Die Sehnsucht nach Licht - Elisabeth Emde - E-Book

Die Sehnsucht nach Licht E-Book

Elisabeth Emde

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Beschreibung

Die Sehnsucht nach Licht ist eine Sehnsucht nach dem Leben, der Liebe und dem Weg, der sich stimmig anfühlt. Felicitas Endura begibt sich nach sieben dunklen Jahren der Depression und seelischen Gefangenschaft in einer Beziehung, auf eine Reise zurück zu sich selbst. Sie reist nach Kreta. Die Insel mit ihrer beeindruckenden Natur und Kultur sowie den liebenswert offenen Menschen, lassen sie ihre Kräfte bald wieder spüren. Felicitas ist nicht gewillt, ihre Hoffnungen auf eine glückliche Zukunft aufzugeben. Sie findet zurück zu ihrem inneren Licht. Auch im Außen bleibt ihr Strahlen nicht unbemerkt. Und so entwickelt sich zu ihrem Glück auch noch eine zauberhafte Liebesgeschichte mit einem Mann, den Felicitas im Maritimen Museum kennenlernt.

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Über das Buch

Die Sehnsucht nach Licht ist eine Suche nach dem Leben, der Liebe und dem Weg, der sich stimmig anfühlt.

Felicitas Endura begibt sich nach sieben dunklen Jahren der Depression und seelischen Gefangenschaft in einer Beziehung, auf eine Reise zurück zu sich selbst. Sie reist nach Kreta. Die Insel mit ihrer beeindruckenden Natur und Geschichte sowie den liebenswert offenen Menschen, lassen sie ihre Kräfte bald wieder spüren. Felicitas ist nicht gewillt, ihre Hoffnungen aufzugeben.

Sie findet zurück zu ihrem inneren Licht. Auch im Außen bleibt ihr Strahlen nicht unbemerkt. Und so entwickelt sich zu ihrem Glück auch noch eine zauberhafte Liebesgeschichte mit einem Mann, den Felicitas im Maritimen Museum kennenlernt.

Für Katy.

In Liebe.

Inhaltsverzeichnis

PROLOG

Kapitel 1: Die Reise beginnt.

Oktober. München.

Über den Wolken. München - Heraklion.

Kapitel 2: Reise in die dunkle Vergangenheit

Kalte Jahre. München

Reise-Exkurs. Die Welt der Depression

Ankunft am Tiefpunkt. Eiskalter Januar

Kapitel 3: Die Reise geht weiter

Warmer Oktober. Kreta

Kapitel 4: Reise in die junge Vergangenheit

Verregneter Mai. München

Kapitel 5: Die Reise ins Hier und Jetzt

Wundersamer Oktobermorgen. Elafonisi

Kapitel 6: Reise in den Himmel des Putzens

Wärmender August. München

Szenen aus dem Putz-Alltag. Fleißiger August

Kapitel 7: Reise zu neuen Ufern

Hoffnungsfroher September. München

Kapitel 8: Reise in den Sternenhimmel

Heißer Oktober. Kreta

Kapitel 9: Reise in die Zukunft

Aufregender Oktober. München

Kapitel 10: Die Reise nach Chania

Unerwarteter Spätsommertag. Elafonisi - Chania

Kapitel 11: Reise zum Senioren Horizont

Seniorenresidenz. November. München

Kapitel 12: Reise in den Himmel eines Griechen

Zauberhafter Abend. Chania

Zwei Stunden später. Altstadt Chania

Drei Tage später. Wild Beach

Kapitel 13: Reise in meine Kindheit

Zwanzig Jahre früher

Kapitel 14: Reise ins Paradies

Wilde Nacht. Wild Beach

Kapitel 15: Abstecher nach Athen

Das Ende der Reise naht. Athen

Kapitel 16: Unerwartete Rückreise

Flughafen. Athen - Chania

Sonntag Morgen. Chania - Balos

Montag. Zurück in Chania

Rückreise. Chania - München. Abschied

Kapitel 17: Zurück in Deutschland

Therapiesitzung. München. Mein Vater

Seniorenresidenz, Dezember. München

PROLOG

Ein siebenjähriger Winter der Depression.

Ein langer Frühling des Erwachens.

Ein ewiger Sommer der Blüte.

Sie ist erst 35 Jahre alt. Doch die letzen sieben Jahre haben sie geprägt. Felicitas Endura begibt sich auf ein Reiseabenteuer nach Griechenland. Die Insel Kreta führt Felicitas zurück auf ihren Weg. Ihren Weg der Stärke und der inneren Geborgenheit.

Diesen Weg hatte sie vor sieben Jahren verlassen. Der frühe Tod ihrer Mutter und die Beziehung zu einem Mann, deren Basis eine Lüge war, haben ihr fast alle Lebenskraft geraubt.

Doch sie holt sich ihre Lebenskraft zurück. Denn sie ist eine tapfere Kämpferin.

Eine Kämpferin des Lichts.

Kapitel 1

Die Reise beginnt.

Oktober. München.

Um 6.20 Uhr klingelt mein Wecker. Es ist stockfinster draußen. Noch ziemlich müde drücke ich zwei Mal auf Schlummern. Zum zweiten Mal Schlummern zünde ich die Kerze an, die auf dem Holzhocker neben meinem Bett in einem nostalgischen Kerzenhalter aus Messing steht.

Der Raum erwacht langsam und auch meine Gedanken räkeln sich freudig gespannt in den Tag. Es ist der sechzehnte Oktober und in drei Stunden geht mein Flieger nach Heraklion, Kreta.

Ich war noch nie in Griechenland und allein die Fotos vom Strand und die Temperaturen der Wettervorhersage versprechen ein wohliges Gefühl von Wärme und Erholung. Es ist mein erster Urlaub in diesem Jahr und schon seit drei Wochen fühle ich mich urlaubsreif.

Ich streife meinen blumigen Pyjama ab und husche unter die Dusche. Mit dem mintgrünen Handtuch trockne ich mich ab und überlege kurz, ob ich die Tabletten, die ich jeden Morgen nehme, eigentlich noch brauche. Zur Sicherheit nehme ich sie. Zu einem Schluck Wasser. Und vertage die Entscheidung in die Zukunft.

Meinen Rucksack habe ich schon gestern Abend gepackt. Hungrig auf Abenteuer zwinkert er mir zu und ich kann es kaum erwarten, ihn auf meine Schultern zu nehmen.

Durch das gekippte Fenster weht kalte Luft herein. Es können maximal zwei Grad sein, aber Frost ist es noch nicht.

Die letzten Wochen waren ein Spätsommer der Extraklasse. Sonne, Wärme und viel blauer Himmel. Doch nun färben sich die Blätter gelb, orange und rot. Zeit für ein neues Kapitel. Zeit für die Natur, das alte Blätterkleid loszulassen. Und mit meinem gelben, kuscheligen Pulli fühle ich mich selbst wie eine sich herbstlich einfärbende Kastanie. Ich wähle die Kastanie, weil ich ihre stacheligen Früchte so gern mag, die in ihrem Inneren die kraftvolle und zugleich so zarte Frucht für das nächste Lebenskapitel des Baumes in sich bergen.

Auch mein nächstes Lebenskapitel steht an. Deshalb begebe ich mich auf diese Reise. Eine Reise mit mir selbst. Vielleicht auch noch ein Stückchen weiter zu mir selbst.

Denn in den letzten sieben Jahren, habe ich mich immer wieder ziemlich weit von meinem kraftvollen Selbst entfernt. Ich habe meine schützende Schale verloren und bin abgestürzt - in die Tiefe. Nicht nur auf den Boden, sondern hinein in tiefe Löcher.

Und damit soll nun Schluss sein. Denn ich habe mit einer Entscheidung die Löcher nach und nach mit Erde zugeschaufelt. Ich möchte in kein so tiefes Loch mehr fallen. Genau so wie die Kastanie. Denn wenn sie zu tief in der Erde vergraben wird, kann sie nicht zu neuem Leben erwachen. Und das wäre bedauerlich.

Also ziehe ich mich fertig an und binde die Schnürsenkel meiner hellgrünen Laufschuhe fest zu. Ich kaufte sie mir erst kürzlich und freue mich, mit ihnen schon heute Abend die Insel zu erkunden.

Und nun ist der Moment der Freude da. Mit einem kräftigen Ruck nehme ich meinen türkis farbenen Rucksack nach oben und schlinge die Träger um meine Schulter. Ich ziehe die Tür hinter mir zu und schließe zwei Mal rum. Dann lasse ich den Schlüssel in den Tiefen meines Rucksacks verschwinden.

Es geht los.

Über den Wolken. München - Heraklion.

Der Weg zum Flughafen ist bereits aufregend. Ich laufe die Straße hinunter bis zum U-Bahn Abgang. Die Rolltreppe trägt mich und meinen Rucksack hinab in den Untergrund der Stadt. Ich liebe München, aber die U-Bahn Schächte sind mir ein Grauen. Es ist lange her, dass ich in eine U-Bahn eingestiegen bin. Denn ich bin stets mit meinem magenta farbenen, italienischen Fahrrad unterwegs.

Vorbei am Sendlinger Tor, rausche ich tief im Erdboden bis zum Hauptbahnhof. Dort spuckt mich die U-Bahn aus wie eine übersättigte Schlange, die nur kurze Zeit später ihr aufgerissenes Maul wieder bereit hält, um die nächsten Menschenmengen gierig zu verschlingen. Als eine Ameise unter Tausenden, spült mich die lange Rolltreppe den Ameisenhügel hinauf auf die Ebene der S-Bahnen.

Vorbei an einem Bäckerstand überlege ich, ob ich mir einen ausgezogenen Apfelring kaufen soll. Aber mein morgendlicher Appetit hält sich wie so oft in Grenzen. Daher passiere ich lediglich die mit Brezen und Croissants vollgestopfte Vitrine sowie all die mit To Go Bechern ausgestatteten Menschen, die mir müde entgegen kommen.

Gleis 2.

Die S8 in Richtung Münchner Flughafen wird in drei Minuten erwartet. Alles läuft nach Plan und ich fühle mich im Fluss.

Am Ostbahnhof schlängelt sich die gefräßige Schlange wieder an die Oberfläche und die Sonne kitzelt meine Nase.

„Guten Morgen Mama.“, sage ich leise zu ihr.

„Schön, dass Du da bist.“

Als meine geliebte Mutter vor acht Jahren ihren Körper verließ, öffnete ich das Fenster unseres Zimmers im Hospiz und entließ ihre Seele in die Freiheit, zu einem Flug nach oben zur Sonne.

Anders als in der griechischen Geschichte von Daedalus und Ikarus, kommt die Seele nicht zurück, wenn sie zu nah zur Sonne kommt. Die Seelen verbleiben dort oben. Und jede einzelne Seele lässt unsere Welt etwas heller strahlen, wenn sie sich zu einem wärmenden Sonnenstrahl verwandelt.

So kitzelt mich dieser Sonnenstrahl. Ich schließe meine Augen und genieße, wie mich die Erinnerungen an sie wärmen.

Ich habe sie sehr geliebt und tue es noch immer.

Dann frage ich sie leise: „Habe ich Dir heute schon gesagt, dass ich Dich liebe?“.

Sie antwortet: „Nein, für wie lange?“

Und ich rufe ihr aus der tiefsten Stille meines Herzens zu: „Für immer!“

The breath of life is in the sunlight.

And the Hand of life is in the wind.

Ich mag dieses Zitat sehr gern. Es stammt von dem libanesisch-US-amerikanischen Dichter, Philosoph und Maler Khalil Gibran.

„München Flughafen. Bitte alle Passagiere aussteigen!“

Ich schlüpfe durch die Türen der S-Bahn nach draußen und stürze mich freudig in den Trubel von Terminal 2. Kraftvollen Schrittes schreite ich mit meinem Boarding-Pass über die Gänge zum Gate.

Jetzt kann nichts mehr schief gehen.

In wenigen Minuten hebe ich ab.

Die Kraft der Beschleunigung drückt mich in den Sitz und nach nur wenigen Minuten steilen Fluges schwebe ich über den Alpen. Und über den Wolken.