Frühe Annäherungen Heinz Kohuts an das Narzissmuskonzept und die Geburt der Selbstpsychologie - Knuth Müller - E-Book

Frühe Annäherungen Heinz Kohuts an das Narzissmuskonzept und die Geburt der Selbstpsychologie E-Book

Knuth Müller

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  • Herausgeber: GRIN Verlag
  • Sprache: Deutsch
  • Veröffentlichungsjahr: 2015
Beschreibung

Akademische Arbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Psychologie - Beratung und Therapie, , Sprache: Deutsch, Abstract: Im Folgenden werden einige theoretische Fundamente der sich später entwickelten Selbstpsychologie dargestellt Hierbei wird unter anderem auf die frühen Annäherungen Kohuts an das Narzissmuskonzept und die Geburt der Selbstpsychologie eingegangen. Obwohl KOHUT mit der oben genannten Schrift von 1959 erste sanfte Annäherungen an die von ihm später sogenannte idealisierte Variante der narzisstischen Übertragung geliefert hat, ist seine Beschäftigung mit diesem Thema sicher mindestens so alt, wie die bei AUGUST AICHHORN absolvierte Analyse. Denn AICHHORN kann mit Recht als einer der Urheber bezeichnet werden, der die These narzisstischer Übertragungen vertrat. Im Gegensatz zu FREUD, der nicht an eine Übertragungsfähigkeit narzisstischer Patienten glaubte, da Objektbeziehung und Narzissmus für ihn zwei entgegengesetzte psychische Funktionen bzw. Positionen sind, da der Narzissmus als primär und die Objektliebe als entwicklungsbedingt spätere, sekundäre Fähigkeit angesehen wird und sich demnach Narzissmus und Objektbeziehung/Objektliebe ausschließen, schrieb AUGUST AICHHORN im Jahre 1936 einen bedeutenden Artikel über die Technik der Erziehungsberatung, in der er von einer narzisstischen Übertragung berichtete. In diesem Artikel, den er FREUD zum 80. Geburtstag widmete, erläutert er die spezifischen Übertragungsmomente bei delinquenten Kindern und Jugendlichen. Um mit ihnen ein produktives Arbeitsverhältnis aufzubauen machte er sich die, von KOHUT später als idealisierte Übertragung identifizierte Einstellung der Jugendlichen zunutze. Auch wenn AICHHORN sich noch in der Sprache der Triebtheorie ausdrückt und davon spricht, dass dieser betreffende Jugendliche „[…] überhaupt noch gar keine objektlibidinöse Beziehung zu uns gehabt […]“ (AICHHORN 1936, S. 61) hat, so schreibt er in einer bemerkenswerten Deutlichkeit über die Funktion, die bei KOHUT zum „Selbstobjekt“ wurde: „Man liebt es [das Objekt] wegen der Vollkommenheiten, die man fürs eigene Ich angestrebt hat, und die man sich nun auf diesem Umweg zur Befriedigung seines Narzissmus verschaffen möchte.“ (ebd., S. 65).

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