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Die Herzenswände sind gefallen, der Sternenstaub ist verteilt. Doch was ist das? Nun bevölkert nicht nur die Liebe Wolfgang Kerbes Texte, sondern auch Geister und Monster treiben sich da herum. Selten politisch, manchmal philosophisch, gerne mal pathetisch und vor allem mit Herz wird abends einfach losgedichtet und bisweilen auch gezeichnet. Der Auftrag ist kein geringer: Die Texte sollen berühren, die Worte können heilen, einen selbst und andere.
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Seitenzahl: 35
Allein
Analog
Backside Poetry
Bernstein
Bett
Bruder Igel Schwester Schwein
Coevolution
Das Ende des Schmerzes
Das Madagaskar Schwein
Das Schwanenei
Das Spiel
Das, was hängen bleiben soll
Das Zepter
Der Auftrag
Der Auftrag Teil II
Der Fluss
Der höhere Wurm
Der Kreis
Der Ritterschlag
Die Darbringung
Die Kuh
Die Milchstraße
Die Urgewalt
Drei Wörter
Dreizeiler
Ein neuer Abschied
Eine andere Art von Yoga
Es war einmal
Fichtengrün
Für Christina
Gleichgewicht
Herzensdichtung
Herzozean
Hier und gehetzt
Hohes Wasser
Kaffee
Körper
Kreatives Schreiben
Künstliche Intelligenz
Kurz und bündig
Liebe
Maiklang
Minimonster
Mitgefühl
Monoton
Mother Drum
Mutter
Neues Leben
Noch ein Déjà-vu
Produktivität
Roboter Kuh
Schlögener Schlinge
Stöbeln
Synchronschwimmen
Tapir Sex
Themenwechsel
Unsagbar
Unvernunft
Versagen
Versuche
Verwundbarkeit
Vogelscheuche
Wahn
Warten
Windlicht
Zombie
Zweifel
Zwilling
Zwillingsseele
Ich mag die nicht, die impfen
und nicht jene, die über Impflinge schimpfen
bin keiner von denen, die jammern und schrei‘n
und nicht von jenen, die blüh‘n und gedeih‘n
Bin weder groß noch klein
und deshalb allein
bin weder Sonne noch schein
und deshalb allein
Bin krank und gesund
dünn und kugelrund
Einsam bin ich nicht
Ich hab‘ dieses Gedicht
Und bevor ich fies bin und gemein
bin ich lieber allein
Drum lasst mich doch alle so sein
glücklich aber allein
Doch bevor jemand glaubt
ich sei ein armes Schwein
bin ich manchmal zu zweit
und manchmal gesellig
und manchmal unter vielen
und manchmal verrückt
und manchmal normal
und dann wieder allein
ganz allein
allein
Analog liegt das Weizenfeld vor mir
Ich versuche es so lange zu zerlegen
bis die Heisenbergsche Unschärferelation mich übermannt
und ich nicht mehr weiß, wo ich bin
dann, wenn ich weiß, wer ich bin
Es möge auch die Energie etwas
mit der Masse und der Lichtgeschwindigkeit
sogar zum Quadrat zu tun zu haben
Jetzt ist mir das einerlei
bei der Frage, ob ich denn hier bin
Analoges blau strahlt vom Himmel
auf das Grün der windumwehten Wälder
Und doch ist auch das Licht getaktet
in einem Vielfachen des Boltzmannschen Urgegrunzes
Genug Physik, her mit der Liebe
in die ich mich jetzt einhülle
und die mich daran gemahnt, das alles
nicht digital, ganz analog
mit dem Herzen zu verstehen
Gerade noch im tiefsten Keller
War das denn die Titelseite?
Vorne
Der Blickfang am Rande des Abgrundes?
Oder ist es die Euphorie
im Hier und Jetzt?
Energiegeladen
Das Licht zum Schatten?
Gemeinsam einsam
streben wir dem Unvermeidlichen entgegen
Erlösung oder Untergang?
Glas halbvoll, oder doch nicht?
Bisweilen verzweifle ich
an der Schönheit des Seins
Noch öfter habe ich Angst
vor der Vielfalt des Grauens
Auf der Rückseite meines Notizbuches
schreibe ich diese Zeilen
versuche bewusst das Ganze zu sehen
ja sogar die blendend blaue Vorderseite
Mein Verlangen nach Schweinebraten
und Körperteilen von hübschen Damen
hält sich momentan auch in Grenzen
Noch
Denn ich weiß, dass,
sobald ich zu schreiben aufhöre
all das, womit der Weg zur Hölle gepflastert
zu sein scheint, wieder verschwindet
Dann lenke ich mich wieder ab
vom Wesentlichen
oder gebe ich mir doch die Chance
es zu finden?
Zwischen der Rückseite und der Vorderseite
da ist ein Buch
Wer weiß, wie es beginnt und wie es endet?
In der Mitte?
In meiner Mitte da schlägt ein Herz
Es zögert manchmal zwischen den Buchstaben
aber selten am Anfang
und am Ende
Schmerz im mittleren Zeh
Schmerz im mittleren Zeh
das schreibe ich jetzt so lange
bis er weggeht
der Schmerz
und wie eine Stechmücke aus dem Jura
in Bernstein eingefasst ist
im hellen
oder dunklen
Ah, endlich kann ich etwas anderes erzählen
von baltischen Stränden
an denen ich noch nie war
oder von Dinosauriern
die als normal angesehen wurden
und heute auch schon zu den Monstern zählen
nur weil sie
ausgestorben sind
und sich deshalb so schlecht als Haustiere eignen
Bernstein