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Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Germanistik - Linguistik, Note: 1, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg (Deutsches Seminar), Veranstaltung: Sprache der Lyrik, Sprache: Deutsch, Abstract: Ausgangspunkt für diese Arbeit war die Unstimmigkeit zwischen monistischem und dualistischem Ansatz in der Rhythmusforschung der Lyrik; Friedrich Georg Jünger schreibt, dass „[d]er metrische Rhythmus aber [..] an das Gedicht gebunden und in ihm allein anzutreffen [ist]. Im Gedicht also sind Rhythmus und Metrum eins, und wir können sie nicht voneinander absondern. Die Behauptung, daß [sic] das Gedicht eine über alle metrische Bewegung hinausgehende rhythmische Bewegung hat, ist abzulehnen.“ Wolfgang Kayser hingegen konstatiert: „Metrum und Rhythmus müssen also gesondert werden. Wer das Metrum eines Gedichts, hat damit noch nicht den Rhythmus bestimmt.“ Aus diesem Antagonismus heraus entstand die Idee, anhand der Wellenformen von aufgenommenen und digitalisierten Gedichten zu untersuchen, welche (Wiederhol-)Strukturen wie ausgeprägt vorhanden sind und ob sich damit möglicherweise eine der beiden Thesen stützen lässt. Die Arbeit mit vorgetragener Lyrik ergibt sich aus der Tatsache, dass der Rhythmus als »Gliederung der Zeit in sinnlich fassbare Teile« (Heusler) vor allem ein Phänomen des vorgetragenen Textes ist – „also einem Medium, das nur dem Rezitator offen steht.“ D.h. der Faktor Rhythmus kann auf dem Papier niemals seine volle Wirkung entfalten, weshalb es zwingend notwendig ist mit dem gesprochenen Gedicht zu arbeiten, denn nur dort ist das entsprechende Umfeld gegeben, um die beiden Bestandteile von Dichtung angemessen zu beurteilen. Hans Lösener liefert einige Vorschläge zur Definition des Begriffs Rhythmus. Er behauptet, dass es sich als nachteilig erweist, den Rhythmus auf ein individuelles oder gar „dionysisches“ Phänomen (z. B. bei Klages) zu reduzieren; denn weder ist der Rhythmus aus-schließlich subjektives Medium – denn es existiert je nach Gedicht eine durch den Autor implizierte intersubjektive rhythmische Lesart, noch scheint es ratsam den Rhythmus auf das Durchbrechen des metrischen Regelwerks zu reduzieren – denn diese Interpretation legt nahe, dass der Rhythmus keinen inhärenten Bestandteil der Lyrik darstellt. Hans Lösener gaubt im Rhythmus ein semantisches Gliederungsprinzip gefunden zu haben: „[D]er Rhythmus der Sprache lässt sich nicht auf ein metrisches Schema reduzieren, sondern umfasst alle sprachlichen Momente (Lexik, Syntax, Phonematik, Interpunktion etc.), die an der Sinngliederung beteiligt sind.“
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