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Gefangen im Gewichts-Frust? Diäten sind Ihnen bestens vertraut, das Kalorienzählen ist Ihnen schon genauso in Fleisch und Blut übergegangen wie Ihr wöchentliches Sportprogramm - und trotzdem tut sich auf der Waage nichts? Ihr Stoffwechsel erschein Ihnen so träge, wie eh und je? Vergessen Sie Ihren Frust, denn jetzt ist es Zeit für Dr. Libby Weaver. Des Rätsels Lösung... Die australische Biochemikerin und Bestsellerautorin weiß: Kalorien und volle Teller sind die eine Sache – aber unser Stoffwechsel setzt sich aus viel mehr Bausteinen zusammen. Die biochemischen Mechanismen unseres Körpers gehören genauso dazu wie emotionale Triebkräfte, Hormone, die Darmflora und Stress. Empathisch und bestärkend zeigt Ihnen Dr. Libby, welche Bausteine Ihnen dabei helfen, Gewichtsprobleme an der Wurzel zu packen, Ihren Stoffwechsel zu aktivieren und zu einem guten Körpergefühl zu finden.
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Seitenzahl: 334
Dr. Libby Weaver
2. Auflage 2019
Für Christopher – in unendlicher Dankbarkeit
Titelei
Widmung
Teil I Des Rätsels Lösung …
1 Zu diesem Buch
1.1 Wie Sie das Buch am besten nutzen
1.2 Ein kurzer Vorab-Check
1.2.1 Baustein Verdauung
1.2.2 Baustein Kalorien
1.2.3 Baustein Stress
1.2.4 Baustein Geschlechtshormone
1.2.5 Baustein Leber
1.2.6 Baustein Darmflora
1.2.7 Baustein Schilddrüse
1.2.8 Baustein Insulin
1.2.9 Baustein Nervensystem
1.2.10 Baustein Gefühlswelt
1.3 Das Stoffwechsel-Geheimnis als Torte
2 Es war einmal …
2.1 Früher folgte alles dem Rhythmus der Natur
2.2 Und heute?
2.3 Alles verändert sich, nur die Zellen nicht
2.4 Back to Nature
Teil II Das Stoffwechsel-Geheimnis lüften
3 Die Verdauung: Basis unserer Gesundheit
3.1 Das Verdauungssystem
3.2 Gut gekaut … Sie wissen schon
3.3 Auf die Portionsgröße achten
3.3.1 Ein bisschen weniger bewirkt oft schon viel mehr
3.4 Die Aufgabe der Magensäure
3.4.1 Der pH-Wert im Magen
3.4.2 Die Magensäureproduktion anregen
3.4.3 Was bewirkt das Trinken von Wasser bei einer Mahlzeit?
3.5 Der pH-Gradient im Verdauungssystem
3.6 Die Resorption
3.7 Wenn es im Bauch zwickt …
3.7.1 Was hilft?
3.8 Darmbakterien
3.8.1 Der Prozess der Gärung
3.8.2 Das Problem »Blähbauch«
3.9 Der Zusammenhang zwischen Stress und Verdauung
3.10 Darmentleerung – ein heikles, aber wichtiges Thema
3.10.1 Was sind die Ursachen?
3.10.2 Was kann man tun?
3.10.3 Folgen einer unvollständigen Darmentleerung
3.10.4 Colon-Hydrotherapie
3.11 Opioide und durchlässige Darmwände
3.11.1 Löcher im Darm?
3.11.2 Was sind Opioide?
3.11.3 Was haben Opioide mit dem Essen zu tun?
3.12 Verdauung aus der Sicht der TCM
3.13 Zusammenfassung und Tipps für die Verdauung
Teil III Baustein Nr. 1: Kalorien
4 Wenn weniger essen so einfach wäre
4.1 Sie wissen, dass Sie weniger essen sollten …
4.1.1 Das »Aus-Schwarz-Weiß-mach-Grau-Prinzip«
4.1.2 Sich kleine Ausrutscher verzeihen
4.1.3 Gesundheit – unser höchstes Gut
4.1.4 Hören Sie auf Ihren Körper!
4.1.5 Essen Sie das, was Ihnen guttut
4.2 Wenn man nicht aufhören kann …
4.2.1 Wenn Sie essen, dann bitte mit Genuss und Dankbarkeit
4.3 Der Drang nach Essen
4.3.1 Die körperliche Ebene
4.3.2 Die seelische Ebene
4.4 Sind nur die Kalorien schuld?
4.5 Tipps für den Baustein Kalorien
Teil IV Baustein Nr. 2: Stresshormone
5 Von Adrenalin, Cortisol und Nebennieren
5.1 Adrenalin und der große Zuckerrausch
5.1.1 Kampf oder Flucht – das ist hier die Frage
5.1.2 Das Problem von heute: psychischer Stress
5.2 Wie Kaffee dick machen kann
5.2.1 Die Geschichte einer »Kaffeetante«
5.2.2 Wie wirkt Koffein bei Ihnen?
5.3 Brauchen Sie den Kick oder wünschen Sie sich Ruhe?
5.4 Cortisol – Freund oder Feind?
5.4.1 Cortisol tut der Gesundheit Gutes!
5.4.2 Wenn Cortisol zum Problem wird
5.5 Wie Cortisol auf den Stoffwechsel wirkt
5.6 Das Cortisolproblem verstehen
5.7 Stummer Stress
5.8 Sorgen machen dick
5.9 Nebennieren-Erschöpfung
5.9.1 Die Folgen von Dauerstress
5.10 Die Serotonin-Melatonin-Schaukel
5.10.1 Die Wirkungen des »Glückshormons«
5.10.2 Der Zusammenhang zwischen Serotonin und Melatonin
5.11 Wie Sie Ihre Nebennieren unterstützen können
5.12 Wie das Nervensystem die Gesundheit beeinflusst
5.13 Warum die Atmung so wichtig ist
5.13.1 Bewusst, langsam und tief atmen
5.14 Lachen Sie!
5.15 Tipps für den Baustein Stress
Teil V Baustein Nr. 3: Geschlechtshormone
6 Typisch Frau?
6.1 Macht Östrogen dick?
6.2 Alles bloß Wasser?!
6.3 Welche Rolle spielt Progesteron?
6.4 Die Beziehung zwischen Sexual- und Stresshormonen
6.4.1 Dauerstress bringt den Hormonhaushalt durcheinander
6.4.2 Die Aufs und Abs des Progesterons
6.4.3 Stress nach der Geburt hemmt Progesteronproduktion
6.5 Was geschieht, wenn Östrogen überwiegt?
6.5.1 Progesteron zu schwach, Östrogen zu stark?
6.5.2 Ein Problem namens Östrogen
6.5.3 Ursachen für Östrogenüberschuss
6.6 Gynäkologische Krankheitsbilder
6.6.1 Endometriose
6.6.2 Polyzystisches Ovar-Syndrom
6.7 Gynäkologische Krankheitsbilder und Weiblichkeit
6.7.1 Leben Sie Ihre Weiblichkeit!
6.8 Pubertät
6.8.1 Die Wirkungsweise der Antibabypille
6.8.2 Die Pille beeinflusst die natürlichen Prozesse im Körper
6.8.3 Die Pille bei pubertätsbedingten psychischen Problemen
6.8.4 Natürliche Methoden bevorzugen
6.9 Menopause
6.10 Tipps für den Baustein Geschlechtshormone
Teil VI Baustein Nr. 4: Die Leber
7 Das Zentrum des Stoffwechsels
7.1 Die Entgiftung
7.1.1 Der Entgiftungsprozess im Detail
7.1.2 Nährstoffe für die Entgiftung
7.2 Belastungen für die Leber
7.2.1 Pflanzenschutzmittel
7.2.2 Hautcreme zum Essen? Das wäre schön!
7.2.3 Körpereigene Stoffe müssen auch umgewandelt werden
7.3 Cholesterin
7.3.1 Wenn sich Cholesterin anhäuft
7.3.2 Die richtige Ernährung
7.3.3 Cholesterin-Ausscheidung
7.3.4 Cholesterin-Recycling
7.4 Schutz durch Antioxidanzien
7.4.1 Wo kommen Antioxidanzien vor?
7.4.2 Wie freie Radikale Schaden anrichten
7.4.3 Was kann man tun?
7.5 Zeichen, dass die Leber Hilfe braucht
7.6 Tipps für den Baustein Leber
Teil VII Baustein Nr. 5: Die Darmflora
8 Gute Bakterien, schlechte Bakterien
8.1 Der Zusammenhang zwischen Darmbakterien und Kalorien
8.1.1 Nehmen Sie den schlechten Bakterien ihr Lieblingsessen weg!
8.1.2 Die Geschichte einer Frau, von Zucker und Gemüse
8.2 Blähbauch und Reizdarmsyndrom
8.2.1 Ursachen für Blähungen
8.3 Streptococcus: ein ganz böser Bube
8.4 Seine Darmbewohner näher kennenlernen
8.5 Tipps für den Baustein Darmflora
Teil VIII Baustein Nr. 6: Die Schilddrüse
9 Klein, aber oho!
9.1 Die Produktion der Schilddrüsenhormone
9.2 Wie kommt es zu Funktionsstörungen?
9.3 Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose)
9.3.1 Infektionen und mangelhafte Entgiftungsleistung der Leber
9.3.2 Mineralstoffmangel
9.3.3 Östrogendominanz
9.3.4 Erhöhte Cortisolwerte aufgrund von Stress
9.4 Hinweise zur Therapie
9.5 Sind Schilddrüsenantikörper das Problem?
9.6 Von Labortests und Normbereichen
9.6.1 Was tun mit den Laborergebnissen?
9.7 Was steckt noch hinter Schilddrüsenproblemen?
9.8 Tipps für den Baustein Schilddrüse
Teil IX Baustein Nr. 7: Insulin
10 Kleines Hormon – große Stoffwechselwirkung
10.1 Wie Kohlenhydrate dick machen – oder auch nicht
10.1.1 Insulin und Blutzuckerspiegel
10.1.2 Auf die Muskeln kommt es an
10.2 Lebensmittel und Insulin
10.2.1 Den Insulinspiegel checken lassen
10.3 Wenn Blutzucker und Insulin Achterbahn fahren
10.3.1 So geht es weiter …
10.4 Ein Karussell aus Gedanken und Hormonen
10.4.1 Verzicht am Nachmittag: eine mögliche Lösung?
10.4.2 Ein wahrer Teufelskreis
10.5 Das »Immer-in-Eile-Syndrom«
10.6 Insulin, Appetit und Körperfett – der Zusammenhang
10.6.1 Wenn die natürlichen Mechanismen des Körpers nicht funktionieren
10.6.2 Und noch ein Hormon kommt ins Spiel – das Leptin
10.7 Warum Sport wichtig ist
10.8 Fruktose, die Leber und ihre Beziehung zum Insulin
10.8.1 Der Fruktose-Stoffwechsel
10.8.2 Ein Übermaß an Fruktose belastet die Leber
10.8.3 Zu viel Insulin – zu viel Chaos im Körper!
10.8.4 Von Ballaststoffen, Obstmengen und Ernährungsweisen
10.9 Glykämischer Index und glykämische Last
10.9.1 Karotten oder Softdrinks – was ist wohl besser?
10.10 Tipps für den Baustein Insulin
Teil X Baustein Nr. 8: Das Nervensystem
11 Angespannt oder entspannt?
11.1 Das vegetative Nervensystem
11.1.1 Der Sympathikus
11.1.2 Der Parasympathikus
11.1.3 Aus dem Gleichgewicht geraten?
11.1.4 Den Sympathikus entlasten
11.2 Nervensystem und Körperfett
11.2.1 Wie Stress auf das Nervensystem wirkt
11.3 Das ewige Verlangen nach Zucker
11.3.1 Dem Körper geht’s nur ums Überleben
11.3.2 Was hat Kaffee mit Angst zu tun?
11.4 Vom Zucker entwöhnen, auf Fettverbrennung umschalten
11.5 Tipps für den Baustein Nervensystem
Teil XI Baustein Nr. 9: Gefühle
12 Die Macht der Emotionen …
12.1 Wissen und Umsetzen sind zweierlei
12.1.1 Warum handeln wir nicht so, wie wir sollen und wollen?
12.2 Essen ist …
12.2.1 Die Geschichte von einer Frau und ihrem Freund, dem Essen
12.3 Regeln und Bedeutungszusammenhänge verstehen
12.3.1 Spezielle Bedeutungszusammenhänge und Regeln
12.4 Auslöser, Gedankenchaos und Fressattacken
12.4.1 Die Perspektive zu verändern, verändert vieles!
12.5 Seelischer Schmerz kann nützlich sein
12.5.1 Von schmerzhaften Erinnerungen und Perspektivwechsel
12.5.2 Absicht und Wirkung
12.5.3 Auf die Deutung kommt es an
12.5.4 Bedeutungszusammenhänge überdenken
12.6 Wie lauten Ihre Regeln?
12.6.1 Weniger Zurückweisung, mehr Liebe
12.7 Den Teufelskreis durchbrechen
12.8 Schreiben Sie Ihre Regeln neu
12.8.1 Positive Gefühle
12.8.2 Negative Gefühle
12.9 NSA und SRI – alternative Wege zu mehr Wohlbefinden
12.10 Die Em-Matrix
12.10.1 Jedes Gefühl ist nützlich
12.10.2 Das Unterbewusstsein zu Wort kommen lassen
12.11 Abschließende Zusammenfassung
12.11.1 Sich klarmachen, warum man etwas tut
12.11.2 Gewohnheiten beobachten und ablegen
12.11.3 Zum guten Schluss …
13 Service
13.1 Literatur
13.1.1 Verdauung
13.1.2 Geschlechtshormone
13.1.3 Darmbakterien
13.1.4 Schilddrüse
13.1.5 Insulin
13.1.6 Gefühle
13.1.7 Literaturtipp
13.2 Dank
13.3 Die Tortengrafik
Autorenvorstellung
Sachverzeichnis
Impressum
1 Zu diesem Buch
2 Es war einmal …
Vorweg ein Sprichwort zum Nachdenken: »Wenn das, was Sie suchen, dort zu finden wäre, wo Sie bereits gesucht haben, müssten Sie es eigentlich schon gefunden haben.«
In »Stoffwechsel-Geheimnis« geht es darum, wie man an sein Körperfett herankommt und es zum Schmelzen bringt. Was muss in unserem Körper geschehen, damit er sich genau darauf einstellt? Das eigentliche Ziel dieses Buches ist es jedoch, Sie dazu zu bringen, nicht mehr ständig gegen Ihren Körper zu kämpfen. Denn diese Kämpfe verhindern allzu oft, dass Sie der Welt und sich selbst positiv begegnen. Sie denken, das klingt übertrieben? Lassen Sie mich erklären, wie ich das meine.
Viele Menschen sind – bewusst oder unbewusst – frustriert, wenn sie an ihren Körper oder ihr Aussehen denken. Diese Frustration kann ihr ganzes Denken beherrschen und ihre Stimmung beeinflussen. Das wiederum hat Auswirkungen auf ihr Selbstbewusstsein und ihre Beziehungen zu anderen Menschen. Es gibt Tage, da fühlen sie sich gut, vielleicht sogar pudelwohl und positiv, und am nächsten Tag (oder einfach ein paar Stunden später) geht es ihnen furchtbar, ohne dass es dafür einen echten Grund gibt. Sie fühlen sich tonnenschwer oder aufgedunsen, schlapp oder gebläht, oder ganz einfach »bäh«. Was glauben Sie? Wie wird jemand, der sich so fühlt, sich selbst und andere Menschen behandeln: freundlich oder unfreundlich? Meistens ist Letzteres der Fall. Und oft verdienen diejenigen, die ihre schlechte Laune aushalten müssen, eine solche Behandlung nicht. In vielen Fällen kennen die außenstehenden Personen auch die Gründe für das unangemessene Verhalten nicht und beziehen es dann auf sich selbst, sie denken beispielsweise: Sie liebt mich nicht (mehr). Solche unbeabsichtigten Botschaften und die Tatsache, dass sie die Traurigkeit oder die Ungeduld des anderen aushalten müssen, hat wiederum Auswirkungen darauf, wie sie selbst sich fühlen und wie sie mit anderen umgehen. Auf diese Weise entsteht ein wahrer Teufelskreis.
Und was denken Sie: Wird jemand, der sich so mies fühlt, bei der Essenswahl gute oder schlechte Entscheidungen treffen? Vermutlich eher Letzteres. Und so kommt es, dass sich das eh vorhandene negative Selbstbild noch weiter verstärkt. Aber über diesen Effekt denken wir normalerweise nicht nach, wenn wir uns in einer solchen Wahlsituation befinden. Dies führt dazu, dass wir uns – wegen unseres Körpers und unseres Verhaltens – immer schlechter fühlen und immer trauriger werden. Irgendwann denken wir dann vielleicht, wir könnten uns nicht mehr ändern.
Die Frustration über den eigenen Körper hat noch auf eine andere Art und Weise enorme Auswirkungen auf einen Menschen: Es kann sich nämlich eine tiefe Traurigkeit entwickeln, insbesondere wenn schon mehrfach große Anstrengungen unternommen wurden, sich gesund zu ernähren und regelmäßig Sport zu treiben, und dies nichts oder nur wenig gebracht hat. Diese Erfolglosigkeit kann dazu führen, dass die Person sich – wieder bewusst oder unbewusst – nur noch damit beschäftigt und dadurch völlig übersieht, dass man von seinem Körper auch etwas lernen kann. Die Lektionen, die er bereithält, können sowohl dem Betroffenen wie auch den Menschen in seinem Umfeld helfen. Ich habe erkannt, dass es fast nie um den Körper geht, genauso wie es fast nie um die Nahrung geht. Beides dient nur dazu, Sie wachzurütteln. Es geht um einen viel größeren Zusammenhang. Sobald Sie zu ahnen beginnen, was genau das ist, und erst recht, wenn Sie es ganz verstanden und verinnerlicht haben, wird sich Ihre Einstellung zu Ihrem Aussehen, Ihrem Körper, zum Essen, zur Gesundheit und zu den Menschen in Ihrem Umfeld grundlegend verändern.
Stellen Sie sich vor, Sie wachen morgens auf und denken nicht als Erstes daran, was Sie an dem Tag essen oder nicht essen, wie viel Sport Sie wohl treiben können oder auch nicht. Stellen Sie sich vor, Sie machen sich keinen konkreten Plan, heute nur dies oder jenes zu essen. Denn genau das führt oft dazu, dass man am Nachmittag alles in sich hineinstopft, was einem in die Finger kommt, und man sich dann ausschimpft, man sei zu willensschwach und zu nichts zu gebrauchen. Stellen Sie sich vor, dass Sie solche Situationen nie wieder erleben werden.
Wenn Sie die biochemischen Mechanismen des Organismus sowie die emotionalen Triebkräfte in Ihrem Leben erforschen, werden Sie allmählich verstehen, was Ihren Körper bislang dicker oder dünner hat werden lassen. Dank des Verständnisses der Zusammenhänge und mit den praktischen Hilfen, die ich Ihnen anbieten kann, werden Sie Ihr persönliches Rezept finden und damit mehr lösen als nur Ihr persönliches Stoffwechsel-Geheimnis. Das Essen wird Sie nicht mehr beherrschen, und Ihr Gewicht wird sich dahin bewegen, wo es hingehört. Sie werden sich nicht länger nach den Zahlen auf der Waage beurteilen. Sie haben sogar gute Chancen, dass Sie ganz aufhören werden, sich zu wiegen. Denn Sie werden das Gefühl haben, dass es Ihnen noch nie so gut gegangen ist und Sie noch nie so gut ausgesehen haben wie jetzt. Dann werden Sie ganz tief in Ihrem Inneren davon überzeugt sein, dass Sie keine Waage brauchen, um zu wissen, wie schön Sie sind.
Nicht allein das Essen ist das Problem! Das Geheimnis eines gut funktionierenden Stoffwechsels, Ihrer körpereigenen »Verbrennungsmaschine«, besteht aus mehreren Bausteinen. Nach einer kurzen Einleitung gehe ich zunächst auf die Grundlagen von Verdauung und Stoffwechsel und dann – in jeweils einem eigenen Kapitel – auf die neun magischen Bausteine, die der Garant für einen aktiven Stoffwechsel sind, ein. Damit Sie den größten Nutzen aus diesem Buch ziehen, möchte ich Ihnen nun noch ein paar Tipps an die Hand geben, wie Sie damit arbeiten können.
Lesen Sie unbedingt das ganze Buch. Springen Sie nicht direkt ans Ende der Kapitel zu den Tipps, sonst verstehen Sie nicht, warum ich bestimmte Maßnahmen empfehle. Sie sollten wirklich jedes Kapitel von Anfang bis Ende lesen, denn Hinweise und Ratschläge sind im gesamten Text zu finden, und wenn Sie nur einzelne Passagen lesen, entgeht Ihnen sicher einiges. Auch die Reihenfolge der Kapitel hat einen tieferen Sinn.
Die Informationen bauen aufeinander auf, wobei wir mit den physiologischen Grundlagen beginnen und uns bis zu den psychologischen Ursachen, die für Übergewicht eine Rolle spielen können, vorarbeiten. Während dieser »Reise« erfahren Sie auch, wie die einzelnen Aspekte miteinander verknüpft sind. In unserer Biochemie hängt alles zusammen. Um den maximalen Nutzen aus dem »Gefühle«-Kapitel zu ziehen, ist es außerdem sinnvoll, die Geschichten zu kennen, auf denen dieses Kapitel aufbaut und die an verschiedenen Stellen des Buches erzählt werden. Also lesen Sie es bitte wirklich von der ersten bis zur letzten Seite und verinnerlichen Sie es.
Steigen Sie nicht sofort beim Kapitel »Gefühle« ein, selbst wenn Sie glauben, das sei der einzige Aspekt, den Sie noch nicht verstanden haben. Ich habe dieses Buch so geschrieben, dass sich die Informationen und Erfahrungsberichte vor Ihnen entfalten, während Sie sich Seite für Seite bis zum Ende durcharbeiten. Wenn Sie das Buch komplett gelesen haben, können Sie gerne zu jeder beliebigen Stelle zurückkehren, die Sie besonders angesprochen hat.
Sie werden feststellen, dass ich oft in der Wir-Form spreche. Das liegt daran, dass ich meine Klienten und mich immer als Team betrachte. Auch wenn ich nicht neben Ihnen sitze, während Sie das Buch lesen, möchte ich doch gerne, dass Sie das Gefühl haben, dass ich Sie verstehe. Die Lebensgeschichten der Menschen unterscheiden sich in den Details zwar beträchtlich, aber die Verhaltens- und Reaktionsweisen sind oft sehr ähnlich.
Einige Abschnitte in diesem Buch scheinen mehr auf eine weibliche Leserschaft abzuzielen, doch die Botschaften von »Stoffwechsel-Geheimnis« gelten genauso für Männer. In den erwähnten Abschnitten erhalten Männer schlicht die Gelegenheit, die Frauen in ihrem Leben besser zu verstehen. Dies gilt vor allem für das Kapitel über die Geschlechtshormone.
Bevor Sie nun richtig loslegen, können Sie sich mithilfe der nachfolgenden Checklisten zu den neun Bausteinen einen Überblick verschaffen. Wir können uns diese Bausteine wie kleine Puzzleteile vorstellen, die zusammengefügt das »große Ganze«, Ihr Stoffwechsel-Geheimnis, lösen. Zu jedem dieser Bausteine sind häufige Anzeichen und Symptome aufgeführt. Überprüfen Sie einfach, welche Punkte auf Sie zutreffen, und Sie erkennen sofort, ob Sie sich um dieses Thema besonders kümmern sollten. Die Checklisten stellen dabei aber lediglich eine Ergänzung zu den sehr ausführlichen Informationen innerhalb der einzelnen Kapitel dar.
Bitte beachten Sie: Es müssen keineswegs alle der bei einem Baustein aufgeführten Anzeichen auftreten, um für die Gesundheit einer Person eine Rolle zu spielen. Die einzelnen Kapitel dieses Buches sollen Ihnen dabei helfen herauszufinden, ob ein bestimmter Baustein zu Ihrem Gesamtgesundheitsbild beiträgt. Wenn ein Kapitel Sie besonders anspricht, sollten Sie diesem Bereich wahrscheinlich mehr Aufmerksamkeit schenken. Ist das nicht der Fall, dann nehmen Sie seinen Inhalt einfach als allgemeine Information zur Kenntnis.
Umgekehrt sind die für den jeweiligen Baustein aufgeführten Anzeichen und Symptome nicht nur auf dieses spezielle Themengebiet beschränkt. Einige Punkte werden auch bei anderen Erkrankungen oder Gesundheitsproblemen beobachtet, das heißt, anderweitige, schwerwiegende Ursachen müssen gegebenenfalls von einem Arzt ausgeschlossen werden.
Reflux, Sodbrennen, häufiger Mundgeruch oder schlechter Geschmack
häufige Verdauungsprobleme, d. h. Durchfälle oder Verstopfung (auch im Wechsel)
aufgeblähter Bauch, Spannungsgefühl, Bauchschmerzen
exzessive und übelriechende Winde
ungewöhnlicher Stuhl (hell oder pechschwarz, locker oder ungeformt, mit sichtbaren Nahrungsresten)
unregelmäßiger Stuhlgang
deutlich hörbare Bauchgeräusche (Gluckern)
häufiges Aufstoßen
unerklärliche Müdigkeit (wenn andere Ursachen ausgeschlossen sind)
Sie fühlen sich nach dem Essen schlecht.
Sie vertragen immer weniger Nahrungsmittel.
Sie fühlen sich ständig gestresst.
Sie fühlen sich nach dem Stuhlgang nicht »vollständig entleert«.
seltenes Hungergefühl, sehr schnell einsetzendes Sättigungsgefühl
häufige oder regelmäßige Einnahme von Medikamenten, v. a. Antibiotika
Sie fühlen sich häufig niedergeschlagen.
Bei Ihnen wurde eine Depression diagnostiziert.
Probleme mit der Haut (Akne, unreine oder entzündete Haut)
Sie wissen sehr wohl, dass Sie weniger essen sollten, aber es gelingt Ihnen nicht.
Sie haben schon zahlreiche Diäten ausprobiert.
Entweder Sie machen gerade eine Diät oder bewusst keine; etwas dazwischen gibt es für Sie nicht, bei Essen und Sport handeln Sie nach der Devise »Alles oder nichts«.
Sie zählen Kalorien und wissen tief in Ihrem Inneren, dass Kalorien oder Körpergewicht bei Ihnen zu einer Art Besessenheit geworden sind.
Sie fangen manchmal an zu essen und haben das Gefühl, nicht mehr aufhören zu können.
Bitte beachten: Sie sollten vermutlich auch die Strategien, über die wir im Gefühle-Kapitel sprechen, sehr genau anschauen und für sich umsetzen!
Sie fühlen sich ständig gestresst und unter Strom.
Sie haben während einer Stressphase zugenommen oder zunächst ab- und dann umso mehr zugenommen.
Sie haben vor allem an der Taille, an den Oberarmen und am Po Fett angesetzt.
Sie haben Heißhunger auf Süßes.
Sie lechzen nach Kaffee, Energydrinks und allem, was Koffein enthält.
Sie sind ängstlich oder erschrecken leicht.
Sie schlafen schlecht oder wachen nachts auf.
Sie fühlen sich morgens nicht frisch und ausgeruht.
Es geht Ihnen besser, wenn Sie bis 8 oder 9 Uhr schlafen können und nicht zwischen 5 und 7 Uhr aufstehen müssen.
Sie sind zwar müde, aber trotzdem aufgedreht.
Sie haben Wassereinlagerungen oder ein aufgedunsenes Gesicht.
Ihre Atmung ist flach und schnell oder Sie haben Atembeschwerden.
Sie haben Probleme zu entspannen.
Sie haben Schmerzen im Körper und fühlen sich schwerfällig, obwohl Sie keine Erkrankung haben, zu der dies passt.
Ihr Blutdruck ist erhöht oder zu niedrig.
Ihnen wird leicht schwindlig, vor allem wenn Sie schnell aufstehen.
Sie sind ohne erkennbaren Grund oft niedergeschlagen.
Sie lachen nicht mehr so oft wie früher.
Es fällt Ihnen schwer, »Nein« zu sagen.
unregelmäßiger Menstruationszyklus
sehr schmerzhafte Periode (z. B. ziehendes oder stechendes Gefühl), klumpiges Menstruationsblut
Vor der Menstruation treten ein oder mehrere Beschwerden auf, wie z. B. spannende, berührungsempfindliche Brüste, Wassereinlagerungen, Müdigkeit, Kopfschmerzen/Migräne, Heißhunger/Süßhunger, Ängstlichkeit, Schwindel, Atembeschwerden, Schlafprobleme, veränderter Stuhlgang u. v. m.
Sie leiden jeden Monat unter Stimmungsschwankungen, die sich in enormer Reizbarkeit oder abgrundtiefer Traurigkeit äußern können, manchmal innerhalb einer Stunde und ohne ersichtlichen Grund.
Sie leiden unter dem prämenstruellen Syndrom (PMS).
schlechte Haut, verstopfte Poren, Akne (vor der Menstruation oder dauerhaft), im Gesicht oder auf Brust und Rücken.
Sie sind in den Wechseljahren und fühlen sich absolut energielos.
Bei Ihnen wurde ein Polyzystisches Ovar-Syndrom (PCOS), eine Endometriose oder ein Fibrom diagnostiziert.
»unerklärliche« Gewichtszunahme, vor allem am Bauch und an den Hüften
kalte Hände und Füße (vor der Menstruation oder dauerhaft)
Sie haben Probleme, schwanger zu werden.
»Leberrolle«: Speckrolle unterhalb des BH-Abschlusses bei Frauen, bei Männern unterhalb der Brustmuskeln
schmerzempfindlicher Punkt am Oberbauch
Jähzorn, Reizbarkeit, Wutanfälle
ungeduldiges, grobes Verhalten
prämenstruelles Syndrom (PMS)
Cellulitis
verstärktes Schwitzen, v. a. nachts
»Fliegende Mücken« (Mouches volantes) treiben durch das Gesichtsfeld
Aufwachen gegen 2 Uhr morgens
schlechter Schlaf nach abendlichem Alkoholkonsum
kein Appetit beim Frühstück
Verlangen nach Kaffee am Morgen
erhöhte Cholesterinwerte
häufige Blähungen
täglicher Alkoholkonsum
tägliche Koffeinaufnahme
Sie haben Antibiotika und keine Probiotika eingenommen.
Sie essen wie ein Spatz und nehmen zu, während andere essen wie ein Scheunendrescher und schlank bleiben.
Sie haben viele der Symptome aus dem Baustein Verdauung wiedererkannt, insbesondere Blähungen, die gespannte Bauchdecke und die häufigen oder übelriechenden Winde, häufigen Mundgeruch, Bauchschmerzen und Darmgeräusche.
Sie hatten eine Lebensmittelvergiftung.
Sie haben sich während einer Reise eine Magen-Darm-Infektion zugezogen, und seitdem geht es Ihnen nicht gut.
Ihre Stimmung schwankt aus unerfindlichen Gründen.
Sie leiden am Reizdarmsyndrom.
Sie haben den Eindruck, dass Sie mehr und mehr Nahrungsmittel nicht vertragen.
Sie hatten als Kind häufig Streptokokken-Infektionen.
Sie haben irische Vorfahren und essen glutenhaltige Getreide.
Sie oder Mitglieder Ihrer Familie leiden an einer Autoimmunerkrankung.
Bitte beachten: Die Symptome einer Schilddrüsenüberfunktion sind das genaue Gegenteil der Symptome einer Schilddrüsenunterfunktion. Manche Menschen erleiden in ihrem Leben beides. Da die Schilddrüsenunterfunktion bei Übergewicht eine bedeutendere Rolle spielt, konzentrieren wir uns hier stärker darauf.
Bei Schilddrüsenunterfunktion:
»unerklärliche« Gewichtszunahme
ausgeprägtes Kältegefühl
häufige Verstopfung
trockene Haut und brüchiges Haar, Haarausfall
Sie sind müde, fühlen sich schwer, aufgedunsen und träge.
Auf Reize – physischer oder psychischer Art – reagieren Sie nur langsam.
Sie lechzen nach Salz oder Kaffee.
Ihre Stimme hat sich verändert, Sie sind häufig heiser.
Sie neigen zu depressiven Verstimmungen, sind vergesslich und leicht durcheinanderzubringen.
Sie haben Probleme, schwanger zu werden.
Sie haben Menstruationsprobleme.
häufige Kopfschmerzen
Ihre Gallenblase wurde entfernt.
Andere Familienmitglieder leiden an Schilddrüsenerkrankungen oder Autoimmunerkrankungen.
Bei Ihnen wurde eine Erschöpfung der Nebennieren oder eine andere Erkrankung des Hormonsystems oder eine Autoimmunerkrankung festgestellt.
Wenn Sie über die Symptome lesen, fühlen Sie sich angesprochen, obwohl Ihre Blutwerte immer (noch) im Normbereich liegen.
Bei Schilddrüsenüberfunktion:
»unerklärlicher« Gewichtsverlust
Ihnen ist schnell zu warm.
häufige Durchfälle
Sie regen sich leicht auf und sind leicht ängstlich.
Ihre Augen treten leicht aus den Höhlen hervor.
In Ihrer Familie gibt es Schilddrüsenerkrankungen oder Autoimmunerkrankungen.
Bei Ihnen wurde eine Erschöpfung der Nebennieren oder eine andere Erkrankung des Hormonsystems oder eine Autoimmunerkrankung festgestellt.
Sie haben Heißhunger auf zucker- und/oder stärkehaltige Speisen, Sie lieben kohlenhydratreiche Lebensmittel.
Sie haben das Gefühl, sich in einer Energie-Achterbahn zu befinden; wenn Sie sich schlecht fühlen, greifen Sie zu Kohlenhydraten (oder Kaffee).
Sie essen überwiegend Fertigprodukte.
Sie leiden an Diabetes Typ 2.
Bei Ihnen wurde eine Insulinresistenz festgestellt.
Sie haben nur wenig Muskelmasse.
Sie konzentrieren sich beim Abnehmen mehr auf Sport als auf eine Änderung der Ernährungsweise.
Sie stehen ständig unter Strom.
Wenn Sie es längere Zeit ohne kohlenhydrathaltige Nahrung aushalten müssen, haben Sie das Gefühl, dass man Ihnen »den Saft abdreht«.
Sie haben das Gefühl, dass Ihr Leben nur aus »muss, muss, muss, und zwar schnell« besteht.
Morgens bringen Sie sich mit Koffein in Schwung und abends fahren Sie sich mit Alkohol wieder herunter.
Bei Ihnen wurde eine Fettleber diagnostiziert.
Ihr Cholesterin oder Ihre Triglyceride im Blut sind erhöht.
Sie fühlen sich ständig gestresst und unter Strom.
Sie können noch so sehr auf eine gesunde, ausgewogene Ernährung achten oder noch so viel Sport treiben, Sie nehmen dabei so gut wie nicht ab.
Sie haben Heißhunger auf süße, zuckerreiche Lebensmittel.
Sie lieben Kaffee, Energydrinks und alles, was Koffein enthält, obwohl Sie davon manchmal Herzklopfen bekommen.
Sie sind ängstlich oder erschrecken leicht.
Sie schlafen meist schlecht.
Sie fühlen sich morgens nicht wirklich frisch und ausgeruht.
Sie sind müde, aber trotzdem aufgedreht.
Ihre Atmung ist eher flach und schnell oder Sie leiden unter Atembeschwerden.
Es fällt Ihnen schwer, »Nein« zu sagen.
Sie lachen nicht mehr so oft wie früher.
Sie haben das Gefühl, alles sei dringend.
Sie sind ein Mensch (will heißen: eigentlich sollten wir uns alle einmal um diesen Lebensbereich kümmern).
Ihre Gefühle haben großen Einfluss auf Ihr Essverhalten.
Sie wissen gut Bescheid über gesunde Ernährung und gesundheitsförderliche Dinge, aber Sie haben oft Probleme, dieses Wissen in konkretes Handeln umzusetzen.
Das Konzept zu diesem Buch entwickelte sich aus einer ungeordneten Gedankensammlung auf meiner Homepage mit der Zeit immer weiter, bis hin zu einer Tortengrafik. Diese lege ich meinen Klienten vor und bitte sie, sie auszufüllen, um so die Bereiche zu ermitteln, in denen sie Unterstützung brauchen.
Wenn ich heute mein Konzept erkläre, gebrauche ich meist das Bild von Bausteinen, die sich zu einem Gesamtbild zusammenfügen, weil es sehr anschaulich zeigt, dass oft mehrere Dinge zusammenkommen müssen, damit jemand sein Wunschziel – Gewichtsabnahme oder bessere Gesundheit – erreicht.
Den größten Nutzen ziehen Sie dann aus diesem Buch, wenn Sie nach dem Durchlesen zunächst die Tortengrafik bearbeiten (eine Vorlage finden Sie am Ende des Buches im Abschnitt ▶ »Die Tortengrafik«). Ich möchte, dass Sie sich am Ende jedes Kapitels bewerten, und zwar nicht im Sinne von »gut« oder »schlecht«, sondern mit Punkten auf einer Skala von eins bis zehn. Zehn Punkte bedeuten, dass Sie sich um diesen Bereich nicht zu kümmern brauchen, weil das bei Ihnen alles bereits klar und geregelt ist bzw. gut läuft. Ein Punkt dagegen heißt, dass Sie hier dringend etwas tun müssen oder unbedingt Unterstützung brauchen. Für die Bewertung können Sie zusätzlich die weiter vorne aufgeführten Checklisten zu Hilfe nehmen. Wenn Sie für alle Bausteine Ihre Punktewertung abgegeben haben, nehmen Sie die Tortengrafik zur Hand. Nun malen Sie die »Tortenstücke« entsprechend ihrer Punktzahl farbig aus. Bei der Wertung »1« wird nur ein wenig von der Spitze zur Kreismitte hin ausgemalt, bei einer »8« oder »9« fast bis zum äußeren Rand. Je mehr Weiß zu sehen ist, desto mehr sollten Sie sich auf diesen Aspekt konzentrieren. Stellen Sie sich nun vor, die Grafik wäre ein Rad in Form der farbigen Flächen, das heißt mit den weißen Stellen als »Dellen« … Würde sich Ihr Rad reibungslos drehen oder würde es an der einen oder anderen Stelle »hängenbleiben«?
Sobald Sie die Bereiche ermittelt haben, um die Sie sich kümmern müssen, können Sie sich auf die Informationen und die Tipps konzentrieren, die für Ihre Gesundheit am wichtigsten sind. Wenn Sie die Strategien aus den für Sie relevanten Kapiteln vier Wochen lang ganz oder teilweise umgesetzt haben, bewerten Sie sich erneut und malen Sie die Bereiche entsprechend der neuen Punktzahl mit einer anderen Farbe aus. Sie müssen nicht unbedingt in allen Bereichen eine Zehn anstreben. Identifizieren Sie ein paar Meilensteine auf Ihrem Weg zur Fettverbrennung und versuchen Sie nur, mehr farbige Flächen in der Grafik zu erhalten. Bringen Sie Ihre Biochemie und somit Ihre Punktzahl so weit, dass sich Ihr Gewichtsverlustrad wieder zu drehen beginnt und Sie den Gesundheitszustand erlangen, den Sie sich wünschen.
Bevor wir tiefer ins Thema einsteigen, möchte ich mit Ihnen ein bisschen über die Vergangenheit des Menschen nachdenken, sozusagen eine kleine Zeitreise machen. Sich mal kurz darüber Gedanken zu machen, lohnt sich allemal. Zum einen, damit Sie das Wunderwerk, das wir unseren Körper nennen, schätzen lernen, und zum anderen, damit Sie besser verstehen, weshalb es gerade bei unserer Gesundheit in den letzten 30 Jahren so viele Veränderungen gegeben hat.
Ich spreche hier nicht von der Entwicklung des Menschen im Sinne von biblischer Schöpfungsgeschichte im Gegensatz zu Darwins Evolutionstheorie. Mir geht es vielmehr darum, kurz die großen Veränderungen zu erklären, die sich während der Evolution im menschlichen Körper ereignet haben.
Seit 150 000 bis 200 000 Jahren gibt es Menschen auf der Erde. Wir haben uns mit der Zeit allmählich immer weiterentwickelt. Als Nomaden haben wir von dem gelebt, was wir in der Landschaft fanden, durch die wir zogen. Wir waren Jäger und Sammler, und unser Speiseplan hing von den Jahreszeiten, vom Klima und vom Wetter ab. Wir aßen alles frisch, genau so wie es uns die Natur bot. Unsere Nahrung bestand vor allem aus grünen Blättern, Kräutern und Samen. Gehaltvolleres wie beispielsweise Fleisch kam nur hin und wieder dazu, wenn wir beim Jagen und Sammeln erfolgreich waren.
Vor etwa 7500 bis 10 000 Jahren begannen wir Menschen, uns längere Zeit an einem Ort aufzuhalten und die ersten Schritte als Bauern zu tun. Damals bauten wir zum ersten Mal Getreide an und tranken die Milch von Säugetieren. Zum ersten Mal in der Geschichte der Menschheit konnte Ernährung eintönig werden, weil wir Getreidevorräte hatten und daher nicht ständig, Tag für Tag, nach Essbarem suchen mussten. Trotzdem folgte unsere Ernährung immer noch den Rhythmen der Natur, und unsere Erzeugnisse hingen von den Jahreszeiten und den Launen des Wetters ab.
Solange diese Veränderungen langsam und gleichmäßig abliefen, konnten die biochemischen Vorgänge in unserem Körper noch mithalten.
Der nächste große Umbruch in unserem Lebensstil erfolgte im 19. Jahrhundert. Im Zuge der industriellen Revolution wurden viele Arbeitsprozesse mechanisiert, und Menschen zogen in großer Zahl vom Land in die Städte. Die Arbeit erforderte immer weniger Bewegung, weil wir nicht mehr auf den Feldern, sondern in den neu errichteten Fabriken unser täglich Brot verdienten.
Machen wir nun einen Sprung in die heutige Zeit. Wenn Historiker irgendwann einmal darauf zurückblicken, werden sie die letzten 20 Jahre – in denen unter anderem das Handy und das Internet erfunden wurden – mit Sicherheit als die Zeit ausmachen, in der sich die schnellsten Veränderungen in der Menschheitsgeschichte abgespielt haben. Heutzutage nehmen wir Nahrung aus Verpackungen zu uns, auf deren Etiketten oft mehr Zahlen angegeben sind als Zutaten, die aus echten Lebensmitteln stammen (Zusatzstoffe und Konservierungsstoffe eingeschlossen). Einen großen Teil unseres Lebens verbringen wir vor dem Computer. Treppen benutzen wir kaum noch, es gibt ja schließlich Aufzüge, Rolltreppen und Laufbänder. Um unsere Nahrung zu kaufen, müssen wir nicht einmal mehr in einen Laden gehen, geschweige denn in Wälder und auf Felder, um sie dort zu ernten oder mit dem Speer zu erlegen. Wir können Essen online bestellen und es uns bringen lassen. Das ist keine Bewertung, sondern lediglich die Spitze eines Eisbergs von Beobachtungen, die zeigen, wie schnell und tiefgreifend sich die Welt, in der wir leben, wandelt.
Damit sind wir in vielen Bereichen zu Versuchskaninchen geworden: Noch nie war eine Gruppe von Menschen ihr ganzes Leben lang dem permanenten Einfluss von Pestiziden und anderen Pflanzenschutzmitteln ausgesetzt. Oder dem von künstlichen Süßungsmitteln, Geschmacksverstärkern, Farbstoffen und Konservierungsmitteln. Ich drücke uns sämtliche Daumen, dass all dies der Gesundheit auf lange Sicht nicht schadet. Mein Bauchgefühl sagt mir jedoch leider, dass dem vermutlich nicht so ist.
Die Menschen haben auch sehr rasch an Größe und Gewicht zugelegt. Dank Fortschritten in der Hygiene – zusammen mit insgesamt verbesserter Nahrungsversorgung – sind wir buchstäblich in neue Höhen vorgestoßen. Nur hat damit leider auch der Umfang von Bauch, Hüfte und Co. zugenommen, was gleichzeitig ein Zeichen und eine Folge unserer Zeit ist.
Auf der Ebene der Zellen unterscheidet sich unser Körper heute nicht wesentlich von dem unserer Vorfahren. Von einer Generation zur nächsten sind die Veränderungen gering, gerade so, dass die Nachkommen ein bisschen besser an ihre jeweilige Umgebung angepasst sind. Verglichen mit der Geschwindigkeit, in der sich die Welt um uns herum verändert, ist die Geschwindigkeit der Evolution allerdings extrem niedrig. Unser Gehirn und unser Bewusstsein haben sich so entwickelt, dass wir immer auf der Höhe der Zeit bleiben: Deshalb sind wir in der Lage, E-Mails zu verschicken, während wir mit dem Handy telefonieren, und können uns gleichzeitig daran erinnern, dass wir die Kinder von der Schule abholen müssen. Doch auf biochemischer Ebene sind wir noch fast dieselben Wesen wie vor 150 000 Jahren. Das gilt auch für unser Unterbewusstsein, das sehr, sehr viel mächtiger ist als unser Bewusstsein. Um das Herz schlagen oder die Haare wachsen zu lassen, brauchen wir kein Bewusstsein. Unser Körper weiß, wie er eine Schnittwunde schließen muss; es ist nicht notwendig, dass wir darüber nachdenken. Ist das nicht fantastisch?
Meiner Meinung nach ist unser Nervensystem, das alle Körperzellen, alle Hormon- und Organsysteme und jeden Aspekt des Stoffwechsels und der Fettverbrennung beeinflusst, schlicht nicht in der Lage, mit der Geschwindigkeit der Veränderungen Schritt zu halten, die diese Phase der menschlichen Geschichte ihm abverlangt. Zwischen Laptops, WLAN, Handys und im Minutentakt eingehenden E-Mails verlangen wir unserem Körper Leistungen ab, die er noch nie zuvor erbringen musste. Wir hatten noch nie ein Nachrichtensystem, das Botschaften ohne Zeitverlust übermitteln konnte. Wir hatten noch nie zu wenig Zeit, um Essen zuzubereiten. Wir haben auch noch nie jeden Tag rund um die Uhr ein Telefon am Ohr gehabt. Und wir bekommen allmählich die Folgen einiger dieser Verhaltensweisen zu spüren. Immer mehr Menschen in den Industriestaaten wird bewusst, dass der Druck und die Geschwindigkeit, mit der wir glauben leben zu müssen, für unsere Gesundheit – und vor allem für unser Nervensystem – katastrophal sind. Ganz zu schweigen von der Qualität des »Jetzt-gleich-und-sofort-Essens«, das mit dem »Jetzt-gleich-und-sofort-Lebensstil« einhergeht.
Wir haben uns inzwischen so weit von unseren Ursprüngen entfernt, dass wir – wenn wir wollen – mitten im Winter Tomaten oder Erdbeeren essen können. Natürlich gibt es wesentlich schädlichere Ernährungsgewohnheiten, als im Winter Sommergemüse und -obst zu essen, so geschmacklos sie auch sein mögen. Aber doch ist es ein deutliches Zeichen dafür, dass wir die Natur als Richtschnur verloren haben – und zwar nicht nur, was unsere Ernährung angeht, sondern auf unsere gesamte Lebensweise bezogen. Meiner Meinung nach weiß Mutter Natur am besten, was gut für uns ist. Vor noch nicht allzu langer Zeit wurden Erkältungen noch mit Zitronensaft und Knoblauch behandelt. Heute werfen wir eine Pille ein und machen einfach weiter. In dieser Art könnte ich noch wochenlang predigen! Eigentlich müsste man – und wenn es nur zeitweise wäre – nichts weiter tun, als mit Bewusstsein und Genuss gemäß der Jahreszeiten zu essen. Natürlich ist es eine Herausforderung, in dieser Zeit des »Jetzt-gleich-und-sofort« wirklich Ruhe zu finden. Aber wir brauchen diese Ruhe! Und von unseren Drüsen und Organen, von Leber, Galle, Nieren, Nebennieren, Schilddrüse, Eierstöcken, Hoden, Hirn und Magen-Darm-System verlangen wir, dass sie mit dem zurechtkommen, was wir uns in unserer Hektik einverleiben. Dieser extrem schnelle Lebensstil kann nicht ohne Folgen bleiben! Dieses Buch beruht zum einen auf den Beobachtungen und den Überlegungen, die ich dazu gemacht habe, zum anderen auf den wissenschaftlichen Erkenntnissen darüber, was diese Phase der Evolution uns abverlangt.
Wir sind nicht dafür gebaut, mit ständigem Druck umzugehen, sei er nun echt oder nur eingebildet. Wir sind auch nicht dafür gemacht, uns über längere Zeit ungesund zu ernähren und wenig zu bewegen, den Computerbildschirm vor der Nase oder die Kopfhörer-Stöpsel des Handys in den Ohren zu haben. Wie ich schon sagte: Es handelt sich um die Spitze eines Eisbergs, eines wenig ruhmreichen, aber unglaublich faszinierenden Eisbergs. Und die Frage, die wir uns in den Industrienationen stellen müssen, lautet: »Wohin soll die Reise gehen?« Rufen wir uns zunächst in Erinnerung, was bereits bekannt ist.
3 Die Verdauung: Basis unserer Gesundheit
Hier erfahren Sie, wie Sie die einzelnen magischen Bausteine verändern müssen, um schlank zu werden bzw. zu bleiben und dauerhaft fit und gesund zu sein.
Man kann nur immer wieder darüber staunen, wie wunderbar und intelligent unser Körper ist. Und es verblüfft mich stets aufs Neue, wie viele Prozesse in unserem Organismus ablaufen, ohne dass wir auch nur einen einzigen Gedanken daran verschwenden müssen. Die Verdauung ist einer dieser Vorgänge. Dadurch werden wir mit all den wertvollen Nährstoffen, die in der Nahrung enthalten sind, versorgt, und so wird unser Überleben gesichert. Der Prozess ist zwar ziemlich komplex, aber trotzdem relativ wenig störungsanfällig. Auch wie wir uns fühlen und wie wir »funktionieren«, hängt sehr stark von der Verdauung ab: wie viel Energie wir an einem Tag haben, wie viel Fett wir verbrennen, wie die Haut aussieht oder sich anfühlt, ob wir einen geblähten Bauch haben oder wie unsere Laune ist. Die Verdauung ist für sehr vieles verantwortlich, was sich in unserem Inneren abspielt.
Wenn Ihnen ein Organsystem zu schaffen macht – sei es, dass Sie ständig von Blähungen gequält werden, abwechselnd Durchfall und Verstopfung haben oder unter Reflux leiden –, kommen Sie vielleicht irgendwann an den Punkt, an dem Sie glauben, sich damit abfinden zu müssen. Dass es bei Ihnen nun mal so ist. Oder dass es bei Ihnen »in der Familie« liegt. Doch Magen-Darm-Beschwerden müssen für Sie keine Normalität sein.
Die Verdauung ist der beste Ausgangspunkt, um mit dem Lösen des Gewichts-Rätsels zu beginnen. Sie ist einer der Grundpfeiler einer guten Gesundheit, deshalb sollte sie reibungslos funktionieren. Es kann zum Beispiel schwierig sein, den Hormonhaushalt ins Gleichgewicht zu bringen, wenn die Verdauung ständig Probleme bereitet. Der Darm ist so etwas wie ein zweites Gehirn im Körper. Haben Sie gewusst, dass Ihr Darm 80 Prozent des körpereigenen Serotonins enthält? Da das sogenannte Glückshormon Serotonin für Ruhe, Zufriedenheit und gute Laune verantwortlich ist, kann man sich leicht vorstellen, dass Verdauungsprobleme enorme Auswirkungen auf unsere Stimmung haben.
Möglicherweise werden Sie einige der Informationen in diesem Kapitel zum Kichern bringen. Es ist schon eine Herausforderung, die richtigen Worte zu finden, um beispielsweise den Stuhlgang zu beschreiben! Und manche Ratschläge erscheinen Ihnen vielleicht auf den ersten Blick zu banal und zu simpel, um viel zu bewirken. Aber denken Sie beim Weiterlesen über Ihre Essgewohnheiten nach und darüber, wie Ihre Verdauung funktioniert – und schon sind Sie auf einem guten Weg, sich von Ihren Gewichtsproblemen zu verabschieden.