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Fortsetung der fesselnden Geschichte über drei Freundinnen, die gemeinsam ihren Wet-and-Messy-Fetisch immer intensiver ausleben und dabei mehr und mehr die Lust am exklusiven Duft, an exzessivem Styling, an den Luxuskörpern der anderen, mit dem Reiz der bewussten Zerstörung höchstwertiger Kleidungsstücke kombinieren. Ein Entwicklungsroman der ganz besonderen Sorte, der immer neue Spielformen aufgreift und darlegt.
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Veröffentlichungsjahr: 2021
Isabella hatte über die Jahre im Geschäft mitbekommen, dass viele ehemalige Models nach ihrer ersten Karriere bei den verschiedensten Airlines und oftmals zu bevorzugten Konditionen als Flugbegleiterinnen eingestiegen waren. Durch ihre Karrieren in der Mode- und Werbewelt hatten sie sich zuvor interkulturelle und sprachliche Grundlagen aufbauen können, die für die Betreuung internationaler Gäste sehr hilfreich waren. Zudem gilt in der Luftfahrt noch immer sehr stark das Prinzip „sex sells“ und was könnte da aus Sicht der Recruiter besser für das eigene Unternehmen sein als bildhübsche und noch immer rechtjunge Frauen mit Erfahrung im Modellbusiness.
Als Isabella eines Tages im Herbst mit ihrer Freundin Erika telefonierte, die ebenfalls vor einigen Jahren aus der Welt der Mode und der Werbung zu einer slowakischen Fluggesellschaft gewechselt war, erzählte diese ihr, dass derzeit von ihrer Airline komplett neue Uniformen ausgegeben würden. Anstelle der bisher eingesetzten vollständig türkisfarbenen Blusen kämen nun leicht veränderte Oberteile zum Einsatz, welche den Flugbegleiterinnen angeblich einen noch etwas edleren Look einbringen würden. Diese hätten schwarze Nadelstreifen am Kragen und an den Bündchen und auch schwarze Knöpfe, während die bisherigen Blusen auch türkisfarbene Knöpfe hatten. Das Gleiche sei zudem mit den weißen Röcken und Blazern geschehen: Auch diese gab es nun neu und anstelle der türkisfarbenen Einstecktücher und Krawatten, seien diese nun lila und türkisfarben.
Natürlich fragte Isabella daraufhin, was mit den alten Sachen geschehen würde und Erika eröffnete ihr, dass alle Mitarbeiter nach Erhalt der neuen Kleidung die alten Uniformen in große Aluminiumkisten in den Crewräumen werfen sollen und von dort aus würden sie dann sicher entsorgt. Gleich im Nachsatz erwähnte sie, dass dies eigentlich sehr schade sei, da viele der Sachen kaum getragen oder sogar neu seien. Sie selbst habe erst vor drei oder vier Wochen mal wieder fünf neue Blusen bekommen und bei der Ausgabe gesehen, dass noch hunderte neue und ungetragene Sachen in den Regalen lagen.
Isabella interessierte sich, aus bekannten Gründen, riesig für den Prozess hinter dem Austausch und Erika versicherte ihr glaubhaft, dass niemand kontrollieren würde, wer was in die bereitgestellten Kisten werfe. Verpflichtet sei man zwar eigentlich, aber wer sollte das kontrollieren? Sie ginge davon, dass die meisten Kolleginnen wohl alle Teile abgeben würden. Isabella war nun im höchst interessierten Modus und fragte sich, wie man wohl an die Sachen herankäme. Erika versprach herauszubekommen, wer die Sachen abholte und was genau damit geschah.
Isabella beschäftigte der Gedanke fortan Tag und Nacht und - welch Glück für Isabella - schon zwei Tage später rief Erika wieder an und sagte, dass eine Textilfirma aus Slowenien die Sachen regelmäßig abhole und danach Shreddern würde. Für die Abholung zahlte die Airline eine Gebühr und dafür garantierte ihr die Firma im Gegenzug, dass alles sicher in kleine Fetzen gerissen und damit sicher vernichtet würde. Just als Isabella ihr Bedauern hierzu ausdrücken wollte, erklärte ihr Erika, dass sie von ihren Freundinnen in der Firma und sich selbst schon fast alles gesammelt hätte. Sie habe nun schon rund 60 Blusen und 20 Röcke und Blazer, dazu Einstecktücher und Halstücher zusammenbekommen. Wenn Isabella ihr hoch und heilig versprechen würde, dass die Sachen nie wieder irgendwo auftauchen würden, könnte sie ihr alles zusammengelegt in ein oder zwei Kisten zuschicken. Isabella antwortete hierauf, dass sie den Blusen allesamt das gleiche oder ein ähnliches Schicksal zukommen lassen wolle, wie damals als sie ihr im Hotel in Paris in der edlen weißen LV-Bluse zwei Gläser Erdbeermarmelade in die Brüste geknetet hatte. Erika lachte daraufhin laut und lange und aus dem Lachen heraus sagte sie dann, dass sie die Sachen auch persönlich bringen könne, quasi der alten Zeiten wegen. Isabella freute sich riesig und lud Sie herzlichst ein. Sie würde es niemals bereuen zu kommen, wenngleich natürlich 60 Blusen für ein Wochenende rasch zu wenig sein könnten. Daraufhin lachten beide wieder ausgiebig und Erika machte dann den Vorschlag, dass sie versuchen würde mehr Uniformen und vor allem mehr Blusen zu besorgen und ihre Freundin Elvira mitzubringen. Diese hätte bereits erste Erfahrungen im etwas andersartigen Umgang mit schöner Kleidung gesammelt, die größte aktive Parfumsammlung, die ihr je untergekommen sei und wäre sehr hübsch. Isabella war außer sich vor Freude und schlug das übernächste Wochenende als Termin vor, was Erika bestätigte.
Während der folgenden Woche, in der Isabella zwei fürstlich bezahlte Buchungen hatte, meldete sich Erika und sagte, es gäbe eine Überraschung. In zwei Tagen, also am Freitag vor dem Treffen, käme ein Kurier und würde die Sachen vorab schon bringen. Sie käme dann, wie vereinbart, am Freitag darauf gegen 18Uhr mit Elvira per Flugzeug und Taxi, bereit für ein verrücktes Wochenende.
Isabella dachte die ganze Zeit an den bevorstehenden Besuch und plante für besagten Samstag schon eine Airline-Party mit allen Freundinnen und Bekannten, die das Ruinieren edler Kleidungsstücke liebten. Den Freitag wollte sie hingegen mit Erika und Elvira verbringen und auch dabei schon nichts auslassen. Sie kaufte daher groß ein, natürlich auch reichlich Erdbeermarmelade und traf erste lose Vorbereitungen bei Kosmetika und weiteren klebrig süßen Speisen, wie Pudding, italienische Sahne (Panna) und Sahnetorten. Immer wieder erinnerte sie sich über den Tag bildlich an die rote Marmelade im zarten Stoff über Erikas festen Brüsten, an den Duft den Erika trug, ja sogar an Details wie die Bettwäsche und die Gestaltung des opulenten Hotelzimmers. Es ging ihr nicht mehr aus dem Kopf und sie war gefangen in ihrem Modus, gefangen von den Bildern in ihrem Kopf und dem Drang, eben solche Momente wieder zu erleben.
Am Freitag, also genau eine Woche vor dem geplanten Treffen, klingelte es plötzlich um 11Uhr an der Tür und zur Überraschung von Isabella standen gleich zwei Herren von einer ihr nicht bekannten Spedition vor der Tür und schoben jeweils eine mobile Wäschestange vor sich her auf der unzählige sehr wertvoll aussehende Kleider hingen, die allesamt in durchsichtiger Folie verpackt waren. Isabella kannte diese Ständer von Modenschauen und auch die farbigen Markierungen an den Bügeln kamen ihr bekannt vor, da sie anzeigten, welches Model diese Kleider anziehen sollte. 4 Ständer brachten die Männer und danach 13 mittelgroße Umzugskisten. Isabella war aufgrund der Masse ziemlich erschrocken und dachte zwischenzeitlich an einen Irrtum... aber auch sehr gespannt...
Nach verrichteter Arbeit hielten die jungen Männer ihr Frachtpapiere unter die Nase, die sie unterschreiben sollte. Der hastige Blick über die vielen Seiten verriet ihr, dass die Fracht - oder zumindest die Transportfirma - aus Ljubljana in Slowenien kam, was den Zusammenhang mit Erika erklärte, jedoch längst noch nicht die schier unfassbare Menge. Sie unterschrieb und die Jungs waren genauso schnell wieder weg, wie sie gekommen waren.
Nach einer Sekunde der Orientierung begann Isabella die riesigen Wäscheständer, einen nach dem anderen, in ihr Schlafzimmer zu schieben. Es waren eindeutig Sachen von einer Modenschau und weiß war die eindeutig dominierende Farbe. Der unverkennbare Geruch nach hastig nachgelegtem Deodorant und Parfum bestätigte für Isabella ihre Modenschautheorie, da sie selbst nur zu gut kannte, was hinter den Kulissen von Veranstaltungen mit Laufsteg für unglaubliche Hektik einfach normal war und jedes Mädchen erhoffte für sich, mit einem Schweif aus Parfum den sie hinter sich herzog vielleicht einen Star oder einen wichtigen Käufer auf sich aufmerksam zu machen. Dies konnte man dann natürlich auch an allen Kleidern riechen und genauso wie dort immer, roch es jetzt hier in ihrem riesigen Zimmer.
Ohne wirklich genau geschaut zu haben, um was es sich bei den Kleidern auf dem Ständer handelte, trug sie danach eine der Kisten nach der anderen in ihr Schlafzimmer. Während sich die meisten in Gewicht und Handling sehr ähnlich waren, nicht wirklich leicht, aber für Isabella gut zu tragen, waren zwei Kisten viel schwerer als die anderen. Eine schaffte Isabella gerade noch zu heben, während sie die Zweite über den Boden schleifen musste, um sie in ihr Schlafzimmer zu transportieren. Endlich war dies geschafft, dachte Isabella und noch bevor sie endlich damit beginnen konnte in eine der Kisten zu schauen, oder die Ständer detaillierter zu betrachten klingelte ihr Handy. Erika war am Apparat und fragte zugleich, ob denn die Lieferung schon angekommen sei – sie habe eine WhatsApp von der Spedition erhalten, dass alles gut funktioniert habe. Als Isabella dies bejahte, erklärte ihr Erika die Hintergründe.
Erika hatte mit dem von ihrer Airline beauftragten Unternehmen ein Agreement geschlossen. Das Unternehmen war spezialisiert auf die sichere Vernichtung von Produktionsübermengen und unverkäuflichen Restbeständen edler Kollektionen und Händler. Man garantierte den Auftraggebern, dass definitiv kein Teil auf dem Zweitmarkt auftauchen würde. Unter Einsatz all ihres Charmes hatte sie es geschafft, dem Geschäftsführer glaubhaft zu versichern, dass dies auch der Fall sein werde, wenn sie einen Teil der Ware bekommen würde.
Isabella fragte Erika, wie jemand auf die Idee kommen könne sein Geschäft zu riskieren, nur weil ihm ein junges hübsches Mädchen garantierte, dass die Sachen auch bei ihr sicher verschwinden würden. Erika zögerte hierauf eine Sekunde und antwortete dann, dass dies wohl möglich sei, wenn der Geschäftsführer denkt, er sei jetzt mit dem jungen hübschen Mädchen zusammen. Isabella fing daraufhin lauthals an zu lachen, was auch Erika zum Lachen brachte. „Harter Sex macht Männer weich“, resümierte Erika und beide lachten weiter.
Als dies also verständlich geklärt war, begann Erika zu erläutern, um was es sich bei der Ware handelte. Sie legte dar, dass die vier Kleiderständer von der Mailänder Modewoche in der vergangenen Woche kämen, wo ein bekanntes italienisches Modehaus eine Show präsentiert hatte. Die Kleider sein dann noch einmal für ein Shooting in der freien Natur und in einer römischen Ruine genutzt worden. Nun sollten sie weg, da sie zum Teil handgefertigt und auf die Maße bestimmter Models angepasst waren. Zudem waren sie ja bereits getragen und damit unverkäuflich. Isabella war höchst erfreut und während des Gesprächs ließ sie ihren Blick über die Ständer schweifen, wo sie viele sehr edle Stücke entdeckte, darunter weiße Hosenanzüge und Blusen, viele Stücke aus Seide, Satin und edlen Mischgeweben. Sie gab Erika daher das freudige Feedback, dass diese Sachen wundervoll seien und man sicher enorm viel Spaß damit haben werde. Zudem sei sie froh, dass Erika "ihrem neuen Freund" versprochen habe, dass die Sachen in sicheren Händen seien. Dies würde man gemeinsam schon ganz sicher hinbekommen und er müsse sich keine Sorgen machen.
Erika kam daraufhin gleich zu den Umzugskartons. In den Kartons, so sagte sie, seien natürlich die Uniformen ihrer Airline. Ein Mitarbeiter ihres neuen Freundes habe einen halben Tag lang die besten und neusten Stücke heraus sortiert und in die Kisten gesetzt. Viele der Blusen, aber auch nicht wenige der Kombinationen aus Blazer und Rock, seien noch nagelneu und ungetragen. In jeder Kiste in der nur Blusen waren, seien, so zumindest die Info ihres Freunds, immer genau 120 zusammengelegte Blusen. Jede Kollegin habe etwa 10-20 Blusen in Gebrauch gehabt. Bei rund 400 Flugbegleiterinnen im Unternehmen, käme so eine theoretische Gesamtmenge von 5.000-6.000 Stück zusammen. Bevor Erika interveniert habe, seien schon etwa 1.500 Blusen wahllos geschreddert worden. Fünf volle Kisten habe sie nun bekommen und etwa die gleiche Menge, also rund 600 habe der Mitarbeiter aussortiert, da sie nicht mehr die Neuesten waren, oder weil hier und da auch mal ein Fleck oder eine Beschädigung zu sehen war. Als besonderes Highlight seien in den Kisten auch einige vollständige Pilotenuniformen, darunter auch zwei oder drei für Frauen.
Das Entsorgungsunternehmen erwartete noch rund 2.000-3.000 weitere Blusen als Rückläufer. Dann erwähnte sie noch, dass rund 80 der Blusen noch in Folie verpackt seien, da sie nie an Flugbegleiterinnen ausgegeben worden seien. Auf der Kiste, in der sie drin seien, habe sie mit einem dicken schwarzen Stift ein großes Kreuz gemacht. Daneben seien zwei Kisten komplett voll mit den besten Blazern und zwei weitere mit den besten Röcken.
Isabella war einfach nur extrem begeistert und freute sich auf das Wochenende. Es würde herausragend werden, sagte sie. Nach einem kleinen Moment Pause fragte sie dann noch, was in den beiden anderen Kisten drin sei. Die seien so schwer im Verhältnis zu den anderen Sachen gewesen und auch größer. Erika antwortete hierauf, dass es sich hierbei um etwas Besonderes handele. Manchmal würden große Modelabels oder Designer eine gewisse Zeit versuchen, Restbestände von bestimmten Produkten in einzelnen Läden oder in einem Outlet zusammen zu bringen, um sie dort noch zu verkaufen. Auch hierbei bleiben dann nicht selten Restbestände. Diese gewinnbringend zu verkaufen wäre dann so aufwändig, dass es sich schlicht nicht mehr lohnt. Daher würde man sich ab einem gewissen Punkt, immer eher für die Vernichtung entscheiden, als für einen weiteren Versuch die Ware zu verkaufen. In den beiden Kisten wären daher Produkte eines amerikanischen Modelabels, die von der Sommerkollektion von vor zwei Jahren übriggeblieben sind. Die Kisten seien ganz eng vollgestopft und es gäbe die verschiedensten Dinge darin, von kurzen Hosen, über Röcke, einfachen Sommershirts, bis hin zu Blusen, Unterwäsche und Blazern. Alles neu und ungetragen und mit den Preisschildern noch daran. Die Kisten seien so bei der Firma ihres Freundes angekommen. Es gab noch rund 20 weitere Kisten dieser Art und sie habe rasch zwei ausgesucht, von denen sie das Gefühl hatte, es könnte sich um die geeignetsten und besten Inhalte handeln. Sie hätte gerne mehr Kisten davon nach Frankfurt geschickt, aber mehr wollte die Spedition zum vereinbarten Preis aufgrund von Platzmangel schon gar nicht mehr mitnehmen.
Während Erika diese Erläuterung gemacht hatte, hatte Isabella parallel die erste Kiste geöffnet. Diese war tatsächlich prall gefüllt und die Sachen waren offensichtlich kraftvoll und ohne Rücksicht auf Verluste in die Kiste gestopft worden. Das Erste was sie sah, waren völlig zerknitterte und ärmellose Sommertops aus Satin, in den Farben hellgrün, hellblau, Erika, dunkelgrün und strahlend rot. Darunter kamen weiße Sommer Shorts aus Baumwolle zum Vorschein und daneben sehr moderne T-Shirts und Polohemden in großen Größen und verschiedenen Farben. Als sie diese aus der Kiste gehoben hatte, kamen unzählige Blusen zum Vorschein. Sie trugen alle das Label des Modehauses auf der Brust waren ziemlich zerknittert und sollten laut Preisschild zum reduzierten Preis von 69 € an die Frau gebracht werden. Angeblich war der ursprüngliche Preis 149 €. Es waren sowohl Langarmblusen als auch Kurzarmblusen dabei, viele in großen Größen und in etwas ausgefalleneren Farben. Offensichtlich waren auch extrem kleine Blusen dabei, also Größe 30, wie beispielsweise Sara sie tragen könnte. Weiter kam sie erst einmal nicht, da sie dann wieder mehr Konzentration auf das Telefongespräch legte.
Erika fragte ganz unverblümt, so wie es ihre Art war, was Elvira und sie mitbringen sollten und dabei ganz konkret, ob es Produkte wie Kosmetika, oder Düfte russischer Designer gäbe oder irgendwelchen Sachen die tolle und möglichst finale Flecken machen konnten, die sie aus der Slowakei oder dem angrenzenden Ungarn mitbringen solle, beispielsweise von Marken wie Oriflame, die in Frankfurt schwer zu bekommen waren. Isabella zögerte eine Sekunde, nicht zuletzt auch, da sie als gebürtige Italienerin weniger Ahnung von den Marken hatte als Suzanna und Lenka, die ja wie Erika und Elvira in der Slowakei aufgewachsen waren. Erika spürte dies und sagte zugleich, dass sie und Elvira schon die passenden Sachen aussuchen würden. Sie selbst hätte zum Beispiel schon eine damals nagelneue Bluse verloren, da selbst ihre bevorzugte Reinigung einen im Flugzeug entstandenen Rotweinfleck nicht mehr aus dem feinen Satin herausbekommen habe. Natürlich habe sie die Bluse dann bei einem genussvollen Abend alleine noch einmal als "Schutz „über einer anderen weißen Bluse getragen und noch einigen Spaß mit ihr gehabt, aber dunkler chilenischer Rotwein sei definitiv ein effektives Mittel, um den Blusen ein definitives Ende zu bereiten. Daneben schlug sie vor, dass Elvira als Duft-Fetischistin einige große Flakons erotischer Düfte besorgen sollte, welche außerhalb Russlands nicht so bekannt seien, einem aber ganz sicher den Verstand rauben könnten.
Isabella spielte hierbei schon einige Sekunden Kopfkino und ihr Blut geriet schon leicht in Wallung bei dem Gedanken an den Rotweinfleck und die bevorstehenden Erfahrungen mit Erika und Elvira. Erika verabschiedete sich daraufhin und vergaß nicht zu erwähnen, wie sehr sie sich freute und dass sie seit dem letzten Treffen die ruinierte LV-Bluse im Schrank hängen habe, als Erinnerung an wundervolle Stunden und in der Hoffnung mal wieder bei Isabella vorbeikommen zu können und wieder mit ihr unvergessliche Momente zu genießen. Isabella bedankte sich nochmals bei ihr und garantierte ihr, es stünde etwas Großes bevor. Zudem bat sie darum, dass Erika die verschmierte LV-Bluse mitbrachte und Erika entgegnete hierauf, dass sie sich darauf verlassen könne. Sie sei nie gewaschen worden und warte darauf, ein letztes Mal getragen zu werden.
Nun stand Isabella da, mit diesen unglaublichen Mengen an Kleidern konfrontiert, die gleichzeitig schier unvorstellbare Möglichkeiten, aber auch eine große Verantwortung gegenüber Erika bedeuteten. Isabella musste sicherstellen,
dass die Sachen wirklich am Ende sicher entsorgt würden. Sicher, das war ihr sehr bewusst, bedeutete auch unkenntlich und unauffällig in diesem Zusammenhang. Wie sollte sie diese Menge Kleider zeitnah "verbrauchen", wo könnte man sie Zwischenlagern? Egal welche Szenarien sie sich ausmalte, mehr als einen Bruchteil von zehn oder zwanzig Prozent, bestenfalls einige Blusen mehr, konnten unmöglich am kommenden Wochenende von ihr, Lenka, Suzanna, Erika und Elvira ruiniert werden. Es sollte ja auch keine stupide Aktion werden. Das spielerische Element war essenziell für sie.
Sie überlegte kurz und angestrengt und hatte dann eine erste Idee: Man müsse der Masse wohl mit Masse begegnen: Sie könnte neben Sara, Lenka und Suzanna – die sie immer auf der Rechnung hatte - auch die Mädels einladen, die seinerzeit bei dem wunderbaren Shopping-Queen Spiel mitgemacht und ihre Blusen verloren hatten. Sie erinnerte sich an die großartigen Düfte der Mädchen und an die großen Gefühle, die aufgekommen waren, als die aufwändig gerettete Lieblingsbluse endgültig ruiniert wurde. Da war ohnehin noch die Frage im Raum, ob nun alle Wettvereinbarungen eingelöst waren, da Isabella am Ende einfach Sara 3.000€ mitgegeben hatte, von denen sich die junge Dame neue Blusen kaufen sollte. War sie nicht die Tochter des Firmengründers und Besitzers eines großen Kosmetikherstellers? Sie musste sie anrufen.
Nur wenige Minuten später war Sara eingeweiht und hatte ihr die Nummer der Mädels gegeben, wobei sie gleich erwähnte, dass eine der jungen Damen kein Interesse mehr hatte. Isabella erinnerte sich und rief sie auch gar nicht mehr an.
Das Gespräch mit Eva, die sie damals schon so wundervoll fand, lief aus Isabellas Sicht mehr als traumhaft. Sie erzählte ihr, sie habe abgenommen und nach der Erfahrung mit Isabella, Sara und den anderen, fast ihre ganze alte Garderobe heimlich ruiniert und durch neue Stücke ersetzt. Das Vernichten habe sie Teils allein und teils mit einer Freundin bewerkstelligt, welche sie über Bodylotion, Baby Öl und Lippenstift an das Thema herangeführt habe. Sie hieße Mareike und sei sicher überglücklich, mal bei richtigen Profis dabei sein zu dürfen. Außerdem sei sie bildhübsch, unglaublich lieb und hätte riesige Brüste und traumhafte immer schimmernde und duftend zarte Haut. Wichtig sei aber, auch bei ihr, dass keine Fotos gemacht würden, da ihr Vater sie derzeit in der Firma installieren würde und sie so vorsichtiger als zuvor sein müsse. Mareikes Vater sei ein früherer Fußballprofi und der könne heute noch immer keine schlechte Presse gebrauchen, da er viel Werbung und Repräsentanz für große und namhafte Unternehmen mache.
Isabella sicherte natürlich höchste Diskretion zu und freute sich tierisch auf die Beiden. Eva versprach noch eine kleine Produktauswahl mitzubringen und sie bestand darauf, auch wenn Isabella aufgrund der Unmengen an Kleidern intervenierte, etwas Besonderes anzuziehen, was ihr sehr viel bedeutete. Zum Erstaunen von Isabella wünschte sie sich, dass Mareike und sie gleich beim ersten Hereinkommen schonungslos und ruinös attackiert würden. Dies würde sie Mareike verschweigen und sie wollte so einen neuen Reizpunkt für sie setzen. Isabella freute sich tierisch und lud die beiden freudig für Samstag 18Uhr ein. Leider erreichte sie danach weder die weitere Mitspielerin von damals noch Katja, die wahrscheinlich irgendwo auf der Welt unterwegs war und Geld verdiente.
Isabella war weiterhin überwältigt von den Möglichkeiten und den Aussichten auf sensationelle Momente. Noch nie hatte sie solch unglaubliche Möglichkeiten gehabt. Noch nie so viel hochwertiges Material, noch nie so viele Mitstreiterinnen. Tausende Gedanken schossen ihr durch den Kopf, immer neue Ideen, immer andere Varianten. Wie sollte sie Eva und Mareike an der Tür attackieren? Was sollte sie mit den geknitterten Kleidern in den Kisten machen? So wie sie waren, konnte man sie ja nicht tragen. Womit sollte sie anfangen? Schließlich hatte sie diese Woche noch einen Job, ein Shooting für eine neue Gesichtscreme, angenommen. Zeit, um jedes einzelne Stück zu waschen gab es also nicht wirklich.
Plötzlich kam ihr auch hierzu eine Idee: Nachdem ihre frühere Putzfrau vor einigen Wochen endgültig nicht mehr bereit war, die Folgen einiger schmutziger Orgien zu beseitigen, hatte sie in der jungen Magda aus Polen eine liebenswerte neue Putzfrau gefunden, die keine Fragen stellte. Sie brauchte offensichtlich das Geld und jede Stunde zählte. Sie könnte ihr ja vielleicht die beiden Kisten in das große Bad stellen. Dort könnte sie sortieren, Preisschilder entfernen, waschen, trocknen, zusammenlegen, sprich: Alles für das Wochenende vorbereiten.
Ein kurzer Anruf später und Magda war bereits auf dem Weg. Isabella prüfte noch rasch, ob genug Feinwaschmittel und Weichspüler im Bad war und brachte die Kisten dorthin. Just als sich Isabella drei offensichtlich ganz frisch gewaschene Uniformblusen für einen ersten kleinen persönlichen Test ausgesucht hatte, klingelte es an der Tür. Als Isabella die Tür öffnete, stand Magda vor ihr, bepackt mit Flaschen des von Isabella bevorzugten Feinwaschmittels, reichlich Flecklöser und Weichspüler. Isabella küsste sie auf die Wange und zeigte ihr sofort um was es ginge. Magda fand die Aufgabe großartig und holte sich eine Schere zur Entfernung der Preisschilder und startete sofort mit dem Sortieren.