uns – wie nackte Kleinkinder auch – als "niedlich" oder "lustig" empfunden. Sie treten bei uns in allen möglichen Zeichentrickfilmen, Kinderbüchern usw., und erhalten Zuneigung auch von Leuten, die doch im nächsten Augenblick jemanden als "Schwein" beschimpfen könnten.
Die Nacktheit des Schweins ist eine offensichtliche, provokante Schweinerei, die immer wieder verbotene und beunruhigende Wünsche und Phantasien hochquellen lässt. Daher ist die Abwehr auch so emotionsgeladen. Man darf nicht vergessen, dass sie nicht nur mit Widerwillen, sondern auch mit starken Ekelgefühlen verbunden ist. Ekel ist aber eine psychische Abwehr von Interesse, der eine Distanzierung erleichtert. Laut Sure 5, 60 des Korans hat der Gott (2) Juden, aber auch andere Ungläubige, in Schweine und Affen verwandelt, was in diversen Predigten von Salafisten stets wiederkehrt. Die Abscheu gegenüber allem Schweinischen in der muslimischen Welt führt dazu, dass selbst George Orwells "Farm der Tiere", verboten ist. Ja, mittlerweile führt das sogar bei uns zu Drohungen, siehe den bekannten Fall mit dem Pappschwein eines Kölner Metzgers oder auch zur Beschimpfung Marcus Bensers, "Ritter vom Orden der Blutwurst" und berühmter Fleischermeister im Berliner Neukölln.
Vielleicht ist bald Schluss mit unserem Wauwau und Gassigehen, denn im holländischen Liendert fordert ein Vertreter der „Islamdemokraten“ der El Fath Moschee bereits ein Verschwinden von Hunden im Stadtviertel (Überschrift übersetzt: Moscheebesucher wehren sich gegen „unreine“ Hunde im Viertel). Auch der nächste Schnitzelkrieg kommt bestimmt. Da soll eine Lehrerin an einer Schule ein Puten- mit einem Schweineschnitzel verwechselt haben. Ein muslimischer Junge berichtete zu Hause, die schlicht, die Lehrerin habe ihm Schweinefleisch gegeben – ein Tabubruch.
Folge: Freistellung der Lehrerin und eine freundliche Aufforderung des Schulleiters, sich doch vielleicht an eine andere Schule versetzen zu lassen.
Bemerkenswert ist noch die feine Abstufung zwischen dem Neutralen, das "Schwein", und dem Weiblichen, die "Sau", denn die wird als schlimmer empfunden. Auch dass die wilden, bekleideten Genossen nicht beschimpft oder beflucht werden: Du Bache!, Du Keiler!, würde nur ein Schulterzucken auslösen.
Da die Blöße des Schweins, diesem „sehr schön-hässlichen“ Tier, laut Estibal, weder durch Socken (diabolische Paarhufer, der Satansfuß im Märchen und in der der Mythologie, sic !) noch ein Wollkleid, wie im Film, wirklich wegzuzaubern ist, muss das ganze Viech zumindest aus dem öffentlichen Leben verschwinden, auf dass endlich Ruhe vor sündigen Gedanken und Seelenfrieden herrsche.
Überdies ist das Schwein dem Menschen immerhin so ähnlich, dass es selbst als Ersatzteillager bei Transplantationen von Haut, Herzklappen und Nieren dient. Es besitzt zudem eine Intelligenz, die der von Delphinen nahekommt und gewiss auch die mancher Zweibeiner übersteigt. Auch seine Gene unterscheiden sich nur wenig von unseren. Neunzig Prozent sind gleich, zehn Prozent machen also den kleinen Unterschied aus. Seine Todesschreie, sein schrilles Quieken, lässt so manchem das Blut in den Adern gefrieren (3) – es ist zu menschlich. Bricht man es auf, so erinnert es – fürchterlich – an das, was auch Pathologen in der Klinik bei der Leichenschau zu Gesicht bekommen. Feuerwehrleuten sagt man eine Abneigung gegen Spieß- oder Krustenbraten nach ...
Winston Churchill erklärte einmal, Schweine deshalb am liebsten zu mögen, weil Katzen auf uns herabschauen, Hunde zu uns aufblicken und nur Schweine uns auf Augenhöhe begegnen würden. Sie sind uns also zu nah, zu ähnlich, stehen für etwas, was Sigmund Freud das "Unheimliche" nannte, etwas was einerseits mit dem "Daheim" zu tun hat und andererseits mit dem zu verbergenden und verbotenen Heimlichen. Das gilt auch bezüglich sexueller Anspielungen. Schweine stoßen ab, weil sie Dinge tun, die wir selbst gerne täten.