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Ein Zaubertagebuch kann verzaubern, muss es aber nicht. Es geht auf die Suche nach dem eigenen Herzen, nach dem eigenen Schatten und nach dem, wofür man eigentlich zu zaubern beginnt. Ein Zaubertagebuch lädt ein, Text für Text zu ergründen, wer man ist und wer man sein will, und was man vielleicht auch nicht ist oder vor allem nicht sein will.
Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:
Seitenzahl: 29
1001 Gedicht
Alles und noch viel mehr
Altes Jahr
Anfänger-Geist
Boden
Chakra
Das Geräusch
Das Herzmonster
Das Kreuz im Licht
Das Zaubertagebuch
Der Geist der Kreuzungen
Der Hüter der Schwelle
Der letzte Wille
Der Pilger
Der Raucher
Der rote Faden
Der Zaubertrank
Die Hornisse
Die Kunst des Unterlassens
Die Unzulänglichkeit des Bogenschützen
Durch Türen gehen
Ehrlichkeit
Einsamkeit mit Schweinepriester
Erwacht.
Es war einmal
Geflecktes Knabenkraut
Geldzauber
Grauer Baum vor schwarzem Hintergrund
Henne ohne Ei
Herzenswunsch
Herzklopfen
Herzschatten
Holz
Ich und das andere
Kastanienbaum
Mann mit Marmeladepalatschinke
Müde Ode an die Müdigkeit
Neues Jahr
Norden
Osten
Papa
Pigs
Protest
Rosarot
Schuldgefühl
Schwer
Süden
Unverfroren
Verhext
Was bei zunehmendem Mond suchen
Was Hässliches
Was Lustiges
Westen
Zärtlichkeit.
Ögg
Jetzt bin ich doch gerade dagesessen
und habe überlegt,
ob ich nicht etwas schreiben soll,
und dann doch mit dem Blödsinn aufgehört
und einfach zu schreiben begonnen
und ich wette, so geht das,
dass man 1001 Gedichte schreibt
oder doch nur eines.
Begehren
nach allem
und nach noch viel mehr
bekommt mir nicht gut
nur die Hälfte davon,
wenn ich sie bekommen würde,
läge schwer in meinem Magen
in meinem Kopf
auf meinem Gewissen
Nichts
gar nichts
und noch viel weniger
will ich tun dafür
ich Mensch
und erzeuge so alles Leid
in mir und um mich
Dazwischen
ebenmäßig
möchte ich die Schwingung gestalten
und falle doch
von einem Extrem ins andere
Mensch sein
und Maß zu halten
Mensch sein
und ein Leben in Bescheidenheit führen?
Mensch sein
und doch an die fühlenden Wesen denken
Ja geht denn das?
Alles oder nichts
viel mehr oder viel weniger
ist bald angesagt
Und ich Mensch wache auf
und tue
das Richtige
Das Jahr ist alt, die Welt erscheint mir alt.
Ich schließe die Augen,
öffne sie wieder und erfasse den letzten Sonnenuntergang des Jahres, knallrot,
so wie die Tasse, aus der ich gerade den letzten Kaffee
dieses Jahres andächtig schlürfe
und all der Schmerzen gedenke,
an all die Wunden denke,
die mir das Jahr gerissen hat,
wie ein großer kräftiger Löwe,
ein gieriger starker Tiger.
Dann lasse ich die Ruhe herein, die Stille, die Leere
und erinnere mich an dein Lächeln,
das die Wunden verschloss,
dein Lachen,
das gar die Narben verschwinden ließ.
Das Jahr ist alt, die Welt erscheint mir alt.
Baumskelette wie graues Haar,
und doch scheint mir als könne ich
das neue Jahr schon erahnen, schon spüren,
die Erneuerung der Welt schon fühlen.
Ich höre den Ruf:
„Die Zeit ist reif.“ Wofür?
Für diese Menschheit erwachsen zu werden.
Das Jahr ist alt, die neuen Vorsätze noch nicht geschmiedet.
So höre ich bescheiden ein paar Böllern beim Knallen zu
und frage mich, mit welchem meiner Schatten
ich im neuen Jahr als erstes Freundschaft schließen werde.
Leer
Leere
Leere Leere
Ein neuer Anfang,
dem auch noch der Zauber innewohnen soll?
Voll
Fülle
Volle Fülle
Ein neuer Anfang,
dem auch noch ein Zauber innewohnen darf?
Den Rhythmus brechend,
die Monotonie im Zeitgehäuse zerschlagend
wohnt ihm dann wirklich ein Zauber inne
Und der Lehre zur Folge, der mit H
ist das die höchste Meisterschaft
Stille
stille Stille