Inhaltsverzeichnis
Vorwort
Einfache Glücksspiele
Die höchste Zahl gewinnt
Die niedrigste Zahl verliert
Höchste Zahl und niedrigste Zahl
Eins gewinnt
Pascha
Blinde Kuh
Ansagen
Die böse Drei
Nackter Spatz
Knipsen
Kirchenfenster
Gerade oder ungerade
Magisches Auge
Nero
Eichhörnchen
Hohe Hausnummer
Verfolgungsspiele
101
Klettermaxe
Fangen
Hasenjagd
Verfolgungsrennen
Yankee
Totwürfeln
Dreißig tot
Tour de France
Spiele mit Würfelkombinationen
Würfelrennen
Pasch
Drilling
Autorennen
Sequenzen
Hearts
Zehntausend
Wurf um Wurf
Läuse würfeln
Zahlenstreichen
Jule
Kuhschwanz
Marienkäfer
Teure Sieben
Rotation
Häuschenbauen
Spiele mit Einsatz
Sultan
Schieben
Zeppelin
Schluck, Hansel
Jackpot
Pinke
Macao
Bankräuber
Sieben hoch
Hilf deinem Nachbarn
Stibitzen
Geben und nehmen
Rechenspiele
Gerade minus ungerade
Mathematik
Rentmeister
Würfel-Einmaleins
Va Banque
Zentavesta
Dreiundzwanzig
Eins bis zwanzig
Große Bank
Einer gegen alle: Kasinospiele
Bechern
Landsknecht
Meine Tante – Deine Tante
Lustige Sieben
Würfelroulette
Craps
Kneipenspiele
Vierzehn trinkt
Deckelwerfen
Filzlaus
Glashaus
Barbudi
Barmbek
Siebenen werfen
Chikago
Schocken
Mäxle
Lügenpoker
Kategoriespiele
Ohio
Mickey
Crag
General
Yacht
Yahtzee
Anhang
Register aller Spiele
Copyright
Vorwort
»Beim Würfeln ist alles dem Zufall überlassen. Wer das meiste Glück hat, gewinnt. Die Würfel lassen sich nicht beeinflussen!«
Dieser Ansicht war man eine Zeit lang zumindest in der Schweiz, was zur Folge hatte, dass das Würfelspiel dort im 16. Jahrhundert kurzerhand verboten wurde. Mittlerweile haben sich diese unhaltbaren Zustände jedoch zum Glück wieder geändert – und Millionen Menschen können nicht irren! Würfelspiele bedeuten einfach Spaß für Groß und Klein.
Würfeln kann man beinahe immer und überall, ob am Strand oder bei einer gemütlichen Tasse Kaffee an irgendeinem beliebigen Ort dieser Welt.
Der große Vorteil: Man muss keine aufwändigen Vorbereitungen treffen oder Platz raubende Spielpläne entwerfen. Alles, was man braucht, ist ein Stift, ein Blatt Papier und ein paar Würfel.
Sechs Würfel – Hand drauf – passen selbst in die kleinste Tasche.
In diesem Buch, das mir beim Schreiben sehr viel Freude bereitet hat, stelle ich Ihnen Spiele mit einem bis sechs Würfeln vor, ein überwiegender Teil davon denkbar leicht zu erlernen.
Ich hoffe, dass der Funke der Begeisterung auf den kommenden Seiten auf Sie überspringen wird, und wünsche Ihnen in diesem Sinne allzeit gute Würfe und die dazugehörige Portion Glück.
Ihr Bernd Brucker
Einführung
Historisches
Seit wann genau auf unserer Erde gewürfelt wird, kann heute niemand mehr mit Sicherheit sagen, aber eines ist gewiss: Es muss eine ganze Weile her sein, seit der erste Würfel gefallen ist! Das Würfelspiel ist eine der ältesten überlieferten Spielformen überhaupt und ist in vielen Kulturen verbreitet, von Europa über Asien bis hin nach Amerika. Einen berühmten Würfelspieler der Antike kennen wir jedenfalls: Julius Cäsar! Leider ist nicht genau überliefert, wie seine Würfel gefallen sind, als sie gefallen sind, denn sonst hätte dieser historische Wurf seinen Ehrenplatz in diesem Buch gefunden. Aber nichtsdestotrotz: Von den Römern wissen wir, dass das Würfeln in damaliger Zeit durchaus keine ehrenwerte Beschäftigung war, schon gar nicht für Kinder! Es galt als unschicklich, unmoralisch und charakterschädigend, mit einem Wort also: verwerflich. Offiziell gestattet war es nur an den Saturnalien, einem römischen Fest zu Ehren des Gottes Saturn, das in etwa mit unserem heutigen Karneval vergleichbar ist. Gewürfelt wurde um Geldbeträge, der Überlieferung zufolge mit drei Würfeln. Wer die höchsten Zahlen hatte, war der Sieger. An diesem Prinzip hat sich bis heute nicht viel geändert. Dass das Würfelspiel verboten war, änderte übrigens nichts an der Tatsache, dass es quer durch alle Gesellschaftsschichten mit großer Leidenschaft und Hingabe gepflegt wurde.
Im Laufe der Zeit wurden noch mehrere Versuche in verschiedenen Ländern unternommen, den Würfeln abzuschwören, sie ganz und gar zu verbannen. Zeitweise wurden Gesetze gegen das Würfeln erlassen unter Androhung empfindlicher Strafen bei Zuwiderhandeln. Den Erfolg dieser Aktionen sieht man heute – nicht zuletzt an diesem Buch. Dies führt natürlich unweigerlich zu der entscheidenden Frage:
Warum wird gewürfelt?
Warum ist das Spiel mit diesen kleinen Dingern mit sechs Grundflächen so überaus beliebt?
Die Antwort liegt nahe: Weil es ein vorzüglicher Zeitvertreib ist und eine kurzweilige Unterhaltung bietet, manchmal sogar mit etwas Nervenkitzel dabei.
Darüber hinaus bietet das Würfeln eine ideale Gelegenheit, neue Leute kennen zu lernen, bekannten Menschen näher zu kommen und einfach mal Spaß zu haben. Durch Würfeln erlernt man den spielerischen Umgang mit Zahlen, schult den Geist, und wenn es sein muss, lässt man die Würfel in einer schwierigen Situation für sich entscheiden. Letzteres übrigens wird man wohl eher selten tun, wenn man einmal einen kurzen Blick auf die Gesetze der Wahrscheinlichkeit geworfen hat.
Mit einem Wort: Würfeln ist eine durch und durch menschliche Beschäftigung und will auch gar nichts anderes sein. Von der Vorstellung, das Würfelspiel sei göttlicher Herkunft – die Römer betrachteten es noch als einen Wink des Schicksals, wenn die Würfel fielen -, hat die moderne Gesellschaft heutiger Zeit Abstand genommen. Albert Einstein hat es auf den Punkt gebracht: »Gott würfelt nicht!« Oder vielleicht doch? Einem unerfahrenen Spieler, der während des Spiels einmal eine längere Pechsträhne hatte, kommen zumindest Zweifel, ob nicht doch eine höhere Macht die Finger im Spiel hat. Ein erfahrener Spieler dagegen lässt diese Fragen mit einem Augenzwinkern offen im Raum stehen und wendet sich den wirklich wichtigen Dingen im Leben zu:
Wie wird richtig gewürfelt?
An dieser Frage, das zeigt sich immer wieder an heftigen Diskussionen, scheiden sich die Geister. Aus der Hand oder aus dem Becher? Mit Holz- oder Plastikwürfeln? Alle mit denselben Würfeln oder jeder mit seinem eigenen Satz? Diese Grundsatzdiskussionen sind mitunter sehr vergnüglich. Das anfängliche Philosophieren, das Erörtern von Vor- und Nachteilen dieser oder jener Variante sind ein wichtiger Bestandteil des Spiels und gehören einfach dazu. Am Schluss einigt man sich doch immer irgendwie, weil man endlich mit dem Würfeln loslegen möchte. Falls die Diskussion doch einmal in Streitereien ausarten sollte, hier ein Vorschlag zur Güte: Wie wäre es damit, die Entscheidung einfach auszuwürfeln? Wie gesagt: Nur ein Vorschlag! Überall dort, wo die Art des Würfelns zwangsweise durch die Besonderheiten des Spiels festgelegt ist (z. B. bei verdeckten Spielen oder beim »Knipsen«) stellt sich diese Frage glücklicherweise nicht. Dafür aber eine ganz andere:
Was wird gespielt?
Die Auswahl an Spielen auf den folgenden Seiten garantiert, dass für jeden etwas dabei ist. Ein Tipp: Prinzipiell sind alle Spiele, die Sie hier finden, als unterhaltsame Familienspiele geeignet, vielleicht mit einer Einschränkung: Die komplizierteren Rechenspiele setzen den sicheren Umgang mit den Grundrechenarten voraus. Bei allen anderen Spielen kommen auch schon die Kleinsten auf ihre Kosten – mal mit mehr, mal mit weniger Unterstützung.
Verschiedene Spielklassen
Um Ihnen die Wahl zu erleichtern, ist dieses Buch in verschiedene Spielklassen unterteilt, wobei die Zuordnung nicht immer ganz eindeutig ist. Es gibt Überschneidungen, weil manche Spiele in mehrere Klassen eingeordnet werden können! Den Anfang machen die einfachen Glücksspiele, die gleichzeitig die Grundlage für viele komplexere Spiele bilden. Als Grundregel kann man sich merken: Je einfacher das Spiel, desto mehr Bedeutung gewinnt das Drumherum. Den Glücksspielen folgen die Verfolgungsspiele, die alle eine Gemeinsamkeit haben: Die Spannung steigt bis zum Schluss, wenngleich die Chancen – rein statistisch gesehen – nicht immer ganz gerecht verteilt sind. Danach die Klassen »Spiele mit Würfelkombinationen«, »Wurf um Wurf«, »Spiele mit Einsatz«, »Rechenspiele«, »Einer gegen alle« und zu guter Letzt die »Kategoriespiele«. Was fehlt in dieser Reihe, sind die »Kneipenspiele« im vorletzten Kapitel. Sie ließen sich zwar in die anderen
Kategorien einordnen, aber die meisten dieser Spiele sind so bekannt, dass sie sich ein eigenes Kapitel verdient haben. Zudem ist diese Einteilung auch als Zugeständnis an all jene zu verstehen, die oft und gerne spielen, und das bevorzugt im Wirtshaus. Bei den Kneipenspielen findet man als leidenschaftlicher Zocker alles Wissenswerte auf einen Blick. Wenn Sie sich selbst zu dieser Gruppe zählen, sei Ihnen auch das letzte Kapitel wärmstens ans Herz gelegt, denn hier geht es noch einmal um Taktik. Vielleicht wird nach der Lektüre der letzten beiden Kapitel noch die Neugier auf mehr geweckt. Sollten Sie (noch) zu den Amateuren gehören, können Sie einfach ziellos oder aber auch ganz systematisch schmökern. Im Register finden Sie noch einmal alle Spiele alphabetisch sortiert.
Philosophisches – Grundlagen des Würfelspiels
In der Antike galt der Würfel – nach der Kugel – als der perfekteste geometrische Körper. Wirft man ihn, bleibt er auf einer Fläche liegen, sodass die gegenüberliegende Fläche nach oben zeigt. Das Besondere daran ist – vorausgesetzt es handelt sich um einen perfekten Würfel -, dass bei einem normalen Wurf keine Seite bevorzugt wird oder anders ausgedrückt: Alle möglichen Würfe treten mit derselben Wahrscheinlichkeit auf. Auf den üblichen Zahlenwürfel übertragen bedeutet dies: Die Chance, eine bestimmte Zahl zu würfeln, beträgt genau ein Sechstel. Aber Chancen hin oder her: Es ist dennoch bemerkenswert, welche Faszination von diesem kleinen unscheinbaren Spielgerät ausgeht, und welche Vielzahl von Spielen es mittlerweile gibt, die allesamt auf einer einzigen Grundlage beruhen: Mindestens einer Seite (bei den meisten Spielen allen Seiten) wird eine bestimmte Eigenschaft zugeordnet, und wenn nach einem Wurf diese Seite oben liegt, zieht man daraus eine Schlussfolgerung, welcher Art auch immer.
Ein einfaches Beispiel: Der Seite mit dem einen Punkt (die Eins) wird die Eigenschaft zugeordnet, dass sie sofort verliert. Mehr braucht man eigentlich nicht. Das Spiel, das sich daraus ableitet: Eine beliebige Anzahl von Spielern würfelt so lange mit einem Würfel, bis die Eins zum ersten Mal fällt. Der Spieler, der sie gewürfelt hat, verliert. Alle anderen möglichen Würfe bleiben ohne Konsequenzen.
Versuche, das Glück zu beeinflussen
Ob die Menschen, zumindest all jene, die sich etwas näher mit den Würfeln befasst haben, jemals daran geglaubt haben, dass Würfelspiele tatsächlich reine Glücksache sind, darf zumindest bezweifelt werden. Ganz sicher steht aber eines fest: So alt wie die Würfel selbst sind die Versuche, dem Glück auf die Sprünge zu helfen. Gemeint sind noch nicht einmal die zahlreichen Betrügereien durch gezinkte Würfel oder in einer anderen Form manipulierte Würfe, die mehr mit Geschicklichkeit als mit Glück zu tun haben. Die Rede ist von den Spielregeln. Nehmen wir zum Beispiel das oben beschriebene Spiel: Man möchte annehmen, dass alle Spieler die gleichen Chancen haben, aber dem ist nicht so, denn bei einer Konstellation, in der die Eins sofort verliert, hat von vornherein der Spieler die besseren Chancen, der als Letzter würfelt. Zugegeben, dies ist noch ziemlich einfach zu durchschauen. Man muss sich nur vorstellen, dass 100 Spieler an diesem Spiel teilnehmen. Die Wahrscheinlichkeit, dass der letzte Spieler verliert, ist verschwindend gering. Chancengleichheit gäbe es bei der Regel: Jede Eins verliert.
Es gibt jedoch zahlreiche weitere Möglichkeiten, die Spielregeln so zu gestalten, dass die Gewinnchancen nicht mehr so leicht zu überblicken sind. Einzelne Hinweise darauf finden Sie in den verschiedenen Taktiktipps zu einzelnen Spielen. Eine detaillierte Spieltheorie hätte jedoch den Rahmen dieses Buches gesprengt. Hier nur die vier wichtigsten Möglichkeiten, wie die Chancen durch Spielregeln und Spielausführung beeinflusst werden können:
• durch die Anzahl der Mitspieler,
• durch die Anzahl der Würfe,
• durch die Anzahl der Würfel,
• durch die Anzahl der Runden.
Auf diesen Grundlagen bauen alle Würfelspiele auf. Zur Ehrenrettung aller Spiele-Erfinder sei aber vermerkt: Versuche, die Chancen des Spiels auszugleichen, sind ebenfalls zuhauf unternommen worden, und die witzige Gestaltung rund um die Spiele (da werden Könige gemacht, da wird gemalt, da werden Gegenstände bewegt) lässt nicht die Spur einer bösen Absicht erkennen!
Wahrscheinlichkeiten
Um ein Spiel hundertprozentig richtig einschätzen zu können, muss man die Grundlagen und Berechnungen, die dahinter stecken, kennen und verstehen. Dies ist von der überwiegenden Mehrheit aller Spieler nicht zu erwarten, denn einige komplexere Spiele basieren auf komplizierten Wahrscheinlichkeitsrechnungen. Das gilt insbesondere für alle Spiele, in denen verschiedene Würfe unterschiedlich gewertet werden. Es ist aber auch gar nicht nötig, den totalen Durchblick zu haben, denn in erster Linie geht es beim Würfelspiel – zumindest bei den Spielen in diesem Buch – ums reine Vergnügen. Dieser Abschnitt soll als eine kurze Einführung in die einfachen Wahrscheinlichkeiten dienen, die Ihnen dabei behilflich sein will, die häufigsten Denkfehler zu vermeiden. Als Beispiel dient ein Wurf mit zwei Würfeln. Man kann sich leicht vorstellen, dass die Wahrscheinlichkeit, z. B. eine Sechs zu würfeln, bei einem Würfel ein Sechstel beträgt. Daraus wird nun der Schluss gezogen, dass bei einem Wurf mit zwei Würfeln die Wahrscheinlichkeit, mindestens eine Sechs zu werfen, doppelt so hoch ist, also zwei Sechstel oder ein Drittel. Dies ist aber nicht der Fall! Die folgende Tabelle zeigt alle Wurfkombinationen, die mit zwei Würfeln möglich sind.
Wichtig ist es, dass man jeden Würfel einzeln betrachtet! Stellen Sie sich einfach zwei Würfel in unterschiedlichen Farben vor. Zudem muss man sich jeden einzelnen möglichen Wurf als ein mögliches Ereignis vorstellen. Bei einem Wurf mit zwei Würfeln kann jedes Ereignis aus der Tabelle mit der gleichen Wahrscheinlichkeit vorkommen. Dies sind genau 36 mögliche Ereignisse! Nun müssen Sie einfach alle möglichen Ereignisse zählen, bei denen mindestens eine Sechs dabei ist, und das sind genau elf! Elf Ereignisse aus insgesamt 36 möglichen führen dazu, dass mindestens eine Sechs gewürfelt wird. Die Wahrscheinlichkeit beträgt also elf Sechsunddreißigstel, elf zu 36 oder anders ausgedrückt 30,6 %. Der Fehler bei der einfachen Addition bestand also darin, dass das Ereignis 6-6 doppelt gezählt wurde.
Und so kann man noch weitere Schlüsse ziehen. Die Chance beispielsweise, dass genau eine Sechs im Wurf enthalten ist, beträgt zehn Sechsunddreißigstel, die Chance auf zwei Sechsen ein Sechsunddreißigstel usw. Entsprechend ändern sich die Wahrscheinlichkeiten, wenn mehr Würfel dazukommen. Für jeden zusätzlichen Würfel versechsfachen sich die möglichen Ereignisse. Bei einem Würfel sechs, bei zwei Würfeln 36, bei drei Würfeln 216 usw. (Bei drei Würfeln liegt die Wahrscheinlichkeit, mindestens eine Sechs zu würfeln, bei 41,7 % oder 90 zu 216!) Übrigens gibt es die gleichen Chancen bei zwei Würfen mit einem Würfel, aber da wird die Sache schon komplizierter, denn es kommt darauf an, aus welcher Perspektive man die Sache betrachtet: Vor Spielbeginn oder nach dem ersten Wurf. Wertet man die Chancen nämlich nach dem ersten Wurf neu, gibt es zwei Möglichkeiten:
1. Die Sechs ist schon im ersten Wurf gefallen, dann braucht man keine Wahrscheinlichkeit mehr.
2. Die Sechs ist noch nicht gefallen. Dann ist man wieder bei einem Wurf mit einer Chance von eins zu sechs.
Tipp: Bei der Spielbewertung kommt es also immer darauf an, ob man ein Spiel von außen betrachtet oder aus der Perspektive des Spielers, der gerade an der Reihe ist. Die Empfehlung deshalb: Wenn Sie nicht gerade um Geld spielen, beispielsweise im Kasino, dann beschränken Sie sich auf Ihre Sicht der Dinge als Spieler und machen Sie sich das Leben nicht zu schwer! Für alle, die sich näher mit diesem Thema auseinander setzen wollen, gibt es spannende Fachliteratur.
Strategie und Taktik
Zum Schluss dieser kurzen Einführung möchte ich noch ein paar Worte in eigener Sache loswerden an alle, denen der eine oder andere Begriff zu ungenau ist. Bei manchen Spielen legt man sich vor Spielbeginn eine Strategie zurecht, die beispielsweise vorsieht, die eigenen Chancen immer so hoch wie möglich zu halten. Innerhalb dieser Strategie kann man taktieren, indem man beispielsweise beobachtet, wie das Spiel bei den Mitspielern verläuft, und dann gezielt reagieren. Es besteht also ein Unterschied zwischen Strategie und Taktik, der in diesem Buch aber zugunsten der Verständlichkeit geopfert wurde, die absoluten Vorrang hat. Ähnliches gilt für andere Begriffe, die bei den Spielbeschreibungen nicht auftauchen. Einige finden sich jedoch im kleinen Lexikon der Würfelsprache am Ende dieses Buches wieder.
Einfache Glücksspiele
In diesem Kapitel finden Sie Würfelspiele, bei denen das Glück eindeutig im Vordergrund steht; es gibt nicht viel zu taktieren.
Vor allem deshalb sind sie auch für Kinder geeignet, die bisher noch wenig Erfahrung mit dem Würfeln haben. Zudem finden sich viele dieser Spiele als Einzelelemente in komplexeren Spielvarianten wieder. Und wer glaubt, er komme mit derlei »Kinderkram« nicht auf seine Kosten, dem sei gesagt: Unterschätzen Sie niemals den menschlichen Ehrgeiz, wenn es darum geht, unter mehreren Mitspielern einen Sieger zu ermitteln – mit welchen Mitteln auch immer …
Die höchste Zahl gewinnt
Anzahl der Spieler: beliebig
Benötigtes Material: 1 Würfel