Die Sonne scheint - Stephan Köhnlein - E-Book

Die Sonne scheint E-Book

Stephan Köhnlein

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Beschreibung

Alle Spiele, alle Tore - dieses Buch erzählt in Wort und Bild die Geschichte des SV Darmstadt 98 in der Saison 2014/2015. Zum Schmökern und Nachschlagen für die wachsende Zahl der Fans - und natürlich auch als Einstieg für alle, die mehr über diesen unglaublichen Fußball-Verein wissen wollen.

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Seitenzahl: 87

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Vorwort: Die Sonne scheint ...

... so beginnt das Lilien-Lied von Alberto Colucci, das vor jedem Spiel zum Einlauf der Spieler am Böllenfalltor erklingt. Es ist zugleich ein wunderbares Motto für die Erfolgsgeschichte des Vereins, der es in gut sieben Jahren vom insolventen Viertligisten in die Fußball-Bundesliga geschafft hat – zuletzt mit dem Durchmarsch durch die 2. Liga in der Saison 2014/15. Um dieses unglaubliche letzte Jahr geht es in diesem Buch – mit seinen Helden, seinen großen und kleinen Geschichten, aber vor allem mit vielen eindrucksvollen Fotos.

Die Menge tobt ...

Es war ein hoch emotionales Jahr, getragen von der Euphorie des „Wunders von Bielefeld“, als Elton da Costa in der 122. Minute der Nachspielzeit die Lilien in die 2. Liga schoss.

Dieses Hochgefühl hielt an, auch dank der Fans. Sie waren es, die die Mannschaft nicht nur in den Heimspielen immer wieder nach vorne peitschten, sondern auch zu Tausenden zu den Auswärtsspielen reisten. Ohne sie wäre das zweite Wunder innerhalb eines Jahres nicht möglich gewesen – und deswegen nehmen sie in diesem Buch einen großen Platz ein.

Und wartet auf ein Lilien-Tor ...

Angefangen vom Elfmeter-Siegtor von Dominik Stroh-Engel im ersten Saisonspiel gegen Sandhausen bis zum Freistoßtreffer von Tobias Kempe gegen den FC St. Pauli, der den Lilien den Aufstieg bescherte – viele der Lilien-Treffer sind auf den folgenden Seiten in Wort und Bild dokumentiert. Aber es geht nicht nur um Tore, sondern mindestens genauso um Atmosphäre, Stimmung und Gefühl. Und wenn kein Buch auch nur annähernd Ersatz für das hautnahe Erleben eines Lilien-Spiels sein kann, so wollen wir doch ein wenig von der berauschend-fantastischen Stimmung der Saison 2014/15 festhalten.

Olé, olé, olá

Arthur Schönbein und Stephan Köhnlein

INHALT

VORWORT: DIE SONNE SCHEINT

GRUSSWORT: OBERBÜRGERMEISTER JOCHEN PARTSCH

DER PRÄSIDENT: RÜDIGER FRITSCH

DER TRAINER: DIRK SCHUSTER

Best of Dirk Schuster

DIE SPIELER

Christian Mathenia

Patrick Platins

Leon Balogun

Romain Brégerie

Benjamin Gorka

Fabian Holland

Sandro Sirigu

Michael Stegmayer

Aytac Sulu

Hanno Behrens

Jérôme Gondorf

Marcel Heller

Milan Ivana

Florian Jungwirth

Tobias Kempe

Jan Rosenthal

Yannick Stark

Maurice Exslager

Ronny König

Marco Sailer

Dominik Stroh-Engel

DIE SAISON

1. Spieltag: Die Hand Achenbachs

2. Spieltag: Das zerschmetterte Gesicht

3. Spieltag: Auf dem Weg zum Traumstart

4. Spieltag: Stark kennt keine Freunde

5. Spieltag: Der Maskenmann

6. Spieltag: Erste Pleite

7. Spieltag: Magic Kempe

8. Spieltag: Hellers Traumtor

9. Spieltag: Ein gebrauchter Tag

10. Spieltag: Ein Spiel dauert 95 Minuten

11. Spieltag: Gelungene Montagspremiere

12. Spieltag: Punkteteilung im Aufsteigerduell

13. Spieltag: Tausende Rote Karten für Leipzig

14. Spieltag: Wiedersehen mit Kosta

15. Spieltag: Feuerwerk auf den Rängen

16. Spieltag: Und noch eine Nullnummer

17. Spieltag: Sulu als Zahnarzt

18. Spieltag: Behrens‘ Bogenlampe

19. Spieltag: Kuriose Schlussminuten

20. Spieltag: Schwaches Spiel bei Starks Debüt

21. Spieltag: Mathenia als Elfmeterkiller

22. Spieltag: Gondorf schiebt zum Sieg ein

23. Spieltag: Last-Minute-Rosenthal

24. Spieltag: Gondorf rettet den Punkt im Derby

25. Spieltag: Der Griff an die Tasche

26. Spieltag: Und wieder Düsseldorf

27. Spieltag: Tödliche Standards

28. Spieltag: Tonis Torpremiere

29. Spieltag: Zimbos emotionale Rückkehr

30. Spieltag: Fan-Boykott und bittere Schlussminuten

31. Spieltag: Big Points im Schlüsselspiel

32. Spieltag: Hellers Traumsprint

33. Spieltag: Der vergebene Matchball

34. Spieltag: Kempes Schuss ins Glück

DIE FANS

Der Glücksbringer: Jonathan Heimes

DAS STADION

Das Stadion: Böllenfalltor

Das Böllenfalltor – Heimat der Lilien

Der Weg zum neuen Stadion

DER AUFSTIEGSJUBEL

DIE STATISTIK

Die Spiele im Stenogramm

Der Kader: Das sind die Aufstiegshelden

Abschlusstabelle

Heim- und Auswärtstabelle

Hin- und Rückrundentabelle

NACHWORT: DIE LILIE IM HERZEN

Grußwort: Oberbürgermeister Jochen Partsch

Das waren Bilder, die wir alle nie vergessen werden. Das „Wunder von Darmstadt“ flutete am Pfingstsonntag 2015 die Fernsehkanäle und sozialen Netzwerke. Der Freudentaumel aus Darmstadt wurde zum Aufmacher der großen Abend-Nachrichtensendungen. Doch wer dabei sein durfte, als diese einmalige und großartige Mannschaft den Aufstieg klar machte, der hat nicht nur die Bilder im Kopf, sondern auch dieses unglaubliche Gefühl der Freude gespürt, das alle – am Böllenfalltor und in der ganzen Stadt – miteinander verbunden hat. Es hat sich, und das ist für mich das ganz Besondere daran, nicht nur ein erweiterter Fan-Kreis über diesen sportlichen Erfolg gefreut. Ganz Darmstadt, die ganze Region war im Freudentaumel und viele, viele Menschen aus ganz Deutschland, gerade auch die Fans anderer Clubs, haben uns so richtig von Herzen gratuliert.

Diese bundesweite Sympathiewelle für den SV Darmstadt 98 hat viele Gründe, die wir nicht alle rational erfassen können und müssen. Aber einer der wichtigsten ist für mich, dass Verein und Mannschaft das alles aus eigener Kraft geschafft haben. Von Grund auf solide und ganz ohne Tricksereien.

Der Aufstieg der Lilien in die 1. Bundesliga begann 2008. Als ganz Darmstadt mit dem Verein bangte, als selbst 14-Jährige mit Spendendosen in ihren Klassen auf Sammeltour gingen, um den vor dem Ruin stehenden SVD zu unterstützen. Das war der Wendepunkt der damals sportlich und wirtschaftlich dramatischen Situation am Böllenfalltor. Für mich steht dieses große Engagement und das Zusammenhalten aller symbolhaft für die Verbundenheit unserer Stadt mit dem SV Darmstadt 98. Der Rest ist Geschichte.

Mein erstes Zusammentreffen mit den Lilien war sportlich. 1975, war ich 13 und spielte im Sturm meines Heimatvereins, dem SV Langendorf. Ein Verwandter von mir war damals bei den Lilien aktiv und hatte ein Spiel zwischen unserer Mannschaft und den jungen Lilien vermittelt. Wir waren enorm aufgeregt und voller Respekt vor dem großen Namen. Das Freundschaftsspiel gegen eine Jugendmannschaft des SV 98 haben wir zwar knapp verloren. Aber ich erinnere mich noch an Würstchen und Cola auf der Tribüne und natürlich an das Spiel der ersten Mannschaft, das wir sehen durften. Das entschädigte uns locker für die Niederlage. Wir waren begeistert und restlos beeindruckt! So wollten wir auch spielen können. Das haben wir leider nicht geschafft. Aber das ist eine andere Geschichte.

Das war meine erste Begegnung mit unseren Lilien und mit unserer Stadt. Für mich, wie für die meisten Darmstädter, sind Stadt und Verein untrennbar miteinander verbunden.

Damals wie heute bangt, hofft und jubelt eine ganze Stadt mit dem SV Darmstadt 98. Und zum Jubeln gab es in den letzten drei Jahren viel Anlass. Das junge, kämpferische Team um seinen klugen und umsichtigen Trainer Dirk Schuster hat die Herzen aller erobert. Der Verein und sein Präsidium haben seit Jahren eine solide wirtschaftliche Grundlage für diesen Erfolg geschaffen. Genau so arbeiten auch wir als Stadt seit zwei Jahren an der Verjüngungskur des in die Jahre gekommenen Kult-Stadions am Böllenfalltor. Unabhängig vom Klassenerhalt, werden wir dafür Sorge tragen, dass Spieler, Zuschauerinnen und Zuschauer und auch die Sponsoren in naher Zukunft wieder beste Bedingungen vorfinden, um sportlich und wirtschaftlich erfolgreich zu sein.

Damit die Lilien blühen und uns weiter erfreuen.

Der Präsident: Rüdiger Fritsch

Mit ruhiger Hand und Finanzdisziplin zum Erfolg

Knapp zwei Stunden vor der entscheidenden Partie gegen den FC St. Pauli kam Rüdiger Fritsch auf die Tribüne des D-Blocks im Stadion am Böllenfalltor. Er lehnte sich an das Geländer und ließ den Blick über die noch spärlich gefüllten Ränge schweifen. Auf die Frage, ob er denn nervös sei, antwortete er, ohne mit der Wimper zu zucken: „Wieso? Es ist doch nur ein ganz normales Spiel.“

Es ist genau diese demonstrativ zur Schau getragene Coolness des Präsidenten, die dem Verein so gut tut. Die ihre Entsprechung im Understatement und der Demut des Trainers Dirk Schuster findet. Und die zusammen jenes Klima schaffen, in dem die Lilien gedeihen konnten.

Der 1961 geborene Wirtschaftsjurist kam 2008 zu einem Zeitpunkt, zu dem der Verein insolvent war. Der damalige Präsident Hans Kessler, dessen Anteil an der späteren Rettung des Vereins gar nicht hoch genug einzuschätzen ist, holte Fritsch und damit geballte Finanzkompetenz.

Und im Gegensatz zu vielen anderen Vereinsfunktionären konnte der Neue sogar solide Fähigkeiten als Spieler vorweisen, war in der 4. Liga beim TSV Heusenstamm aktiv gewesen und dort durch die Schule von Trainer Werner „Beinhart“ Lorant gegangen.

Als sich Kessler 2012 aus privaten Gründen von der Spitze der Lilien zurückzog, rückte der gebürtige Dietzenbacher folgerichtig nach.

Eine seiner ersten Amtshandlungen war die Verpflichtung des Trainers Jürgen Seeberger als Nachfolger für den nach Duisburg abgeworbenen Kosta Runjaic. Diesen Fehlgriff musste er wenige Wochen später korrigieren – mit dem Glücksgriff Schuster. Grundsätzlich hält sich Fritsch jedoch aus dem sportlichen Tagesgeschäft heraus. Er ist der Mann für die Finanzen und das große Ganze.

Ihm geht es darum, eine solide Basis zu schaffen. „Und diese Basis fängt nicht beim Sport an, sondern bei den Finanzen. Die Finanzen müssen den Takt für den Sport vorgeben – und nicht umgekehrt“, hat er einmal in einem Interview gesagt.

Das Darmstädter Erfolgsrezept ist dann folgerichtig ganz einfach: „Wir nehmen nicht mehr Geld in die Hand, als wir einnehmen. Das wäre wirtschaftliches Harakiri.“

Eine Wechsel auf die Zukunft funktioniere nicht. „Auf Dauer wird man auf Pump nicht arbeiten können – weder im Fußball noch im normalen Leben.“

Der Trainer: Dirk Schuster

Die Kunst, aus wenig sehr viel zu machen

Die sensationelle Entwicklung des SV Darmstadt 98 ist im nahezu perfekten Zusammenspiel der Verantwortlichen begründet. Und doch hat der Erfolg ein Gesicht: Dirk Schuster.

Die Beziehung begann in einer für beide Seiten düsteren Zeit. Der SV Darmstadt 98 hatte sich gerade von Trainer Jürgen Seeberger getrennt, unter dem das Team nach Ende des Jahres 2012 auf den letzten Platz der 3. Liga zurückgefallen war. Dirk Schuster war wenige Wochen zuvor nach sechs sieglosen Spielen hintereinander beim Liga-Konkurrenten Stuttgarter Kickers entlassen worden. Dass ausgerechnet er als Trainer die Südhessen vor dem Abstieg retten könnte, trauten ihm damals nur wenige zu. Eigentlich hat er es dann ja auch nicht geschafft – und trotzdem war es der Beginn einer wunderbaren Erfolgsgeschichte.