DIE TERRANAUTEN, Band 77: ANGRIFFSZIEL PERCULLION - Henry Roland - E-Book

DIE TERRANAUTEN, Band 77: ANGRIFFSZIEL PERCULLION E-Book

Henry Roland

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Beschreibung

Drei Rote Riesen tanzen Rumba – Drei Rote Riesen tanzen Rumba.

Die Lichtfunkanlage des Kurierschiffes begann, die codierte Warnung in stetiger Wiederholung zu senden, sobald der kleine, ultramoderne Raumer das Medium Weltraum II verlassen und den Erfassungsbereich der Instrumente der Basis im Raumsektor der Konstellation BF-1930-12 erreicht hatte. Die zwölf Impulstriebwerke jagten das trichterförmige, sechzig Meter lange Schiff der Omega-Klasse mit Maximalgeschwindigkeit durch den Normalraum des Einstein-Universums seinem Bestimmungsort entgegen...

 

DIE TERRANAUTEN – konzipiert von Thomas R. P. Mielke und Rolf W. Liersch und verfasst von einem Team aus Spitzen-Autoren – erschien in den Jahren von 1979 bis 81 mit 99 Heften und von 1981 bis 87 mit 18 Taschenbüchern im Bastei Verlag.

Der Apex-Verlag veröffentlicht die legendäre Science-Fiction-Serie erstmals und exklusiv als E-Books.

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HENRY ROLAND

 

 

DIE TERRANAUTEN, Band 77:

Angriffsziel Percullion

 

 

 

Science-Fiction-Roman

 

 

 

 

 

 

Apex-Verlag

Inhaltsverzeichnis

Das Buch 

 

ANGRIFFSZIEL PERCULLION von Henry Roland 

ERSTER TEIL 

ZWEITER TEIL 

DRITTER TEIL 

 

Das Buch

 

Drei Rote Riesen tanzen Rumba – Drei Rote Riesen tanzen Rumba.

Die Lichtfunkanlage des Kurierschiffes begann, die codierte Warnung in stetiger Wiederholung zu senden, sobald der kleine, ultramoderne Raumer das Medium Weltraum II verlassen und den Erfassungsbereich der Instrumente der Basis im Raumsektor der Konstellation BF-1930-12 erreicht hatte. Die zwölf Impulstriebwerke jagten das trichterförmige, sechzig Meter lange Schiff der Omega-Klasse mit Maximalgeschwindigkeit durch den Normalraum des Einstein-Universums seinem Bestimmungsort entgegen... 

 

DIE TERRANAUTEN – konzipiert von Thomas R. P. Mielke und Rolf W. Liersch und verfasst von einem Team aus Spitzen-Autoren – erschien in den Jahren von 1979 bis 81 mit 99 Heften und von 1981 bis 87 mit 18 Taschenbüchern im Bastei Verlag. 

Der Apex-Verlag veröffentlicht die legendäre Science-Fiction-Serie erstmals und exklusiv als E-Books.

  ANGRIFFSZIEL PERCULLIONvon Henry Roland

 

 

 

  ERSTER TEIL

 

 

 

Drei Rote Riesen tanzen Rumba – Drei Rote Riesen tanzen Rumba.

Die Lichtfunkanlage des Kurierschiffes begann, die codierte Warnung in stetiger Wiederholung zu senden, sobald der kleine, ultramoderne Raumer das Medium Weltraum II verlassen und den Erfassungsbereich der Instrumente der Basis im Raumsektor der Konstellation BF-1930-12 erreicht hatte. Die zwölf Impulstriebwerke jagten das trichterförmige, sechzig Meter lange Schiff der Omega-Klasse mit Maximalgeschwindigkeit durch den Normalraum des Einstein-Universums seinem Bestimmungsort entgegen.

Melwine Knyvett kannte trotz der herausragenden Leistungsfähigkeit des Kurierschiffs nichts als Ungeduld. Freilich besaß sie gute Gründe. Der erfolgreiche Anschlag der Terranauten auf die Finstermann-Station würde garantiert kein Einzelfall bleiben. Shondyke II musste gewarnt werden. Der größte und wichtigste militärische Außenposten der Cosmoralität in der Nähe des Bundes der Freien Welten durfte nicht in Gefahr geraten.

Der Schatten empfand bei der Erinnerung an die schmähliche Niederlage im Finstermann-Bereich keinen Groll. Der Bessere hatte gesiegt. Melwine sah darin nichts als einen Ausdruck des Laufs, den die Welt nun einmal nahm. Sie führte das Fiasko zu erheblichem Teil darauf zurück, dass ihre Vorgesetzte sich auf Queen Brainflakes' versponnene Ideen eingelassen hatte. Nach Melwines Auffassung hätte die sofortige Vernichtung des Piratenraums Irminsul dem Ehrgeiz, den legendären Riemenmann und Supertreiber Llewellyn 709 endlich lebendig zu fassen, vorgezogen werden müssen. Aber als Kommandantin der Finstermann-Station hatte Queen Brainflakes die Verantwortung übernommen, und Melwines Vorgesetzte entschied angesichts des Enthusiasmus der Queen, sich vielversprechenden neuen Einfällen gegenüber nicht verschlossen zu zeigen.

Doch war der Anlass keineswegs geeignet zur Erprobung solcher Geistesblitze gewesen. Melwine hatte gleich diese Überzeugung gehegt. Aber auf sie war nicht gehört worden. Sie war jung und galt infolgedessen als unerfahren.

Die Treiber hatten die Situation zu nutzen verstanden und durch Manipulation der computerisierten Zentrallenkung ganze drei KK-Schlachtschiffe und zweiundzwanzig Superschlepper ins Schwarze Loch des Finstermann-Bereichs stürzen lassen. Danach waren sie in der allgemeinen Verwirrung verschwunden. Queen Brainflakes hatte aufgrund ihres totalen Versagens einen schweren Nervenzusammenbruch mit Katatoniefolge erlitten und war reif für die Psychiatrie oder die Organbanken. Wie die Cosmoralität in diesem Fall entscheiden mochte, konnte man nicht sagen.

Und Melwines Vorgesetzte – ein Schatten von hohem Rang, eine Geheimnisträgerin! – war von den Treibern verschleppt worden. Das war möglicherweise ein viel größerer Schaden als die Schiffsverluste. Gewiss, das Hirn eines Schattens wies Sicherheitsvorkehrungen dagegen auf, dass man ihm gegen seinen Willen Kenntnisse entriss – aber wer wusste wirklich genau, wozu ein PSI-Monstrum wie Llewellyn 709 fähig war?

Der Schatten hatte unverzüglich eine Korvette zur Cosmoralität geschickt, um sie von der neuen, gewaltigen Offensive der Treiberhalunken zu unterrichten. Die Aufgabe, die Gefangennahme ihrer Vorgesetzten zu melden, hatte Melwine lieber nicht persönlich übernehmen wollen. Stattdessen war sie mit einem Kurierschiff nach Shondyke II abgeflogen. Sie verspürte keinen Zweifel daran, dass diese wichtigste aller neuen Basen der Grauen Garden zu den ersten Objekten zählte, denen die Attentate der Terranauten galten. Sie hoffte, dass sie noch nicht zu spät kam. Sie beabsichtigte, mit aller Härte zuzuschlagen, sobald sich Treiberraumschiffe sehen ließen.

Drei Rote Riesen tanzen Rumba – Drei Rote Riesen tanzen Rumba ...

In nahezu völliger Reglosigkeit saß der Schatten im Konturensessel. Nur die fahrigen Bewegungen langer, geschmeidiger Finger mit enteneigrünlackierten Nägeln verrieten Nervosität. Melwine Knyvetts Disziplin war im Wesentlichen tadellos. Sie wusste, dass Ungeduld nichts beschleunigte.

Auf dem Panoramabildschirm hob sich das Trisystem der drei roten Sonnen des Stellarobjekts BF-1930-12 deutlich vom übrigen Sternengeflimmer des Alls ab. Die Sterne standen hier spärlich. BF-1930-12 befand sich nicht nur außerhalb des menschlichen Sternenreichs, sondern auch dicht am Rande der Milchstraße. Die drei roten Sonnen umkreisten einen gemeinsamen Schwerpunkt und besaßen einen Durchmesser von 200 Millionen Kilometer. Ihre Konstellation, so hatte Melwine den offiziellen Kataloginformationen aus den Datenspeichern des Bordcomputers entnehmen können, war verhältnismäßig stabil. Insgesamt kreisten etwa 200 kleinere und größere Planeten und dazu gehörige Monde auf ausschließlich exzentrischen Bahnen durch das Dreiersystem.

Das alles waren bekannte, beziehungsweise allgemein zugängliche Daten. Unbekannt war der Öffentlichkeit im Sternenreich jedoch die Tatsache, dass die Grauen Garden einen der Planeten in aller Eile zu einem Flottenstützpunkt ausbauten. Die Cosmoralität maß der Sicherung des Sternenreichs gegen die sogenannten Superzivilisationen ein hohes Maß an Bedeutung zu. Sie vermutete deren Heimatzonen in der Richtung des Milchstraßenzentrums. Und von der Konstellation BF-1930-12 aus war der Sprung zum galaktischen Zentrum um mehrere hundert Lichtjahre kürzer als von der Erde, deren Position sich im entlegenen Zipfel eines Spiralarms befand. Die Abkürzung würde der Cosmoralität im Fall eines Angriffs aufs Sternenreich einen umgehenden Vergeltungsschlag ermöglichen. Diesen Vorteil gewährte die Ellipsenform der Milchstraße. Die Cosmoralität begann, die überholten Vorstellungen der Tunien-Theorie nun auch in der Praxis abzustreifen und in galaktischen Maßstäben zu denken und zu planen.

In unablässigem Strom verfrachtete man Waffen und Ausrüstungen ins Drei-Sonnen-System, Flottenverbände sollten so schnell folgen, wie die Ziolkowski-Werften auf der irdischen Krim neue Einheiten produzieren konnten. Die Grauen Garden hatten keine Rekrutierungsschwierigkeiten. Wegen der unsicheren Versorgungslage auf der Erde und vielen Kolonialwelten suchten immer mehr Menschen ihr Heil in der materiell abgesicherten, wenngleich rauen und gefährlichen Existenz in den Reihen der Garden. Die modernen Raumschiffe der Cosmoralität verfügten über bessere kybernetische Systeme und fürchterlichere Waffen denn je zuvor. Superzivilisationen? Ein anständiger Graugardist dachte bei diesem Begriff vor allem an Superbeute.

Drei Rote Riesen tanzen Rumba – Drei Rote Riesen tanzen Rumba …

Aber erst einmal musste diese neue Offensive der Terranauten abgewehrt werden. Melwine Knyvett war fest dazu entschlossen, mit allen Mitteln für die Sicherheit von Shondyke II zu sorgen. Diesen neuen Namen hatte der ursprünglich Perculion benannte Planet erhalten, dessen Ausbau zum Flottenstützpunkt jetzt zügig voranschritt. Shondyke II hatte schon jetzt ausgezeichnete Abwehranlagen zur Verfügung. Aber die Treiber waren gerissene Lumpen, und es empfahl sich, fand Melwine, die Basis rechtzeitig vorzuwarnen.

Drei Rote Riesen tanzen Rumba – Drei Rote Riesen tanzen Rumba …

Aus dem Servosessel der Zentrale meldete sich über Intercom die Kommandeuse des Kurierschiffes bei Melwine. »Es besteht direkter Funkkontakt zum Stützpunkt, Schatten«, gab die Queen durch. »Wünschen Sie, dass ich die Verbindung zu Ihnen lege?«

»Ja, her damit«, erwiderte Melwine in das winzige Mikrofon neben ihrem Hals.

»Ich höre und gehorche. Allerdings ist die Verbindung von etwas geminderter Qualität. Ursache unklar.«

Auf dem Bildschirm vor Melwine entstanden verzerrte bunte Gebilde. Sie flackerten eine ganze Zeitlang, ehe sie sich ins leicht unscharfe Abbild einer dunkelhäutigen Queen verwandelten. Die Frau hatte eine wunderschöne ebenholzschwarze Haut; ein undurchschaubares Flechtwerk winziger schwarzer Zöpfe umrahmte ihr Gesicht, in dem die Augen wie emaillierte Schmuckstücke saßen. »Hier Kommandant Nugade, Shondyke Zwo. Wir haben ihre codierte Frühwarnung empfangen und entschlüsselt, Schatten. Können Sie nähere Angaben über Art und Umfang der Gefährdung machen?«

»Treiber haben einen Anschlag auf die Finstermann-Station durchgeführt – und nicht ganz ohne Erfolg«, erwiderte Melwine missmutig. Es verdross sie, einer derartigen Schönheit von Queen zu begegnen. Die verrückte, insektoid dürre Queen Brainflakes war ihr in dieser Beziehung angenehmer gewesen. Neben ihr hatte sich Melwine trotz ihrer unauffälligen, an Reizen recht bescheidenen Erscheinung wie eine liebliche Fee fühlen können. »Ich komme direkt von dort. Es besteht die Gefahr weiterer Attentate. Ich würde Ihnen raten, Alarmstufe Rot zu geben, Kommandant.«

»Wir haben bereits Alarmstufe Weiß«, lautete die ohne Erregung erteilte Antwort. »Unabhängig von den Vorfällen im Finstermann-Bereich bezweifle ich ernsthaft, dass Treiberraumschiffe unsere Abwehr durchdringen könnten.« Das Bild der Queen begann, auf der Mattscheibe zu hüpfen und zu wackeln.

»Weiß? Alarmstufe Weiß?« Erstaunt beugte sich Melwine vor. Diese Alarmstufe war dem Auftreten ganz außergewöhnlicher gefährlicher Ereignisse vorbehalten. »Wieso das?«

»Eine Sporenwolke unbekannter Natur und Herkunft ist ins System getrieben gekommen«, gab Kommandant Nugade zur Antwort. »Wie Sie vielleicht aus den Datenspeichern wissen, führt das Vorhandensein exzentrischer Umlaufbahnen bei den Planeten des Dreiersystems zu regelmäßigen Bahnwechseln. Beim letzten Wechsel Shondykes Zwo von der dreiundzwanzigsten auf die vierundzwanzigste Kreisbahn nahm der Planet Kurs auf einen Ausläufer der beobachteten Sporenwolke. Seitdem haben wir zunehmende Störerscheinungen in unserer Energieerzeugung festgestellt.«

Melwine empfand Verblüffung. Sie formulierte ihren ersten, naheliegenden Gedanken in eine Frage um. »Haben Sie ermitteln können, ob es sich dabei um ein natürliches Phänomen oder um ein gesteuertes Geschehen handelt?«

»Darüber herrscht noch Unklarheit. Ich habe eine Korvette zur Bekämpfung der Sporen abkommandiert. Sie hat den Auftrag, einige Sporenexemplare zur wissenschaftlichen Untersuchung einzusammeln. Ich bin sicher, dass wir binnen kurzem geeignete Methoden zur Neutralisierung dieser unerfreulichen Einflüsse finden werden. Bis dahin ist die Situation jedoch äußerst ernst, da ein Ausfall der Energieversorgung unsere Tätigkeit zum völligen Erliegen bringen müsste.«

Melwine nickte. »Ich verstehe. Wann können wir uns über zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen zur Vereitelung etwaiger Treiberaktionen verständigen?«

Die dunkelhäutige Queen runzelte andeutungsweise die Stirn. Anscheinend hielt sie nichts von der Einmischung eines Schattens in ihre dienstlichen Kompetenzen; bei ihrem hohen Rang war das nachfühlbar. »Welche Legitimation besitzen Sie?«, hieß prompt ihre Gegenfrage.

Melwine gedachte, keine Fehler zu begehen. Allein die Tatsache, dass sie – anders als Schatten aus Führungskadern – keine Multisensorische Maske trug, stellte unübersehbar klar, dass sie einer Queen im Kommandanten-Dienstgrad nicht in ihre Angelegenheiten zu pfuschen hatte. Wenn sie etwas erreichen wollte, musste sie es wohl oder übel zu einer positiven Zusammenarbeit mit der Queen bringen. »Ich kann eine Theta-Legitimation vorweisen«, antwortete sie wahrheitsgemäß. »Selbstverständlich kann also meinerseits nicht von Priorität die Rede sein. Mein allgemeiner Status als Schatten befugt mich jedoch dazu, Ihnen unter besonderem Hinweis auf die Vorgänge im Finstermann-Bereich meine Einstufung als zeitweilige Adjutantin mit Beraterfunktion zu empfehlen.«

»Sie dürfen mir Bericht erstatten«, sagte Nugade, ohne sich auf irgendetwas festzulegen. »Die Raumüberwachung wird Ihrem Schiff Parkorbitkoordinaten übermitteln. Melden Sie sich bei mir.«

Unverständliches Genuschel kam über Melwines Lippen, als die Verbindung endete. Mit ihrer Vorgesetzten wäre die Kommandantin nicht so umgesprungen. Darin erblickte Melwine Knyvett einen Ansporn zum Ehrgeiz. Bestimmt bot sich hier – wo die Arroganz einer Queen das Erkennen der Bedrohung, die von den Treibern ausging, tendenziell behinderte – eine Chance zu herausragender, beförderungsträchtiger Betätigung. Sie verfolgte die feste Absicht, ihre Karriere zum Maßstab ihres Handelns zu machen. Mit einer Frau wie ihr im Führungsstab der Schatten wäre der Cosmoralität am allerbesten gedient.

An einen Schwarm kosmischer Sporen verschwendete sie unterdessen keinen Gedanken.

 

*

 

Aus den Aufzeichnungen Llewellyns 709

 

Nach der Operation im Finstermann-Bereich war ich ziemlich runter mit den Nerven. Die ganze Zeit hindurch hatte ich, während die Aktion lief, einen völlig anderen Plan gehabt, ohne mich irgendwem anvertrauen zu können. Dime Mows Verdacht, unter uns müsse ein Verräter sein, hatte mir sehr zu denken gegeben. Deshalb zog ich kurzerhand insgeheim einen Schlussstrich unter alles, was wir bis dahin gemeinsam zur Durchführung des Kommandountemehmens vereinbart und geplant hatten. Aber darüber nicht sprechen zu dürfen – daran bin ich fast verrückt geworden!

Und dank einiger glücklicher Umstände hatte mein ad hoc gefasster Plan Erfolg. Zweiundzwanzig KK-Schlepper weniger – das betrachtete ich als schweren Schlag gegen die Kaiserkraft-Raumfahrt und ihre Folgen. Zu diesem Zeitpunkt ahnte ich noch nichts vom wahren Umfang der Gefahr für die Menschheit.

Doch eins nach dem anderen. Kurz vor unserer Flucht aus der Finstermann-Station hatte ich eine merkwürdige telepathische Mitteilung irgendeines psinionisch hochbegnadeten Superwesens erhalten, das die Tätigkeit der Grauen anscheinend nicht nur im Finstermann-Bereich beobachtete – denn ich empfing das Gedankenbild eines exzentrischen Dreisonnensystems, in dem etwas vorgehen musste, was dem Alien missbehagte. Wenigstens schlussfolgerte ich das aus den Begleitschwingungen der gedanklichen Übertragung, die das Gefühl menschlicher Trauer nachzuahmen versuchten. Für meine Begriffe lag es auf der Hand, dass die Grauen dabei waren, sich mit ihren Kaiserkraft-Raumern auch dort einzunisten.

Ich fertigte aus der Erinnerung eine ungefähre grafische Darstellung des Dreiersystems an – das gedankliche Bild hatte sich meinem Gedächtnis bemerkenswert gut eingeprägt, ein erstaunlicher Sachverhalt, den ich sicherlich nicht meinem eigenen Ego zuzuschreiben habe – und legte sie zur Koordinatenermittlung dem Bordcomputer der Irminsul vor. Ich ging davon aus, dass ein System dreier Roter Riesen ein so außergewöhnliches stellares Objekt sei, dass es längst katalogisiert sein müsse, auch wenn es sich weit außerhalb des Sternenreichs der Menschheit befand. Diese Unterstellung erwies sich als berechtigt. Der Bordrechner ließ sich fast eine Minute Zeit, um die Daten wirklich hundertprozentig zu prüfen – und wer nur ein bisschen von Datenverarbeitungsprozessen versteht, weiß genau, was eine solche Bearbeitungszeit bedeutet –, aber dann standen die Koordinaten der gesuchten stellaren Konstellation ohne den allergeringsten Makel eines Zweifels fest: BF-1930-12. Die drei roten Riesensonnen waren l 930 Lichtjahre von der Erde entfernt!

Das ist keine Strecke, die man während eines Nickerchens zurücklegen kann. Dennoch war für mich der Fall klar – wir mussten hin. Wenn ein Superalien – ich tippte nämlich auf einen Angehörigen der sogenannten Superzivilisationen – sich von den dortigen Vorgängen beunruhigt fühlte, hatten wir, meinte ich, in der Tat einen ernst zu nehmenden Grund, dort einmal gründlich nach dem Rechten zu schauen. Sam – so hatte ich den Fremden provisorisch genannt – musste sich etwas dabei gedacht haben, als er mich auf die Konstellation BF-1930-12 aufmerksam machte.