Erhalten Sie Zugang zu diesem und mehr als 300000 Büchern ab EUR 5,99 monatlich.
DREI MÜTZEN IM BRUNNEN erinnert an einen alten Kultfilm mit ähnlichem Titel, ist hier aber Slapstick, wie die Pritsche des Narren, die zuschlägt und keinem wehtut, ist Satire, in der alles und nichts gesagt wird und man dennoch das Gefühl hat, dass dauernd irgendetwas passiert, ist Humor aus Deutschland, wo jemand fast jeden Tag irgendwie überfahren wird und dennoch fröhlich bleibt, wo eine Khatia, die schön Klavier spielt, zu einem halben Kotelett eingeladen wird oder wo ein ehemaliger Führer, der nun wie ein Hund riecht, an einem englischen Strandbad entdeckt wird oder wo eine Kindermärchengestalt zum mächtigsten Präsidenten wird. Es ist wie das Wegblasen der Verzweiflung über die Schrecknisse unserer Zeit.
Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:
Seitenzahl: 91
Das E-Book (TTS) können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:
Kurzes Vorwort
Feines Dichterlein
Schöne Zeit
Rasende Zeit
Ein Leben ohne Klagen
Noch nicht verboten
Wichtig
Bin ich
Wie ein Pfau
Herbst
April am Main
Spargelkönig
Der Dichter
Am Strand
Fontana di Trevi in Rom
Armut
Im schönen Bogen
Würzburg
Kongress
Der Käpt´n von Piran
Meine Hexe
Sommer
Regen
Das Kind
Nach Hause
Fassbierverladung
Und als die Hausfrau
Steigerwald
Hassberge
Der Main
Blick vom Frankenturm
Es spricht der Wein
Teacher`s Tea-time
Der auspuff
Stich das Fass nicht an!
Jünger
Musik
Bärenlied
Alter Mann beim Bier
Der Musiker und die Liebe
Guter Hirte
Begegnung am englischen Strand
Der Flug des Elefanten aus der deutschen Kanzlei
Besuch im Zoo
Elfriedes Zwerghuhn
Wenn die Sonne mal nicht scheint
Kuckucksei
Hallenzauber
Was sich rentiert
Sommerbad
Wechseljahre
Wieder hier
Deutschland
Die Einladung
Scherz im Mai
Seniorenheimstatt
Sphären I
Sphären II
Bei uns
Hoffnung keimt auf
Das Wetter
Sieh, wie der Narr spielt!
Marieluise
Daseinswunsch
Katzenlied
Fränkisches Herbstlied
Leichter Herbst
Wie`s bei uns klingt
Irmchen
Willy aus Berlin
Gespräch beim Pfeffern
An die Ostsee I
Über die Oder
An die Ostsee II
Literarisches Spiegelkabinett
Spaß im Keller
Suppengrün
Hasenlied
Ich bin das Feuer
Herbstfest
Winter I
Winter II
Junge Liebe eines Kavalleristen
Danke!
Venus
Der Wassermann
Fortschritt
Nach Hause
Kultur
Ansichten
Bildung als Schatzkästlein
Goldene Hochzeit
Freude an der Leere
Schlafender Schäfer
Theater immer wieder
Legenda philosophica
Pastor poeticus
Die Reise nach Rom im Heiligen Jahr 2000
Samstags
Mit Paul und den Sängern nach Griechenland
Immer, wenn…
Verwandlung in Berlin
Schäfers Morgenlied
Wende
Loisl, komm!
Vom Winde verweht
Nicht so streng
Glücklicher Abend
Leben wie ein Fastnachtskrapfen
Gefunden
Lebens-Schaum
Letzte Wünsche
Pfälzer Krischerlied
Zufrieden
Eisblumen
In Bayern leben,
Zwei Deppen
Die Story von Kniephahn und Harry
Ruhiger Biertrinker
Die hier aufscheinenden Texte sollen belustigen, den Sinn erheitern oder durch zwischengeschaltete Gebilde naturhafter Lyrik beruhigen. Die kuriosen Zeilensprünge hier und da bitte ich zu entschuldigen, sie sind der digitalen Schreibweise geschuldet. Beim langsamen Lesen kommt man aber schnell wieder in die richtige Bahn. Wie aus der Tiefe tauchen manchmal die Ereignisse auf und wir sind dabei.
Der Titel des Büchleins richtet sich als Persiflage an den Kultfilm: „Drei Münzen im Brunnen“. Beim Austausch nur eines Buchstabens, dem „n“ bei Münze in ein “t“ hin zu Mütze ergibt einen völlig anderen Sinn. So „luftig“, wie der, kann auch das Leben sein und so mag es dahingehen!
Jede Generation hat ihren eigenen Humor, der die Verzweiflung über die Schrecknisse ihrer Zeit wegblasen möchte.
K.G.
So manches kleine Dichterlein
Möcht gern so fein wie Rückert sein,
Kann`s aber nicht, Beweis?
Hier das Gedicht.
Doch oftmals ist es auch gelungen,
Dass es gelungen hat geklungen.
Der Tag, er wird mir gar nicht lang,
Ich sitz auf meiner Rentnerbank,
Im Kopf, da wirbelt ein Gedicht,
Die Sonne lacht mir ins Gesicht
Und denkt sich sicher, dass es bald
In meinem Oberstübchen knallt.
Auch ist`s im Leben mir nicht bang,
Der Seele Schokoladen-Trank,
Er rinnt durch Hals mir und den Schlund
Und hält mich sicherlich gesund,
Wobei doch alles sonderbar,
So sonnenhell und sonnenklar.
Mich überfährt fast jeden Tag
Ein Arschgesicht mit Krone
Und wenn nach dem WARUM ich frag,
Schert es ihn nicht die Bohne.
WARUM, meint er, das juckt ihn nicht,
Und damit hat er recht,
Weil ich, als Kenner dieser Welt,
Der mehr von sich als andern hält,
Auch einmal – und das wär` nicht schlecht -
Wie`s Arschgesicht gern rasen möcht.
Mit und ohne Hut,
Der Hans fährt heute gut.
Er treibt den schnellen Wagen
Und bläht bis an den Kragen
Dabei den braunen Hals,
Als ob dem Leben galt`s.
Das ist das Salz der Erde,
Damit es schneller werde,
Das Leben ohne Sinn.
Nun ist der Hans dahin.
Wäre noch nachzutragen:
Ein Leben ohne Klagen.
Fest auf meines Herzensgrund
Thront ein silbern` Schwein,
Und wem es gewogen ist,
Lässt es zu sich ein.
Es humpelt dort an einem Strick
Und weint, obwohl ein Tier,
Es ist zu schmal, nicht richtig dick,
Trotz mancher Lage Bier.
Vorgestern hat es laut gelacht,
Von seinem festen Grund
Hat es gelabert und gesagt:
Ich werde bald gesund!
Es sitzt schon auf den Beinen,
Wie man es kennt von Schweinen
Und hebt die Vorderpfoten,
Das ist noch nicht verboten.
Der Mensch kann ohne Mensch nicht richtig leben,
Er braucht ihn, sonst bleibt er bei sich nur kleben.
So denken viele Menschen und auch ich
Verzichte lieber auf den Menschen nicht.
Hintermond und Vordermond
Gingen schon verlustig,
Mit zwei Katzen um die Beine
Schlepp ich mich und hust` ich.
Bin nicht out und bin nicht in,
Bin mal grad so mittendrin,
Abends bin ich durstig!
Genau wie der Pfau die Federn hebt
Und beim Stelzen bebt
Unterm sprühenden Rad der Sonne,
Wartet die Zeit als Wächter,
Steht sie am Tor und echter
Krümmt sich nicht Kummer zur
Wonne.
Ich trage stets in meiner Manteltasche
Ein Päckchen Kaugummi, so wie als Kind,
Der Mantelgürtel hängt mir aus der Lasche
Und um die Hose fegt ein kalter Wind.
Allmählich werden meine Haare grauer,
Sie stehen ab, man sagt, das sei normal
Und selbst das Alpenglühn macht mich nicht schlauer,
Ich glaub, für mache bin ich eine Qual.
Häufeln schon die Spargelbeete
An den Ufern längs des Mains,
Der Spargel schießt, als wenn er träte
Aus allen Fugen des Gebeins.
Wellen schlägt mit sanfter Kräusung
Heut der Fluss, als ob er glaubt,
Dass nach irgendeiner Weisung
Man ihm seine Glorie raubt.
Nicht geraubt wird ihm sein Rauschen,
Nicht der Wiesen grüner Kranz,
Wollen für ´ne Weile tauschen
Spargel gegen Wellentanz.
Einst lebte ich bei einem Spargelbauern,
am Rande eines Flusses, hinter Mauern,
tagtäglich Arbeit bis zum Abendbrot.
So gingen hin die arbeitsreichen Jahre
und spärlich wurden mir die grauen Haare,
doch sonst war alles noch im rechten Lot.
Drei Tage war ich auch mal Spargelkönig,
jetzt steh ich auf und kämme mich ein wenig
und schlage eine freche Mücke tot.
Grau der Himmel,
Stiller Tag,
Öd die Zeit vergeht,
Alles zögert
Und ich frag,
Ob sie etwa steht?
Unterdessen,
Fast vergessen,
Was die Seele heilt,
Weil ein raues
Ungenaues
Zähes Treiben weilt.
Blau der Himmel,
Pegasus
Mir den Wagen zieht.
In das Zimmer
Fällt ein Schimmer
Und der Tag erblüht.
Am Strand dort liegt die Löwin,
Ihr Katzenfell verdeckt
Nah an der Schmerzensgrenze
Was nach Verheißung schmeckt.
Versprochen ist versprochen,
So denke ich bei mir;
Ich geh auf die Terrasse
Und trinke kühles Bier.
(Mühselige Fahrt mit dem Bus durch die Nacht und nur eine kurze Pause in Florenz am frühen Morgen)
Als ich stand inmitten der Stadt,
lahmbeinig noch von nächtlicher Busfahrt
und meinen Rücken dem rauschenden Wasser
zukehrte,
sah ich beim Umdrehen:
DREI MÜTZEN IM BRUNNEN.
Die armen Leute von heute
Versickern wie nasser Schnee,
Das Glück steht ihnen zur Seite,
Das Unglück ganz in der Näh`.
Sie legen sich nackt auf die Waage,
Die Waage schwankt hin und schwankt her,
Mal ist es ein bisschen weniger,
Mal vom Wenigen mehr.
Und wenn ich das Weniger hätte
Und gäbe es nimmermehr her,
Dann hätte ich - ich wette –
Endlich ein wenig mehr!
Kaum zu glauben, ein paar Tauben sind im Pulk
davongeflogen,
eine von den vielen kam, als sie eine Kurve nahm, bald
zurück im schönen Bogen.
Einige der Tauben aber hat der Sturm davon gerissen,
als man später sie befragt, sprachen sie von
Hindernissen.
Der Franken schönste aller Bergesfesten,
Sie schaut hinunter auf den Alten Kranen,
Gleich, neben einer Mauer, wartet der
Auf längst geschriene Laute und auf Sang vom Meer.
Da will ich gleich zum schönen Ludwigkai,
Dort steht ein Jeep, ein Ball rollt still,
Ein großes Mädchen spielt mit seinem Bruder
Und schönes Glockenspiel uns Frieden bringen will.
Drei weiße Schiffe wiegen sich am Ufer,
Und eines davon heißt FRANKONIA,
Ich muss mich hurtig sputen und als Rufer
In grüne Büsche schlagen und dann wohn ich da.
Kongress ist heute angesagt in einem netten Städtchen,
schräg gegenüber an dem Stand ein schön gezopftes Mädchen.
Den Lungen-Atlas hab` ich schon, was aber hat denn sie davon,
vielleicht mein leises Lachen, als wir zusammen sprachen?
Es zieht sich hin der lange Tag, steh`n beide an dem Stand,
auf einmal zwischen Sekt und Keks berührt mich eine Hand.
Ein kleiner Funke nur und schon spür auf der Zunge ich den Lohn,
der Abend schleicht so langsam her, will eigentlich noch mehr.
Der Abend kam, der Abend ging, die Stunden wunderschön,
und was des Weiteren geschah, ist leider nicht zu sehn.
Soviel sei aber noch gesagt, falls jemand mich doch einmal fragt:
Viel ist nicht mehr gewesen, sonst könnte man`s hier lesen.
Sag mal Käpt`n, sag doch mal, wohin geht die Reise,
Fahr`n wir nach Triest hinüber oder segeln leise:
Bug voran, Land in Sicht, mit dem schönen Schiff?
Fallen Möwen auf das Segel, bricht das Ruder nicht.
Sicher steht der Steuermann an dem groben Mast,
Schaut mit seinen grauen Augen ruhig, ohne Hast:
Viel Geschrei, einerlei, Mädchen fallen ein,
Nickt dazu und lässt für heute fünfe grade sein.
Bist du oben nah am Dom und schaust auf die Stadt,
Kannst du in den Hafen sehen, der viel Schiffe hat,
Fingerbreit offen steht für den Blick das Tor,
Fällt herein ein gold`nes Segel, Cherub steht davor.
Sag mal Käpt`n, sag doch mal, wohin geht die Reise,
Fahr`n wir übers Meer hinüber oder segeln leise:
Schönes Schiff, schönes Schiff, wie im Wind es liegt
Und ganz sachte in der Ferne um die Insel biegt.
Meine Hexe ist eine Kleine,
und ich meine, sie wäre auch eine,
die ich zuweilen, ohne zu eilen
gern in die Arme nähme,
wenn sie nur zu mir käme.
Meine Hexe hat grüne Haare,
sie setzt sich zu mir, wunderbare
braune Augen und einen Mund
hat sie, des werd` ich gesund,
wenn ich nur an sie denke,
schnell mein Aug zu ihr lenke.
Jetzt sommert es auf allerschönste Art,
der Sommer geht durch seinen Sommergart
und lässt sich nieder,
lauscht auf die Lieder,
fängt dort von allem sich ein wenig ein,