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Ein alter Mann findet in der Corona-Zeit 2021 in seinem Kellerbüro in Nähe des guten Kellerbieres in vertrödelten Heften vogelleichte lyrische Texte aus seiner Zeit als Klinikbetreuer. Mit naiven Gedanken, wahrscheinlich initiiert von genialem Vermögen sowie schläfrigem Gähnen, also genau mittig, unterbricht er die Reihe dieser Texte zunächst mit sehr naiven Gedanken und da er einst als Braumeister mit kleinsten Hefezellen gearbeitet hat, betrachtet er die Welt im Licht der noch kleineren Viren nun wie erleuchtet und wechselt am Schluss des Buches in den Modus eines Kriegsgegners aus Erschütterung über die Kriegs-Situationen im Nahen Osten und in der Ukraine. Samuel P. Huntingtons Kampf der Kulturen hatte ihn bereits vor Kriegen entlang religiöser Grenzen gewarnt. Somit wäre wohl eine Friedens-App mit breiter Vernetzung für uns Menschen nützlicher als ein guter Schluck Kellerbier. Im Völkerrecht darf kein Platz mehr für ein Kriegsrecht sein, wie schön! Klaus Grunenberg
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Seitenzahl: 109
Veröffentlichungsjahr: 2020
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Notizen aus dem Keller
Lyrik, Satire, Warnung
Was blieb von schönen Stunden,
Wenn wir uns eingefunden?
Das Wissen und der Glaube,
Wie auf dem Dach die Taube,
Dass tief im Keller wir
Entdeckten Kellerbier.
„Glücklich der Vater, der mit den Kindern zu seinem Vater geht!“
Nach Walt Whitman, Grashalme
Fertig zum Frieden mitten in der Vorbereitung zum Krieg und in Gedanken im sonnigen Leben, wo weiße Tauben fliegen inmitten der Freude über den wahren Sieg, da ein Einsehen der Menschen, dass überflüssig diese satanische Unart vom Leben, zwar historisch belegt, doch nicht für uns mehr bedeutsam, die wir alles wissen inzwischen und bedacht haben, mit Mut verständnisvoll zu ächten endgültig dieses Ungetüm, und zwar mit Macht und mit juristischer Gewalt.
Was blieb von Allem
Naive Gedanken I – Herbst 2020
Wenn der Chanukka-Leuchter brennt
Wenn die Chanukka-Kerze brennt I
Blütenlese aus den 1990-er Jahren
Des alten Biersieders Traum
Fränkischer Herbst
Im Berliner Zoo I
Im Berliner Zoo II
Komm zurück!
Wenn die Chanukkakerze brennt II
Frühling in Franken
Am Fenster zur Nacht
Gefundene Blütenlese aus dem Jahr
Es bricht etwas
Abseits der Straße
Lebensfrisch
Am Main
Das Auge Allahs über Istanbul
Viel Glück in Schweinfurt im Jahr 1995
Chance
Würzburg brennt im Jahr 1945
Im Mai
Deine Zier
Zu dir
Garten
Kleines Kaninchen
Synagoge von Kitzingen
Ein Tag in Verona
Naive Gedanken II – Herbst 2020
Pfand, jenseits der Oder
Schlafender Judenfriedhof in Gerolzhofen
Europa
Schäfer mit Herde
Alte Bierkeller in Franken
Zwetschgenmännla - Zwetschgenweibla 1990
28 Tage in unserer Zeit (1990-95)
Erster Tag
Zweiter Tag
Dritter Tag – Der Chefarzt -
Vierter Tag
Fünfter Tag
Sechster Tag mit Hans
Siebenter Tag
Achter Tag
Neunter Tag
Zehnter Tag
Elfter Tag
Zwölfter Tag – Im Frühjahr vor dem alten Forsthaus
Dreizehnter Tag - Auf dem Parkplatz am Wald
Vierzehnter Tag
Fünfzehnter Tag – Seitlich der ländlichen Straße
Sechzehnter Tag – Die Entsorgung
Siebzehnter Tag
Achtzehnter Tag – Auf dem Rastplatz
Neunzehnter Tag – Ankunft
Zwanzigster Tag - Hausmannskost
Einundzwanzigster Tag
Zweiundzwanzigster Tag
Dreiundzwanzigster Tag
Vierundzwanzigster Tag
Fünfundzwanzigster Tag
Sechsundzwanzigster Tag
Siebenundzwanzigster Tag
Achtundzwanzigster Tag
Auf dem Weg
Verwirrung bei Kostendämpfung
Pharmavertreter auf großer Fahrt
Auf der Intensivstation
Nach Betreten der Krebsstation
Freunde in der Grauzone
Tunichtgut
Vier Skizzen aus der Außendienst- Zeit
Italienische Skizzen
Der Nibelungen- Ring
Schön durchs Land fahren I
Schön durchs Land fahren II
Will feiern
Unter der Brücke
Mann in Sarajewo
Utopie
Du bist
Die Luft
Kleine Brauerei in Franken
Schreck
Auf Malta
In Sliema
Gozo
On the road
Deutschland 1989
Dresden im Mai 1990
Denkmal DDR
Meiningen im deutschen Frühjahr 1990
Abgangszeugnis
Wiese
Schöne Welt,
In Erinnerung an junge Krebskranke
Mohnfeld
Naive Gedanken III - Herbst 2020
Stein, eine fränkische Stadt
Beobachtung durch ein Fenster im Wartezimmer
Wie der Löwinnen Mut heute
In Amerika am Teutonengrill 2020
Laudes am Samstag
Dem kleinen Luca
Naive Gedanken IV - Herbst 2020
Hub
Zwischenbemerkung zu den Religionen
Gedanken
Schmale Birke
Dank
Bei Otto in Würzburg
Nächtlicher Traum
Bankmanager in Frankfurt
Seniorenheimstatt
Freya an Odin
Naive Gedanken V - Herbst 2020
Weihnachtswunsch
Daseinswunsch
Die Entscheidung im Jahr 2030
Abendlicht
Pfingsten
Der Falke trägt fort meinen Liebsten weit
An Abenden
Blick in den europäischen Osten
Mut
Mehltau fällt auf uns (Ende 2020)
Nachwort - Herbst 2020
Fünf besondere Gedichte und einen Schluss
Nach Hause
Der Dichter
Joshua, das Geschenk an Weihnachten
Aus dem Kindermund eines Alten
Kellerbier
Naive Gedanken VI - Herbst 2023
Nachtrag: Aus der Warnungsecke geredet
Tröstungen aus Kindermund
„In den Fahrtwind gesprochen!“ oder: „Zurück in die aktive Zeit!“ könnten diese Texte aus dem Leben eines Braumeisters und späteren Mitarbeiters im medizinischen Außendienst heißen, die im Lauf der Jahre im Keller in vertrödelten Heften lagen und nur leicht überarbeitet wurden, in einer Zeit, als die Corona-Krise 2020 ihren ersten Höhepunkt hatte. Eine Auswahl lyrischer Texte aus einem spürbaren Dichterherz (teilweise wie Pflaumenmus an den Lippen haftend oder auch herb) und einige, teils satirische Kurzgeschichten in der Mitte. Alles gewürzt mit naiven neuen Prosatexten, die, teilweise satirisch, mit Argusaugen unser Dasein betrachten, oft sehr naiv, indem sie wie traumhaft „vorwärts“ das Ziel eines zukünftigen paradiesischen Zustands bemühen, was uns aber vielleicht weiterbringen könnte. Und neben der Corona-Krise, die gerade noch bewältigt wird, bedrückt uns wohl global eine ängstliche Ungewissheit, dass noch viel mehr auf uns zukommt und unsere Disziplin in Anspruch nehmen wird, nicht nur eine ökonomische Umstellung auf Nachhaltigkeit, die uns ein halbes Jahrhundert lang beschäftigen kann mit möglicher katastrophaler Umwälzung im Arbeitsleben, sondern auch satanische Kriege.
Und, sagen wir es heraus: „Vorwärts, wir gehen ins Paradies, und zwar nach Hause!“, diesen Befehl würde sich so mancher Soldat gerne wünschen, wenn es richtig gefährlich wird. Das kann man sich lebhaft vorstellen. Wie ja auch das Anzünden des Chanukka-Leuchters dem jüdischen Volk immer wieder über die Jahrtausende eine Rückkehr „vorwärts“ ins „Heilige Land“ befahl („Nächstes Jahr in Jerusalem!“), den Weg in eine traumhafte Zeit, weil damit viel Ehre zu holen war, unter befehlsbedingtem Zurückgehen in die eigene Zukunft unter Inanspruchnahme von bewohntem Land und langsamer Hinwendung der Politik von einer sozialistischen Demokratie hin zu einem heut engen Nationalismus, was die Welt sicher auch noch öfter zum Streit bewegen wird.
Im Mai 2020 war es manchmal zu hören, dass sich zukünftige Kanzlerkandidaten allein mit der Warnung: „Bitte Abstand halten und keine Klopapier--Rollen hamstern!“ für eine baldige Kanzler-Wahl empfehlen. Wie einfach! Armin Laschet oder Markus Söder, heißt es dann in den Medien, die machen es unter sich aus. Ich tippe eher auf einen Menschen, der alles anders macht, als man bisher denkt. Die Vereinigung der Menschheit aber (ein anderes Thema!) ist uralte Hoffnung, die in der Jetztzeit stattfindet, und das ist, selbst nach einer harten Auseinandersetzung in der Ukraine, allemal möglich. Deshalb wohl hat gerade am Grün-Donnerstag, dem 26.März 2020, Papst Franziskus den ganz großen „Segen urbi et orbi“ herausgeholt, um der leidenden Menschheit etwas von der Hoffnung zu geben, die niemals aussterben darf. Ich habe ihm dafür innerlich gedankt. Es gilt ja nicht nur eine Toleranz, es muss wohl auch so etwas wie starke Liebe mit dabei sein, wenn es, falls es mit Russland wirklich in Osteuropa zu einem Krieg kommt, man sich danach wieder die brüderliche Hand reichen könnte, müsste, sollte, um Europa endlich zu einem sicheren Block zu zimmern. Außerdem, wenn in Berlin, ganz in Nähe der Wohnung meiner studierenden Enkelin, eine Stätte entstehen soll, in der die drei monotheistischen Religionen: Judentum, Christentum und Islam sich begegnen könnten, mag das ein positives Zeichen sein, obwohl schon jetzt, vor der Grundsteinlegung, Zoff entstanden ist, wie man liest. Und nochmal, ihr Lieben: Europa ohne ein friedliebendes Russland, das ist doch wohl ein gänzlich unmögliches Ding, sage ich jetzt einmal sehr naiv. Oder sollte sich doch einmal, wie Samuel P. Huntington es beschrieben hat, der Krieg vor allem an den religiösen Grenzen festmachen, wie es zu befürchten ist?
Die Hinwendung zu religiösen Themen in diesem Büchlein sind der Tatsache geschuldet, dass sich wirklich etwas tun muss im Bereich von einem gegenseitigen Verständnis der Religionen, wo zum Beispiel im Katholizismus die Dogmen in ihrer zu glaubenden Art historisch beleuchtet werden könnten oder man sich zusammensetzte, um vorhandenes Misstrauen zu bereden oder die zunehmende Krise der orthodoxen und römischen Religion mal zu entschärfen oder endlich den jüdischen Glauben als Wurzel der abrahamitischen Religionen zu erklären. Die Hoffnung bei uns in Deutschland liegt dabei also in Berlin, wo im „House of One“ eine Bildungsstätte für die drei genannten Religionen entstehen soll. Viel echte Hoffnung und auch Streit, wobei es ja vor allem um den Islam gehen wird in Europa, ob diese Religion in einer nördlichen Region wie der unsrigen positive Impulse setzen kann wie im Mittelalter in Spanien .
K.G.
Es regnete als Rabbi Achmed gemächlich zum Tempelberg empor schritt und in der Tat, der Tag war wie alle anderen zuvor, nämlich überhaupt nicht seltsam, Nieselregen wie schon tags zuvor. Unter seiner regenschützenden grauen Jacke hatte er das Schofar-Horn gerade noch behutsam getragen, als er es eben herausnimmt und kräftig hineinbläst, einmal, zweimal, dreimal.
Gleich ist es still überall, kein Verkehrslärm mehr, nichts. Nichts weit und breit. Selbst die wachthabenden israelischen Soldaten dösen weiter wie bisher, immer hellhörig auf jedes Geräusch achtsam, und trotzdem: Nichts mehr zu vernehmen als das zufriedene Zwitschern einiger Vögel. Auf dem Tempelberg aber fallen sich drei Gestalten in die Arme und weinen vor Freude.
Die Versöhnung der drei monotheistischen Religionen sprach sich anderntags herum wie eine im leichten Wind enthaltene Botschaft und zog auch die anderen Weltreligionen in ihren Bann. In Europa war über Nacht Deutschland ein neutrales Land geworden, man hatte es in einem Volksbegehren durchgesetzt und alle, wirklich alle Parteien waren diesmal dafür gewesen, weil eine unglaubliche Einsparung an Kosten damit verbunden war. Man einigte sich aber auf europäischer Ebene, dass sich im Falle einer militärisch notwendigen Verteidigung Europas eine Unterordnung unter den Nato-Sicherheitsvorschriften Bedingung sei. Applaus in der gesamten Welt.
Wenn die Chanukka-Kerze brennt,
Uns nichts mehr voneinander trennt;
Das Licht leuchtet für Jeden,
Wie einst im Lande Eden.
Um es vorneweg zu sagen: Manche Texte, besonders die kleineren, die nun gerade folgen, sind in ihrer Art mal so, mal so. Es sind halt oft Notizen aus meinem Berufsalltag als ehemaliger Braumeister und späterer Pharmareferent, im Auto in Hefte schnell notiert, die jetzt gerade beim Aufräumen in der Corona-Zeit im Keller gefunden und sortiert wurden. Manchmal zögerte ich, sie zu bringen. Aber sie sind oftmals wie kleine schnelle Vögel, die plötzlich auf einen zufliegen und kurz vor einem abbiegen, wie im Moment erschreckt und daher ein wenig verwunderlich.
Da ich nun in Franken wohne, unweit von Bamberg entfernt mit seinem bekannten Bier, und hier eine neue Heimat gefunden habe und als ehemaliger Diplom-Braumeister die momentanen starken Beschränkungen der Brauereigasthöfe während der Corona-Krise bedaure, sind mir die folgenden Texte lieb, wie auch die nachfolgenden aus dem Berliner Zoo, als ich nach einer Pharmavertreter-Tagung im Jahr 1989 kurz vor der Fahrt zum Flughafen Tegel dort ein wenig warten musste.
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K.G.
In meinem kleinen Sudhaus pfeift ein Mäuslein, und wenn ich warte, löffelt es am Hahn der Maischepfanne sich den süßen Tropfen, den gerne ich heut hergeb`, denn ich hoffe, ein Vielfaches zu ernten, zu erhaschen, die allerfeinsten Lieder heut zu naschen.
In meinem kleinen Sudhaus lebt die Wärme und Kälte schleicht zur Nacht nur durch die Ritze der alten Mauerfuge und ich schwärme von einem Heimchen, das da zirpt am Abend, mit einem Flügel sich den andern schabend, derweil ich schreibend hier am Tische sitze.
Es ist nun rechte Zeit, die Biberburg zu suchen
Und dort im hohen Schilf nach Firlefanz zu seh`n,
Die Frauen ziehen Bleche mit gold`nem
Zwiebelkuchen,
Die Männer fahren Mist, er lässt die Winde weh`n.
Schüchtern spielt der Elefant Blindekuh in dem Gehege und durch seines Wächters Pflege kommt er an des Wahnsinns Rand.
Der Elefant II
Gerne spielt der Elefant im Gehege Ich und Du Und die Elefantenkuh starrt derweilen an die Wand.
Der Elefant III
Gestern seinen Rüssel schwang stark der Elefantenbulle, als ein Kind mit Butterstulle an das graue Gitter sprang.
Der Elefant IV
Der Elefant hat große Ohren, die graue Lederhaut ist spröd, er hat schon sehr viel Zeit verloren, denn meistens ist die Zeit so öd
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Der Elefant V
Kinder, seht den Elefanten, wie er in der Ecke steht Und den Onkeln und den Tanten eine lange Nase dreht!
Löwenmann und Löwenfrau,
Beide kennen sich genau.
Löwe II
Des Löwen Mähne weht im Wind,
Die Tatze leckt er mit der Zunge
Und schon beim übernächsten Sprunge
Drückt er ein Auge zu geschwind.
Löwe III
Um den Zahn des Löwen Erwin balgen sich die kleinen Affen
Und die wilden Ziegen gaffen in die Runde, als wär` mehr drin.
Löwe IV
Der Löwe und der Esel, die hatten einen Streit, Wer wohl am besten röche zur schönen Sommerzeit.
Weitere Notizen aus Blättern und Heften, beim Stöbern und Aufräumen während der Corona-Zeit gefunden. Man beachte bitte gelegentlich aufschimmernde lyrische Feinheiten, die Aussage von Leichtem und Schwerem oder Wenigem, manchmal von einem köstlichen Nichts und doch manch Vertrautem!
K.G.
Komm zurück, komm her, mein Kind