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Für Tamalone hat sich durch ihr Zusammentreffen mit dem Drachen alles verändert. Ihre Fragen wurden allerdings eher mehr als weniger. Kriecher konnte ihr nur wenig erklären, gab ihr stattdessen den Auftrag, stark zu werden. Aber Tamalone weiß nicht mehr, wo sie sich befand. Um die Gegenwart zu verstehen, muss sie die Vergangenheit kennen. Und das darf wiederum die Zukunft nicht verändern. Wie das möglich sein soll, wissen vermutlich nur die Götter. Oder vielleicht "Mutter". Ob sie auch weiß, wer im Besitz der ganzen Geschichte ist? Tamalone wird es herausfinden müssen Der Hintergrund: Unerwartet tauchen auf der Welt Halva Gestaltwandler auf. Dem Aussehen nach wilde Tiere, doch mit Vernunft gesegnet und der entsetzlichen Fähigkeit, biologische Grenzen zu durchbrechen und sich mit anderen Arten fortzupflanzen. Bereits ihre bloße Gegenwart bringt in den anderen vernunftbegabten Arten, den Drachen, Elfen und Menschen, die finstersten Seiten zum Vorschein. Die Elfen versuchen deshalb, die Gestaltwandler und ihre Mischlings-Nachkommen einzufangen und wegzusperren, doch der Keim des Zerfalls breitet sich unaufhaltsam aus. Unter den Elfen droht ein Bürgerkrieg, die Menschen dringen in den Siedlungsraum der Elfen ein und die Drachen scheinen unschöne Geheimnisse zu haben. Am Ende beginnt sogar Halva, sich selbst zu zerstören. In dieser Welt macht sich die Viertelelfe Tamalone auf, ihre Ziehmutter wiederzufinden und die Rätsel ihrer Herkunft zu lösen. Niemand rechnet mit dem, was ihre Suche auslösen wird – sie selbst am wenigsten.
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Seitenzahl: 253
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©Wolf Awert2020
Machandel Verlag Haselünne Charlotte Erpenbeck
Cover: Detlef Klewer
1. Auflage 2020
ISBN 978-3-95959-184-3
Als Tama die Augen wieder aufschlug, sah sie in das besorgte Gesicht eines weißen Drachens. „Pando?“, hauchte sie.
„Bleib liegen. Alles ist gut. Ruhe dich aus. Hier gibt es nichts und niemanden, der dir etwas antun könnte.“
„Es tut so gut, deine Stimme zu hören. Für einen Moment hatte ich schon gedacht, ich hätte mir den weißen Drachen nur erträumt. Wie schön, wenn sich jemand um einen sorgt. Ich habe die ganze Zeit gewusst, dass du ein Drache bist. Na ja, vielleicht nicht die ganze Zeit. Am Anfang ganz bestimmt nicht. Aber zum Schluss schon.“
„Was war los mit dir? Wie geht es dir? Du bist ohnmächtig geworden. Hast du das gemerkt?“
„Es geht mir gut“, sagte Tama. „Ich bin nur etwas schwach auf den Beinen.“ Sie versuchte, sich aufzurichten. Dabei rutschten ihr einige Pflanzen von ihrem Körper und fielen auf den Boden. „Was sind das für schöne Blumen. Sind die von dir?“
„Blumen kann man diese Pflanzen kaum nennen. Einfach irgendwelche Pflanzen. Vielleicht kannst du mit ihnen etwas anfangen.“
Sie schaute auf die verwelkten Blüten, denen die lange Reise deutlich anzumerken war. „Sie sind schön und sehr kraftvoll. Woher hast du sie?“
„Ich habe sie in der Nähe eines versumpften Tümpels gefunden, irgendwo am Rand eines Stück Elfenwaldes. Dort, wo sich früher einmal ein Holzfällerlager befand.“
„Dort also bist du herumgelaufen“, sagte Tama, sammelte die Pflanzen auf und steckte sie ein.
„Mitten im Wald und etwas abseits jener Spuren, die mir verrieten, wo das Lager einmal errichtet worden war, gibt es einen Tümpel. Oder besser gesagt, ein Giftloch. Dort habe ich sie gefunden.“
Tamas Körper versteifte sich. Sie spürte die plötzliche Nässe am Rücken, dann die Kälte, wie sie sich durch den ganzen Körper ausbreitete. Sie schnappte nach Luft, denn das Wasser drang in ihre Nase ein, wobei gleichzeitig Feuer durch ihre Knochen rann. Ein kaltes Feuer ohne das kleinste Anzeichen von der Wärme des Lebens. Sie hustete.
„Da bin ich mal hineingefallen“, keuchte sie, als bekäme sie in diesem Augenblick so wenig Luft wie damals. „Beim Spielen. Irgendwer hat mich wieder herausgefischt. Ich muss Wasser geschluckt haben, und das Wasser war giftig. ‚Mutter‘ hat mich viele Tage lang gepflegt. Aber am Ende wurde ich wieder gesund, und es ist kein Schaden zurückgeblieben.“
„Man kann es Gift nennen. Ich nenne es zu viel Magie. Wenn jemand das überlebt, muss nicht immer ein Schaden zurückbleiben“, sagte Pando. „Trotzdem ist es ein Wunder, dass du noch am Leben bist.“
Tama holte einige der Pflanzen wieder aus ihrer Tasche und roch daran. „Sie sind magisch. Ist es das, worauf du hinaus willst?“
„Ich will auf gar nichts hinaus. Ja, sie sind magisch. Aber es ist keine Drachenmagie und auch nicht die Magie der Elfen. Es ist Naturmagie in hoher Konzentration. Ich nenne es für mich immer Halvas Zauber.“
„Du bist ja ein Poet. Jetzt weiß ich endlich, wo du dich herumgetrieben hast, als du so schnell aus NA-R verschwandst. Aber was machst du ausgerechnet hier? Kannst du dir nicht vorstellen, dass ich mir Sorgen um dich gemacht habe?“
„Was? Ich bin der mit den Sorgen. Und du erzählst mir jetzt erst einmal, was mit dir los ist.“ Der weiße Drache blies Tama ins Gesicht, dass ihre Haare in seinem Atemhauch hin und her wehten.
„He, lass das“, schimpfte sie lachend, wurde aber rasch wieder ernst. „Es war ein Schwächeanfall. Mehr nicht. Ich hatte plötzlich das Gefühl, die ganze Welt würde über mir zusammenbrechen und mich unter ihren Trümmern begraben. Ich kann das nicht. Ich kann doch nicht ganz allein die ganze Welt vor ihrem Zusammenbruch bewahren. Wie soll ich das denn anstellen? Noch nicht einmal ein Drache könnte das. Und ich bin nur ein schwaches Mädchen aus dem Volk der Menschen.“
Pando gluckste gutmütig vor sich hin. „Was du immer redest. Niemand kann allein die Welt retten. Wie kommst du auf die Idee, ausgerechnet du solltest das können?“
„Aber deine Mutter hat doch gesagt …“
„Ich weiß nicht, was meine Mutter gesagte hat. Aber sicher ist, dass sie auch nicht mehr sagen kann, als sie weiß. Und sie weiß nicht viel. Sie weiß fast gar nichts.“
„Aber sie ist ein Drache.“
„Ja, ist sie, aber das macht sie nicht allwissend. Es ist zwar richtig, dass wir Drachen die Hüter des alten Wissens sind, und Einige denken, dass wir wie Krüge bis zum Rand mit Weisheit gefüllt sind.“ Pando lachte erneut auf. Dieses Mal klang es, als hätte er einen Schluckauf. „Aber die Welt hat sich verändert, und niemand weiß, was von dem alten Wissen noch gültig ist und was die Zukunft von uns fordert. Woher also soll sie etwas über dein Schicksal wissen. Ja, ja“, sagte der weiße Drache, als er sah, dass Tama ihn unterbrechen wollte. „Ich weiß, dass jemand meine Mutter besucht und ihr etwas erzählt hat. Aber was das war, kann ich nicht sagen. Was meine Mutter davon verstanden hat, weiß ich ebenfalls nicht. Nur, dass das Schicksal eine wichtige Rolle für dich vorgesehen hat, scheint klar zu sein. Den Verdacht hatte ich schon lange. Das bedeutete aber nicht, dass bereits feststeht, wie diese Rolle aussieht.“
„Deine Mutter ist Ehrfurcht gebietend und mir ein einziges Rätsel. Du musst mir alles über sie erzählen, was du weißt, hörst du? Oder glaubst du immer noch, ich wäre zu jung für die ganze Wahrheit?“
Pando schwieg ein paar Atemzüge lang verlegen, bevor er antwortete. „Wenn du mich so fragst, ja, das glaube ich immer noch. Aber wenn sie dir schon Einiges erzählt hat, kann ich dich nicht mehr vor der Wahrheit schützen. Und so viel mehr weiß ich auch nicht. Als ich beschloss, zur ihr zu fliegen, hatte ich nur noch ein paar verschwommene Erinnerungen an sie. Ich hatte den Hort früh verlassen, wie es der Drachen Art ist. Du kannst dir nicht vorstellen, wie überrascht ich war, dass sie sich noch an mich erinnerte. Und noch überraschter war ich, als ich erfuhr, dass sie mir einen Namen gegeben hatte.“
„Ich auch. Tochter der Liebe und Vergebung. Ein so schöner Name. Aber er klang gar nicht nach dir, und das machte mich schon wieder schwankend in meiner Meinung, dass du ein Drache bist. Doch dann dachte ich, dass dein Name vielleicht mehr über den sagt, der ihn dir gab, also deine Mutter, als über den, der ihn trägt.“
Ich weiß so wenig über meine Mutter, weil ich nicht mit ihr reden konnte - damals. Sie lief ständig in Menschengestalt herum, und ich war lieber Drache als Mensch.“
„Ich dachte Drachen ziehen ihre eigene Form allen anderen vor. Gab es dafür einen Grund, dass sie lieber als Mensch lebte?“
„Sicher. Ihr Mann lebte bei ihr.“
„Ihr Mann? Meinst du, dass sie mit einem Menschen zusammengelebt hat? Er muss dann dein Vater gewesen sein.“
„Er war unser beider Vater. Meiner und der meiner Schwester. Sie hat den Hort verlassen, sobald sie dazu in der Lage war. Nichts hielt sie zurück. Ich wollte ursprünglich bleiben, aber meine Mutter und ich, wir begannen zu streiten, bis auch ich sie irgendwann verließ. Ich glaube, sie wollte es so. Aber die Zeiten haben sich geändert. Nichts ist mehr, wie es war.“
„Du hast eine Schwester? Wie stand sie zu deinem Vater?“
„Wir haben ihn beide gehasst. Aber heute würde ich ihn lieben. Er muss ein ganz besonderer Mensch gewesen sein.“
„Und deine Schwester?“
„Habe ich nie mehr gesehen.“
„Ihr seid beide gegangen, aber nur du kamst zurück. Warum?“
„Ich bin gegangen, weil ich bezweifelte, dass die Drachenberge mein Land sind. Und jetzt bin ich zurückgekommen, weil ich nicht mehr weiß, ob es überhaupt irgendwo ein Land gibt, das ich als mein Land betrachten kann.“
Tama schüttelte den Kopf. „Ich weiß gar nicht, was ich zuerst fragen soll. Mit jeder Antwort wird das Durcheinander größer. Aber wenn man nicht weiß, wohin man gehört, dann kehrt man nicht dorthin zurück, wo man als Erstes das Gefühl hatte, am falschen Ort zu sein.“
Der weiße Drache schwieg. Tama versuchte, in seinem Gesicht zu lesen. Bei Pando, der Raubkatze, war ihr das manchmal gelungen. Auch bei Pando, dem Bären. Aber bei dem weißen Drachen stellte sich das als unmöglich heraus. „Nun sag schon“, brach es endlich aus ihr heraus.“
„Ich bin aus zwei Gründen hier: Einmal weil ich einen Rat brauchte und einmal wegen dir. Ich wollte mir dir reden.“
„Du wusstest also, dass ich in die Drachenberge wollte. Von wem? Und was kann denn so schwierig sein, dass du mir nicht einfach sagst, worum es geht?“ Tama war verärgert und ließ es Pando auch merken. Doch den schien das nicht zu erschüttern.
„Es ist schwierig, es zu erklären. Ich bin ein Halbdrache. Die Menschen würden mich fliehen, sähen sie mich in dieser Form, und die Drachen würden mich wahrscheinlich verjagen, weil sie meine Schwäche erkennen. Als Gestaltwandler bin ich sowohl Drache als auch Mensch. Aber mein Gefühl sagt mir, dass ich weder das eine noch das andere bin. Verstehst du? Ich gehöre nirgendwo hin.“
Tama verstand und war bereits wieder halbwegs besänftigt. „Nur zu gut verstehe ich das“, sagte sie.
„Ich bin viel zu spät dran“, sagte Pando.
„Womit? Nun lass dir doch nicht ein Wort nach dem anderen abhandeln.“
„Ist das nicht klar? Ich bin für einen Drachen immer noch recht jung und das jüngste Kind meiner Mutter. Und trotzdem bin ich bereits zu alt. Ich habe immer noch keine Zeit für eine Begegnung gefunden, obwohl mich mein Körper jedes Jahr nachdrücklich dazu auffordert. Ich wollte von meiner Mutter wissen, ob es etwas ausmacht, dass ich mich gegen meine Drachennatur wehre und ob mein Zögern mir irgendwann einmal schaden wird.“
„Du meinst …“
„Ja, eigene Kinder. Ich hätte längst eigene Kinder haben sollen, wollte aber nicht.“
„Und was hat deine Mutter gesagt?“
„Sie konnte meine Frage nicht beantworten, aber schalt mich einen Tölpel und Narren.“
Tama nickte. Tief in Gedanken versuchte sie, Pandos Ringen zu verstehen. Es gelang ihr nicht.
„Aber warum gibst du dem Verlangen deines Körpers denn nicht nach?“
„Verstehst du denn nicht?“ Hätten sie nicht in Gedankensprache miteinander geredet, hätte Pandos Schrei der Verzweiflung das Bergwild in die Flucht getrieben. „Ich bin ein Halbdrache. Wenn der Drache in mir wollte, verbat es ihm der Mensch in mir. Und wenn der Mensch wollte, war nie der rechte Augenblick. Ist das denn so schwer zu verstehen?“
Tama schüttelte bedächtig den Kopf. „Die Liebe führt ihre eigene Herrschaft. Sie ist sehr mächtig und kann alles auf den Kopf stellen. Manchmal überfällt sie einen – habe ich gehört. Manchmal kommt sie wie ein Dieb in der Nacht, bleibt unbemerkt und verändert doch ein ganzes Leben. Mir geht es ähnlich. Ich habe Angst vor dem, was vor mir liegt. Aber ich habe keine Angst um mein Leben. Nur ein Gedanke erschreckt mich. Wäre es nicht entsetzlich, zu sterben, ohne vorher geliebt zu haben? Die eine Liebe erlebt zu haben, die einen von innen und außen erfüllt, vergoldet und einzigartig macht? Ohne das wäre ein Leben nichts wert. Oder doch?“
„Du sprichst, als würdest du die Liebe bereits kennen.“
„Ach, Pando. Ich bin ein dummes Ding, das nicht von seinen Träumen lassen kann.“
Der weiße Drache reckte den Hals und erschien ganz plötzlich größer und stärker. „Du bist alles andere als ein dummes Ding. Vielleicht solltest du über deine Träume mal mit jemandem reden, der etwas mehr davon versteht als ich, ein Halbmensch. Ich weiß von der Liebe, aber nur, dass es sie gibt und dass sie eine mächtige Kraft ist. Der Drache in mir sagt, dass sie Feuermagie ist, ein reines Feuer, das keinen Rauch erzeugt. Nicht mehr.“
Der Drache in mir … Wie sollte sie mit Pando über Liebesdinge reden können, wenn er mal als Mensch und mal als Drache sprach? Und außerdem – jetzt war auch nicht die rechte Zeit dazu. Zu mächtig noch lasteten die Worte Kriechers auf ihr. Die Welt will sich selbst vernichten. Die Zukunft lässt sich lesen. Du bist so schwach, dass ich nicht weiß, wie du überleben willst. Und ihre Hand verkrampfte sich noch immer um die Drachenschuppe, die sie selbst dann nicht losgelassen hatte, als ihr die Sinne schwanden. Nein, jetzt war wirklich nicht die Zeit, über die Liebe zu plaudern. „Entschuldige“, sagte sie. „Ich rede die ganze Zeit nur von mir und dem, was mir bevorsteht. Aber du wolltest noch etwas Wichtiges mit mir besprechen.“
„So wichtig ist es nicht mehr. Wie geht es Aureon?“
„Bei allen Geistern des Dunkels, wie kommst du jetzt ausgerechnet auf den? Gut, schätze ich. Er und sein Bruder haben mich durch das Dunkel aus dem Elfenviertel ins Viertel der Gestaltwandler gebracht. Seitdem habe ich ihn nicht mehr gesehen.“
„Fehlt er dir denn nicht?“
„Jetzt, wo du es sagst. Ja, doch. Ich weiß nicht. Nein, er fehlt mir nicht. Aber ein wenig vielleicht schon.“ Tama verstummt, horchte in sich hinein. „Merkwürdig“, murmelte sie und verstummte erneut.
„Was ist merkwürdig?“, fragte Pando, nachdem Tamas Schweigen länger und länger andauerte.
„Es ist noch gar nicht so lange her, da habe ich gedacht, dass in meinem Herzen kein Platz für irgendetwas anderes als Aureon war. Und jetzt … Es fühlt sich an, als wäre das alles in einem Leben geschehen, das bereits lange zurückliegt. Die Erinnerungen sind so blass, unsere Neckereien ohne Bedeutung. War ja auch so. Was bedeuten schon Neckereien.“
„Wir haben uns auch geneckt. Erinnerst du dich?“
Tama seufzte erneut. Dieses Mal abgrundtief. „Die hatten eine Bedeutung. Du wolltest damit von der Wahrheit ablenken, und ich musste gewaltig aufpassen, um dir auf die Schliche zu kommen.“ Tama lächelte versonnen. „Wäre ich aber nicht, wenn du dich nicht selbst verraten hättest.“
„Das musst du entschuldigen. Das war meine Sorge um dich. Die hat mich meine Vorsicht vergessen lassen.“
„Ist ja auch schon fürchterlich lange her. Aber was wolltest du mir sagen?“
„Es war der Rat, den meine Mutter mir letztendlich gab.“
„Der, um den du gebeten hattest?“
„Nein. Oder vielleicht doch. Sie hat mich gar nicht verstanden. Aber das lag daran, dass sie ein Drache ist und trotz ihres letzten Mannes zu wenig von den Menschen versteht. So gab sie einem Drachen den Rat eines Drachen und sagte mir, ich dürfte nicht länger warten.“
Tama fühlte einen Stich. Pando als Oberhaupt einer eigenen Familie, für die er sorgen musste. Das war ein Gedanke, der so fremdartig war, dass er in ihrem Kopf alles wund scheuerte. Doch nicht ihr Pando, ihr Spielgefährte, Seelentröster und Kampfgefährte. Der doch nicht.
„Und hast du denn schon jemanden ins Auge gefasst?“
„Ja.“
Wie kurz und knapp er das sagte. Und wie endgültig es klang. „Wen hast du dir denn ausgeguckt?“ Gleichgültig sollte das klingen, aber den schnippischen Unterton hörte sie selbst heraus, kaum dass ihre Worte den Mund verlassen hatten. „Entschuldige“, sagte sie. „Aber an den Gedanken muss ich mich erst gewöhnen.“
„Nichts zu entschuldigen.“
„Nun sag schon. Wen?“
„Dich.“
Noch nie hatte ein einzelnes Wort sie und die Welt um sich herum so auf den Kopf gestellt. Sie merkte, wie die Schwäche zurückkam, tastete nach Halt und fand ihn an einem Felsblock. Wie wohl dieses eine Wort tat, und wie viel Schrecken es mit sich brachte. Sie konnte doch nicht … Und außerdem … Die Reihenfolge stimmte doch gar nicht. Sollte man sich nicht erst ineinander verlieben? Schauen, ob es mehr war als ein Rausch? Dann eine gemeinsame Zukunft … Jedenfalls wenn man ein Gefühl für Verantwortung hatte. Es gab ja auch andere Leute. Leichtsinnige Traumtänzer, denen der nächste Tag egal war. Es gab sogar … Tama rief sich zur Ordnung.
„Noch nie hat mir jemand ein schöneres Kompliment gemacht als du. Ständest du jetzt nicht ausgerechnet in der Gestalt eines Drachen vor mir, würde ich dir um den Hals fallen. Aber ich kann doch nicht die Frau eines Drachen …“ Tama stockte die Stimme.
„Ich bin auch ein Mensch.“
„Ja, ich weiß. Ich kenne Dorman.“
„Du magst ihn nicht. Stimmt doch. Oder?“
Tama nickte. „Er ist mir zu alt, zu bestimmend. So ähnlich habe ich mir mal meinen Vater vorgestellt, aber ganz bestimmt nicht den Mann meiner Träume.“
„Ich weiß. Er war eine schlechte Wahl. Aber ich habe ihn ja auch nicht für dich erschaffen, sondern für Lufthauch, weil der jemanden brauchte, der ihm Respekt einflößte. Wenn du mir den Mann deiner Träume beschreibst, kann ich ihn für dich erschaffen. Ich kann das.“
Tama verbarg ihr Gesicht in beiden Händen. Als sie Pando wieder anschaute, glänzte es feucht. „Du verstehst nicht“, flüsterte sie. „Wie soll ein Mädchen einen Jungen lieben, der heute so und morgen so aussieht. Da sind mir deine Tiergestalten ja schon lieber. Der nette, tröstende und verständige Bär, die energische Raubkatze und der alberne Ledervogel. Merkst du was? Sogar deine Tiere waren ganz unterschiedliche Gestalten. Pando, wenn du gerade kein Drache bist, was für ein Wesen bist du dann überhaupt?“
Tamas Frage hing in der Luft wie ein großes Spinnennetz zwischen den Ästen verschiedener Büsche. Sie bewegte sich mit dem Wind, doch sie trieb nicht davon. Sie veränderte die Form und blieb doch gleich, zitterte, verbog sich, dehnte sich aus und zog sich wieder zusammen, begann sich …
Pando versuchte es noch einmal, und das Spinnennetz zerriss. „Ich kann leicht eine andere Person erschaffen, die mit Dorman nichts gemeinsam hat. Vielleicht würde er dir zunächst wie ein Fremder erscheinen, aber der wäre genau so echt oder unecht wie alle anderen. Du könntest alle deine Träume in mich hineinstecken und mich so machen, wie du mich haben möchtest. Ich kann dir das erfüllen. Ich bin einer der besten Gestaltwandler, habe nur von einem Halbdrachen gehört, der noch besser sein soll ich.“
„Pando, Liebster“, sagte Tama zu dem weißen Drachen und kuschelte sich an ihn. „Wo hast du nur deinen Kopf. Ich kann mir dich doch nicht zusammenwünschen. Ich will, dass du so aussiehst, wie du bist. Aber du weißt nicht, wie du bist, und ich weiß es erst recht nicht. Manchmal bist du mir ganz vertraut und dann wieder unvermutet fremd. Ich möchte in dir dein Ich erkennen. Im Pando sehe ich es, egal ob Bär oder Katze. Aber wer ist deine menschliche Seite?“
„Das weiß ich noch nicht. Ich suche noch. Ich muss meinen menschlichen Teil erst noch finden.“
„Dann helfe ich dir dabei.“
„Es wird vielleicht sehr lange dauern.“
„Ich kann warten.“
„Dein Leben könnte zu kurz dafür sein.“
„Gar nicht zu wissen, wer man ist, noch nicht einmal zu wissen, wie man aussieht, ist beinahe so, als würde man gar nicht existieren.“ Tama schluckte. Wie sollte sie Pando, ohne ihm weh zu tun, sagen, dass seine Drachenform für sie ein Tier war? Und dass mit einem Tier nie mehr möglich war als eine tiefe Freundschaft? Sie nahm all ihren Mut zusammen und versuchte es mit vorsichtigen Worten. „Um meine Liebe brauchst du nicht zu kämpfen. Ich liebe dich schon lange. Aber es ist die falsche Art von Liebe. Es ist nicht die, die du brauchst und haben möchtest. Verstehst du?“
„Ich verstehe nur, dass mein Vorschlag zu früh kam.“ Pando wurde jetzt energisch. „Deshalb ziehe ich ihn wieder zurück. Ich habe die Schwierigkeiten als zu gering eingeschätzt. Deshalb vergiss meinen Vorschlag einfach. Aber ich will nicht, dass du glaubst, Pando wäre nur ein Name für eine beliebige Gestalt oder für meine Drachen- oder Gestaltwandlerseite. Das wäre so falsch wie Mondstaub auf der Sonne. Ich will, dass du mich wenigstens einmal so siehst, wie ich bin, wie ich mich fühle, wenn ich nicht die Gestalt eines Drachen angenommen habe. Und du wirst Bär, Katze und Ledervogel in mir wiedererkennen, obwohl ich ein Mensch bin. Gehen wir ein paar Schritte zusammen?“
Tama fühlte sich immer noch schwach auf den Beinen. Aber sie mochte Pando seinen Wunsch nicht abschlagen. „Wo möchtest du denn hin?“
„Egal, nur weg von hier. Dieser Ort ist ein Versteck. Ich möchte mich mit dir irgendwo hinsetzen, wo wir das Land sehen können.“
„Es ist dein Land, das du mir zeigen möchtest, nicht wahr? Das Drachenland.“
Pando ging vor Tama her und führte sie zu einer Stelle, wo Boden und Gestein zu ihren Füßen weggebrochen waren und keine Büsche mehr den Blick beeinträchtigen konnten. Die Aussicht an diesem Ort, konnte jedem, der sich die Zeit nahm zu schauen, den Atem rauben. Die Sonne sank und veränderte ihr Licht dabei, entnahm ihm das kalte Blau, ersetzte es durch Gelb und Rot und vergoldete damit die Berghänge um sie herum.
„Setz dich hin und warte hier auf mich. Ich komme bald wieder.“
Ohne eine Antwort abzuwarten, schlug sich der weiße Drache in die Büsche. Tama fröstelte in dem Bergwind unter der tief stehenden Sonne. Sie hatte sich noch nie so allein und verlassen gefühlt.
Lufthauch war nicht nach NA-R zurückgekehrt. Noch nicht. Er lag flach auf dem Bauch, spähte durch Astgewirr und Blätterflattern und hatte alles mit angesehen: die Ankunft des weißen Drachen, wie Kriecher Tama etwas gab, das er nicht erkennen konnte, wie sie lange miteinander redeten, ohne dass sein Ohr auch nur einen einzigen Laut ausmachte, wie Kriecher endlich wieder verschwand, und Tama allein mit dem weißen Drachen zurückblieb. Sein Schmerz, nicht dabei sein zu dürfen, wollte nicht weichen und die Zeit zog sich wie eine Bogensehne bei langem, sorgfältigem Zielen, als er mit ansehen musste, wie Tama die Arme in einer Geste von Freude und Willkommen ausbreitete, zwei unbeholfene Schritte hin zu dem weißen Drachen machte, stolperte und zusammenbrach. Sein Herz tat noch einen harten Doppelschlag, der seinen Kopf vibrieren ließ, und stellte dann seine Arbeit ein. Es schlug erst wieder, als sie mit den Knien auf der Erde aufkam und mit dem Kopf auf dem Drachen landete. Alles in ihm schrie auf, und er wollte losrennen, um zu helfen. Doch das war ihm verboten. Auf keinen Fall aber würde er sich auch nur einen Schritt weiter weg bewegen, bevor nicht mit absoluter Sicherheit feststand, dass es Tama gut ging.
Was war los mit ihr? Lag es an dem, was Kriecher ihr gegeben hatte? Drachen besaßen nichts und hatten deshalb auch nichts zu verschenken. Was also konnte es sein? Er würde mit Tama darüber reden müssen. Nachdem sie wieder aufgewacht war. Wenn sie überhaupt aufwachte. Und Sumpfwasser ging das alles nichts an. Zumindest im Augenblick nicht. Später? Vielleicht. Wahrscheinlich dann aber auch nicht.
Lufthauch verfluchte sich, weil er in diesen bangen Momenten nichts tun konnte, und so drehten sich seine Gedanken im Kreis, jagten einander, spielten Fangen mit blutigem Ernst. Nur der weiße Drache schenkte ihm Trost. So wie der sich um Tama kümmerte, steckte unter dem Schuppenkleid Pando. Es musste Pando sein. Und damit würde Tama in jedem Fall sicher nach NA-R gelangen, wenn nicht etwas wirklich Schlimmes passiert war.
Neben Tamas Wohlbefinden lasteten aber auch noch ganz andere Dinge auf seiner Seele, die er nicht verstand und mit denen er wenig anzufangen wusste. Drachen waren Gestaltwandler, hatte er erfahren, und ihr Oberhaupt, wenn man den alten Drachen so bezeichnen konnte, hatte eine Vorliebe für die jungen Frauen der Elfen, was nicht immer ohne Folgen geblieben war. Und das allein sollte die Wahrheit hinter den Legenden der Elfenhelden sein? Das konnte er sich nicht vorstellen, denn wenn der Alte sein Spielchen immer noch trieb, warum gab es dann heute keine Helden mehr in seinem Volk?
Und das war nicht die einzige Frage, die ihn quälte. Er musste sich eingestehen, dass sein Besuch der Drachenberge ein völliger Fehlschlag geworden war. Was hatte er sich nicht alles davon versprochen gehabt. Klarheit, Einsicht, Wissen und vor allem eine Orientierung für die Richtung, in die er zu gehen hatte. Aber nichts war ihm klarer geworden. Ganz im Gegenteil.
Jetzt sah er, wie Tama sich aufrichtete. Es war wohl nur eine leichte Ohnmacht gewesen. Alles war gut, und er konnte sich endlich zurückziehen. Er schob sich rückwärts über trockene Aststücke, verwelktes Laub und vorwitzige Steinspitzen, die aus dem dünnen Boden herausragten, und verursachte bei keiner Bewegung einen Laut, der das Wehen des Bergwindes übertönte. Es kam vor, dass Lufthauch auf seine Geschicklichkeit als Jäger stolz war. Aber heute war kein solcher Tag, denn sein Kopf war voller Gedanken und sein Herz quoll über von einem Durcheinander unterschiedlichster Sorgen, die sich nicht greifen ließen. Immerhin schlug sein Herz wieder ruhig und kräftig. Er legte die Hand auf die Brust, um sich dieser Tatsache zu vergewissern, und vergaß bereits im nächsten Augenblick, warum er sie dort hingelegt hatte.
Er betrat den Wald der hohen Bäume und hatte keinen Sinn für deren Heiligkeit noch für die Stille oder die Bewegungslosigkeit der Luft. Noch nicht einmal der federnde Boden, dessen Kraft einen Elfen laufen ließ, ohne dass er jemals so etwas wie Ermüdung verspürte, vermochte ihm ein Gefühl zu entlocken. Er sprang in den Sattel der Spinne, befahl der Maschine sich zu sputen und preschte auf dem direkten Weg nach NA-R. Nur für einen Moment hatte er überlegt, Sumpfwasser persönlich aufzusuchen, weil ihn entweder der Mechaniker der Spinne oder Bork von den Wehrhütern melden würde und es wohl ratsam war, dem zuvorzukommen. Doch dann entschloss er sich, alles von NA-R aus zu regeln, was es zu regeln gab. So würde auch Sumpfwasser an seiner Stelle handeln.
Jetzt, auf dem Rückweg, beruhigte sich endlich sein Verstand, und er begann, ernsthaft über seine Situation nachzudenken. Er hatte gleich zweimal gegen Sumpfwassers Anweisungen verstoßen. Einmal, weil er sich allein und ohne Auftrag in die Drachenberge begeben hatte, und einmal, weil er unbedingte Tama hatte dabeihaben wollen. Auch sich einer Spinne zu bemächtigen, war unrechtmäßig gewesen und ein schwerwiegender Verstoß gegen alle Dienstvorschriften, denen ein Wehrhüter unterlag. Aber sein erster Schwall Angstschweiß war schon lange abgetrocknet, und so konnte er sich der wichtigsten seiner Fragen widmen: Warum stellte sich Sumpfwasser so hartnäckig gegen seinen Vorschlag, einen Drachen zu besuchen, der allem Anschein nach mit ihm hatte sprechen wollen? Und so war es ja auch tatsächlich gewesen. Dass Kriecher über ihn an Tama herankommen wollte, spielte im Nachhinein keine Rolle. Es hätte auch etwas anderes gewesen sein können. Gut, Sumpfwassers Sorge um Tamalone konnte er verstehen. Sie war besonders, äußerst wertvoll und durfte nicht gefährdet werden. Andererseits war sie freiwillig mitgekommen – na ja, nicht so ganz. Aber sie war die Letzte, die sich nötigen ließ. Und besser, sie ging mit ihm als allein, was sie unzweifelhaft irgendwann getan hätte. Da war er sich sicher.
Die Sorge um ihn, den Sohn und möglichen Nachfolger? Unsinn. Sumpfwasser würde ihn jederzeit opfern, wenn die Umstände es erforderten. Da machte er sich nichts vor. Nein, es musste etwas anderes sein. Denn schließlich ergab es keinen Sinn, ihn wegen seiner Sensibilität für Drachenmagie zu rekrutieren und ihm anschließend einen entsprechenden Einsatz zu verweigern. Wie stolz war er doch auf sich und seine Gabe gewesen. Bevor er Kriecher begegnet war. Der Drache hatte alles verändert. Seine Wangen brannten, als die Erinnerungen an die Demütigung in ihm hochstiegen. Als wenn er gar nicht zählte. Hatte Sumpfwasser vielleicht von vorn herein gewusst, dass Kriechers Interesse nicht ihm, sondern Tama gegolten hatte? Möglich war es. Niemand konnte in den Kopf des Ersten Beraters hineinschauen und niemand kannte seine Geheimnisse, mit denen man einen ganzen Wald hätte füllen können.
Lufthauch seufzte. Meine Gedanken drehen sich im Kreis, und ich drehe mich mit ihnen, dachte er. Und in diesem Augenblick fielen ihm noch ein paar andere Dinge ein, über die er bereits früher gestaunt hatte, ohne zu verstehen, was das bedeutete. Wie Sumpfwasser mit seinen Schwarzvögeln gesprochen hatte. Keiner Elfe war so etwas möglich. War die Amtskette, die er manchmal trug und manchmal nicht, mehr als nur ein Symbol seiner Stellung? Vielleicht in Wirklichkeit ein Artefakt? Aber gab es überhaupt ein Artefakt, das es ermöglichte, mit Drachen, Gestaltwandlern oder gar Tieren zu reden? Wenn, dann hatte er noch nie davon gehört. Vorstellen konnte er sich das auch nur, wenn das Tier ein Gestaltwandler war. Und das führte gleich zur nächsten Frage. Was brachte einen Gestaltwandler dazu, einer Elfe zu dienen, wo doch gerade die Elfen Jagd auf sie machten? Das passte alles vorn und hinten nicht zusammen. Er hätte jemanden gebraucht, der Sumpfwasser gut kannte und auch noch bereit war, über ihn zu reden. Lufthauch schüttelte den Kopf. Das konnte er vergessen.
Es war dunkel geworden. Irgendwann ging jeder Tag einmal zu Ende. Während der Nacht wollte er nicht reiten. Er legte sich unter die Spinne und schlief sofort ein.
Tama hatte als Sitzplatz einen umgestürzten Baumstamm ausgewählt. Irgendwann musste der seinen Halt verloren haben, weil sich aus der Steilwand ein paar Gesteinsblöcke gelöst hatten. Die Steine nahmen die auf ihnen liegende Erde mit sich und ließen die Baumwurzeln hilflos im Wind zurück. Niemand hätte sich gewundert, wenn der ganze Baum Steinen und Erdreich auf ihrem Weg in die Tiefe gefolgt wäre, aber irgendwie, vielleicht in einem letzten Akt von Widerspenstigkeit und Wahnsinn, hatte er sich geweigert, hatte sich im Sturz gedreht und sich mit einem starken Ast auf festem Untergrund gerettet. Viel hatte ihm das nichts eingebracht außer der vagen Hoffnung, dass alles schon irgendwie weitergehen würde, denn immer noch verbanden ihn ein paar letzte Wurzeln mit Erde, Wasser und Nährstoffen. Der Baum lag im Sterben, aber noch war sein Lebenswille nicht erloschen und ein letzter schlanker Ast, ein paar noch schlankere Zweige und eine Handvoll grüner Blätter kämpften gegen die Endgültigkeit des Endes an.
„Gib nicht auf“, flüsterte Tama, streichelte die raue Borke, dankbar dafür, dass es Pando gelungen war, ihre eigenen Probleme im Augenblick ein wenig zurückzudrängen. Nicht, dass er diesen Augenblick absichtlich herbeigeführt hätte. Oder vielleicht doch? „Ach Pando“, seufzte sie. Wie soll ich dich verstehen, wenn du selbst nicht weißt, wer du bist.“