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"Die Weber" (schlesisch: "De Waber") ist ein 1892 erschienenes soziales Drama in fünf Akten von Gerhart Hauptmann. Das Stück, wohl das bedeutendste Drama Hauptmanns, behandelt den Weberaufstand von 1844 und wird der literaturgeschichtlichen Epoche des Naturalismus zugerechnet.
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Inhaltsverzeichnis
Dramatis Personae
Erster Akt
Zweiter Akt
Dritter Akt
Vierter Akt
Fünfter Akt
Gerhart Hauptmann
Die Weber
Schauspiel aus den vierziger Jahren
Zuerst erschienen:1892
Plakat von Emil Orlik, 1897
Meinem Vater Robert Hauptmann widme ich dieses Drama
Wenn ich Dir, lieber Vater, dieses Drama zuschreibe, so geschieht es aus Gefühlen heraus, die Du kennst und die an dieser Stelle zu zerlegen keine Nötigung besteht.
Deine Erzählung vom Großvater, der in jungen Jahren, ein armer Weber, wie die Geschilderten hinterm Webstuhl gesessen, ist der Keim meiner Dichtung geworden, die, ob sie nun lebenskräftig oder morsch im Innern sein mag, doch das Beste ist, was ›ein armer Mann wie Hamlet ist‹ zu geben hat.
Dein Gerhart
Dramatis Personae
Dreißiger, Parchentfabrikant Frau Dreißiger Pfeifer, Expedient bei Dreißiger Neumann, Kassierer bei Dreißiger Der Lehrling bei Dreißiger Der Kutscher Johann bei Dreißiger Ein Mädchen bei Dreißiger Weinhold, Hauslehrer bei Dreißigers Söhnen Pastor Kittelhaus Frau Pastor Kittelhaus Heide, Polizeiverwalter Kutsche, Gendarm Welzel, Gastwirt Frau Welzel Anna Welzel Wiegand, Tischler Ein Reisender Ein Bauer Ein Förster Schmidt, Chirurgus Hornig, Lumpensammler Der alte Wittig, Schmiedemeister
Weber:
Bäcker Moritz Jäger Der alte Baumert Mutter Baumert Bertha Baumert Emma Baumert Fritz, Emmas Sohn, vier Jahre alt August Baumert Der alte Ansorge Frau Heinrich Der alte Hilse Frau Hilse Gottlieb Hilse Luise, Gottliebs Frau Mielchen, seine Tochter, sechs Jahre alt Reimann Heiber Ein Knabe, acht Jahre alt Färbereiarbeiter Eine große Menge junger und alter Weber und Weberfrauen
Die Vorgänge dieser Dichtung geschehen in den vierziger Jahren in Kaschbach im Eulengebirge sowie in Peterswaldau und Langenbielau am Fuße des Eulengebirges. – Das Weberlied wird gesungen nach der Melodie: »Es liegt ein Schloß in Österreich.«
Erster Akt
Ein geräumiges, graugetünchtes Zimmer in Dreißigers Haus zu Peterswaldau. Der Raum, wo die Weber das fertige Gewebe abzuliefern haben. Linker Hand sind Fenster ohne Gardinen, in der Hinterwand eine Glastür, rechts eine ebensolche Glastür, durch welche fortwährend Weber, Weberfrauen und Kinder ab- und zugehen. Längs der rechten Wand, die wie die übrigen größtenteils von Holzgestellen für Parchent verdeckt wird, zieht sich eine Bank, auf der die angekommenen Weber ihre Ware ausgebreitet haben. In der Reihenfolge der Ankunft treten sie vor und bieten ihre Ware zur Musterung. Expedient Pfeifer steht hinter einem großen Tisch, auf welchen die zu musternde Ware vom Weber gelegt wird. Er bedient sich bei der Schau eines Zirkels und einer Lupe. Ist er zu Ende mit der Untersuchung, so legt der Weber den Parchent auf die Waage, wo ein Kontorlehrling sein Gewicht prüft. Die abgenommene Ware schiebt derselbe Lehrling ins Repositorium. Den zu zahlenden Lohnbetrag ruft Expedient Pfeifer dem an einem kleinen Tischchen sitzenden Kassierer Neumann jedesmal laut zu.
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
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