Dorian - Nalini Singh - E-Book

Dorian E-Book

Nalini Singh

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Beschreibung

Ein Gestaltwandler, der sich nicht wandeln kann ...

Dorian ist ein DarkRiver-Leopard, der ein großes Problem hat: Er kann sich nicht wandeln! Das belastet ihn sehr, und er verbringt sein Dasein in stillem Frust. Bis er lernt, seinen inneren Leoparden zu entfesseln ...

"Nalini Singh ist eine begnadete Geschichtenerzählerin!" MAYA BANKS, SPIEGEL-BESTSELLER-AUTORIN

Diese Novella ist bereits in der Anthologie WILDE UMARMUNG veröffentlicht

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Seitenzahl: 65

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Inhalt

TitelZu diesem BuchAnmerkung der Autorin12345DanksagungLeseprobeDie AutorinDie Romane von Nalini Singh bei LYXImpressum

NALINI SINGH

Dorian

Ins Deutsche übertragen von Patricia Woitynek

Zu diesem Buch

Dorian ist ein DarkRiver-Leopard, der ein großes Problem hat: Er kann sich nicht wandeln! Das belastet ihn sehr, und er verbringt sein Dasein in stillem Frust. Bis er lernt, seinen inneren Leoparden zu entfesseln …

Diese Novella ist bereits in der Anthologie »Wilde Umarmung« veröffentlicht.

Anmerkung der Autorin

Willkommen bei Wilde Umarmung, einer Sammlung von Geschichten aus der Welt der Gestaltwandler. Sollte dies eure erste Reise dorthin sein, wünsche ich euch viel Vergnügen! Man muss die früheren Bände der Reihe nicht kennen, um in die vorliegenden Storys einzutauchen.

Allen langjährigen Leserinnen und Lesern der Serie gewähren diese Episoden tiefere und nuanciertere Einblicke in die vielfältigen Facetten des Gestaltwandlerkosmos. Ich habe sie deshalb geschrieben, weil ich finde, dass sie wichtig sind, obwohl sie sich in der Peripherie der Haupthandlung abspielen. Jede einzelne Figur trägt dazu bei, dieser Welt Detailreichtum zu verleihen, auch wenn wir in den eigentlichen Büchern nur einen flüchtigen Blick auf sie erhaschen.

Aus demselben Grund verfasse ich die kostenlosen »Slice of Life«-Beiträge für meinen Newsletter. Ich will über jeden Winkel der Gestaltwandlerwelt auf dem Laufenden sein und wissen, was die Charaktere treiben, selbst wenn sie nicht im Scheinwerferlicht stehen. (Solltet ihr meinen Newsletter noch nicht abonniert haben, könnt ihr das schnell und einfach nachholen über: www.nalinisingh.com.)

Hinsichtlich der Chronologie der Ereignisse trägt sich jede dieser Kurzgeschichten zu einem anderen Zeitpunkt innerhalb der Reihe zu. Das Echo der Stille schließt sich an Jäger der Nacht an, wohingegen Dorian mehrere Jahre überspannt und bis in die Monate nach Gefangener der Sinne hineinreicht. Die Novelle Tanz der Gefährten beginnt gegen Ende von Einsame Spur, während das Rätsel in Flirt mit dem Schicksal sich zeitlich mit dem Schluss von Geheimnisvolle Berührung überschneidet.

In welcher Reihenfolge auch immer ihr die Geschichten lest: Ich wünsche euch spannende Unterhaltung bei eurem Streifzug durch die verschiedenen Regionen des Gestaltwandlerkosmos und bei der Erforschung kleinerer, privaterer Enklaven, die von diesen Figuren bevölkert sind.

Viel Spaß bei der Lektüre, und gebt gut auf euch Acht.

Nalini

1

Dorian kletterte den Baum am Rand des Spielplatzes hinauf. Obwohl seine Mutter es ihm verboten hatte, wagte er sich über den Ast hinaus, von dem aus er eigentlich nicht hätte weiterklettern dürfen, bis er ein wenig größer sein würde. Er stieg höher und immer höher, bis die Äste zu weit auseinanderstanden und er nicht mehr weiterkam. Hier ließ er sich nieder. Die Arme vor der Brust gekreuzt, lehnte er sich mit dem Rücken gegen den Stamm und starrte in das dunkelgrüne Laubwerk, das ihn wie ein Kokon umgab.

Sie sind alle so dumm, dachte er mit brennenden Augen.

Als er seine Mutter nach ihm rufen hörte, reagierte er nicht.

»Dorian! Ich weiß, dass du da oben bist, Schätzchen!«

Ein leichtes Schwanken des Baums verriet, dass sie zu ihm heraufkletterte. »Nanu«, sagte sie, als sie ihn erreicht hatte. »Welche Laus ist dir denn über die Leber gelaufen?«

Er verschränkte die Arme noch fester und zog die Knie zu sich heran.

»Ich verstehe schon.« Ihr Lächeln war warm, das Funkeln in ihren blauen Augen ein vertrauter Anblick. »Keine Lust zu reden, hm?« Seine Mutter, deren blondes Haar ihr zu einem Zopf geflochten auf den Rücken fiel, setzte sich neben ihn und streckte vorsichtig die Beine aus. »Du bist heute weit nach oben geklettert.«

Jetzt gibt’s Ärger, dachte er trotzig, aber ohne jegliche Reue.

Doch anstatt ihn auszuschimpfen, zwinkerte sie ihm zu. »Das hast du gut gemacht, mein Kleiner.«

»Ich bin nicht mehr klein!«

Sie hob die Hände. »Entschuldige, Kätzchen, aber für mich wirst du immer mein Kleiner bleiben. Weißt du, dass Emmetts Mutter ihn auch so nennt, obwohl er älter ist als du?«

Dorian ließ sich ihre Worte durch den Kopf gehen und sah ein, dass sie recht hatte. Emmett war ein wirklich netter Jugendlicher, und erst gestern hatte seine Mutter zu ihm gesagt: »Komm mal her, mein Kleiner, ich brauche deine Hilfe.« Emmett hatte zwar geseufzt und die Augen verdreht, war dann aber grinsend zu ihr gegangen.

»Okay«, kapitulierte er. Wenn der Teenager damit klarkam, würde er das auch können.

Sie strich ihm die Haare aus der Stirn. »Was ist los?«

Dorian blickte finster und kauerte sich noch mehr zusammen. »Nichts.« Er würde nicht weinen, dazu würde ihn niemand bringen.

Während ihre Miene sich entspannte, umfing sie sein Gesicht mit den Händen und rieb ihre Nase an seiner. »Ich hab dich lieb, mein schöner, starker, perfekter Junge.«

Er blinzelte gegen die Tränen an. Als sie sich zurückzog, nahm er noch immer ihren Duft wahr, den er sonst wie eine Umarmung empfand. Aber heute tröstete er ihn nicht. »Ich will nicht nach unten kommen.« Dorian spürte die Krallen unter der Haut.

Seine Mutter sah ihn eine Weile nachdenklich an, dann nickte sie. »In Ordnung, mein Junge.« Sie beugte sich vor und küsste ihn auf die Wange. »Ich geh jetzt nach Hause und mach mich ans Kochen. Es gibt Hackbraten, dein Lieblingsessen.«

Dorian überlegte, ob er sie begleiten sollte, aber er kämpfte noch immer mit den Tränen. Und er würde nicht weinen. Nicht wegen dieser Blödiane. Er schluckte den dicken Kloß in seiner Kehle hinunter und atmete tief durch, während er versuchte, den Leoparden zu beschwichtigen, der ihn schmerzhaft die Krallen spüren ließ. Es war schwer, denn sein Tier war schrecklich traurig und wütend.

Plötzlich stieg ihm eine neue Witterung in die Nase.

Dorian starrte mit großen Augen zu Lachlan hinunter, der den Ast unter ihm erklommen hatte. »Komm nach unten, Dorian«, forderte sein Alphatier ihn auf, und die Dominanz in seinen braunen Augen ließ seinen Leoparden aufmerksam werden. »Wir machen einen Spaziergang.«

Eigentlich hatte er keine Lust, den Baum zu verlassen, aber der Leopard drängte ihn, seinem Alphatier zu gehorchen. »Ja, Sir.«

Der Abstieg war schwerer als der Aufstieg, doch Lachlan half ihm selbst dann nicht, als er abrutschte und sich die Handflächen aufschürfte. Stattdessen wartete er unten, bis Dorian bei ihm angelangt war und verstohlen grinste. »Ich hab’s geschafft.«

Lachlan zauste ihm das Haar. »Das wusste ich.«

Dorian ergriff seine Hand, und sie marschierten los. Sein Herz pochte wie wild, als sein Alphatier ihn über die Grenze des geschützten Bereichs führte, der den Leopardenjungen als Spielplatz diente. Dorian hatte schon ein paarmal versucht, sie zu überqueren, und sich jedes Mal einen Rüffel eingefangen. Trotzdem probierte er es gelegentlich immer mal wieder, zusammen mit seiner besten Freundin Mercy. Sie wollten beide wissen, was dahinter war. Jetzt würde er es sehen.

Die Aufregung linderte seinen Zorn und seinen Kummer etwas, während er sich beim Gehen neugierig umschaute. Die Bäume waren hier draußen höher und standen dichter beieinander. »Macht es Spaß, hier zu jagen?«

»Oh ja.« Lachlan lächelte, und seine Augen leuchteten gelbgrün, als er Dorian ansah. »Manchmal messen wir uns in einem Wettkampf, bei dem wir nicht den Boden berühren dürfen.«

Dorian schaute zu den dichten Baumkronen hinauf. »Den ganzen Weg?«, fragte er ehrfürchtig.

»Jawohl. Eines Tages wirst du das auch können. Du bist schon jetzt der beste Kletterer in deiner Altersgruppe.«

»Nein, bin ich nicht.« Mit gesenktem Kopf trat er mit dem Fuß gegen die Kiefernnadeln auf der Erde. »Ich kann nicht dieselben Dinge wie die anderen.«

»Das ist wahr.« Lachlan ließ Dorians Hand los, dann fasste er ihn unter den Achseln und hob ihn auf einen Felsbrocken.

Jetzt konnte Dorian ihm in die Augen sehen. Es fiel ihm schwer, weil er ein Kind und Lachlan sein Alphatier war, doch er hielt dem Blick stand. »Ich bin kein Leopard.«

»Hat irgendwer das zu dir gesagt?«, knurrte Lachlan.