Drohnenkampf: Anschlag am Abend - Octavius Zelma - E-Book

Drohnenkampf: Anschlag am Abend E-Book

Octavius Zelma

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Beschreibung

Du stehst an der Imbissbude und haderst mit dir und der Welt. Denn die Traumfrauen kriegen immer die anderen. Justin zum Beispiel, der gerade neben dir steht. Er schleppt sie ab. Auch dieses Traumwesen, das jetzt auf euch zukommt. Eileen heißt sie. Aber dich sieht sie gar nicht. Doch Justin, dem gibt sie einen Kuss. Dir bleiben nur die fettigen Pommes Frites in der Hand und dieser verdammte Tinnitus im Ohr. Es sirrt und surrt und wird immer lauter. Du guckst in den Himmel, als ob von da Hilfe zu erwarten wäre. Da fliegt ein Ding, es sirrt und surrt. Das ist gar nicht dein Tinnitus, begreifst du. Es wird größer … stürzt auf die Frittenbude und explodiert. "Die Lebens- und Liebesprobleme eines jungen Mannes kollidieren mit moderner Staatsräson. Ein ungewöhnlicher, überaus spannender Thriller. Drohnen beeinflussen schon sehr bald unser aller Leben. Sieht so unsere nächste Zukunft aus? Oder hat sie gar schon begonnen?" Nico Preuß, Nightlounge

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Seitenzahl: 177

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Drohnenkampf

Anschlag am Abend

Actionthriller

Von Octavius Zelma

FS-Verlag Edition Störtebeker ISBN 978-3-932733-35-2

Besuche die Webseite des Autors: octavius-zelma.net und lade dir ein komplettes eBook gratis herunter. Das Angebot läuft nur für eine begrenzte Zeit.

Inhaltsverzeichnis
1. Kapitel - Die schöne Eileen
2. Kapitel - Die verrückte Alte
3. Kapitel - Zinnaer Klosterbruder
4. Kapitel - Der militärische Hintergrund
5. Kapitel - Fahrschein zur Hölle
6. Kapitel - Flucht ins Verderben
7. Kapitel - Hungrige Wölfe
8. Kapitel - Ein ächzendes Monstrum
9. Kapitel - Dragan
10. Kapitel - Bismarck
11. Kapitel - Die Herren der Hunde
12. Kapitel - Schmerzen in allen Farben
13. Kapitel - Denn dein ist die Rache
14. Kapitel - Rote Lippen
15. Kapitel - Superpython
16. Kapitel - Orangerie
17. Kapitel - Endstation
18. Kapitel - Ballistol
19. Kapitel - Bezahlung in Blei

1. Kapitel - Die schöne Eileen

Montag | 26.1.2015 | 17 Uhr

Justin guckte, grinste und sagte: "Warst ne Zeit lang wech vom Fenster, wa. Auf Handbetrieb umgestellt, wa?"

Es war leicht, ihn widerlich zu finden in solchen Momenten. Trotzdem blieb Justin cool für mich. Er sah verdammt gut aus und konnte sich bewegen, hatte die richtigen Ideen und Verbindungen. Die brauchte ich mehr denn je.

Wir standen an der Imbissbude des Olifanten in der Moorburger Straße gegenüber vonNoblee. Drüben blies die Raffinerie irgendwelchen Dreck raus.

Der Olifant, ein rothaariger, stoischer Mann, der in seinem Leben viel gegessen und wenig falsch gemacht hatte, schüttelte mit konzentrierter Miene den Drahtkorb voller Pommes frites über dem Fritteusenbecken. Fett spritzte aufs Resopal.

Ich schaute ihm zu und fragte Justin dabei: "Hast du die DVDs?"

"Was denkst du denn?" Justin schob sich eine Olifanten-Fritte rein und zeigte zu seinem A 8.

Es war ein älteres Modell, aber die Langversion. Justin hatte Stil. Er machte eine Ausbildung zum Mechatroniker und hatte seine Finger ansonsten in allem, was auf die Schnelle Geld und langfristig Ärger einbrachte.

Hinter dem A 8 parkte ein Oldtimer: ein rostiger Ford Capri. Den hatte ich hier noch nie gesehen. Ich wollte Justin gerade danach fragen, als ich meine Fritten vom Olifanten gereicht bekam.

Justin sagte: "Aber das wird heute trotzdem nichts, Erik."

"Hä?" Ich wusste nicht, was Justin meinte.

Justin sagte: "Unsere Film-Session muss ausfallen, obwohl ich die DVDs habe. Eileen kommt nämlich."

"Eileen?"

"Kennst du nich, wa?"

"Kann doch mitgucken", meinte ich mit vollem Mund. Justin hatte in seinem Kinokeller eine Leinwand, die größer war als mein Wohnzimmer.

Justin überging meinen Vorschlag. "Sie holt mich gleich ab. Wir fahren rüber in die Heide." Er zeigte mir eindeutig zweideutige Bewegungen und grinste dabei.

Der Olifant sah zu uns herunter, wischte das Resopal und verzog keine Miene.

Eileen - es musste Eileen sein - kam aus der Werkseinfahrt vonNoblee… zart und scheu wie eine Gazelle. Sie ließ den Bus der Linie 241 vorbei und stolzierte herüber. Das Top reichte ihr vom Hals bis knapp unter die Achseln. IhreLow-cut-Jeans war eng wie die Muschi einer Jungfrau.

"Mach den Mund zu, Erik", meinte Justin.

"Wie sie rumläuft, das is' … das is' doch viel zu kalt", sagte ich. Schließlich war tiefster Januar.

"Eileen und mir, uns wird schon heiß werden, kannste dich drauf verlassen", sagte Justin und zeigte Eileen sein Gewinnergrinsen: "Hallo Engel. Das ist mein Freund Erik."

"Hallo, Erik", sagte Eileen.

"Wollen wir zwei gleich los, Engel?", meinte Justin. Die Frittenfinger schmierte er an der Hose ab, und Eileen beachtete es nicht. Ihr Blick versank in seinen Augen.

"Ich hoffe, du hast nicht zu lang warten müssen", sagte sie. "Aber der Chef hat mich nicht weggelassen."

"Ich kann ihn verstehen", sagte Justin, "würd' ich auch nicht."

Er legte seine Hand auf Eileens Hüfte, Eileen schmiegte sich an Justin und steckte ihre Zunge in seinen Mund bis zu den Mandeln.

"Als Entschädigung für mein Zuspätkommen", sagte sie danach atemlos.

Die ganze Zeit über lächelte ich Eileen mit grenzdebilem Ausdruck im Gesicht an, dazu spannte sich bei mir die Hose im Schritt. Eileen registrierte meine Anwesenheit kaum.

Justin legte einen Zehner auf den Tresen.

"Den Rest kannst'de behalten, Oli", sagte er. "Aber leg dem Erik 'ne Wurst dazu. Am besten 'ne lange. Die wünscht er sich."

"Ne lass mal, ich muss auch los", erklärte ich. Bestellte Justin mich hierher. Gab an, mit mir DVDs gucken zu wollen. Dabei wollte er mir seine neue Freundin vorführen. Noch nicht mal richtig bemerkt hatte Eileen mich. Was hatte Justin, was ist nicht besaß?

Mir sirrte es in den Ohren. Danke schön, Tinnitus also auch noch, und das mit unter 30. Stress wegen Samenhoch- und Frauentiefstand.

"Nimm dir die DVDs vom Rücksitz", meinte Justin gönnerhaft und drückte auf die Fernbedienung: Am A 8 sprangen die Türschlösser auf. In der anderen Hand hatte er das Portemonnaie. Fünfziger lugten heraus.

"Klaro", sagte ich und wollte nur noch weg von den beiden. So zart und unschuldig sah Eileen aus. Man wollte sie beschützen vor allem Bösen der Welt. Leider hatte sie schon einen Beschützer, der cooler und stärker war, als ich es je sein würde.

So ein Mädchen bekäme ich nie.

Die Erkenntnis traf mich wie der Schlag mit einem Hammer. Das Sirren in den Ohren wurde fieser.

Ich zog mir am Ohrläppchen: So veränderte ich das Sirren zum Surren.

Es schien über mir zu sein, und ich guckte die überlange Straßenlaterne entlang nach oben … nichts zu sehen … noch weiter nach oben, in den bereits dämmernden Himmel hinein. Da war ein dunkler Punkt.

Ich raffelte die DVDs vom Rücksitz und machte, dass ich wegkam, schaute wieder hinauf, und der Punkt wurde größer und bekam Flügel, und das Surren wurde zum Knattern — was angenehmer klang, da es eine tiefere Frequenz hatte. Kein Tinnitus, freute ich mich. Abrupt verstummte das Knattern, aber das Ding flog weiter; es sah aus wie ein Segelflugzeug, aber doch nicht ganz: hatte lange Flügel, aber einen plumpen Rumpf. War kleiner als ein Segelflugzeug, besaß keine Kanzel.

Es schwenkte ein in die Moorburger Straße, ziemlich hoch war es und segelte immer langsamer. Unter ihm fuhr ein vollbesetzter Bus der Linie 241 durch und davon.

Der nächste kam in fünf Minuten, den nähme ich. Das Ding kam tiefer … die Flügel sind doch viel zu lang! Es würde sich verfangen … verfing sich wirklich am nächsten Laternenmast.

Es machteditsch.

Unspektakulär klang das. Einige Kohlefaserstücke spritzten umher. Das Ding kam schräg, fiel herunter, rutschte über die Moorburger … auf die Bude des Olifanten zu.

"Iihhh", hörte ich die schöne Eileen schreien, und sie sprang beiseite. Oder Justin riss sie beiseite, so genau habe ich es nicht gesehen, und den Olifanten habe ich überhaupt nicht gesehen, da alles zu schnell ging.

Dann gab es einen Knall und einen Feuerball:

Eine Explosion, die lauter war war, als man sie aus Filmen kennt, und auch der Feuerball … er war größer, und ich wurde nicht weggeblasen, wie Filme das zeigen. Ich wurde hingezogen …hineingesogenwurde ich. Verrückt. Ich wollte weg, aber die Explosion sog mich an.

Ich glaube, ich habe geschrien: "NEIIIIN!"

Vielleicht habe ich geschrien, weil ich nicht in den Feuerball gezogen werden wollte. Vielleicht habe ich wegen der schönen Eileen geschrien. Jedenfalls … wegen Justin habe ich nicht geschrien. Nicht etwa, da ich neidisch auf seinen Erfolg bei Frauen gewesen war. — Ich habe schlicht keinen Gedanken an ihn gehabt. Jedenfalls nicht in jenen Sekunden.

Justins A 8 fing Feuer und explodierte.

Die Druckwelle der zweiten Explosion blies mich über die lange Motorhaube des Capris hinweg.

Als ich zu Bewusstsein kam, lag ich auf dem Bürgersteig.

Beißender Geruch stieg mir in die Nase. Es war eine Mischung aus Frittenfett, Hundekot und einer Note, die ich noch nicht kannte, aber in den nächsten Tagen genauer kennenlernen sollte, als mir lieb war: Industriesprengstoff.

Die Frittenbude auf der anderen Straßenseite - oder das, was von ihr übrig war - brannte lichterloh. Der Capri parkte unversehrt. Aber vom A 8 war nur noch ein rauchendes Blechgerippe übrig.

"Justin!!", schrie ich und dachte an Eileens Gazellenkörper und versuchte, auf die Beine zu kommen.

Das gelang nicht. Ich fühlte meine Beine nicht mehr.