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Ein neuer Western von Alfred Bekker Der Umfang dieses Buchs entspricht 43 Taschenbuchseiten. Carson City ist eine Stadt wie jede andere, eine Stadt voller Laster, Geheimnisse, Betrügereien und auch vor Mord wird hier nicht zurückgeschreckt. Doch als der Dunkle Prediger in die Stadt kommt, ist nicht sicher, ob das Gute oder Böse siegt... Alfred Bekker ist ein bekannter Autor von Fantasy-Romanen, Jugendbüchern und Krimis. Unter dem Pseudonym Neal Chadwick begann er seine Karriere als Verfasser von Western-Romanen.
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Seitenzahl: 36
von Alfred Bekker
Der Umfang dieses Buchs entspricht 43 Taschenbuchseiten.
Carson City ist eine Stadt wie jede andere, eine Stadt voller Laster, Geheimnisse, Betrügereien und auch vor Mord wird hier nicht zurückgeschreckt. Doch als der Dunkle Prediger in die Stadt kommt, ist nicht sicher, ob das Gute oder Böse siegt...
Ein CassiopeiaPress Buch: CASSIOPEIAPRESS, UKSAK E-Books und BEKKERpublishing sind Imprints von Alfred Bekker
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© dieser Ausgabe 2016 by AlfredBekker/CassiopeiaPress, Lengerich/Westfalen
www.AlfredBekker.de
Er ist ein Bote des Todes.
Und der Rache.
Er sieht aus wie ein Prediger.
Der knielange, eng geschnittene Gehrock ist schwarz.
Der Hut auch.
Ebenso das Hemd und die Hose. Selbst seine Augen sind schwarz und die Pupillen scheinen kaum Platz für das Weiße zu lassen.
Nur der Kragen ist weiß, wie man es von einem Reverend kennt. So blütenweiß, dass man sich fragen kann, wie er es schafft, ihn bei all dem Staub, der in der Luft liegt, auch nur einen Tag lang so sauber zu halten. Aber wenn er den Gehrock öffnet, kann man den Gürtel mit dem Spezialholster sehen. Zwei Pistolen vom Typ Mauser C96 stecken darin - mit dem Magazinkasten vor dem Abzug, in den bis zu zwanzig Patronen geladen werden können. Ungewöhnliche Waffen sind das hier im Westen. Ungewöhnliche Waffen mit einer ungewöhnlich großen Feuerkraft.
Selbst eine Winchester hat nicht so ein großes Magazin. Wer die beiden Mauser gesehen hat, ahnt dass für diesen Prediger die Barmherzigkeit nicht unbedingt das höchste Gebot ist.
Der linke Ärmel wird etwas ausgebeult, wenn er den Arm anwinkelt. Manchmal, wenn der Ärmel etwas zurückrutscht, kann man den Griff eines Wurfdolchs erkennen.
Der Prediger lenkt sein Pferd an diesem grauen Abend irgendwann im Jahr 1901 vor den HAPPY SINNER SALOON, das einzige Hurenhaus von Carson City, Nevada.
Der Prediger steigt von seinem Rappen und bindet ihn an der Querstange fest.
Dann geht er durch die Schwingtüren.
Gleich sind alle Augen auf ihn gerichtet.
Der Prediger lässt den Blick durch den Raum schweifen.
Sein Blick bleibt an einem der Saloon Girls hängen. Sie trägt ein Kleid mit tiefem Ausschnitt. Ihr Haar ist rot. Ihre Augen grün wie der Schwefel der Hölle.
Sie senkt unwillkürlich den Blick, als er sie ansieht.
Sonst ist sie nicht schüchtern und so schnell lässt sie sich von Niemandem was sagen. Aber diesem Blick kann sie nicht standhalten. Ein Blick, der ihr bis in das tiefste Innere ihrer Seele zu gehen scheint.
“Einen Drink, Prediger?”, fragt der Barmann.
Der Prediger wendet den Kopf.
Sein Blick ist so durchdringend wie der Schuss aus einem 45er aus einer Entfernung von nicht mehr als einer Handspanne.
“Nur Wasser”, sagt der Prediger.
Seine Lippen bewegen sich kaum, während er spricht.
Der Barmann hebt die Augenbrauen
“Wasser?”
“Hat der Herr dir keine Ohren wachsen lassen, um zu hören?”
“Doch, doch...”
“Was fragst du dann!”
“Ist ja schon gut!”
Der Keeper stellt das Wasser auf den Schanktisch.
Der Prediger nimmt es.
Er trinkt es in einem Zug.
Er verzieht das Gesicht, als würde es bitter schmecken oder in der Kehle beißen wie hochprozentiger Whiskey. Dann stellt er das Glas wieder hin. Das klirrende Geräusch hat etwas Durchdringendes. Ein Laut, der durch Mark und Bein geht.
Er geht auf die junge Frau zu.
"Wie heißt du?"
"Madeleine."
"Wie heißt du wirklich?"
Sie macht die Augen schmal. Ihren schwefelhöllengrünen Augen scheinen dadurch noch mehr zu leuchten. "Hey, Mann..." Sie sieht ihn an und wird ganz blass. "Kennen wir uns irgendwoher?"
"Wie heißt du wirklich?", fragt er. Sein Gesicht ist so regungslos, als sei es aus Granit geschlagen worden. Sein Blick so durchdringend wie der Stich eines Dolchs.
"Okay, wenn es dir Spaß macht: Betty."
"Ich bin deinetwegen hier, Betty."
"Ach, wirklich? Sollen wir gleich hoch aufs Zimmer gehen?"
"Ja."
“Für einen Prediger hast du es aber ganz schön eilig.”
“Gehen wir”, sagt der Prediger. Und so, als wolle er über diesen Punkt keine Missverständnisse aufkommen lassen, fügt er noch hinzu: “Jetzt!”
Sie seufzt. "Dann bringen wir es hinter uns", meint sie.