Diese Lady ist Dynamit - Pete Hackett - E-Book
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Pete Hackett

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Beschreibung

Diese Lady ist Dynamit
Western von Pete Hackett

Über den Autor
Unter dem Pseudonym Pete Hackett verbirgt sich der Schriftsteller Peter Haberl. Er schreibt Romane über die Pionierzeit des amerikanischen Westens, denen eine archaische Kraft innewohnt, wie sie sonst nur dem jungen G.F.Unger eigen war – eisenhart und bleihaltig. Seit langem ist es nicht mehr gelungen, diese Epoche in ihrer epischen Breite so mitreißend und authentisch darzustellen.
Mit einer Gesamtauflage von über zwei Millionen Exemplaren ist Pete Hackett (alias Peter Haberl) einer der erfolgreichsten lebenden Western-Autoren. Für den Bastei-Verlag schrieb er unter dem Pseudonym William Scott die Serie "Texas-Marshal" und zahlreiche andere Romane. Ex-Bastei-Cheflektor Peter Thannisch: "Pete Hackett ist ein Phänomen, das ich gern mit dem jungen G.F. Unger vergleiche. Seine Western sind mannhaft und von edler Gesinnung."
Hackett ist auch Verfasser der neuen Serie "Der Kopfgeldjäger". Sie erscheint exklusiv als E-book bei CassiopeiaPress.



Sie lehnten an der Theke von 'Larry`s Inn'. Auf ihrem Weg ins Goldland Montana hatten sie in dem Nest Tierra Amarilla Halt gemacht. Hier wollten sie eine Nacht bleiben und ausruhen.
Vier Männer und eine Frau. Sie war noch keine 25, schlank und etwa eins siebzig, hatte rote Haare, die in sanften Wellen über ihre Schultern und auf ihren Rücken fielen. Und sie trug zwei schwere, langläufige Remington-Colts am Gürtel.
Ihr Name war Shirley Patton.
Sie erregte Aufsehen. Nicht nur wegen der beiden Sixshooter am patronengespickten Gurt aus schwarzem Büffelleder. Diese Frau war ungewöhnlich hübsch. Kein richtiger Mann vermochte sich der Faszination, die sie verströmte, entziehen.
In El Paso hatten die vier ihr aus einer üblen Klemme geholfen. Sie stand alleine auf der Welt, und sie war eine Abenteuerin.

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Veröffentlichungsjahr: 2016

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Pete Hackett

Diese Lady ist Dynamit

Western

BookRix GmbH & Co. KG81371 München

Diese Lady ist Dynamit

 

Western von Pete Hackett

 

 

 

 

Ein CassiopeiaPress E-Book

© by Author www.Haberl-Peter.de

© der Digitalausgabe 2013 by AlfredBekker/CassiopeiaPress, Lengerich/Westfalen

www.AlfredBekker.de

 

 

Sie lehnten an der Theke von 'Larry`s Inn'. Auf ihrem Weg ins Goldland Montana hatten sie in dem Nest Tierra Amarilla Halt gemacht. Hier wollten sie eine Nacht bleiben und ausruhen.

Vier Männer und eine Frau. Sie war noch keine 25, schlank und etwa eins siebzig, hatte rote Haare, die in sanften Wellen über ihre Schultern und auf ihren Rücken fielen. Und sie trug zwei schwere, langläufige Remington-Colts am Gürtel.

Ihr Name war Shirley Patton.

Sie erregte Aufsehen. Nicht nur wegen der beiden Sixshooter am patronengespickten Gurt aus schwarzem Büffelleder. Diese Frau war ungewöhnlich hübsch. Kein richtiger Mann vermochte sich der Faszination, die sie verströmte, entziehen.

In El Paso hatten die vier ihr aus einer üblen Klemme geholfen. Sie stand alleine auf der Welt, und sie war eine Abenteuerin. Und als sie hörte, dass die Männer nach Montana wollten, hatte sie sich ihnen kurzerhand angeschlossen.

Die Männer tranken Bier, die Frau begnügte sich mit einem Glas Wasser.

Es war Nacht. Die Dunkelheit hing wie ein schwarzer Mantel über dem Land. Ein gutes Dutzend Männer lungerte an der Bar herum oder saß an den Tischen. An einem der Tische wurde um kleine Einsätze gepokert.

Einige Kerle hatten die Kopfe zusammengesteckt und flüsterten miteinander. Es waren vier. Auf ihrem Tisch stand eine Flasche Brandy, die schon ziemlich leer war.

Die Kerle lachten. Schließlich erhob sich einer von ihnen. Ehe er sich in Bewegung setzte, trank er mit einem Ruck sein Glas leer. Er hüstelte. Dann näherte er sich dem Schanktisch. Er baute sich an seinem Ende auf und nahm eine lässige Haltung ein.

Der Mann hieß Darren Baxter. An seinem rechten Oberschenkel war ein Colt festgeschnallt. Er war groß, breitschultrig und schmal in den Hüften. Der genossene Alkohol rötete seine Augen.

"Heh, Reddy", rief er rau.

Shirley fühlte sich angesprochen. Darren Baxter starrte sie durchdringend und zwingend an. Deshalb ...

"Meinst du mich?", fragte sie mit dunkler, etwas rauchiger Stimme.

"Yeah, dich, Honey." Baxter grinste breit. Es war ein selbstgefälliges, überhebliches Grinsen. Seine Zähne blitzten. "Du gefällst mir. Ja, wirklich. Eine wie dich könnte ich glatt schon zum Frühstück vernaschen."

Er verdrehte die Augen und schnalzte genießerisch mit der Zunge.

"Sicher", murmelte das Mädchen, "gib aber acht, dass dir eine wie ich nicht im Magen liegenbleibt. Meine Sorte ist nämlich schwer verdaulich. – Also lass mich in Ruhe."

Sein Grinsen wurde maskenhaft. "Heh, du siehst nicht gerade aus, als wärst du prüde, Honey. Was muss man dir bieten, damit du ja sagst? Reicht es, wenn ich dir sage, dass du die nächsten Wochen und Monate von einem wie mir träumen wirst?"

"Du hast gehört, was Shirley gesagt hat, Hombre", mischte sich Tyler Cohan ein, ein indianerhaft wirkender Mann mit kantigen Zügen, von dem etwas Raubtierhaftes, Gefährliches ausging.

"Mit dir rede ich nicht, Mister", knurrte Baxter. "Es sei denn, du bist mit ihr verheiratet. Ansonsten halt das Maul."

Herausfordernd fixierte er Tyler.

"Ich glaube, du hast dir ein Paar Stiefel angezogen, mein Freund, die dir einige Nummern zu groß sind."

Das hatte Jim Hastings ausgesprochen, der links von Shirley stand. Hastings war blond und blauäugig. Er trug den 45er links. Er besaß die Geschmeidigkeit eines Pumas. Seine Wiege hatte in Texas gestanden, genau gesagt in San Antonio.

"Für dich gilt dasselbe wie für deinen Kumpel", fertigte ihn Darren Baxter barsch ab. "Ich will die Rothaarige. So ein Weib kommt nicht alle Tage in ein Nest wie dieses. Sie macht ganz und gar nicht den Eindruck eines Mauerblümchens. Ich will sie – und ich habe mir schon immer genommen, was ich wollte. Also werde ich es auch heute tun."

Im Schankraum war es absolut ruhig geworden. Die Atmosphäre schien vor Spannung zu knistern, war wie mit Elektrizität geladen. Man konnte die Gefahr, die die lastende Stille erfüllte, fast körperlich spüren.

"Du bist betrunken, Mister", kam es ruhig und sachlich von Tyler. "Setz dich wieder auf deine fünf Buchstaben und lass uns in Ruhe. Andernfalls kriegst du Ärger."

Darren Baxters Grinsen erlosch. Seine Züge verkniffen sich. Von ihm ging plötzlich etwas Böses, Unduldsames aus. Er gehörte zu dem Menschenschlag, der auf jede Herausforderung reagiert, der jede Herausforderung annimmt. Er knirschte: "Die Lady wird sich jetzt zu mir an den Tisch setzen. Sie leistet mir Gesellschaft, bis ich ..."

Shirley unterbrach ihn schroff: "Bis du was?"

"Bis ich der Meinung bin, dass wir uns aufs Zimmer zurückziehen sollten, Sweetheart."

Cole Forsyth, ein dunkelhaariger Bursche mit schmalem Gesicht und stechenden Augen, schnappte: "Ich schätze, Großmaul, dir brennt das Hemd. Oder hast du nicht alle Tassen im Schrank? Für wen hältst du dich eigentlich?"

Shirley legte ihm die Hand auf die Schulter. "Ruhig, Cole, ganz ruhig." Sie lächelte. "Ich werde dem Gentleman Gesellschaft leisten. Yeah ..."

Sie löste sich vom Tresen.

Mit schwingenden Hüften und biegsam in der Taille ging sie langsam auf Darren Baxter zu. Das Lächeln umspielte nach wie vor ihren sinnlichen Mund. Es zauberte kleine Grübchen in ihre sonnengebräunten Wangen. Ihre grünlichen Augen versprühten Blitze.

Unter dem Hemd zeichneten sich satt und prall ihre Brüste ab. Die Nippel waren deutlich auszumachen. Die drei oberen Knöpfe des Hemdes waren geöffnet. Darren Baxter konnte die Ansätze ihrer Brüste erkennen. Sein Blick saugte sich daran fest. Die Gier glitzerte in seiner Iris.

"Na, Sonny, läuft dir das Wasser im Mund zusammen?", fragte Shirley, und ihre Stimme hatte einen geradezu sanften Klang. Anderthalb Schritte vor Baxter war sie stehengeblieben. Ihr Blick wanderte an ihm hinunter. "Ganz klar", sagte sie. "Du bist spitz wie ein läufiger Rüde. Man sieht's."

Tatsächlich beulte sich bei Darren Baxter oberhalb des Schritts die Hose verdächtig aus. Seine Linke tastete sich zu der Stelle, ungeniert begann er sie zu massieren. "Heavens", grunzte er, "spitz ist gar kein Ausdruck. Was hältst du davon, Honey, wenn wir uns erst gar nicht setzen, sondern gleich dein Zimmer aufsuchen?"

Das Lächeln wirkte wie hineingeklebt in ihr rassiges Gesicht. Aber wenn Darren Baxter genau hingeschaut hätte, dann wäre ihm sicherlich aufgefallen, dass es ihre Katzenaugen nicht erreichte. In ihnen war nicht die Spur von Freundlichkeit. Da war im Gegenteil etwas, das ihn hätte warnen müssen.

Es entging ihm. Vielleicht ignorierte er es auch nur. Er fühlte sich verdammt sicher – viel zu sicher.

Shirleys Linke hob sich und ihre Finger begannen in der Flut von Haaren zu spielen, die über ihre Schultern quollen. Spielerisch wickelte sie sich eine Strähne um den Zeigefinger. Ihre Lippen waren ein wenig geöffnet, zwei Reihen perlweißer, ebenmäßiger Zähne schimmerten zwischen ihnen.

Sie war die Verführung in Person, wie sie so dastand.

Darren Baxter leckte sich über die Lippen. Im Geiste sah er sie schon nackt vor sich. "Hölle", entrang es sich ihm. "Einem Weib wie dir begegnet man wirklich nur einmal im Leben."

Aber Shirley verpasste seiner Euphorie einen gewaltigen Dämpfer.

"Ich habe nicht vor, mich mit dir an den Tisch zu setzen, Sonny", gab sie ruhig zu verstehen. "Auf die Gesellschaft von Dummköpfen lege ich nämlich keinen – lege ich nicht den geringsten Wert."

Und mit dem letzten Wort ließ Shirley ihr linkes Bein hochfliegen. Er hatte keine Chance. In dem Sekundenbruchteil zwischen Erkennen und Reagieren traf sie ihn genau auf den Punkt. Er krümmte sich nach vorn und brüllte seinen Schmerz hinaus. Die Augen traten ihm aus den Höhlen. Seine Hände fuhren zwischen seine Beine, verkrampften sich.

Shirley zog blitzartig den rechten Colt. Es war eine glatte Bewegung im Zusammenspiel von Schulter, Arm und Hand. Sie war schnell – höllisch schnell. Das Eisen flirrte hoch. Und dann zuckte ihre Faust nach unten.

Darren Baxter, der noch immer vornübergeneigt dastand und sein malträtiertes bestes Stück mit beiden Händen festhielt, der verstandesmäßig gar nicht erfasste, wie ihm geschah, bekam den Lauf des Sechsschüssers mit stählerner Härte auf den Kopf, und vor seinen Augen schien die Welt zu explodieren.

Er seufzte und fiel um wie ein morscher Baum.

Seine Kumpane am Tisch sprangen auf. Ein Stuhl kippte polternd um. Die Brandyflasche rollte über die Tischkante und fiel auf die Dielen. Ausgelaufener Schnaps sickerte zwischen die Ritzen der Bohlen.

Die Hände der drei Kerle stießen zu den Schießeisen.

Mitten in der Bewegung erstarrten sie. Ihre Hände blieben über den Knäufen hängen wie die Klauen von Greifvögeln.

In Shirleys beiden Fäusten lagen plötzlich die Colts. Es knackte metallisch, als sie die Hähne spannte. Klickend drehten sich die Trommeln um jeweils eine Kammer weiter. Kreisrund, schwarz gähnend und unheilvoll starrten die Mündungen auf die Kerle. Auf keinen bestimmten von ihnen. Aber jeder spürte für sich, dass er es sein würde, den ihr Blei traf, wenn er auch nur falsch mit der Wimper zuckte.

Ungläubig und staunend fixierten sie die rothaarige Schönheit, deren Anblick allein jeden Mann verrückt machte und die ihre Colts beherrschte wie ein Jongleur seine Ringe.

"Das war's", ließ Shirley vernehmen. Ihre Stimme klang völlig gelassen und ohne jede Aggressivität. "Jetzt verschwindet. Und vergesst nicht, diesen notgeilen Narren mitzunehmen. Der wird die nächste Zeit schätzungsweise nichts mit einer Frau im Sinn haben."

"Na, was ist? Seid ihr taub?", rief Lance Shannon, der vierte Mann in Shirleys Begleitung.

In die Kerle kam Bewegung. Mit starren Mienen kamen sie näher. Sie sahen, wie das Mädchen die Colts um ihre Zeigefinger rotieren ließ und in den Holstern versenkte. Sie wagten nichts. Diese Lady war Dynamit. Und die vier Kerle, die sie um sich geschart hatte, vermittelten einen ziemlich hartgesottenen und raubeinigen Eindruck.

Shirley hatte ihnen eine Lektion erteilt. In diesem Land lernte ein Mann seine Lektionen entweder schnell, oder er ging vor die Hunde. Vor die Hunde wollten sie nicht gehen. Also hoben sie Darren Baxter auf und schleppten ihn nach draußen. Ihre Schritte polterten über den Vorbau, schließlich verklangen sie.

Der Keeper meldete sich zu Wort: "Hölle und Teufel. Denen haben Sie's gezeigt, Lady. Aber wissen Sie auch, mit wem Sie sich da angelegt haben?"

"Sollte mich das interessieren?" Shirley fragte es und kehrte zu ihrem Platz zwischen Tyler Cohan und Jim Hastings zurück. Sie nippte an ihrem Wasser.

"Wäre vielleicht ganz gut, es zu wissen."

Die Männer im Schankraum hatten sich von ihrer Lähmung befreit und begannen zu tuscheln. Scheue Blicke trafen das Quintett beim Tresen.

"Na, dann erzählen Sie's", forderte Shirley den Keeper auf zu sprechen.

"Er heißt Darren Baxter. Sein Vater betreibt einige Erzgruben in den Bergen östlich von Chama Creek. Ein reicher Mann, in dessen Schatten wir hier leben. Darren Baxter wird Ihnen den Tritt in den ... hm, in die ..."

Betreten brach er ab.

"... Eier", half ihm Shirley auf die Sprünge.

"Genau." Der Mann schaute sie verblüfft an. "Also gut, er wird Ihnen den Tritt nicht verzeihen. Und dass Sie ihn ausgeknockt haben, erst recht nicht. Er ist nachtragend und rachsüchtig. Sie müssen mit ihm rechnen."

"Danke für die Warnung", sagte Cole Forsyth. "Aber der gute Darren muss sich ziemlich beeilen, wieder auf die Beine zu kommen. Denn wir reiten morgen früh weiter."

"Dann bringen Sie nur viele Meilen zwischen sich und Baxter", mahnte der Keeper. "Er ist gefährlich und hat eine Reihe mindestens ebenso gefährlicher Freunde."

"O ja", versetzte Shirley. "Sehr viele Meilen. Wenn er seine Schwellungen mit kalten Essigumschlägen behandelt, kann er vielleicht in einer Woche wieder auf einem Pferd sitzen. Bis dahin sind wir der Last Chance Gulch schon um einiges näher als diesem lausigen Nest hier."

Die Brauen des Keepers zuckten in die Höhe. "Sie sind auf dem Weg nach Montana?"

"Yeah", antwortete Shirley. "Dort oben soll das Gold regelrecht auf der Straße liegen. Man braucht sich nur zu bücken und es aufzuheben."

"Na dann, viel Glück", entrang es sich dem Barmann zweifelnd.

 

*

 

Shirley war auf ihrem Zimmer. Eine Lampe mit grünem Glasschirm an der Wand spendete trübes Licht. Unten, auf der Main Street war es ruhig. In dem Zimmer gab es ein Bett, zwei Stühle, einen kleinen Tisch, einen blinden Spiegel an der Wand und ein eisernes Dreibein mit einer Schüssel voll Wasser. Ein Handtuch hing unter dem Spiegel von einem krummen Nagel.

Shirley hatte den Revolvergurt abgelegt und über die Stuhllehne gehängt. Sie zog ihre staubigen Stiefel aus, dann schlüpfte sie aus der Jeans. Sie war nur noch mit einem kleinen Slip und dem Hemd bekleidet, als es an ihre Tür klopfte.

Sie glitt zum Stuhl, ihre Hand legte sich auf den Knauf eines der Colts. "Wer ist da?"

"Tyler."

"Was willst du?"

"Mit dir reden."

Ein Lächeln huschte um Shirleys Mund. Ein unergründlicher Ausdruck schwamm plötzlich auf dem Grund ihrer Augen.

Sie schob den Riegel zurück. Die Tür schwang auf. Tyler Cohan trat ins Zimmer. Er drückte die Tür zu und lehnte sich dagegen.

Das düstere Licht legte Schatten in sein hartliniges Gesicht. Sein Blick glitt an ihrer Gestalt nach unten. Sie hatte lange, schlanke Beine, wohlgeformt, mit einem kleinen Dreieck zwischen den Oberschenkeln. Ihre Haut war glatt und erinnerte an feinen Samt.

Shirley ließ es über sich ergehen. Sie kannte ihre Wirkung auf Männer. Auf diesem Gebiet war sie abgeklärt genug, um keine Verlegenheit zu empfinden.

Heiser vor Erregung begann der große Mann: "Ich wusste es, Shirley. Ich habe gleich erkannt, nachdem wir uns trafen, dass du die beiden Eisen nicht zum Spaß mit dir herumschleppst. Aber dass du sie so gut schwingen kannst, das hätte ich im Traum nicht erwartet."

Sie lächelte ihn an. In ihren Augen spiegelte sich das Licht. In ihrem Lächeln lag etwas, das er nicht sogleich zu deuten vermochte, das ihn aber berührte. Verunsichert schaute er sie an.

„Ich habe dich also beeindruckt“, erwiderte sie. „Aber um mir das zu sagen, bist du doch nicht in mein Zimmer gekommen. Was werden wohl Lance, Jim und Cole davon halten?“

Er winkte ab und fuhr fort: "Du hast diesen Baxter auf seine richtige Größe zurechtgestutzt. Ja, das hat mich beeindruckt.“ Er zögerte, wieder taxierte er sie von oben bis unten. Tyler Cohan wirkte betreten, unsicher. Er schluckte, schließlich gab er sich einen Ruck. „Himmel“, stöhnte er, „ich muss es dir sagen. Du kannst mich hinterher als Narren bezeichnen und mich aus dem Zimmer werfen. Ich wäre ...“

„Was redest du um den Brei herum, Tyler. Spuck's schon aus.“

Er nickte. „Okay, Shirley." Seine Hände hoben sich, sanken wieder nach unten. Er konnte nicht mehr zurück. Sie sah ihn an, als wollte sie seine geheimsten Gedanken ergründen und analysieren. "Als du so richtig in Aktion warst, da – da ..."

"... ging es dir nicht viel anders als dem Schwachkopf, der glaubte, bei mir nur mit den Fingern schnippen zu müssen. Deine Hormone haben sich gemeldet. Stimmt's?"

Sein Gesicht schien eine Nuance dunkler zu werden. Er schüttelte den Kopf. "Nicht ganz." Tyler räusperte sich, als wollte er sich den Hals frei machen, bevor er wieder ansetzte. Irgendwie fiel es ihm schwer, das zu sagen, was er auf dem Herzen hatte. "Seit ich dich zum ersten Mal sah, warst du für mich was Besonderes. Und heute, nun, da wusste ich, dass ich – dass ich in dich verliebt bin."

Er atmete aus. Ja, es hatte ihn eine Menge Überwindung gekostet, es auszusprechen. Er war ein harter und kompromissloser Bursche, der sich durchzusetzen vermochte und der den einmal eingeschlagenen Weg – wenn es sein musste – bis zum bitteren Ende ging.

Aber er war kein Süßholzraspler.

Jetzt war es draußen.

Und er fühlte sich plötzlich unendlich frei.

"Haben wir nicht ausgemacht, dass zwischen uns fünfen nichts anderes sein wird als Kameradschaft?" Ihre Frage kam fast schnippisch. "Wir wollten Partner sein, sonst nichts ..."

Er nickte. "Ich weiß. Aber ich musste es einfach loswerden." Wieder musterte er sie von oben bis unten.

Shirley schaute auf seine Mitte. O ja, es ging ihm jetzt genauso wie dem widerlichen Darren Baxter am Abend im Saloon. In seiner Hose hatte sich einiges getan. Zwischen Schritt und Gürtel schien sie sich nach vorne auszuweiten.

In Shirleys Mundwinkeln begann es zu zucken. Sie sagte: "Nun, Tyler, auch du warst mir von der ersten Sekunde an nicht egal. Du bist ein Mann – ein richtiger Mann. Auf einen wie dich habe ich vielleicht nur gewartet."

Es kam ohne Umschweife, direkt und klar, und in dem Blick, mit dem sie ihn ansah, lag die unverhohlene Aufforderung, den Worten Taten folgen zu lassen.

Sie trat dicht an ihn heran.

Tyler Cohan nahm sie in die Arme. Shirley stellte sich auf die Zehenspitzen und reckte sich ihm entgegen. Sie küssten sich. Zunächst war es ein inniger Kuss, ein heißer Kuss, wie ihn frisch Verliebte eben austauschen. Schließlich aber brach die Leidenschaft durch. Bei beiden. Sie fingen an zu keuchen. Ihre Zungen drohten sich ineinander zu verknoten. Tylers Hände waren plötzlich überall. Sie öffnete seinen Gürtel und die Knöpfe seiner Hose.