Die zeitgenössische Psychoanalyse. Behandlungstechnische Implikationen der intersubjektiven Perspektive - Knuth Müller - E-Book

Die zeitgenössische Psychoanalyse. Behandlungstechnische Implikationen der intersubjektiven Perspektive E-Book

Knuth Müller

0,0
15,99 €

oder
-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
  • Herausgeber: GRIN Verlag
  • Sprache: Deutsch
  • Veröffentlichungsjahr: 2015
Beschreibung

Akademische Arbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Psychologie - Beratung und Therapie, , Sprache: Deutsch, Abstract: Innerhalb der intersubjektiven Perspektive herrscht eine recht starke Zurückhaltung bezüglich eindeutiger Äußerungen zur Behandlungstechnik. Das liegt einerseits an dem Wunsch, diese Perspektive als einen breit angelegten Rahmen analytischer Haltung zu verstehen, der Platz bieten soll, verschiedene therapeutische Praxis- und Theorieelemente integrieren zu können. Die intersubjektive Perspektive soll daher als ein „bestimmtes Empfindungs- und Wahrnehmungsvermögen, eine durch kontinuierliche Sensibilität für das unvermeidliche Wechselspiel zwischen Beobachter und Beobachteten charakterisierte Haltung“ (ORANGE et al. 1997, S. 18) verstanden werden. Andererseits stößt aus intersubjektiver Perspektive der Begriff der Behandlungstechnik generell auf ein starkes Unbehagen: „Wir vertreten […] eine noch schwerer wiegende und radikalere These, weil wir nämlich behaupten, daß die gesamte Konzeption der Psychoanalyse als Technik verschroben ist – um eine unter Philosophen sehr beliebte Charakterisierung zu verwenden – und gründlich überdacht werden muß“ (ORANGE et al. 1997, S. 36). Und an anderer Stelle: „Unserer Ansicht nach gibt es weder eine besondere Behandlungstheorie noch »technische« Ratschläge, die sich aus der Intersubjektivitätstheorie herleiten ließen. Vielmehr ermöglicht die intersubjektive Perspektive eine allgemeinere Charakterisierung der psychoanalytischen Arbeit aus der Binnensicht jeder spezifischen klinischen Theorie“ (ebd., S. 18). Technik, so die Autorengruppe, würde den leidenden Menschen nur auf ein mechanistisches, der klassischen Metapsychologie angelehntes Menschenbild reduzieren und den Analytiker als isolierten Geist am technisch-maschinell funktionierenden Mensch-Patienten herumwerkeln lassen (vgl. ebd.): „Der Begriff der Technik beläßt uns, anders formuliert, in einem cartesianischen Dualismus mit einem übertriebenen intellektualisierten Deutungskonzept“ (ebd., S. 37).

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.


Ähnliche


Impressum:

Copyright (c) 2015 GRIN Verlag / Open Publishing GmbH, alle Inhalte urheberrechtlich geschützt. Kopieren und verbreiten nur mit Genehmigung des Verlags.

Bei GRIN macht sich Ihr Wissen bezahlt! Wir veröffentlichen kostenlos Ihre Haus-, Bachelor- und Masterarbeiten.

Jetzt bei www.grin.com

Inhalt

 

1 Grundlegende Gedanken zur psychoanalytischen Behandlungstechnik aus intersubjektiver Perspektive

1.1 Das intersubjektive Setting

1.2 Die analytische Haltung: Eine kritische Bestandsaufnahme

1.2.1 Der Mythos von der suggestionsfreien Deutung

1.2.2 Der Mythos von der unkontaminierten Übertragung

1.2.3 Der Mythos von der Objektivität und die Frage nach der Analysierbarkeit

1.2.4 Der Mythos vom isolierten Geist

1.2.5 Die analytische Haltung aus intersubjektiver Perspektive

1.3 Übertragung, Gegenübertragung und Widerstand

1.3.1 Übertragung

1.3.2 Gegenübertragung

1.3.3 Widerstand

1.4 Traumdeutung

1.5 Ziele und Abschluss der Behandlung

1.5.1 Ziele der Behandlung aus intersubjektiver Sicht

1.5.2 Abschluss der Behandlung

2 Zusammenfassung

3 Kritische Bemerkungen

Literaturverzeichnis (inklusive weiterführender Literatur)

 

Take a Jimmy Hendrix guitar solo and listen to it without any backing - it sounds like a terrible noise...until one hears it with bass and drums, and it becomes the most beautiful music; so too, the anguish of our patients is a terrible noise that exasperates us...until, drawing on the resonance of our own souls, if we find the right backing and amplification, a deep, sad music appears.

 

(Ramon Riera & George Atwood)[1]

 

1 Grundlegende Gedanken zur psychoanalytischen Behandlungstechnik aus intersubjektiver Perspektive

 

Innerhalb der intersubjektiven Perspektive herrscht eine recht starke Zurückhaltung bezüglich eindeutiger Äußerungen zur Behandlungstechnik (vgl. Milch 2002, S. 34). Das liegt einerseits an dem Wunsch, diese Perspektive als einen breit angelegten Rahmen analytischer Haltung zu verstehen, der Platz bieten soll, verschiedene therapeutische Praxis- und Theorieelemente integrieren zu können. Die intersubjektive Perspektive soll daher als ein „bestimmtes Empfindungs- und Wahrnehmungsvermögen, eine durch kontinuierliche Sensibilität für das unvermeidliche Wechselspiel zwischen Beobachter und Beobachteten charakterisierte Haltung“ (Orange et al. 1997, S. 18) verstanden werden. Andererseits stößt aus intersubjektiver Perspektive der Begriff der Behandlungstechnik generell auf ein starkes Unbehagen:

 

 „Wir vertreten […] eine noch schwerer wiegende und radikalere These, weil wir nämlich behaupten, daß die gesamte Konzeption der Psychoanalyse als Technik verschroben ist – um eine unter Philosophen sehr beliebte Charakterisierung zu verwenden – und gründlich überdacht werden muß“ (Orange et al. 1997, S. 36).

 

Und an anderer Stelle:

 

„Unserer Ansicht nach gibt es weder eine besondere Behandlungstheorie noch »technische« Ratschläge, die sich aus der Intersubjektivitätstheorie herleiten ließen. Vielmehr ermöglicht die intersubjektive Perspektive eine allgemeinere Charakterisierung der psychoanalytischen Arbeit aus der Binnensicht jeder spezifischen klinischen Theorie“ (ebd., S. 18).

 

Technik, so die Autorengruppe, würde den leidenden Menschen nur auf ein mechanistisches, der klassischen Metapsychologie angelehntes Menschenbild reduzieren und den Analytiker als isolierten Geist am technisch-maschinell funktionierenden Mensch-Patienten herumwerkeln lassen (vgl. ebd.):

 

„Der Begriff der Technik beläßt uns, anders formuliert, in einem cartesianischen Dualismus mit einem übertriebenen intellektualisierten Deutungskonzept“ (ebd., S. 37).