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Die Stille hat viele Gesichter. In unserer hektischen, lauten Welt ist kaum noch Platz für sie. Da kann einer der seltenen Augenblicke der Stille eine Wohltat sein, ein Ruhepunkt, um sich selbst zu finden, ein Moment der Meditation, um sich zu sammeln und frische Kraft zu schöpfen. Doch kann er sich auch beängstigend anfühlen, weil das eigene Ich plötzlich auf sich selbst zurückgeworfen ist. Manche scheuen deshalb die Stille und verscheuchen sie durch ständige Berieselung mit Musik oder medialer Unterhaltung. Es gibt die vertraute Stille zwischen Menschen, die sich wortlos verstehen, und die feindselige zwischen Partnern, die sich nichts mehr zu sagen haben. Und es gibt die Stille des Weltalls und des Todes. All diesen Facetten der Lautlosigkeit spüren die leisen, behutsamen Gedichte auf diesen Seiten nach.
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Seitenzahl: 29
Vom selben Autor sind erschienen:Zeit des Sehnens (2021), ISBN 9783754329221 Von Liebe, Leid und Lebenslust (2021), ISBN 9783754372203 Innig zart und selbstverloren (2022), ISBN 9783755796435 Im Schatten der Träume (2022), ISBN 9783756874675 Zwischen Licht und Schatten (2023), ISBN 9783746007083 Zaubergarten der Zärtlichkeit (2023), ISBN 9783758314421
Der Autor (Jahrgang 1950) hat sich als Journalist in Heidelberg im Umgang mit dem Wort geschult. Seine Liebe zur Sprache verbindet er mit der Neigung zur Poesie, die er seit seiner Jugend hegt. Seine gefühlvollen und teils ironischen Gedichte sind von der Neuromantik inspiriert.
Prolog
Garten der Poesie
Innere Stille
Die Stille in mir
Schlafwandler
Mit den Augen der Nacht
Meditativer Moment
Schweigekloster
Meister der Stille
Tage des Lichts
Insel des Friedens
Selbstvergessenheit
Innere Stimme
Hell
Einkehr
Strudel des Lebens
Schatten alter Bäume
Sinnbild
Nebel der Zeit
Zweifel
Große Stille
Stille zwischen Morgengrauen und Mitternacht
Erwachen
Sonntagmorgen
Friedvoller Vormittag
Sudoku
Unter der Kuppel
Zufriedenheit
Abendsonnenschein
Abendlied
Abendkühle
Buddha
Abenddämmerung
Faust
Innige Liebe
Mondlicht
Sternenlicht
Beim Anblick der Sterne
Misston
Versunkenheit
Stern der Nacht
Nachts am Strand
Stille rund um das Jahr
Schnee über Nacht
Frischer Schnee
Schneetreiben
Winteridylle
Wintertristesse
Scheeglöckchen
Vorbei
Sommertag
Elegie
Trauer
Spätherbst
Düstere Schatten
Zwischen den Jahren
Stille am Lebensabend
Lähmung
Fruchtlos
Verglimmen
Im Wartesaal des Todes
Saum der Nacht
Schweigen
Wohlgetan
Seelenfrieden
Epilog
Dichters (Alb-)Traum
Titelverzeichnis
Wenn die Schönheit erblüht
im Garten der Poesie,
wenn Scharfsinn und Esprit
ein Gedicht versprüht,
wenn in uns’rem Gemüt
es sich anfühlt wie
wundersame Magie
und tief in uns erglüht
ein Lichtstrahl, will eine Welt,
tausendmal reicher als die,
die wir im Alltag erfahren,
und mehr wert als Gold und Geld,
auf Flügeln der Phantasie
sich zauberhaft offenbaren.
Da ist ein Lärmen in der Welt,
das schrill in meinen Ohren gellt.
Mein Trommelfell will platzen schier,
doch höre ich nur die Stille in mir.
Allenthalben ertönt Geschrei,
herrschen Gezeter und Rechthaberei,
beschimpft man sich in übler Manier,
doch lausche ich nur der Stille in mir.
Selbst wenn in eine Bar ich gehe,
im Stimmengewirr kein Wort verstehe
und jemand klimpert auf einem Klavier,
dann hör’ ich einzig die Stille in mir.
In all dem allgemeinen Trubel,
dem Jammern, Grölen und lauten Jubel,
merk’ ich, wie ich innerlich frier.
und da ist nichts als Stille in mir.
Doch manchmal kann ich’s nicht mehr ertragen.
Dann platzt mir im Getöse der Kragen.
Dann brüll’ ich verzweifelt wie ein Stier
und lausche verloren dem Echo in mir.
Was das Leben mich lehrt, ist Stille.
Ich gehe durch die Tage
als ein Schlafwandler,
durchmesse sie leichten Schrittes
wie betäubt in Siebenmeilenstiefeln,
die mich von Sonnenaufgang
zu Sonnenuntergang tragen
durch die Weiten des Daseins
hin zum Nichts und zur Unendlichkeit,
die doch beide dasselbe sind.
Im Gewand der Finsternis
mit den Augen der Nacht
spähend nach den
zerfließenden Schatten
des bleichen Mondes,
verlier’ ich mich unter
der Wölbung des Himmels
in den Arkaden
des Schweigens,
bis nichts mehr
ich fühle als die
Unermesslichkeit
des Seins.
Ich lese im Lampenlicht.