Ein Zaubertagebuch - Wolfgang Kerbe - E-Book

Ein Zaubertagebuch E-Book

Wolfgang Kerbe

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Beschreibung

Ein Zaubertagebuch kann verzaubern, muss es aber nicht. Es geht auf die Suche nach dem eigenen Herzen, nach dem eigenen Schatten und nach dem, wofür man eigentlich zu zaubern beginnt. Ein Zaubertagebuch lädt ein, Text für Text zu ergründen, wer man ist und wer man sein will, und was man vielleicht auch nicht ist oder vor allem nicht sein will.

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Seitenzahl: 29

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Inhaltsverzeichnis

1001 Gedicht

Alles und noch viel mehr

Altes Jahr

Anfänger-Geist

Boden

Chakra

Das Geräusch

Das Herzmonster

Das Kreuz im Licht

Das Zaubertagebuch

Der Geist der Kreuzungen

Der Hüter der Schwelle

Der letzte Wille

Der Pilger

Der Raucher

Der rote Faden

Der Zaubertrank

Die Hornisse

Die Kunst des Unterlassens

Die Unzulänglichkeit des Bogenschützen

Durch Türen gehen

Ehrlichkeit

Einsamkeit mit Schweinepriester

Erwacht.

Es war einmal

Geflecktes Knabenkraut

Geldzauber

Grauer Baum vor schwarzem Hintergrund

Henne ohne Ei

Herzenswunsch

Herzklopfen

Herzschatten

Holz

Ich und das andere

Kastanienbaum

Mann mit Marmeladepalatschinke

Müde Ode an die Müdigkeit

Neues Jahr

Norden

Osten

Papa

Pigs

Protest

Rosarot

Schuldgefühl

Schwer

Süden

Unverfroren

Verhext

Was bei zunehmendem Mond suchen

Was Hässliches

Was Lustiges

Westen

Zärtlichkeit.

Ögg

1001 Gedicht

Jetzt bin ich doch gerade dagesessen

und habe überlegt,

ob ich nicht etwas schreiben soll,

und dann doch mit dem Blödsinn aufgehört

und einfach zu schreiben begonnen

und ich wette, so geht das,

dass man 1001 Gedichte schreibt

oder doch nur eines.

Alles und noch viel mehr

Begehren

nach allem

und nach noch viel mehr

bekommt mir nicht gut

nur die Hälfte davon,

wenn ich sie bekommen würde,

läge schwer in meinem Magen

in meinem Kopf

auf meinem Gewissen

Nichts

gar nichts

und noch viel weniger

will ich tun dafür

ich Mensch

und erzeuge so alles Leid

in mir und um mich

Dazwischen

ebenmäßig

möchte ich die Schwingung gestalten

und falle doch

von einem Extrem ins andere

Mensch sein

und Maß zu halten

Mensch sein

und ein Leben in Bescheidenheit führen?

Mensch sein

und doch an die fühlenden Wesen denken

Ja geht denn das?

Alles oder nichts

viel mehr oder viel weniger

ist bald angesagt

Und ich Mensch wache auf

und tue

das Richtige

Altes Jahr

Das Jahr ist alt, die Welt erscheint mir alt.

Ich schließe die Augen,

öffne sie wieder und erfasse den letzten Sonnenuntergang des Jahres, knallrot,

so wie die Tasse, aus der ich gerade den letzten Kaffee

dieses Jahres andächtig schlürfe

und all der Schmerzen gedenke,

an all die Wunden denke,

die mir das Jahr gerissen hat,

wie ein großer kräftiger Löwe,

ein gieriger starker Tiger.

Dann lasse ich die Ruhe herein, die Stille, die Leere

und erinnere mich an dein Lächeln,

das die Wunden verschloss,

dein Lachen,

das gar die Narben verschwinden ließ.

Das Jahr ist alt, die Welt erscheint mir alt.

Baumskelette wie graues Haar,

und doch scheint mir als könne ich

das neue Jahr schon erahnen, schon spüren,

die Erneuerung der Welt schon fühlen.

Ich höre den Ruf:

„Die Zeit ist reif.“ Wofür?

Für diese Menschheit erwachsen zu werden.

Das Jahr ist alt, die neuen Vorsätze noch nicht geschmiedet.

So höre ich bescheiden ein paar Böllern beim Knallen zu

und frage mich, mit welchem meiner Schatten

ich im neuen Jahr als erstes Freundschaft schließen werde.

Anfänger-Geist

Leer

Leere

Leere Leere

Ein neuer Anfang,

dem auch noch der Zauber innewohnen soll?

Voll

Fülle

Volle Fülle

Ein neuer Anfang,

dem auch noch ein Zauber innewohnen darf?

Den Rhythmus brechend,

die Monotonie im Zeitgehäuse zerschlagend

wohnt ihm dann wirklich ein Zauber inne

Und der Lehre zur Folge, der mit H

ist das die höchste Meisterschaft

Stille

stille Stille