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Diese Geschichte erzählt von zwei unterschiedlichen, jungen Frauen, die Unrecht taten, aber durch Menschen, die sich ihrer annahmen, auf den ehrlichen Weg zurückkehrten. Einmal ist da Helena, die bei Violetta, einer alten Kräuterfrau, ein neues zu Hause findet und dann gibt es noch Rosalie, die auf dem Hof von Valentin zur Gemüsebäuerin wird. Lange Zeit getrennt voneinander, treffen sich beide Frauen auf dem Gipfel ihres Erfolges wieder und begegnen auch noch einmal dem Menschen, dem sie einst böse mitgespielt hatten.
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Seitenzahl: 64
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Herzlich Willkommen, liebe Leser
lassen Sie sich entführen in eine Zeit, die es schon lange nicht mehr gibt, und doch ist etwas in unserer Zeit noch davon vorhanden.
Was es sein könnte, das werden Sie ganz allein herausfinden. Für den einen das, für einen anderen etwas anderes, und für einen weiteren vielleicht, ganz vieles.
Eine Geschichte für „Große“ Kinder.
Ich wünsche Ihnen viel Freude beim Lesen.
Herzlichst
Marion Jana Goeritz
Das Kleid war schon lange nicht mehr schneeweiß und die roséfarbenen Blüten, das es am Rock trug, waren verloren gegangen.
Helenas Gesicht war gezeichnet von Furcht und Hunger. Sie weiß nicht, wie lange sie durch diesen Wald lief, aber lang genug, um endlich wieder etwas Essbares zu sich nehmen zu können.
Doch sie fühlte viel zu viele Ängste, um sich auf die Suche nach Beeren zu machen, lieber lief sie weiter, immer weiter. Rosalie dagegen war auf dem Weg geblieben. Irgendwann, als eine Kutsche des Weges kam, erschraken sich beide Frauen so sehr, das sie sofort den Weg verließen und hinter die Bäume sprangen, die der Anfang eines großen Waldes waren. Rosalie versteckte sich hinter einer dicken Eiche, doch Helena rannte wie um ihr Leben und lief orientierungslos im Wald umher. Ob sie sich je wieder finden würden? Das wussten beide Frauen nicht.
Die ersten Häuser, die zu einem kleinen Dorf gehörten, waren zu sehen. Rosalie, zog an ihrem langen Rock und nahm das Haarband ab, so dass ihre langen, braunen Haare weit über ihre Schultern fielen. Vom langen laufen schmerzten ihre Füße schon und sie setzte sich vorm Dorf auf einen Grenzstein, um etwas auszuruhen. Sie bemerkte die Alte nicht, die mit ihrem Korb hinter ihr hervortrat. Und so war Rosalie sichtlich erschrocken. „Oh Gott, war ich jetzt erschrocken, warum schleichst du dich von hinten an?“
„Ich schleiche nicht, ich bin auf meinem Weg gegangen“ sprach die Alte und setzte ihren Korb ab.
„Hast du was ausgefressen?“ fragte sie Rosalie.
„Wieso?“ fragte Rosalie die Alte unfreundlich zurück.
Diese zog ihre Augenbrauen hoch, nahm den Korb auf und ging nun wieder ihres Weges.
„Hast du was ausgefressen? So eine Alte! Was denkt sie, wer sie ist? Selbst wenn es so wäre, das würde ich bestimmt der ersten, die mir über den Weg läuft auf ihr Brot schmieren.“ Rosalie schimpfte vor sich her.
Dabei war sie ja nur ärgerlich, dass die alte Frau es genau erkannt hatte und sie fühlte sich einfach nur ertappt. Vielleicht auch etwas ängstlich, das man ihr es wohl ansehen könnte, was sie angestellt hatte.
„Wo würde nur Helena sein?“ dieser Gedanke suchte Rosalie immer wieder heim.
Doch Helena lief und lief durch den Wald immer weiter. Kein Mensch hatte diesen Wald je so weit betreten, wie es Helena tat.
Irgendwann war sie so erschöpft, das sie ausruhen musste und so setzte sie sich auf das Gras unter einen Baum und schaute auf eine kleine Lichtung. Doch nicht lange, denn sie kippte um und schlief ein.
Helena träumte von ihrer Flucht, wie sie vor der herannahenden Kutsche floh und in ihrem Traum sah sie Rosalie wieder. Stunden vergingen. Als es dämmerte und die Nacht langsam heran zog, wachte Helenakurz aus ihrem Schlaf auf, und entschied sie sich, unter diesem Baum auch zu nächtigen, bis zum Morgen. So schlief sie wieder ein.
Rosalie ging nun in das Dorf und suchte sich eine bezahlbare Unterkunft. Etwas Geld trug sie noch bei sich. „Ob der Kaufmann sie wieder erkennen würde? Und wenn schon, ihr könnte er nichts beweisen. Geld ist Geld, da steht kein Name darauf. Helena hätte es schwieriger, sie trug ein Kleid, das ihm gehörte und das sie nicht bezahlt hatte. Dieses würde er sicher wieder erkennen.“
Rosalies Gedanken kreisten unaufhörlich, dabei kam sie an ein altes Haus. Vor ihm stand eine Tafel, dass man eine Bedienung suchte und der Lohn wäre, freie Kost und Logis. So könnte sie ihr Geld noch aufsparen, dachte sie sich.
Langsam trat Rosalie ein. Eine Frau, deren langes Haar durch einen Dutt gehalten war, sah Rosalie an und zeigte zu einem kleinen Tisch, in der hintersten Ecke der Wirtschaft. Rosalie nahm die Blicke der Frau wahr und setzte sich an diesen Tisch. Es dauerte einen Moment, bis die Frau zu Rosalie heran trat. „Du kommst sicher wegen der Arbeit. Hast du schon einmal bedient?“
Rosalie war erstaunt, woher die Frau das wusste, dass sie wegen der Arbeit herein trat. „Nein. Aber so schwer kann das ja nicht sein. Ein paar Getränke durch die Gegend zu schleppen.“
„Ach! Guck an! Du scheinst ja eine ganz schlaue zu sein. Vielleicht solltest du erst einmal versuchen, die Krüge an den Mann zu bringen. Dann reden wir weiter.“ Die Frau ging und kam nach wenigen Minuten an den Tisch zurück. „Hier zieh diese an.“ Es war eine Schürze die sie Rosalie reichte.
„Und dann komm zu mir hinter den Tresen.“
Die Frau ging und Rosalie band sich die Schürze um.
Einsatzbereit ging sie hinter den Tresen. „Ich bin Davina und nun drehe da den Zapfhahn auf.“ Rosalie tat was ihr Davina sagte und diese fragte weiter nach, nach dem Rosalie nichts erwiderte „Hast du auch einen Namen?“ Rosalie schaute Davina an, als ob sie ihr sagen wollte, hat nicht jeder, irgendeinen Namen. Dann endlich antwortete sie ihr „Rosalie“ kurz und bündig. „Nicht so viel in den Krug. Setz ihn erst ab und schenk die anderen ein. Danach lässt du sie wieder voller werden. Hast du alle vier Krüge mit Bier gefüllt, bekommen diese, die Kerle da am Fünfertisch.“ Dabei schaute Davina an den Tisch, und machte eine zeigende Kopfbewegung dazu. „Hier ist das Tablett, mit dem kannst du die Krüge an den Tisch bringen. Ich bin gleich wieder zurück.“
Danach ging sie aus dem Raum. Rosalie machte was ihr Davina aufgetragen hatte. Die vier Krüge waren nun Rand gefüllt mit Bier, und sie trug das Tablett mit den Krügen zu dem Fünfertisch. Doch Rosalie hatte wohl den Mund zu voll genommen, denn in mitten ihres Gehens, stolperte sie über eine etwas herausragende Diele im Boden und fiel mit samt dem Tablett, zu Boden. Ein Gelächter im Raum. Die Kerle am Tisch klopften mit ihren flachen Händen auf diesen und schüttelten ihre Häupter, das bei einem, die langen Haare nur so hin und her fielen. Rosalie machte sich daran, alles aufzuheben und achtete darauf, sich nicht in die Hand zu schneiden.
Durch das große Gelächter kam auch Davina wie aufgeschreckt zurück in die Wirtsstube.
„Hatte ich es mir doch gedacht. Von wegen, das kann doch nicht so schwer sein.“
„Wäre es auch nicht gewesen, wenn diese Diele da in Ordnung gewesen wäre.“ gab Rosalie zurück.
„Dass ich nicht lache. Die Diele. Wäre die nicht gewesen, dann wäre der Tisch schuld, weil er viel zu weit hinten gestanden hätte und wenn der nicht schuld gewesen wäre, dann einer der Kerle, weil er dir zu tief in deine blauen Augen geschaut hätte , und wäre das nicht gewesen, dann vielleicht, weil das Tablett nicht in Ordnung gewesen wäre und wenn das nicht, dann vielleicht ,weil gerade ein anderer Gast hereingekommen wäre.“
Davina konnte sich gar nicht mehr beruhigen.
„Gut nun!“ schrie Rosalie durch den Raum, so dass sogar die Kerle am Tisch innehielten. Davina ging zum Tresen und schenkte ein Glas Wasser ein.
„Hier hast du auf den Schreck ein Wasser, und dann schick dich.“ das meinte Davina ernst und Rosalie musste nun wieder sehen, wo sie unter kommen konnte. So trank sie auf den Schreck das Wasser und ging hinaus an die frische Luft. Es war schon dunkel und doch ging sie aus dem Dorf. Die Sterne leuchteten und der Mond war zu sehen. Hinter den letzten Häusern am Waldessrand