Dr. Libby´s Stoffwechsel-Kick - Libby Weaver - E-Book

Dr. Libby´s Stoffwechsel-Kick E-Book

Libby Weaver

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  • Herausgeber: TRIAS
  • Kategorie: Ratgeber
  • Sprache: Deutsch
  • Veröffentlichungsjahr: 2016
Beschreibung

Legen Sie den Stoffwechsel-Turbo ein! Egal, ob man einige Kilos verlieren, sein Gewicht halten oder einfach "nur" etwas für die Gesundheit tun möchte: der Stoffwechsel ist Dreh- und Angelpunkt dafür! Damit er richtig funktioniert, braucht es keine strengen Diäten oder akribisches Kalorienzählen, sondern eine gesunde und ausgewogene Ernährung. Dr. Libby Weaver erklärt, welche einzelnen Bausteine zueinander kommen müssen, damit der Stoffwechsel in die Gänge kommt. Der Stoffwechsel-Kick füllt die Körperspeicher mit wertvollen Vitalstoffen. Finden Sie hier die dazu passenden Rezepte für den ganzen Tag: - 100% basisch - ohne synthetischen Zucker - ohne Gluten - ohne Milchprodukte - mit wenig Fleisch und Fisch - reich an Ballaststoffen - mit einem hohen Anteil Bitterstoffen - mit viel Blattgrün. So bekommt Ihr Stoffwechsel neuen Antrieb - unkompliziert und auf die leckere Art!

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Seitenzahl: 167

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Stoffwechsel-Kick

Power-Rezepte zum Abnehmen

Dr. Libby Weaver, Cynthia Louise

1. Auflage 2016

Zu diesem Buch

Ich sehe meine Aufgabe darin, zu bilden und zu motivieren, dadurch die Menschen gesünder und glücklicher zu machen und so einen Schneeballeffekt auszulösen, der die Welt verändern kann.

Dr. Libby Weaver

All den hochgeschätzten Menschen gewidmet, die es auf ihrem Teller ergrünen lassen wollen … Dieses Buch ist für euch.

Die Ernährung gehört fraglos zu den meistdiskutierten Themen im großen Gesundheitsrummel. Doch leider sind viele Menschen, die sich auf die Suche nach neuen Konzepten zum Abnehmen oder zur Verbesserung ihrer Ernährung und damit auch ihrer Gesundheit begeben, nicht selten unzureichend informiert.

Was ist die gesündeste Ernährungsform? Zu dieser Frage kursieren die unterschiedlichsten, manchmal auch abenteuerlichsten Theorien. Viele meiner Patienten schätzen einen hohen Anteil pflanzlicher Lebensmittel auf ihrem Speiseplan und wünschen sich Ideen für schnelle und leckere Mahlzeiten. Als mir das bewusst wurde und ich darüber hinaus immer wieder gefragt wurde, wie man die vielen Anregungen aus meinem ersten Buch, »Stoffwechsel-Geheimnis«, in der täglichen Ernährung praktisch umsetzt, war es nur der nächste logische Schritt, solche Rezepte mit meinem persönlichen Gütesiegel zu entwickeln.

Eine wichtige Voraussetzung war für mich dabei, mit den Rezepten möglichst viele Menschen anzusprechen – angefangen bei vielbeschäftigten Müttern über Teenager bis hin zu denjenigen, die abnehmen und ihr Gewicht halten wollen. Kurzum: ein Kochbuch für einfach jeden, der seine Ernährung verbessern und seinen Stoffwechsel anregen will. Es sollte um gutes, unverfälschtes Essen gehen, wie es wirklich jeder zubereiten kann. Die Gerichte in diesem Buch stecken voller Superfood – die Lebensmittel haben eine hohe Nährstoffdichte, das heißt eine große Menge Vitalstoffe bei einem vergleichsweise geringen Kaloriengehalt, und stecken dabei voller herrlicher Aromen. Wer möchte, bekommt in den überwiegend vegetarischen und veganen Rezepten Tipps zur Anreicherung mit tierischen Proteinen.

Dass eine Ernährung auf pflanzlicher Basis viele gesundheitliche Vorteile hat, wurde bereits durch zahlreiche wissenschaftliche Studien bestätigt. Dabei ist die wohl eindrucksvollste, bekannteste und gleichzeitig nachvollziehbarste die sogenannte »China-Studie«. Die positiven Effekte einer pflanzlichen Ernährung auf den Gesundheitszustand werden auf viele Mechanismen zurückgeführt, unter anderem auf die Wirkung von Antioxidanzien.

Unser Konzept legt den Fokus auf natürliche, »echte« Nahrung – sprich Lebensmittel, wie sie in der Natur vorkommen, die möglichst unverarbeitet verwendet werden, damit sie nichts oder nur wenig von ihren Vitaminen und Mineralstoffen einbüßen … kurz und gut: Lebensmittel, die ihrem Namen gerecht werden, weil sie uns am Leben halten.

Die Rezepte enthalten weder raffinierten Zucker noch Milch oder Milchprodukte und sie sind in den meisten Fällen glutenfrei. In wenigen Ausnahmefällen wird Dinkelmehl verwendet. Dieses kann ohne Schwierigkeiten durch glutenfreies Mehl von guter Qualität ersetzt werden. Damit sind die Rezepte für alle diejenigen geeignet, die unter den immer weiter verbreiteten Lebensmittelallergien oder -unverträglichkeiten leiden.

In das Konzept ist einerseits meine eigene Ernährungskompetenz eingeflossen, darüber hinaus aber auch die von Cynthia Louise, einer der führenden Vollwertköchinnen Australiens. Jeden Rezeptschritt habe ich selbst erprobt, immer mit meiner persönlichen Mission vor Augen, meinem starken geistigen Antrieb: Ich sehe meine Aufgabe darin, aufzuklären und zu motivieren, dadurch die Menschen gesünder und glücklicher zu machen und so einen Schneeballeffekt auszulösen, der die Welt verändern kann.

Ich möchte Menschen dazu ermutigen, mehr gute Nährstoffe aufzunehmen – und das auf eine ganz praktikable Weise. Wir alle wissen, wie schwer es ist, liebgewonnene und lange »eingeübte« Ernährungsgewohnheiten von einem Tag auf den anderen zu verändern. Das brauchen Sie auch erst einmal nicht, denn ich biete Ihnen einen schrittweisen und leichten Einstieg in eine gesündere Ernährung an. Das geht so: Wir gehen davon aus, dass Sie durchschnittlich 35 Mahlzeiten pro Woche zu sich nehmen, also drei Hauptmahlzeiten und zwei Snacks am Tag. Wenn momentan sieben dieser wöchentlichen Mahlzeiten bereits meinen Kriterien einer gesundheitssteigernden, nährstoffreichen Ernährung standhalten, müssen Sie erstmal nur drei zusätzliche Mahlzeiten pro Woche nach unserem Stoffwechsel-Prinzip zubereiten. Damit sind Sie schon bei zehn von 35 Mahlzeiten. Für die meisten Menschen ist das ganz einfach umsetzbar, und lecker ist es ohnehin. Wenn Sie also feststellen, wie leicht es ist, wöchentlich drei Mahlzeiten aus unserem Kochbuch einen Monat lang in Ihren Speiseplan einzubauen, können Sie im nächsten Monat vier weitere hinzufügen, was dann schon 14 von 35 Mahlzeiten entspricht. Und das bedeutet, dass Sie in gerade mal zwei Monaten Ihre Nährstoffzufuhr verdoppelt haben. Eine enorme Verbesserung Ihres Gesundheitszustands!

Sie sehen: Man muss nicht sein gesamtes Essverhalten mit einem Mal umkrempeln, um den Stoffwechsel anzukurbeln, sich fit zu fühlen und schlank zu werden bzw. zu bleiben. Solange weder Ihre Speisekammer noch Ihre Lebensumstände nach einer Generalüberholung rufen (und sollten sie das doch, dann hören Sie unbedingt darauf!), können auch schon kleine Veränderungen auf Sie und Ihre Familie große Auswirkungen haben.

Wenn Sie damit beginnen, mehr auf Ihre Gesundheit zu achten, sollte der Blick auf Ihre Ernährungssituation einen besonders großen Stellenwert einnehmen.

Unser Rezeptsystem deckt alle Mahlzeiten vom Frühstück bis zum Abendessen ab, es sind sogar ein paar leckere üppige Desserts dabei. Ich erkläre Ihnen natürlich auch die Gründe, aus denen ich Ihnen diese besondere Ernährungsweise ans Herz lege. Mein Motto lautet: »Wenn Sie Ihr ›Was‹ und Ihr ›Warum‹ kennen, lässt sich auch das ›Wie‹ erkennen.« Dieses Buch beinhaltet das »Was«, das »Warum« und das »Wie« und es wird die Ernährungsweise für Ihren Körper, Ihren Geist und Ihre Seele revolutionieren.

Inhaltsverzeichnis

Zu diesem Buch

Teil I Dr. Libbys Stoffwechsel-Geheimnis

1 Die richtige Ernährung – so funktioniertʼs!

1.1 Mehr Pflanzliches, mehr Vitalstoffe

1.1.1 Grüne Blattgemüse – wahre Nährstoffhelden

1.1.2 Samen und Sprossen – kleine Power-Pakete

1.1.3 Die Ernährung von heute macht die Gesundheit von morgen

1.2 Mehr Bio = weniger synthetische Stoffe

1.2.1 Eine kleine Geschichte zum Nachdenken

1.2.2 Die Sache mit den Pflanzenschutzmitteln

1.3 Entgiftungsprozesse verbessern und fördern

1.4 Stoffwechsel und Energiehaushalt optimieren

1.5 Die Verdauung: Grundlage für gute Gesundheit

1.5.1 Es beginnt im Mund

1.5.2 Magen und Bauchspeicheldrüse

1.5.3 Aus dem Dünndarm ins Blut und zu den Zellen

1.6 Tipps und Tricks für eine reibungslose Verdauung

1.7 Trennkost

1.7.1 Essen nach dem Zickzack-Prinzip

1.8 Fleisch und Fisch – mit oder ohne!?

1.8.1 Rind, Lamm und Co.

1.8.2 Fisch und Meeresfrüchte

1.8.3 Hähnchen

1.8.4 So gelingt die Umstellung

1.9 Fette

1.9.1 Der Körper braucht gute Fette

1.9.2 Hören Sie auf Ihren Körper

Teil II Power-Rezepte

2 Frühstück

3 Smoothies und Drinks

4 Mittagessen

5 Snacks

6 Abendessen

7 Dressings und Würzsaucen

8 Desserts

9 Speisekammer-Grundausstattung

10 Hinweise zur Lagerung

11 Glossar

12 Danksagung

13 Mehr über die Autorinnen

Autorenvorstellung

Verzeichnisse

Impressum

| Bild: Anke Schütz, Buxtehude

Teil I Dr. Libbys Stoffwechsel-Geheimnis

1  Die richtige Ernährung – so funktioniertʼs!

Natürlich, vitalstoffreich, vorwiegend pflanzlich, gut verdaulich, milchfrei, glutenfrei, ohne Zusatz von Zucker, Geschmacksverstärkern und Co., gesund und schmackhaft – so lässt sich Dr. Libbys Stoffwechsel-Ernährung beschreiben!

1 Die richtige Ernährung – so funktioniertʼs!

Basierend auf den 9 magischen Bausteinen zur Gewichtsabnahme, die in »Stoffwechsel-Geheimnis« genau beschrieben sind, wurde ein Ernährungskonzept entwickelt, das leicht umsetzbar ist. Es gibt nur ein paar Grundregeln, die zu beachten sind.

Die Grundsätze im Überblick:

Der Nährstoffgehalt der Nahrung wird durch einen hohen Anteil pflanzlicher Kost erhöht.

Die Zufuhr synthetisch-chemischer Stoffe wird durch die Verwendung von mehr natürlichen oder Bio-Produkten verringert.

Die Entgiftung des Körpers wird gefördert, indem einerseits leberbelastende Lebensmittel gemieden und andererseits solche Lebensmittel bevorzugt werden, die die Leberfunktion verbessern.

Die Energieversorgung des Körpers durch die Nahrung wird gefördert, während während der Anteil jener Stoffe minimiert wird, die die Energiebereitstellung bremsen.

Diese Grundsätze werden im Folgenden genauer erläutert. Darüber hinaus wird auf die Funktionsweise des Magen-Darm-Trakts eingegangen sowie auf Tipps und Tricks hingewiesen, wie man Verdauung und Stoffwechsel ankurbelt, um sich fit und gesund zu fühlen.

1.1 Mehr Pflanzliches, mehr Vitalstoffe

Eine gesundheitssteigernde Ernährung basiert immer auf pflanzlichen Lebensmitteln. Mehr davon in den Speiseplan aufzunehmen bedeutet, die Nährstoffdichte deutlich zu erhöhen.

Pflanzliche Lebensmittel sind eine hervorragende Quelle für Ballaststoffe, sowohl lösliche als auch unlösliche. Unlösliche Ballaststoffe erhöhen das Stuhlvolumen, regulieren die Darmtätigkeit und liefern gleichzeitig Nährstoffe für lebenswichtige Darmbakterien. Nur wenn diese nutzbringenden Darmbakterien ausreichend Nahrung bekommen, kann das Gleichgewicht zwischen nützlichen und weniger nützlichen Darmbakterien, das heißt eine gesunde Darmflora funktioniert, welche Faktoren auf sie einwirken und wie man sie positiv beeinflussen kann, erfahren Sie ausführlicher im Abschnitt ▶ »Die Verdauung: Grundlage für gute Gesundheit« sowie in dem Buch »Stoffwechsel-Geheimnis«.

1.1.1 Grüne Blattgemüse – wahre Nährstoffhelden

Bezüglich ihres Gesundheitswerts sind grüne Blattgemüse echte Superstars. Nicht nur, weil sie Vitamine und Mineralstoffe in rauen Mengen besitzen, sondern auch wegen ihrer positiven Wirkung auf die Blutzusammensetzung. Ihre Aminosäuren sind die Basis für körpereigenes Protein und dieses wiederum bildet wichtige Zellen unseres Immunsystems, das vor Infektionen und Krebs schützt. Sie bilden Neurotransmitter, die für die Nervenleitung zuständig sind und damit unsere Stimmung beeinflussen, und sie bauen Muskelmasse auf, die den Stoffwechsel ankurbelt und uns stark und kräftig macht. Die Ernährungsweise von Gorillas, deren Erbgut sich von dem menschlichen nur minimal unterscheidet, demonstriert die Macht einer pflanzenbasierten Kost auf eindrückliche Weise. Von deren angeborener Nahrungsauswahl, die nicht von Marketingeinflüssen gesteuert wird, können wir Menschen viel lernen. Mehr als die Hälfte ihrer Nahrung besteht aus Samen, Sprossen und grünen Blättern, dabei ist ihre Muskelmasse mit die höchste unter allen lebenden Tieren und sie haben eine unglaubliche Körperkraft. Zwar nehmen sie auch etwas tierisches Protein über Insekten auf, aber der Anteil pflanzlicher Nahrung ist weitaus höher.

1.1.2 Samen und Sprossen – kleine Power-Pakete

Grüne Blattpflanzen sind lebendig. Je mehr lebende Pflanzen wir essen, desto besser fühlen wir uns, unser Körper blüht förmlich auf. Ein Grund, warum Pflanzen voller Nährstoffe stecken, liegt darin, dass sie Samen produzieren müssen, um sich vermehren zu können und damit den Erhalt ihrer Art zu sichern. In den Samen stecken also jede Menge Nährstoffe, die die Fortpflanzung erst möglich machen. Wenn die Samen erst einmal keimen, benötigen sie eine bestimmte Menge an Nährstoffen und Energie, um zu einer Pflanze heranwachsen zu können. Wegen dieser geballten Power haben wir diese Kraftpakete, Sprossen genannt, in vielen unserer Rezepte verwendet.

Aber auch schon bevor Pflanzen ihre Samen entwickeln, horten sie eine Menge wichtiger Nährstoffe, und das bevorzugt in den Blättern. Deshalb ist grünes Blattgemüse eines der nährstoffreichsten Nahrungsmittel überhaupt. Auch Samen enthalten viele Nährstoffe, sie haben jedoch einen entscheidenden Nachteil: Da die Pflanze ihren »Nachwuchs« davor schützen will, von Tieren aufgegessen zu werden, gibt sie ihren Samen bestimmte Schutzstoffe mit. Solche Inhibitoren, Alkaloide und andere Substanzen, können für ihre »Fressfeinde« schädlich sein. Wirklich verblüffend, unsere Natur.

Wenn Sie selber grünes Gemüse oder Kräuter ziehen wollen, liegt die beste Erntezeit noch vor der Entwicklung der Samen, denn dann ist der Nährstoffgehalt der Pflanze am höchsten. Sobald die Pflanze geblüht hat, beginnen sich die Nährstoffe in den Samen zu sammeln, und wenn diese die Pflanzen dann verlassen, ist der Nährstoffgehalt in den Blättern nahezu null. Sie werden gelb, trocknen aus und fallen ab. So kehren die zurückbleibenden Nährstoffe in das Erdreich zurück und die Pflanze kann bis zur nächsten Wachstumsperiode überdauern. Alle Jahreszeiten und Naturkreisläufe haben ihren Sinn und unsere Gesundheit beruht darauf, diese Kreisläufe zu berücksichtigen, um uns zu ernähren und am Leben zu halten.

1.1.3 Die Ernährung von heute macht die Gesundheit von morgen

Unsere Ernährung hat sich seit der industriellen Revolution vor etwa 180 Jahren (die sich über einen längeren Zeitraum hinzog) stark verändert. Besonders seit etwa den letzten 30 Jahren ist sie von stark verarbeiteten Lebensmitteln geprägt. Die industrielle Revolution bedeutet weit mehr als die Einführung von Eisenbahnen und Nähmaschinen, sie hat auch die starken Verarbeitungsprozesse für Lebensmittel möglich gemacht – das Konservieren, das Raffinieren von Zucker, das Ausmahlen von weißem Mehl und vieles mehr. All das zog eine noch nie dagewesene Veränderung der Ernährungsweise nach sich. Mit dieser modernen Ernährung boten sich den Menschen bequeme Produkte, was aber gleichzeitig den Anteil hochwertiger Lebensmittel, besonders von Grüngemüse, stark verringerte. Stattdessen konsumierten die Menschen mehr Weißmehl und raffinierten Zucker als jemals zuvor. Doch wenn unsere Ernährung zu einem Großteil aus stark verarbeiteten Lebensmitteln besteht, die eines wesentlichen Anteils ihres Nährstoffgehalts beraubt sind, leidet die Gesundheit.

Oft werde ich gefragt, wie es bei unserer miserablen Ernährung denn möglich sein könne, dass die Menschen in der westlichen Welt immer länger leben. Ich antworte stets mit der Gegenfrage: »Leben wir vielleicht zu kurz, sterben aber zu lang?« Mir geht es nicht um Lebensdauer, sondern um Lebensqualität. Niemand möchte in der zweiten Lebenshälfte auf fremde Hilfe beim Schuhebinden angewiesen sein, weil er selber zu steif oder vielleicht zu dick dafür geworden ist. Niemand möchte jeden zweiten Tag im Krankenhaus an die Dialysemaschine angeschlossen werden, weil seine Nieren nicht mehr zur Blutreinigung in der Lage sind. Natürlich spielen die Gene eine Rolle, keine Frage. Wir müssen uns aber klar machen, dass unsere Ernährung sowohl darauf einen Einfluss ausübt, welche Gene heute oder in Zukunft aktiviert werden, als auch darauf, wie es uns jetzt und für unser weiteres Leben geht.

Lassen Sie sich durch die Tatsache motivieren, dass Sie das Risiko, an einem Großteil unserer Zivilisationskrankheiten zu erkranken, durch eine pflanzliche Ernährung mit einer hohen Nährstoffdichte wesentlich verringern können. Und dass Sie damit Ihre Lebensqualität jetzt und in Zukunft verbessern.

1.2 Mehr Bio = weniger synthetische Stoffe

Ein weiteres Ziel unserer Stoffwechsel-Ernährung ist es, die Aufnahme chemisch-synthetischer Stoffe zu verringern. Das lässt sich mit einem hohen Anteil von biologisch angebauten bzw. einfach mit ungespritzten Lebensmitteln erreichen.

Meiner Meinung nach sind wir Versuchskaninchen, was die Auswirkungen einer dauerhaften Aufnahme von Pestiziden angeht. Sicher, ein auf konventionelle Art angebauter Apfel sieht durch gezielte Pestizidbehandlung perfekt aus. Wir können die Pestizide weder sehen noch schmecken, und doch sind sie da. Pestizide müssen vor ihrem Einsatz selbstverständlich auf ihre Unbedenklichkeit getestet werden, aber die Testdauer ist oft viel zu kurz. Ich glaube kaum, dass Versuche, die beispielsweise über sechs Monate laufen, etwas über die lebenslange Belastung mit diesen Stoffen aussagen können. Es wird auch nicht geprüft, welche Auswirkungen die Kombination verschiedener Substanzen hat, dabei geschieht diese Vermischung tagtäglich im Körper, wenn wir konventionell angebaute Lebensmittel essen.

Sie müssen keine Angst haben, wenn Sie mal einen herkömmlichen, konventionell angebauten Apfel essen. Ich möchte Sie lediglich dahingehend sensibilisieren, alle Gelegenheiten zur Wahl biologisch angebauter Lebensmittel zu nutzen. Und denken Sie auch daran, auf welche Weise Sie die Lebensmittel verzehren: Eine Banane beispielsweise mag gespritzt sein, aber wie viel davon dringt noch durch die Schale, die wir ja schließlich nicht essen, in die Frucht? Das wissen wir in der Tat nicht, aber es erscheint logisch, dass das Bananen-Fruchtfleisch weniger Pestizide enthält als die Schale. Vielleicht sind deshalb konventionell angebaute Bananen gar nicht so schlecht, wer weiß das schon. Anders verhält es sich mit einem gespritzten Apfel, denn hier essen wir meist die ganze Frucht. Dann sollte die Wahl besser auf eine Sorte aus biologischem oder biologisch-dynamischem Anbau fallen.

1.2.1 Eine kleine Geschichte zum Nachdenken

Eine Zeitlang führte ich ein Bio-Café. Einmal pro Woche wurde ich von einem ortsansässigen Landwirt mit frischem Gemüse von seinem Bio-Bauernhof beliefert. Ich nahm mir dann gerne etwas Zeit, um mit ihm zu plaudern, denn er hatte immer eine spannende Geschichte aus seinem Alltag auf Lager. Eines Tages, als ich ihn nach seinem Befinden fragte, erwiderte er etwas in der Art von »nicht so gut«. Nachdem ich ein bisschen nachgebohrt hatte, erzählte er mir von den Schnecken, die quasi über Nacht in sein Brokkolibeet eingefallen waren. Ich hielt kurz inne, um mir das vorzustellen, und da wurde mir bewusst, dass damit ein Teil seiner ohnehin mageren Existenzgrundlage verloren gegangen war. Ich fragte ihn also, wie er üblicherweise mit Schnecken umgehe, wobei mir klar war, dass er keine Spritzmittel einsetzen würde, um der Belagerung Herr zu werden (womit die Sache nach einer halben Stunde erledigt gewesen wäre). Mein Farmer-Freund fuhr fort und erklärte mir, dass Schnecken durch Salzwasser ihre Fähigkeit verlieren, sich an Dingen festzusaugen. Also bereitete er eine Schüssel mit Salzwasser zu und verbrachte zwei Tage auf allen Vieren zwischen den Pflanzen, um die Brokkoliwedel mit Salzwasser zu bespritzen. Aber damit nicht genug. Er vernichtete die heruntergefallenen Schnecken nicht einfach so, sondern sammelte sie in einem Eimer und verfütterte sie an die Hühner, um sie »der Nahrungskette wieder zuzuführen«, aus der er sie so nachsichtig entfernt hatte.

1.2.1.1 Bio-Lebensmittel sind wahre Lebensmittel

Stellen Sie sich die beiden Szenarien vor: das Resultat des Sprühens nach einer halben Stunde im Vergleich mit zwei Tagen auf Händen und Füßen. Dies verdeutlicht für mich eindrücklich, warum biologische und biodynamische Nahrungsmittel teurer sind. Darin spiegeln sich die wahren Kosten wider, dabei haben Lebensmittel, die auf diese Weise erzeugt wurden, einen größeren Nährwert. Je mehr solcher Lebensmittel nachgefragt werden, desto günstiger können sie produziert werden. Jedes Mal, wenn Sie Geld ausgeben, geben Sie gleichzeitig auch ein Votum für die Welt ab, die Sie sich wünschen. Je mehr wir diese guten Lebensmittel nachfragen, desto mehr müssen produziert werden. Ich weiß, ich schwinge wieder große Reden, dabei möchte ich mit meinem Rat auf dem Boden bleiben und Ihnen praktische Ratschläge geben. Einfach gesagt: Entscheiden Sie sich für Bio, wann immer es Ihnen möglich ist.

1.2.2 Die Sache mit den Pflanzenschutzmitteln

Wenn Sie in einer Gegend wohnen, in der Bioprodukte schlecht erhältlich sind oder sie Ihnen schlicht zu teuer sind, versuchen Sie auf folgende Weise, Pestizide zu reduzieren: In der Regel sind solche Pflanzenschutzmittel fettlöslich, sodass einfaches Waschen nicht ausreicht. Durch Waschen können zwar Keime und Schmutz entfernt werden, aber keine Pestizide. Um auch diese loszuwerden, füllen Sie das Spülbecken mit drei Teilen Wasser und einem Teil Essig. Waschen Sie die Lebensmittel darin, dann spülen Sie sie in einem Sieb mit klarem Wasser ab, tupfen sie trocken und lagern sie so.

Pflanzen besitzen eigens angelegte Mechanismen, die ihnen dabei helfen, sich vor Schädlingen zu schützen. Wenn eine Pflanze beim Wachsen sich selbst überlassen wird, ohne den Einfluss von Pestiziden, entwickelt sie ihre eigenen Schutzmechanismen gegen Ungeziefer. Die produzierten Stoffe haben nicht nur die Fähigkeit, die Pflanze beim Selbstschutz zu unterstützen, sie wirken häufig auch als wertvolle Antioxidanzien in unserer Ernährung. Wenn aber die Pflanzen mit Pestiziden behandelt werden, entwickeln sie diese positiven Schutzstoffe nicht, sie benötigen sie ja nicht. Mit Bio-Lebensmitteln vermeiden Sie nicht nur das eine, nämlich Pestizide, sondern erhalten auch das andere: mehr Antioxidanzien.

1.2.2.1 Wie Pestizide und Co. im Körper wirken

Bevor Pestizide aus dem Körper wieder ausgeschieden werden können, müssen sie abgebaut werden. Eines der Organe, das an diesem Prozess beteiligt ist, ist die Leber. Die Leber muss entscheiden, welchen Entgiftungsprozess sie vorzieht. Sind mehr Stoffe zu entsorgen, als Entsorgungskapazitäten zu diesem Zeitpunkt vorhanden sind, werden die Giftstoffe so lange zwischengelagert, bis die Leber wieder Kapazitäten hat. Die Lagerung geschieht im Körperfettgewebe. Wird dann, beispielsweise bei einer Diät, Fett abgebaut, muss die Leber Schwerstarbeit leisten.

Tun Sie also alles, um synthetisch-chemische Stoffe weitestgehend aus Ihrem Leben zu verbannen, und denken Sie dabei auch an all das, womit Sie Ihre Haut in Berührung bringen. Sie müssen sich nur die Wirkung von Nikotinpflastern klarmachen, um zu realisieren, dass Ihre Haut der direkte Zugang zur Blutbahn ist. Es gibt einige wunderbare Kosmetikfirmen, die hocheffiziente Produkte ganz ohne synthetische Stoffe herstellen. In meiner idealen Welt könnte man Hautpflegeprodukte essen.

Manche Herbizide enthalten außerdem Komponenten, die im Körper eine östrogenähnliche Wirkung entfalten, und zwar unabhängig von Alter und Geschlecht. Das hat erhebliche Auswirkungen. Sowohl Östrogen selbst als auch östrogenähnliche Stoffe binden sich an die entsprechenden Rezeptoren und damit wird die entsprechende Hormonwirkung, ob erwünscht oder unerwünscht, ausgelöst. Heute werden Kinder durch die Gegenwart von Herbiziden ihr Leben lang der Wirkung solcher Stoffe ausgesetzt sein. Sicherlich spielt das (zusätzlich zu den körpereigenen Östrogenen, die sich von der Pubertät an bilden) eine Rolle bei der heute sehr viel früher einsetzenden Menstruation, die in der westlichen Welt bei Mädchen zu beobachten ist. Diese Auswirkungen sollte man sich bewusst machen.

Nochmals: Reduzieren Sie die Aufnahme künstlicher Chemikalien, indem Sie sich für Bio-Produkte entscheiden oder selbst Lebensmittel, wie zum Beispiel Kräuter, anbauen. Wenn Ihnen das im Moment zu weit geht, dann können Sie auch zunächst auf diesen Punkt verzichten und darauf zurückkommen, wenn Sie soweit sind. In der Zwischenzeit legen Sie Ihren Fokus auf den Entgiftungsprozess, um Ihren Körper zu befähigen, Gifte effektiver auszuscheiden. Umfangreiche Informationen zur Leber sowie zum Vorgang und der Förderung der Entgiftung finden Sie im folgenden Kapitel sowie in dem Buch »Stoffwechsel-Geheimnis«.

1.3 Entgiftungsprozesse verbessern und fördern