Ein Blumenbesuchbuch - Wolfgang Kerbe - E-Book

Ein Blumenbesuchbuch E-Book

Wolfgang Kerbe

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Beschreibung

Ein Blumenbesuchbuch führt nicht nur zu den Blumen, sondern auch zu dunklen Orten und lichten Höhen des Selbst. Es schlendert entlang des Johannesweges zu Rosen und Sternen, und versucht sich dabei nicht zu sehr zu verirren. Es nimmt die Trauer mit und begegnet der Freude und dem Humor aus neuen Blickwinkeln.

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Seitenzahl: 38

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Inhaltsverzeichnis:

Kann ich mit dem Wahnsinn spielen?

Liebesgedicht mit Seepferdchen

Mitternacht

Am Tag als der Regen kam

Tiefenentspannung

Oase

Der Bonobo in mir

Der Nöck 2

Ein Waldspaziergang

Frankreich

Größenwahn

Ein Ochse vor dem Fenster

Die Zwergenhöhle

Die zweite Schöpfungswoche

Die Sprache

Der Schneemann

Die Leichtigkeit

Apasmara

Hurrikan

Erfolg

Noch mehr Erfolg

In der Hütte

Gedichte vom Johannesweg

Prolog

Humor

Geduld

Mut

Großzügigkeit

Toleranz

Wahrhaftigkeit

Gastfreundschaft und Hilfsbereitschaft

Maßhalten

Zufriedenheit

Körperbewusstsein

Lebensfreude und Lebendigkeit

Gesund Altern

Epilog

Telemachus

Die Geburt

Deine Stimme

Hammer

Der Affe und die Giraffe

Leere

Tassilo

Weihnachten ohne Schwiegereltern

Wolken

Blumenbesuchbuch

Die Blumenuhr

Die Rose

Die Seerose

Europäische Trollblume

Frühblüher

Katzengras

Königskerze

Weißklee

Löwenzahn

Passionsfrucht

Wurzeln

Kann ich mit dem Wahnsinn spielen?

Kann ich mit dem Wahnsinn spielen?

Jaaaaaaa. Das haben andere auch schon gesungen!

Lasst mich in Ruhe damit!

Ich hau euch in die Fresse!

Also ab und weg, ich mach euch Krankenhaus!

Eigentlich bin ich aber etwas traurig darüber,

dass das schon andere erzählt haben.

Nicht nur etwas, es macht mich sogar fertig

es erdrückt mich, nimmt mir die Luft zum Atmen.

Oder habe ich Angst davor, dass ich nicht der erste bin?

Angst, dass ich keine Spuren hinterlasse?

Angst, überhaupt etwas zu Papier zu bringen?

Angst vor der Angst?

Oder habe ich es nicht selbst geschrieben?

Ich allein, für mich selbst?

Ist es nicht mein Lied, ganz für mich bestimmt,

mein Schicksal, mein Auftrag?

Doch Moment, kann ich damit spielen?

Muss ich vielleicht damit spielen?

Muss ich die Buchstaben des Liedes zählen?

Muss ich sie einzeln aufsagen, muss ich?

Oder kann ich doch mit dem Wahnsinn spielen?

Durch die Luft schweben, mit den anderen Elefanten

Und Erdbeeren zählen im rosaroten

Hulahula Schwammerlland?

Oder werde ich abstürzen, und wieder Schmerzen haben

im Rücken, in der Hüfte,

Ausschläge auf der Haut,

Schmerzen in all meinen Organen?

Oder werde ich mich verlieren?

Im Ich, im Du, im Wir, im Wer?

In Teilen meines Selbst? Wo? Was?

Hört mir denn überhaupt jemand zu?

Oder nehme ich mir einfach eine Prise,

einen Schluck, eine kleine Dosis?

Was kann das schon schaden?

Und das Lied wird meines werden!

Kann ich denn mit dem Wahnsinn spielen,

mit all dem Wahnsinn, oder nur mit einem?

Was sagt mir die Kristallkugel?

Alles, oder nichts?

(mit einem kleinen Dank an Bruce Dickinson

und Iron Maiden)

Liebesgedicht mit Seepferdchen

Ein Seepferdchen im Sonnenuntergang zwinkert mir zu

Es ist gerade wieder geboren worden

War vorher eine Seegurke

so wie auch ich in einem früheren Leben eine

Seegurke war

kurz vor Erlöschen des Fegefeuers das mich umgab

nachdem ich zu Unrecht auf das Grab eines

Waisenkindes gespuckt hatte

Ja das würde ich heute nicht mehr tun

Eher eine Kerze anzünden

und noch eine

und dann noch zwei

um zu vergessen

um mich zu freuen

aber auch um zu trauern

Schlagobers habe ich auch schon lang nicht mehr

gegessen

zu viele Berserker haben es mir weggenommen

und auch die Rosen mir geklaut

von denen mir das Seepferdchen

schon als Seegurke vorgesungen hatte

Nun denke ich an dich

grazil wie eine Gazelle

oder auch wie ein Seepferdchen

tanzt deine Silhouette über mein inneres Auge

Du bist wohl schöner als die meisten Seegurken

dieser Welt

So sicher kann man sich da nicht sein

wenn man früher selbst mal eine war

und wo es doch auch schwarze Schwäne gibt

Ich sehe dich nackt und auch schön angezogen

und bin dir für eines dankbar

Für die Freude am Leben

die Freude an den Seepferdchen und den Seegurken

und den Rosen

die ich manchmal gerne für dich abschneiden würde

Und du lässt mich auch mir selbst verzeihen und

meinen Weg zu Ende gehen

Und wenn ich einmal der Staub in einer Wolke bin

so werde ich mit meinem Schatten auf einen Felsen

deinen Namen schreiben

und leuchtend grünes Moos

darauf erblühen lassen

zur Freude der Geister

aller Seepferdchen der Welt

Mitternacht

Ich sehe nichts mehr

der Mond ist weg

der Nebel stark

es ist finstere Nacht

Mitternacht ist es

mitten in der Nacht

und selbst in dieser Dunkelheit

wird mein Blick trüb

und will sich verschließen

vor dem Außen

vor dem Gestern

vor dem Morgen

vor allem, was nicht da ist

vor der Illusion