Erhalten Sie Zugang zu diesem und mehr als 300000 Büchern ab EUR 5,99 monatlich.
Der elektronische Sport, kurz E-Sport genannt, spielt in unterschiedlichen Aspekten eine immer gewichtigere Rolle. Diese können ökonomischer, politischer, sportlicher, gesellschaftlicher oder wissenschaftlicher Natur sein. Dieses Buch wird sich mit E-Sport aus gesellschaftlicher Perspektive beschäftigen. Dabei wird das Phänomen nicht nur erklärt und eingeordnet, sondern es werden beispielhaft Artikel des Autors Timo Schöber herangezogen, die auch anderenorts online und/oder in Buchform veröffentlicht worden sind. Es finden sich aber auch bisher in Buchform unveröffentlichte Inhalte, etwa zum E-Sport auf Landesebene in Schleswig-Holstein. Dieses Buch wird sich dabei auf Inhalte fokussieren, die vor allem der Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Aspekten dienen. E-Sport hat insbesondere in der deutschen Bevölkerung mit vielerlei Vorurteilen und Missdeutungen zu kämpfen. Dabei werden Risiken und vermeintliche Nachteile des elektronischen Sports unzulässigerweise häufig schwerer gewichtet als die Chancen und der Nutzen des E-Sports.
Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:
Seitenzahl: 65
Das E-Book (TTS) können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:
E-Sport & Gesellschaft
Dr. Timo Schöber
E-Sport & Gesellschaft
Vom elektronischen Sport und seinemgesellschaftlichen Wirken
© 2023 Dr. Timo Schöber
ISBN Softcover: 978-3-347-95212-6
ISBN E-Book: 978-3-347-95213-3
Druck und Distribution im Auftrag: tredition GmbH, An der Strusbek 10, 22926 Ahrensburg, Germany
Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Für die Inhalte ist verantwortlich. Jede Verwertung ist ohne unzulässig. Die Publikation und Verbreitung erfolgen im Auftrag , zu erreichen unter: tredition GmbH, Abteilung "Impressumservice", An der Strusbek 10, 22926 Ahrensburg, Deutschland.
Cover
Halbe Titelseite
Titelblatt
Urheberrechte
Vorwort
State of Play: E-Sport Schleswig-Holstein
E-Sport und Politik: Einordnung und Bewertung des Jahres 2021
Computerspiele und Politik: Machtinstrument, Propaganda und Ideologien (mit Prof. Junge)
Kritik am Saudi-Deal: Der Ausverkauf der E-Sport-Seele
E-Sport – Der überzeichnete Markt
Rassismus als Geschwür der Gesellschaft und seine Rolle im E-Sport
Intrinsische Motivation: Breiten-E-Sport und Nutzen für Unternehmen
Die Einheit des E-Sports – Wert und Risikolage
Über die Wichtigkeit der eSport-Forschung
Die Gaming-Szene als Sündenbock – Wieder einmal
Kann man E-Sport studieren? Das solltet ihr unbedingt beachten
Cover
Titelblatt
Urheberrechte
Vorwort
Kann man E-Sport studieren? Das solltet ihr unbedingt beachten
Cover
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
11
12
13
14
15
16
17
18
19
20
21
22
23
24
25
26
27
28
29
30
31
32
33
34
35
36
37
38
39
40
41
42
43
44
45
46
47
48
49
50
51
52
53
54
55
56
57
58
59
60
61
62
63
64
65
66
67
68
69
70
71
72
73
74
75
76
77
78
79
80
81
82
83
84
85
86
87
88
89
90
91
92
93
94
95
96
97
98
99
100
Vorwort
Der elektronische Sport, kurz E-Sport genannt, spielt in unterschiedlichen Aspekten eine immer gewichtigere Rolle. Diese können ökonomischer, politischer, sportlicher, gesellschaftlicher oder wissenschaftlicher Natur sein. Dieses Buch wird sich mit E-Sport aus gesellschaftlicher Perspektive beschäftigen. Dabei wird das Phänomen nicht nur erklärt und eingeordnet, sondern es werden beispielhaft Artikel des Autors Timo Schöber herangezogen, die auch online und/oder in Buchform veröffentlicht worden sind. Es finden sich aber bisher in Buchform unveröffentlichte Inhalte, etwas zum E-Sport auf Landesebene in Schleswig-Holstein. Dieses Buch wird sich dabei auf Inhalte fokussieren, die vor allem der Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Aspekten dienen.
E-Sport hat insbesondere in der deutschen Bevölkerung mit vielerlei Vorurteilen und Missdeutungen zu kämpfen. Dabei werden Risiken und vermeintliche Nachteile des elektronischen Sports unzulässigerweise häufig schwerer gewichtet als die Chancen und der Nutzen des E-Sports.
State of Play: E-Sport Schleswig-Holstein
Schleswig-Holstein gilt vielen als Referenz und Leuchtturm in Sachen infrastrukturellem und politischem E-Sport. Als Schleswig-Holsteiner durfte ich diesen Weg nicht nur begleiten, sondern auch aktiv mitgestalten. Im Folgenden möchte ich einen kurzen Überblick über meine Erfahrungen, Ansichten und Einschätzungen geben. Es handelt sich daher bei allem hier Genannten um meine persönliche Meinung und Einordnung.
Auf die ganz, ganz frühen Schritte des E-Sports im hohen Norden werde ich nicht eingehen. Es sei allerdings gesagt, dass Schleswig-Holstein schon früh Duftmarken setzen konnte, etwa mit der lange Zeit größten LAN-Party Deutschlands, der NorthCon Neumünster. Auch Spieler aus Schleswig-Holstein konnten auf sich aufmerksam machen, etwa bei Top-Organisationen wie OCRANA, SK Gaming oder pro-Gaming. Um den Umfang dieses Beitrags aber nicht zu sprengen, konzentriere ich mich auf die Jahre 2019 bis 2023, die Schleswig-Holstein schlussendlich zum "Hingucker" in Sachen E-Sport gemacht haben.
Der Anfang: Das Jahr 2019
Begonnen hat alles 2019. In diesem Jahr wurde die deutschlandweit erste offizielle Förderung für E-Sport ausgelobt. Seither sind im Land zwischen den Meeren rund 1,5 Millionen Euro ausgeschüttet worden. Das hat vor allem im Breitensport, der Bildungslandschaft und dem traditionellen Sport viel ermöglicht. Es konnten Angebote und Infrastruktur entwickelt und implementiert werden, Events sind ins Leben gerufen worden und Schleswig-Holstein konnte in Sachen E-Sport vor allem ganzheitliche Projekte schaffen, die nicht primär monetär getrieben sein sollten.
Am wichtigsten: Die Förderrichtlinie gab vor, dass die Förderungmittel nicht nur gemeinnützigen Organisationen zur Verfügung stehen. Das ist enorm wichtig, da so auch reine E-Sport-Projekte und - Organisationen davon profitieren konnten. Schließlich ist E-Sport nach wie vor - weder direkt, noch indirekt - ein Teil der Abgabenordnung und somit auch kein gemeinnütziger Zweck.
Das Fundament dessen, was Schleswig-Holstein heute im E-Sport ausmacht, ist 2019 mit der Förderung gelegt worden.
Die Brutkammer: Der eSports Nord e.V.
Für die Entwicklung des E-Sports im nördlichsten Bundesland zeichnet sich - gemeinsam mit anderen, etwa IFgameSH aus Kiel - insbesondere ein Verein aus Flensburg verantwortlich, der sich aber immer als Schleswig-Holsteinischer Verein verstanden hat. Wie der Name schon sagt, engagiert sich der eSports Nord e.V. im gesamten Bundesland. Fast alle relevanten "Player" Schleswig-Holsteins, die sich direkt im E-Sport bewegen, sind entweder Mitglied des Vereins oder kooperieren eng mit ihm.
Der Verein hat viele Brücken gebaut und ideologische Mauern eingerissen, insbesondere in Politik und Gesellschaft. So war der Verein auch ein essenzieller Baustein bei der Etablierung der E-Sport-Förderung und ist unter anderem im kommunalen Bereich, aber auch im Schleswig-Holsteinischen Landtag sowie Ausschüssen zum Thema gehört worden.
Gleichzeitig konnten durch den Verein diverse Meilensteile erzielt werden. Zu nennen ist hier vor allem die erste offizielle Eröffnung einer physischen Einrichtung, die mit E-Sport-Fördermitteln finanziert worden ist. Inzwischen fungiert das Vereinsheim des eSports Nord als Regionalzentrum und Blaupause für weitere Regionalzentren in den Städten Mölln, Husum und Heide. Darüber hinaus konnte der Verein weitere Meilensteine für das Land verwirklichen, beispielsweise:
• Gemeinsam mit der Aktion Kinder- und Jugendschutz Schleswig-Holstein Entwicklung und Umsetzung der deutschlandweit ersten, offiziell zertifizierten Jugendschutzausbildung mit E-Sport Fokus
• Unterstützung diverser Organisationen bei E-Sport Maßnahmen, etwa in Norderstedt und Stormarn
• Öffentlichkeitsarbeit zum E-Sport, etwa im NDR Fernsehen, dem NDR Radio, dem sh:z, Flensborg Avis, Gamesmarkt, eSport-Portal und R.SH
• Als erste E-Sport Organisation des Landes Beitritt zu einem Jugendring (Flensburger Jugendring)
Das Problemkind: Landeszentrum für E-Sport und Digitalisierung (LEZ SH) in Kiel
Das LEZ SH soll als Spinne im Netz fungieren und die Fäden des Schleswig-Holsteinischen E-Sports in der Landeshauptstadt Kiel zusammenführen. Dennoch krankt das LEZ SH an vielen Ecken und Enden.
So ist eine offizielle Eröffnung des LEZ SH durch den ehemaligen Projektleiter und sein "Ehrenamt"steam nicht erfolgt. Die Finanzen der Einrichtung wirken teilweise unstrukturiert und undurchdacht sowie in der Dokumentation lückenhaft - so zumindest mein Eindruck, als ich 2019 als damaliger Teil des LEZ SH Projektteams Einblick in die Unterlagen nehmen konnte. Das war auch einer der Gründe, weshalb ich mich relativ schnell vom Projekt zurückgezogen hatte. Neben einer, meiner persönlichen Einschätzung nach, fehlenden fachlichen Eignung des Projektleiters für eben jene Position oder einer in meinen Augen viel zu engen Beziehung zwischen Projektleiter (Fördermittelnehmer) und einem Mitarbeiter der Staatskanzlei (Fördermittelgeber). Es bleibt zu befürchten, dass dies bis zum Schluss so geblieben ist. Zumal das LEZ SH kaum ausgelastet gewesen ist, viel verbrannte Erde im Land hinterlassen hat und einige Fragezeichen nicht klären konnte.