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'Einer von euch wird überleben.' Eine einsame Hütte mitten im Nirgendwo, im griechischen Hinterland. In diese Abgeschiedenheit hat sich eine junge Schauspielgruppe zurückgezogen, um für ihr neues Projekt zu proben: Ein Theaterstück, einstudiert mit Freunden. Doch es kommt ganz anders: Verschimmelte Matratzen und unzählige Fliegen drücken auf die Stimmung. Und dann ist da auch noch ein Pferdekadaver, der alle erschauern lässt. Eines Morgens ist einer der Schauspieler spurlos verschwunden - und der Horror beginnt. Verstörende Botschaften versetzen die Freunde in Panik, ein geheimnisvoller Beobachter - irgendwo dort draußen - macht die baufällige Hütte zum Gefängnis und das Treffen der Schauspielgruppe zum Höllentrip, bei dem es bald-nur noch um eines geht: das nackte Überleben. Was ist dort draußen? Die Bedrohung aus den Wäldern bringt die Gruppe junger Schauspieler in einen albtraumhaften Strudel des Misstrauens: Was ist dort draußen? Wem kann man trauen? Und: Wie gut kennt man seine besten Freunde wirklich? Reinhard Kleindl legt einen atemlos spannenden Thriller vor: Stephen King trifft auf "Cabin in the Woods", düstere Atmosphäre auf packenden Psychoterror! ******************************************************* Von Reinhard Kleindl erschienen im Taschenbuch: Gezeichnet. Kriminalroman Baumgartner und die Brandstifter. Kriminalroman ******************************************************* "Ein Buch, das einen lange nicht mehr loslässt: überraschend, wendungsreich und nicht zuletzt - verstörend." "Ein Psychothriller, der sich gewaschen hat: Würde ich meine eigene Haut retten? Würden meine Freunde mich opfern? Zutiefst beunruhigend und meisterhaft aufgebaut." "Reinhard Kleindl taucht die gnadenlose Story gekonnt in das düstere Zwielicht eines Albtraums, aus dem es kein Entrinnen gibt. Diese Buch kann man nicht mehr weglegen."
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Seitenzahl: 118
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Reinhard Kleindl
Du siehst ihn nicht
Thriller
(Nach einem Traum)
Die stehende Luft flimmerte über der Schotterstraße. Kein Windhauch wollte die Hitze lindern. Unter den trockenen Büschen sangen Zikaden ihr kratzendes Lied. Die Szenerie war eintönig, entbehrte jeder Besonderheit. Staub bedeckte die Sträucher und das hölzerne Haus zwischen ihnen.
In dieser Gegend wurde Holz nicht morsch – es trocknete aus. Die einstmals glatten Schnittflächen wurden rau und bleich von der Sonne. Bretter verzogen sich, mumifizierten, von angerosteten Schrauben und Nägeln gewaltsam an ihrem Platz gehalten.
Eine Staubwolke stieg in der Ferne auf, zwischen dem Grün und Ocker des Gebüschs, lautlos. Erst Minuten später waren Motorengeräusche zu hören. Zwei Fahrzeuge näherten sich.
„Da sind wir!“
Thomas sah sich um, die Hände in die Hüften gestützt.
„Toll. Genau, wie er es beschrieben hat.“
Jenny stieg tänzelnd auf der Beifahrerseite aus und musterte die Umgebung. Maria, Klaus und Albert kletterten aus dem anderen Auto, erschöpft von der Fahrt. Klaus reckte sich lange.
„Das ist das Haus?“ Er gähnte. „Nicht schlecht.“
Das Haus war in Wirklichkeit eher eine Hütte, an der Front etwa sieben Meter breit, zweistöckig, mit Holzbrettern verkleidet, die einmal weiß gewesen sein mussten, und eingezwängt zwischen Wänden aus meterhohem Gestrüpp.
„Ein bisschen klein, findest du nicht? Haben wir da wirklich alle Platz?“
Thomas ignorierte die Frage und kramte stattdessen den Haustürschlüssel aus seiner Tasche.
Endlich stiegen auch Simon und Jörg aus dem ersten Fahrzeug, wie in Zeitlupe. Jörg schenkte dem Haus nur einen flüchtigen Blick. Er schien sehr müde und der Schweiß lief in Strömen von seinem fetten Körper.
„Bin ich froh, dass wir endlich da sind. Das Auto ist ein richtiger Brutkasten, wenn man die Fenster nicht aufmachen kann“, meinte Maria, die mit geschlossenen Augen dastand und es genoss, wieder aufrecht stehen zu können. Von Thessaloniki, wo sie die letzte Rast gemacht hatten, waren es noch einmal drei Stunden Fahrt ins Landesinnere gewesen.
„Hättest sie ja aufmachen können“, entgegnete Simon grinsend, als er gerade sein Gepäck aus dem Kofferraum holte.
„Ja, wenn wir vor euch gefahren wären. Wir hätten Staub gefressen hinter euch.“
„Also wir hatten kein Problem!“
„Spaßvogel!“
„Das Haus ist unglaublich stimmungsvoll“, sagte Thomas. „Ich schlage vor, wir machen gleich heute die erste Leseprobe. Ich möchte das nutzen.“
Schulterzucken bei den müden Freunden. Während die anderen hineingingen, erleichterte Klaus sich am Gestrüpp und urinierte in den Staub. Danach schloss er als Letzter den Kofferraumdeckel, hob seine Reisetasche und den Schlafsack auf und folgte den anderen. Eine Fliege schwirrte um seinen Kopf, und er konnte sie nicht verscheuchen, da er seine Hände nicht frei hatte. Ein paarmal versuchte sie, in seinem Gesicht zu landen, doch er schüttelte sie energisch ab. Nach einer Weile kehrte sie zurück zu einer Stelle hinter den Autos, wo ein überrollter Vogelkadaver trocken auf der Straße klebte. Ein ganzer Schwarm Fliegen hatte sich darauf niedergelassen.
Polternd zwängte man sich mit den Koffern durch den engen Gang. Die Holzdielen knarrten unter ihren Füßen. Skepsis in Marias Gesicht, als sie das Innere des Hauses sah.
„Haben wir hier Strom?“, fragte Klaus.
„Selbstverständlich haben wir Strom!“, entgegnete von ganz vorne Thomas. „Glaubst du, ich würde euch sonst hierherlotsen? Ich schlage vor, jeder sucht sich ein Zimmer aus und räumt schon einmal sein Gepäck rein.“
Er selbst öffnete die letzte der fünf Türen auf der linken Seite und verschwand dahinter. Auch Jörg betrat eines der Zimmer.
„Geht sich das aus? Wir sind sieben, aber da sind nur sechs Türen.“
„Die erste ist das Klo“, sagte Klaus.
Thomas antwortete nicht und Maria verdrehte die Augen. Klaus lachte.
„Ganz locker – der Herr Regisseur ist nur beschäftigt. Er hat alles im Griff.“
Thomas tauchte wieder auf, verzog keine Miene.
„Oben ist auch noch ein Stockwerk, da haben auch noch einmal zwei Leute Platz.“
„Da will ich hin!“, sagte Simon sofort. „Wo geht’s nach oben?“
„Ganz hinten links“, sagte Thomas.
Knarrend bezogen alle ihre Zimmer.
Albert, der bisher keine Gemütsregung gezeigt hatte außer einem hin und wieder aufblitzenden, schwer zu interpretierenden Lächeln, zog die Augenbrauen hoch, als er die winzige Kammer sah. Einziges Möbelstück war ein kleines Bett mit einer nicht sehr einladend aussehenden Matratze, das den Raum so weit ausfüllte, dass sein Gepäck kaum noch Platz fand. Er sah sich nach einer Stelle um, wo sein Koffer am wenigsten im Weg war, als er von draußen Jenny hörte.
„Igitt! Thomas, komm her!“
Trampeln auf dem Gang.
„Was ist los?“, war Thomas’ Stimme dumpf zu hören.
„Schau meine Matratze an! Die ist komplett verschimmelt!“
Stille. Das Knarren von Schritten.
„Was soll ich tun?“, fragte Jenny.
„Wir müssen das Ding rausschmeißen.“
„Aber worauf soll ich dann schlafen?“
Wieder Schweigen.
„Wir werden eine Lösung finden.“
„Ich kann doch nicht auf dem Boden schlafen, Thomas.“
Albert verließ das Zimmer, um zu sehen, was vor sich ging. Thomas kam auf den Gang.
„Hat jemand eine Matratze für Jenny?“
Klaus streckte seinen Kopf durch die Tür.
„Was stellst du dir denn vor? Alle Freundschaft in Ehren, aber warum sollten wir eher auf dem Boden schlafen als Jenny? Gib du ihr doch deine!“
Thomas war ein gewisser Ärger anzusehen. Er sagte nichts mehr und verschwand in seinem Zimmer.
„Thomas – was ist jetzt?“, fragte Jenny.
Klaus trat auf den Gang.
„Oje, Prinzessin – brauchst du einen jungen Edelmann, der dir mit der Matratze hilft? Ich stehe zu Diensten.“
Er ging in Jennys Zimmer und hievte die große Matratze auf den Gang.
„Vorsicht, Platz da!“, rief er, woraufhin Albert sich wieder verzog und Klaus das Ding zur Vordertür hinaushievte, direkt auf die Straße.
„Wirf sie am besten hinters Haus“, meldete sich Maria zu Wort.
„Klar.“
Maria machte sich daran, die beiden Türen auf der rechten Seite des Ganges zu erforschen. Die hintere führte offensichtlich ins Freie, denn direkt daneben war ein Fenster. Sie versuchte zuerst die vordere. Dahinter befand sich die Küche und weiter hinten ein Esstisch mit enger Sitzbank. Sie sah sich den alten Elektroherd genauer an und verzog das Gesicht.
„Hmm, appetitlich!“, sagte sie zu sich selbst. Sie versuchte, eine der Herdplatten anzustellen. Ein kleines rotes Licht leuchtete neben dem Drehknopf auf. Das beantwortete ihre Frage. Sie drehte wieder ab und ging in ihr Zimmer, um Putzmittel zu holen.
Simon lag auf seinem Bett im ersten Stock und streckte sich genüsslich. Er hatte seine Kopfhörer im Ohr und war gerade im Begriff, eine Playlist zusammenzustellen, als jemand knarrend die Treppe hinaufkam – Thomas. Er warf einen Blick durch die offene Tür in Simons Zimmer, einen großzügigen Raum mit sauberer Matratze. Im Hintergrund ging noch jemand die Treppe hinauf. Simon sah Maria, die in das Zimmer direkt gegenüber ging.
Thomas schien einen Moment zu überlegen, dann sagte er:
„Seid ihr dann bereit für die Leseprobe?“
„Jetzt beruhig dich erst einmal“, gab Simon zurück. „Du wirst in den nächsten zwei Wochen noch genug Gelegenheit haben, Stress zu machen. Lass uns doch eine Weile ausruhen! Ich hab außerdem Hunger. Wir sollten zuerst etwas essen.“
„Okay“, sagte Thomas, mit einem Ausdruck, der so neutral war, dass sich nicht ablesen ließ, ob er auch dieser Meinung war oder sich nur fügte. Er ging nach unten.
„Das mit dem Essen muss noch ein bisschen warten; in der Küche sieht’s nicht sehr hygienisch aus. Du kannst mir mit dem Putzen helfen“, war Maria aus dem Nebenzimmer zu hören.
„Ach!“, seufzte Simon gequält. Langsam rappelte er sich auf. „Ich bin dabei – der Hunger ist stärker. Was gibt’s denn dann heute?“
„Weiß nicht, wir haben alle Möglichkeiten.“
„Klingt gut“, meinte er, trat aus dem Zimmer zu Maria, die ihm eine Flasche Geschirrspülmittel in die Hand drückte. Die schmale Treppe ächzte, als sie zu zweit nach unten gingen.
Albert saß bereits am Küchentisch und sah die Eintretenden wortlos an. Die beiden machten sich an die Arbeit, Maria mit deutlich mehr Ernst als Simon, doch der Dreck ließ sich leicht entfernen. Wenigstens etwas. Nach einiger Zeit kamen Klaus und Jenny dazu, letztere wirkte wieder unbeschwert. Womöglich hatte sie die Hoffnung noch nicht aufgegeben, dass sich jemand ihrer erbarmen würde was die Matratze anging.
„Hat irgendjemand von euch hier Empfang?“, fragte sie und hantierte an ihrem Smartphone herum, einem Modell der letzten Generation.
„Hat es nicht geheißen, wir sollen die Telefone zu Hause lassen?“, fragte Simon.
Jenny reagierte nicht. Klaus seufzte.
„Hast du dir schon einmal die Tarife angesehen?“, sagte er. „Besser, du tust es weg, bevor es Ärger gibt.“
Jenny schien beleidigt und steckte ihr Gerät wieder ein.
Thomas kam herein.
„Draußen auf der Veranda sind einige Sessel. Ich schlage vor, dass wir den Tisch hinaustragen und dort essen.“
„Hmm, das hat was“, meinte Klaus. „Ist dort genug Platz?“
Doch Thomas war schon weg.
„Gut, probieren wir’s eben. Komm, Albert, pack an.“
Träge erhob sich Albert, dann hoben sie den Tisch auf und schafften ihn nach einigem Hin und Her auf den Gang. Das umständliche Manöver wiederholte sich bei der Verandatür, doch schließlich hatten sie den Tisch auf der Veranda.
„Funktioniert es?“, fragte Maria, als Klaus wieder zurückkam und sich den Schweiß von der Stirn wischte.
„Es ist ein bisschen eng, aber auch nicht schlimmer als hier. Es wird ein schönes Abendrot geben.“
Während man in der Küche das Putzen erledigt hatte und zum Kochen übergegangen war, saßen Klaus, Jenny und Albert auf der Veranda. Klaus badete genießerisch sein Gesicht in der Sonne, und auch die anderen schwiegen. Albert sah auf die Uhr. Eine Fliege schwirrte durch die stehende Luft; ihr Summen zerschnitt die Stille.
„Besonders viel bringt das nicht“, brach Albert das Schweigen, „in einer Viertelstunde sind wir im Schatten der Büsche.“
„Und wenn schon – willst du lieber drinnen sitzen?“, entgegnete Klaus.
„So hab ich mir Griechenland nicht vorgestellt – das ist ja die reinste Einöde hier!“, meinte Jenny. „Warum sind wir nicht am Meer?“
„Da musst du mit Thomas reden. Ich dachte immer, der ist so ein Perfektionist.“
Er sah Albert an, der ein Klassenkollege von Thomas gewesen war. Albert antwortete nicht.
„Egal, ist einmal was anderes“, sagte Simon. „Außerdem sind wir zum Proben da, und da ist die Abgeschiedenheit vielleicht nicht so schlecht.“
Es war nicht klar, wie überzeugend das auf Jenny wirkte.
Simon und Klaus begannen, sich über das Studium zu unterhalten. Sie hatten beide gerade das zweite Semester abgeschlossen, Klaus in Betriebswirtschaftslehre, Simon in Chemie. Sie waren nie besonders dicke Freunde gewesen, aber im Moment waren sie froh über die Vertrautheit, die sie als ehemalige Klassenkollegen verspürten. Maria und Jenny waren ebenfalls in dieser Klasse gewesen, während Thomas, Jörg und Albert die Parallelklasse des gleichen Jahrgangs besucht hatten. Die Idee für ein gemeinsames Theaterprojekt war bei der Maturafeier aufgekommen. Dass Thomas sie tatsächlich aufgreifen würde, damit hatte niemand gerechnet.
„Irgendwie riecht es hier komisch“, sagte Klaus plötzlich. „Nach Lack oder so. Riecht ihr das auch?“
Stirnrunzeln, keiner antwortete.
„Riecht ihr das?“, fragte Klaus abermals.
„Also ich riech’ nichts. Woher sollte das kommen? Das Holz hier hat sicher schon lange keinen Lack mehr gesehen“, sagte Albert.
„Ich hab ja nur gemeint – mir ist vorgekommen, es riecht nach Lösungsmittel.“
Albert schüttelte nur den Kopf.
„So, Essen ist fertig!“, rief Simon, als er und Maria mit je einem dampfenden Topf in den Händen herauskamen. „Wer fehlt noch? Kann jemand Thomas und Jörg holen?“
„Kannst du gehen, Albert? Ich möchte nicht aufstehen“, sagte Klaus. Zu seiner Überraschung erhob sich Albert tatsächlich, um die beiden zu suchen.
Er ging zuerst zu Jörg, dessen Zimmer er kannte. Seit er sich verkrochen hatte, war er nicht mehr zu sehen gewesen. Ohne anzuklopfen öffnete er Jörgs Tür.
„Was machst du denn da?“
Der Blick in Jörgs hochrotem Gesicht war bitterböse. Gerade zog er seine Hose rauf. Albert brauchte einen Augenblick um zu begreifen, was er sah. Im ersten Moment wollte er sich entschuldigen, doch schließlich schüttelte er nur den Kopf.
„Essen ist fertig“, sagte er, doch Jörg antwortete nicht, wischte sich seine Hände an der Hose ab.
Albert verließ Jörgs Zimmer und schloss intuitiv die Tür, wie aus Schuldbewusstsein. Er ging weiter zu Thomas’ Zimmer am Ende des Ganges. Vorsichtig klopfte er an. Auf ein leises „Ja“ hin öffnete er die Tür.
Thomas lag auf dem Bett, mit einem der Othello-Textbüchlein in der Hand. Er sah nicht auf.
„Essen ist fertig“, sagte er, wartete, weil Thomas nicht reagierte.
„Komme gleich“, erwiderte der endlich, nach einer unnötig langen Pause.
„Wo bleiben sie? Lange warte ich nicht mehr!“, meinte Klaus, als Albert auf die Veranda kam. Maria hatte schon sieben Teller mit Spaghetti gefüllt. Gerade teilte Simon die Löffel aus.
„Sie kommen gleich“, sagte Albert, mit einem ironischen Ton, den die anderen nicht deuten konnten. Es dauerte aber nicht lange, da erschienen beide, Thomas wortlos und abwesend, und Jörg inzwischen mit normaler Gesichtsfarbe, doch den Blickkontakt mit Albert meidend.
Man aß, und das Schweigen hatte auch den Rest der Runde angesteckt. Eine Fliege drehte über dem Topf ihre Runden, doch jemand machte rechtzeitig den Deckel zu. Damit war es aber nicht ausgestanden, denn plötzlich waren es zwei, dann vier, dann acht. Die Freunde bemühten sich, schnell zu essen.
„Scheiß Fliegen“, murmelte jemand. Als alle fertig waren, sammelte Maria schnell die Teller ein und brachte sie hinein. Damit kehrte auch wieder Ruhe ein.
„Sehr gut, ihr dürft das wieder machen!“, befand Klaus und lehnte sich zurück.
„Glaubst du ja selber nicht! Morgen bist du dran!“, lachte Simon.
Klaus holte eine Schachtel Zigaretten aus der Tasche, doch Thomas reagierte sofort.
„Nicht hier im Haus – das ist viel zu gefährlich.“
„Okay, dann eben später“, meinte Klaus seufzend.
Es herrschte angespannte Ruhe.
„Ein hübsches Plätzchen hast du uns da organisiert“, sagte Klaus, an Thomas gerichtet.
„Also mir gefällt’s hier überhaupt nicht. Warum sind wir nicht ans Meer gefahren?“, meinte Jenny.
Die Katze war aus dem Sack, vor den Augen von Thomas. Die anderen hatten nicht gewagt etwas Ähnliches anzudeuten, um die gute Laune nicht zu stören. Klaus widersprach nicht.
„Ihr werdet euch schon noch einleben“, antwortete Thomas mit einer Ruhe, die die anderen überraschte. „Die Stimmung hier ist für die Proben ideal. Das wird großartig, ihr werdet sehen.“
„Hast wohl recht“, meinte Maria. „Wir sollten nicht alles negativ sehen. Wenn es dem Stück dient …“