Ein einziges Desaster - Gabriel Erbé - E-Book

Ein einziges Desaster E-Book

Gabriel Erbé

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Beschreibung

Irgendwann hatte Maiga gemerkt, dass es ihr nicht mehr reichte, sich ab und zu von Meister Watanabe fesseln zu lassen. Er war zwar ein unangefochtener Meister in der Kunst des Shibari, aber ihr wahrer Traum war der, sich ihrem Mann vollständig zu unterwerfen. Wobei: So vollständig dann auch wieder nicht. Ideal wäre es, wenn er immer genau das befehlen und mit ihr machen würde, was ihren Phantasien entsprach. Als dann endlich der große Tag gekommen ist, an dem ihre Beziehung in die neue Richtung geht, läuft erst langsam und dann ziemlich schnell so ziemlich alles schief, was so schief laufen kann, bis hin zum Verschwinden von Maiga. Smidt und Rednich finden kaum vernünftige Ansatzpunkte in ihren Ermittlungen bezüglich frisch tätowierter und dann ermordeter Frauen. Selbst der geniale Hottel verstrickt sich in unergiebige Spuren. Dabei drängt die Zeit. Niemand weiß, ob Maiga das nächste Opfer sein wird.

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Das Buch

Irgendwann hatte Maiga gemerkt, dass es ihr nicht mehr reichte, sich ab und zu von Meister Watanabe fesseln zu lassen. Er war zwar ein unangefochtener Meister in der Kunst des Shibari, aber ihr wahrer Traum war der, sich ihrem Mann vollständig zu unterwerfen.

Wobei: So vollständig dann auch wieder nicht. Ideal wäre es, wenn er immer genau das befehlen und mit ihr machen würde, was ihren Phantasien entsprach.

Als dann endlich der große Tag gekommen ist, an dem ihre Beziehung in die neue Richtung geht, läuft erst langsam und dann ziemlich schnell so ziemlich alles schief, was so schief laufen kann, bis hin zum Verschwinden von Maiga.

Smidt und Rednich finden kaum vernünftige Ansatzpunkte in ihren Ermittlungen bezüglich frisch tätowierter und dann ermordeter Frauen. Selbst der geniale Hottel verstrickt sich in unergiebige Spuren. Dabei drängt die Zeit. Niemand weiß, ob Maiga das nächste Opfer sein wird.

Bisher erschienen

Eine seltsame Erpressung

Frau Weberlein und ihr Masseur

Muse, das Fetischmodell

Doris, Modell wider Willen

Ein einziges Desaster

Mehr dazu auf http://gabrielerbe.jimdo.com

Ein Fetischkrimi aus der Reihe: Ein Fall für Smidt und Rednich

Inhaltsverzeichnis

Weibliche Leiche

Einen Monat später

Maggie

Der Start

Landtour

Trainingseinheit

Meister Watanabe

Neuer Job

Schlechte Karten

Letzte Nacht

Zweiter Arbeitstag

Blind

Verzweifelter Ehemann

Zufall

Alkohol am Steuer

Hogtie

Franziska

Hohlkreuz

Hottel

Lachen!

Beweismaterial sammeln

Am Pfosten

Auswertung

Schmerzliche Klarheit

Nah dran

Falsche Technik

Zu spät

Der Safarimann

Und Tschüß

Hektik

Ein neuer Morgen

Vorbereitungen

Wo ist Maiga?

Maigas Rücken

Keine heiße Spur?

Pfirsichblüte

Drachentheorie

Rechtsmedizin

Drachenpraxis

Leicht variierter Kopf

Der Mann mit der Axt

Lustwandeln im Park

Zugriff

Lose Fäden

Und sonst so?

Muse, das Fetischmodell (Leseprobe)

Weibliche Leiche

Was die beiden Kommissare am Fundort nur geahnt hatten, offenbarte sich jetzt, wo die Leiche der jungen Frau auf dem Untersuchungstisch der Rechtsmedizin lag. Fast ihr gesamter Körper war von einer Drachentätowierung bedeckt. Ausgenommen waren nur die Innenflächen ihrer Hände, sowie ihr Hals und ihr Kopf.

Kommissar Rednich studierte die Fotos, die bereits in Rücken- und Bauchlage gemacht worden waren. Soweit er das als Laie beurteilen konnte, waren die Arbeiten sehr gut ausgeführt worden. Er sah zumindest keine Stelle, an der eine Linie mit zittriger Hand oder perspektivisch verzerrt gesetzt war.

„Der klammert sich ja geradezu an den Körper“, kommentierte seine Kollegin Smidt, die sich neben ihn gestellt hatte.

„Aber noch nicht lange“, fügte die Rechtsmedizinerin an. „Ich müsste mich schon ziemlich verhauen, wenn dieses Gesamtkunstwerk älter als vielleicht ein halbes Jahr ist. Schau ich mir natürlich noch genauer an.“

„Ist das nicht ein bisschen wenig für so eine große Fläche? Ein halbes Jahr nur?“

„Würde ich auch denken“, nickte die Medizinerin. „Aber ich bin da Laie, was die Praxis angeht. Am besten, Ihr fragt einen Profi. Ich tippe mal, davon werdet Ihr bald ohnehin genug sehen. Oder habt Ihr bei der Identifizierung schon Fortschritte gemacht?“

„Nein, wir tappen noch im Dunkeln. Was macht der DNA-Abgleich? Haben Sie die Daten bereits mit der Datenbank abgeglichen?“ wollte Rednich wissen.

„Lieber Herr Kommissar. Ich kann mich auch nicht doppelt schlagen. Aber Morgen wisst Ihr Bescheid.“

„Und sonst?“ hakte er nach. „Was können Sie sonst noch sagen?“

„Die Todesursache habt Ihr ja schon gesehen.“ Die Ärztin zeigte auf die Einstichstellen am Herzen der jungen Frau. „Interessant sind die Hämatome auf ihren Schlüsselbeinen, die sich kreisförmig um ihren Hals fortsetzen. So was hab ich hier noch nie gesehen.“

„Sieht nicht wie Schläge aus“, überlegte Rednich.

„Ne. Da stimme ich Euch zu. Wäre schon ein seltsames Instrument, mit dem man die arme Frau traktiert haben müsste.“

„Ja und? Haben Sie eine Idee?“

Die Medizinerin ging zu ihrem Laptop und erweckte den Bildschirm durch ein paar schnelle Mausbewegungen wieder zum Leben. Die beiden Kommissare sahen Bilder von Padaung-Frauen mit ihrem typischen Halsschmuck, der aus einem langen Messingrohr gebogen, den kompletten Hals der Trägerinnen abdeckt.

„Das würde ich mal vermuten. Also zumindest, wenn wir hier nicht in Deutschland, sondern beispielsweise in Thailand leben würden. Hier habe ich noch nie eine Frau mit diesem Schmuck gesehen. Wenn es das ist, dann hat sie den Schmuck auch nicht wirklich lange getragen. Also zumindest nicht von Kindesbeinen an. Ihre Schlüsselbeine sind nämlich noch vollkommen intakt. Also, zumindest, was das Skelett angeht.“

„Was wäre sonst?“ wollte Rednich wissen.

„Die Schlüsselbeine wären runtergedrückt. Der Hals solcher Frauen sieht bekanntlich nicht lang aus, weil die Halswirbel irgendwie der Meinung sind, sie müssten mehr wachsen. Die größere Länge kommt von den heruntergedrückten Schlüsselbeinen. Gewissermaßen eine optische Täuschung. Also, wenn man so will.“

„Schon ein bisschen gewöhnungsbedürftig, unsere Neue oder?“ wollte Smidt von ihrem Kollegen wissen, als sie wieder an der frischen Luft waren.

„Wegen dem permanenten ‚Ihr’ und ‚Euch’?“

„Wenn mich der Chef nicht gewarnt hätte, hätte ich der glaube ich erstmal einen Vortrag über Umgangsformen gehalten“, erklärte Smidt.

„Du musst das nicht so verbissen sehen. In Norddeutschland gibt es viele Leute, die so reden. Die wollen uns nichts Böses. Die sind einfach so.“

„Hoffentlich findet die die DNA in der Datenbank“, wechselte Smidt das Thema. „Ansonsten haben wir einen Haufen Arbeit vor uns, bis die identifiziert ist. Wobei“, relativierte sie ihre eigene Mutmaßung, „wir die vielleicht auch über das Tattoo finden. Soweit ich weiß, gibt es schon einen richtigen Markt von Tattoo-Modellen. Die verdienen teilweise richtig Kohle damit.“

„Hoffen wir das Beste.“

Irgendwie hatte Rednich das dumme Gefühl, dass die Identifizierung nicht so glatt über die Bühne gehen würde.

Einen Monat später

Sie schwang langsam hin und her. Wieder einmal war es Meister Watanabe gelungen, sie zu überraschen. Sie saß in einer Schaukel, die er nur aus Seilen um sie herum geknüpft hatte. Ihre Hände waren weit oben an den beiden Trageseilen befestigt. Statt des Schaukelbretts hatte er ihre Beine im Schneidersitz zusammengebunden und daraus langsam die gesamte Schaukel entstehen lassen. Maiga war vollkommen entspannt. Da die Schaukel an der Decke der hohen Halle befestigt war, schwang sie sehr weit vor und zurück.

Ihre Gedanken gingen zurück zu ihrer ersten Begegnung mit dem Meister. Er hatte sie mit „Fräulein Schorla“ angesprochen. Natürlich hatte sie ihm erklärt, dass sie verheiratet sei und damit eigentlich nicht mehr Fräulein, sondern Frau genannt werden müsse, aber er hatte nur nett gelächelt und eine Schale mit frisch zubereitetem Tee in die Hand genommen, um dann voller Hingabe von dem Getränk zu kosten.

Danach hatte er sich lange mit ihr unterhalten. Anders, als Maiga erwartet hatte, wollte er zunächst gar nicht über Bondage sprechen. Er war mehr an ihrer Meinung zu allen möglichen alltäglichen Dingen interessiert. Immer dann, wenn er genug gehört hatte, nahm er seine Schale und genoss mit geschlossenen Augen den Tee. Maiga tat ihr bestes, seinem Beispiel zu folgen, auch wenn Tee eigentlich gar nicht ihr Ding war.

Jedes Mal, wenn er die Schale wieder absetzte, wechselte er das Thema. Maiga erklärte ihm, dass sie ihrem Mann zuliebe ihr Leben so eingerichtet habe, dass sie erst am Morgen ins Bett ging und bis in den frühen Nachmittag schlief. Dadurch konnten sie die Nachmittage bis in den Abend hinein gemeinsam verbringen. Danach ging sie entweder zur Nachtschicht als Krankenschwester oder sie kümmerte sich um all die Dinge, die im täglichen Leben so anfallen. In Nächten, in denen sie beide frei hatten, gingen sie meist in die Stadt und genossen das Leben in verschiedenen Clubs.

Ihr Mann, der sein Geld als professioneller Spieler verdiente, war, wenn er arbeitete, entweder außer Haus oder er nahm online an Pokerrunden teil. In beiden Fällen war er für sie unerreichbar. Eine einzige Störung zum falschen Zeitpunkt konnte den Gewinn der gesamten Nacht kosten. Meister Watanabe hörte zu und stellte immer wieder kurze Fragen. Maiga konnte sich noch gut erinnern, dass sie sich zunehmend entspannt und geborgen gefühlt hatte. Immer wieder wurde Tee getrunken und das Thema gewechselt.

Nur einmal war das Gespräch zwischen den Teepausen sehr kurz gewesen.

„Wie steht Ihr Mann zu dem Besuch, mit dem Sie mich heute erfreuen, Fräulein Schorla?“

Natürlich hatte sie mit dieser oder einer ähnlichen Frage gerechnet. Demzufolge fiel es ihr nicht schwer, die Antwort zu geben.

„Ich habe mein Leben so ausgerichtet, dass wir möglichst viel Zeit zusammen haben. Wir lieben uns. Aber er hat kein Verständnis für die Kunst, die Sie beherrschen, Meister Watanabe. Er wünscht mir von ganzem Herzen, dass ich in Ihnen den gefunden habe, der dieses Verlangen in mir stillen wird.“

Meister Watanabe schaute Maiga ruhig in die Augen. Dann nickte er, nahm die Schale Tee in die Hand, trank und eröffnete das nächste Thema.

Noch immer schwang Maiga mit geschlossenen Augen in großen langen Schwüngen durch die Halle und genoss dieses unbeschreibliche Gefühl.

Damals bei dem ersten Besuch, hatte sie davon geträumt aber nicht wirklich geglaubt, dass sie es einmal erleben würde. Sie hatte sogar schon fast daran gezweifelt, dass er überhaupt noch auf das zu sprechen kommen würde, weshalb sie ihn aufgesucht hatte. Dann endlich hatte er angefangen, seine Sicht auf die Bondagekunst darzulegen.

Meister Watanabes Frau hatte verschiedene Fotografien von Frauen präsentiert, die über alle Maßen kunstvoll gefesselt waren. Maiga war fasziniert. Genau das wollte sie erleben. Zum einen waren die Modelle unverkennbar hilflos, zum anderen konnte Maiga an den Gesichtern ablesen, wie sehr sie es genossen auf diese Weise gefesselt zu sein. Was Maiga noch faszinierender gefunden hatte, war die absolute Schönheit der Formen, die die miteinander verwobenen Seile bildeten.

Wieder wurde Tee getrunken. Anders als zuvor, blieb Meister Watanabes Frau diesmal dabei, als er das nächste Thema eröffnete.

„Bitte lassen Sie mich einen Blick auf verschiedene Partien Ihres Körpers werfen, Fräulein Schorla. Falls dies notwendig sein sollte, wird meine Frau Sie dann mit einigen Übungen vertraut machen, die als Vorbereitung für den nächsten Besuch dienen.“

Maiga hatte mit so einer Bitte nicht gerechnet, aber sie würde, wenn sie von ihm verschnürte werden würde, ohnehin auch mal minimalistische Kleidung tragen. So, wie sie es auch auf den Fotos gesehen hatte. Also hatte sie ihm seinen Wunsch erfüllt und ihm der Reihe nach ihre Oberarme, ihren Bauch und ihre Beine gezeigt. Danach wurde sie von Frau Watanabe angewiesen, welche Übungen sie täglich dreimal zu machen hatte, damit ihr Bauch mehr Kontur bekam. Mit den Armen und Beinen waren die beiden zufrieden gewesen.

Ihr Besuch bei Meister Watanabe hatte über vier Stunden gedauert. Vier Stunden, in denen sie kein einziges Mal von ihm berührt worden war. Dann endlich hatte er ihr den Termin für ihre erste Bondagesession mitgeteilt. Die Aura, die ihn umgab, verbot es Maiga auch nur einen Moment darüber nachzudenken, ob sie an dem Termin überhaupt konnte. Sie hatte es kaum abwarten können, endlich von ihm gefesselt zu werden. Und sie hatte sich geehrt gefühlt, von ihm als seiner würdig empfunden worden zu sein.

Und genau so war es bis zum heutigen Tag geblieben. Er bestimmte, wann sie ihn besuchen durfte und er bestimmte, was er mit ihr machte. Sie legte den Kopf leicht zur Seite und lächelte verträumt, während die Schaukel weiter vor und zurück schwang. Nur er würde entscheiden, wann das Erlebnis endete, wann er sie von den Fesseln befreite und wann er sie mit höflichen Worten verabschiedete.

Maggie

„Hallo mein Schatz. Das Frühstück ist fertig.“

Wie immer stand die Sonne schon hoch am Himmel. Sie setzte sich im Bademantel zu ihrem Mann auf die Terrasse. Einer der Vorteile, nachts zu arbeiten lag einfach darin, dass man in schönster Nachmittagssonne frühstücken konnte.

„Wie war deine Nacht Bert?“

„Wunderbar“, versicherte er ihr grinsend. „Ich habe endlich mal wieder eine Gruppe gefunden, die schon reichlich übermüdet war. So über den Daumen müsste ein guter vierstelliger Gewinn reingekommen sein.“

„Wunderbar. Hast du schon Pläne, wie du das alles wieder ausgeben willst? Ich könnte dir mit Vorschlägen behilflich sein.“

„Daran zweifle ich keine Sekunde“, erklärte er ihr lachend. „Ich werde auf dich zurückkommen. Keine Angst.“

„Aber im Ernst. Ich wollte eigentlich noch mit dir in die Stadt gehen und mein Krankenschwesterngehalt ausgeben. Wie sagt man? Der Rubel muss rollen.“

„Sorry, das wird nicht klappen. Ich muss gleich schon los. Diese Nacht bin ich auf einem Auswärtsturnier. Du wirst ohne mich auskommen müssen mein Schatz.“

„Wo geht es hin?“

„Richtung Süden. Ich werde da schlafen und komme dann morgen Nachmittag zurück. Zumindest, wenn es keine Staus oder so gibt.“

Wirklich erfreut war Maiga nicht, aber was sollte sie schon machen? Job war Job. Immerhin verdiente ihr Mann bei diesen Hinterzimmerpokerrunden – so zumindest nannte er das - gutes und vor allem steuerfreies Geld.

„Dann hoffentlich bis morgen? Unserem großen Tag? Ich freue mich schon riesig.“

„Die Freude ist ganz meinerseits. Bin schon sehr gespannt, wie es wird.“

„Vielleicht hat Maggie ja Lust und Zeit mir die Wartezeit zu verkürzen und ein bisschen Shoppen zu gehen“, überlegte Maiga laut und versuchte damit über die Aufregung hinweg zu gehen, die sie verspürte, als sie an die Abmachung dachte, die sie vor einem Jahr mit Bert getroffen hatte. „So gerne machst du das ja ohnehin nicht.“

„Bestimmt hat sie das. Ich kann mich nicht erinnern, wann Maggie mal keine Lust gehabt hätte.“

„Äää. Es heißt Määggie“, korrigierte Maiga automatisch, als Bert den Namen ihrer Freundin mal wieder deutsch ausgesprochen hatte.

Natürlich war Maggie begeistert. Kaum eine Stunde später, als Bert schon gefahren war, hupte es in der Einfahrt. Maiga traute ihren Augen nicht, als sie die Türe öffnete. Maggie stieg aus einem ewig langen und breiten amerikanischen Straßenkreuzer aus. Freudestrahlend posierte sie, von einem Ohr bis zum anderen grinsend, neben dem Cabrio.

„Ist er nicht ein Traum? Ein Cadillac Eldorado Biarritz Convertible, Baujahr 1961“, erklärte sie, wobei sie jedes Wort einzeln betonte. „Endlich hat Karl ihn besorgt.“

„Wow, ich bin begeistert. Das ist ja ein richtiges Schiff. Passt tausendmal besser zu dir, als die Knutschkugel, mit der du vorher herumgefahren bist.“

Maggie war wieder in bester Rockabilly-Manier gekleidet. Ein ärmelloses, knallrotes, stark tailliertes Kleid mit weißen Punkten. Der Rock wurde von einem üppigen Petticoat unterstützt. Ihre glatten Haare trug sie pechschwarz mit geradem Pony. Die Lippen waren so knallrot, wie Lippen nur knallrot seien können.

„Sehe ich auch so. Die Knutschkugel steht sich in der Garage jetzt die Beine in den Bauch“, stimmte sie Maiga zu, während sie übermütig mit ausgestreckten Armen auf sie zu lief. „Küsschen, Küsschen!“

Die Shoppingtour mit Maggie versprach mal wieder sehr abwechselungsreich zu werden. Soviel war Maiga klar. Alles andere wäre auch wirklich verwunderlich gewesen. Maggie legte ihren Arm um Maigas Hüfte und schaute auf ihren Cadillac.

„Wie lange habe ich auf dieses Teil gewartet. Schau ihn dir an: Das Warten hat sich gelohnt! Hast du einen kleinen Prosecco kaltgestellt? Nur einen Kleinen? Wir müssen ihn unbedingt noch taufen.“

„Also in der Reihenfolge deiner Fragen: Natürlich habe ich einen Prosecco kaltgestellt. Auch einen kleinen. Taufen? Du willst jetzt aber keine Sektflasche gegen deinen Cadillac schmeißen?“

„Ne natürlich nicht. Ich suche nur noch einen kürzeren Namen. Ich kann ja schlecht immer sagen, dass ich jetzt mal ein kleines Ründchen in meinem Cadillac Eldorado Biarritz Convertible drehe.“

„Bleibt der jetzt eigentlich so?“ wollte Maiga wissen als sie neben Maggie auf den Stufen saß und sich mit dem Proseccoglas in der Hand den Cadillac nochmals in Ruhe anschaute. „Ich meine die Farbe? Rosa?“

„Natürlich bleibt der so. Karl hat ihn extra von so einem nichtssagenden beige umlackieren lassen. Ist er nicht süß?“

„Wer? Karl oder dein Auto?“

„Karl natürlich. Also: Ich will Vorschläge hören. Das Baby will einen Namen.“

„Hmm. Irgendwas mit Rockabilly würde ich denken. Rockabilly-Mobil oder Rockabilly-Babe. Aber das hört sich eigentlich ziemlich bescheuert an.“

„Richtig. Nichts gegen Rockabilly, aber das geht für ein Auto irgendwie zu schwer über die Zunge.“

„Dann lass den ‚Rock’ eben weg“, schlug Maiga vor. „Einfach nur Billy.“

Automatisch ergänzte Maggie, „Boy“, und beide fingen an zu lachen.

„Dann müsstest du die Lackierung aber noch irgendwie anpassen“, erklärte Maiga, als sie sich gerade wieder gefangen hatte, „oder du lässt dir Latexbezüge über die Sitze ziehen.“

„Mit Noppen! Jaaa!“ quiekte Maggie, während sie die Augen lustvoll verdrehte und sich rhythmisch vor und zurück bewegte.

Als sie sich wieder beruhigt hatte, meinte sie: „Bin gespannt, was dein Meister Wattennarbe dazu sagt, wenn ich dich mit so einem Auto zu ihm bringe.“

„Der heißt Meister Watanabe“, korrigiert Maiga ihre Freundin mit gespielt genervter Stimme. „Und außerdem machen wir da nur Bondage. Nichts anderes. Auch wenn du das nicht verstehen willst.“

„Wäre trotzdem lustig. Ich glaube, ich nenne ihn ‚Mister Bee’. Was meinst du?“

„Warum nur ein ‚B’. ‚Mister Double Bee’ hört sich besser an, finde ich. Außerdem hast du dann deinen Spaß, wenn die Leute überlegen, wofür die beiden ‚B’ stehen könnten. Da kommen bestimmt ein paar lustige Vorschläge. Und nur wir beide wissen, wofür es wirklich steht.“

„Du mit deinen kleinen Geheimnissen“, meinte Maggie, während sie traurig auf ihr leeres Glas schaute. „Kannst du mir nicht endlich mal verraten, was das mit eurem großen Tag morgen auf sich hat?“

„Okay“, lenkte Maiga zu Maggies Überraschung ein. „Wir haben vor einem Jahr ausgemacht, dass ich mich ihm ab morgen komplett hingebe.“

„Hä? Habt ihr beim Sex etwa die Handbremse angezogen? Das kann ja wohl nicht wahr sein.“

„Nein“, korrigierte Maiga ihre Freundin lachend. „Ich darf ab morgen meine devote Ader komplett ausleben. Vor einem Jahr haben wir beschlossen, dass ich genau dieses Jahr als Bedenkzeit nutzen sollte, ob ich das wirklich will.“

„Aha?“ kam die für Maggies Verhältnisse deutlich verzögerte Antwort. „Also mich interessiert ja bekanntlich einfach alles. Gerne auch dein Intimleben. Aber ich hoffe, dass du mir jetzt nicht erzählen willst, dass du dich ab morgen von deinem Bert verprügeln lassen willst. Also mit Peitschen und Paddeln und dem ganzen Scheiß. Nicht, dass ich dir dann meine Freundschaft kündigen würde, aber ich fände das schon sehr bedenklich.“

„Naja. So freie Hand bekommt der natürlich auch nicht. Es soll ja schließlich den Zweck erfüllen, dass es in die Richtung meiner Vorstellungen geht. Und das, was du meinst gehört nicht dazu.“

„Dann bin ich ja beruhigt. Und was gehört dazu?“

„Er wird freie Hand haben, mich piercen und tätowieren zu lassen. Falls er frisurentechnisch mal irgendwelche Vorstellungen hat, kann er die natürlich auch umsetzen. Aber in dem Punkt ist er eigentlich eher ein Komplettausfall.“

Ab dem Moment, in dem Maggies Abneigung gegen Flagellation auf Maigas Zustimmung getroffen war, hatte sich Maggies Gesichtsausdruck schnell wieder in das altbekannte Freudestrahlen geändert.

„Also mit anderen Worten. Du willst das machen, was du schon immer machen wolltest und dein Bert muss mitbekommen, was du willst und was du nicht willst. Da frage ich mich nur, weshalb ihr dafür ein Jahr Wartezeit gebraucht habt.“

„Naja. Ganz so einfach ist das nun auch wieder nicht. Natürlich darf Bert auch Sachen mit mir machen, die vorher nicht abgesprochen sind. Dann wird es ja erst zu einer echten Beziehung zwischen Dom und Sub. Es ist eben nur wichtig, dass ein paar Punkte abgegrenzt sind, die er nicht machen darf.“

„Wenn du mich fragst, dann hört sich das ziemlich laienhaft an.“

„Möglich. Aber ich freu mich trotzdem drauf, wie Bolle.“

Maggie, die die Neuigkeit erstmal sacken lassen wollte, bevor sie ihrer Freundin dann vielleicht einen Haufen Bedenken präsentieren würde, stand auf und ging, während sie ihren Rock wieder in Form brachte, zu ihrem Cadillac.

„Wenn wir noch was von der Sonne mitbekommen wollen, dann sollten wir jetzt langsam mal fahren.“

„Ich bin gespannt, wie du einen Parkplatz finden willst.“

Maiga dachte an die vielen engen Parkhausauffahrten und die mit Sicherheit viel zu engen Parklücken auf den Parkdecks.

„Ach, das klappt schon.“

Maggie schien wild entschlossen zu sein, sich ihre gute Laune nicht durch solche Banalitäten verderben zu lassen. Sie würdigte kein einziges Parkhaus eines Blickes und steuerte ohne Zögern weiter ins Stadtzentrum.

Maiga beobachtete ihre Fahrt interessiert, ohne nur die Spur einer Idee zu haben, wie Maggie das Problem lösen wollte. Schließlich hielt sie vor dem edelsten Hotel der Stadt an und begrüßte den ihr entgegen kommenden Portier.

„Guten Abend Herr Asbeck. Sind Sie so freundlich, sich um mein Schätzchen zu kümmern?“

„Sehr gerne Madame Cordonnier.“

„Ich danke Ihnen.“

Damit ließ Maggie den Portier stehen und Maiga folgte ihrer Freundin in die Einkaufsmeile. Dass Maggies Vater der Direktor des Hotels war, hatte Maiga natürlich schon gewusst. Nur hatte Maggie ihr Auto noch nie in der Hotelgarage untergebracht. Für Maiga war dieser Teil von Maggies Leben immer unbekannt gewesen. Selbst so etwas Selbstverständliches, wie die Tatsache, dass sich der Portier und Maggie natürlich kannten, war ihr noch nicht in den Sinn gekommen.

„Wie hat der dich genannt? Madame Cordonnier? Was ist das denn?“

„Ach nichts weiter“, erklärte Maggie lachend. „Der macht sich nur einen Spaß daraus, dass die Tochter des Chefs eines solchen Hotels einen so banalen Namen, wie ‚Schuster’ hat. Deshalb nennt er mich immer dann, wenn es nicht allzu offiziell ist ‚Cordonnier’. Also auch ‚Schuster’, aber eben auf Französisch.“

„Ah. Verstehe. Und warum hast du diese Nummer hier nie mit deiner Knutschkugel abgezogen?“

„Na, weil es die Knutschkugel war. Die passte, wie du schon ganz richtig bemerkt hast, nicht wirklich zu meinem Style. Hätte nicht gut ausgesehen. Vor der Fassade. Auf dem edlen Platz. Außerdem ist die so handlich, dass ich damit noch in jedem Parkhaus ein Plätzchen gefunden habe. So. Und jetzt wird geshoppt.“

„Mister Bee Bee hört sich bescheuert an“, erklärte sie mehr sich, als Maiga. „ich glaube, ich bleibe bei ‚Schätzchen’.“

Als die Geschäfte endgültig geschlossen hatten und die Einkäufe im Hotel entsorgt waren, setzten sich die beiden in den Außenbereich einer Pizzeria, um noch einen kleinen Snack als spätes Abendessen bzw. als reduziertes Mittagessen zu sich zu nehmen.

„Was gibt es schöneres, als solche Sommerabende. Wenn nach Sonnenuntergang die im Laufe des Tages gespeicherte Wärme von der Asphaltdecke aufsteigt und man mit guten Freunden noch bis tief in die Nacht auf der Plaza sitzen kann?“ wollte Maggi wissen, während sie versonnen in den Abendhimmel schaute.

„Mal abgesehen davon, dass sich das unter unseren Füssen ‚Pflastersteine’ nennt, kann ich dir nur zustimmen“.

„Du immer mit deiner Rechthaberei, Maiga. Mein Spruch hört sich mit ‚Pflastersteinen’ nicht so gut an. Finde ich zumindest.“

Bevor Maiga etwas antworten konnte, lenkte Maggie ihren Blick ein Stück die Straße hinunter.

„Sach’ mal, ist das nicht dein Bert da vorne?“

Maiga folgte dem Blick ihrer Freundin.

„Also, wenn ich es nicht besser wüsste…“

Es bestand kein Zweifel. Ihr Mann war nur noch durch eine Nebenstraße und ein paar Hauslängen von ihnen getrennt.

„Natürlich ist das Bert“, setzte sie neu an. „Ich frage mich nur, was der hier macht. Der ist doch extra früh weggefahren. Irgendwo in den Süden hat er erzählt.“

„Und jetzt ist er weg“, kommentierte Maggie trocken, als er in die Nebenstraße verschwand.

„Das war jetzt keine Fata Morgana oder so?“

„Netter Versuch, Maiga“, erklärte Maggie, die ihren fröhlichen Tonfall bereits wiedergefunden hatte. „Ja, das war dein Mann und ja, er ist gerade in unser süßes kleines Rotlichtviertel gegangen.“

„Was will der da?“

„Dämliche Frage. Was wollen Männer im Rotlichtviertel? In der Regel Frauen gucken, oder Frauen buchen.“

„Das weiß ich auch. Aber warum er? Vielleicht haben die da aber auch so ein Hinterzimmerpokerraum?“

„Möglich. Aber möglicherweise auch eben nicht. Jetzt pack mal dein ‚ich bin geschockt Gesicht’ wieder ein.“

Um das Gesagte zu unterstützen, stieß Maggi ihre Freundin an und verkündete ihr dann voller Vorfreude:

„Ich weiß was wir machen. Heute ist in einem der Schuppen Männerstrip. Da gehen wir jetzt hin. Vielleicht sehen wir deinen Bert da ja. Wie cool wäre das denn? Wir kriegen raus, dass dein zukünftiger Herr und Meister einen kleinen Nebenverdienst als Stripper hat.“

Gegen ihren Willen ließ sich Maiga von Maggies unverwüstlich guter Laune anstecken.

„Das wäre allerdings ein ziemlicher Hammer“, verkündete sie lachend. „Okay. Wir schauen uns das mal an.“

„Aber vorher noch eine kurze Frage. Weil, wenn du die mit ‚Nein’ beantwortest, können wir trotzdem da hin gehen, aber wir werden ihn garantiert nicht strippen sehen.“

„Und die wäre?“

„Ist er rasiert?“

„Du meinst am ganzen Körper?“ wollte Maiga wissen, nachdem sie kurz überlegt hatte, worauf Maggie hinaus wollte.

„Ja klar, meine ich das. Sein Gesicht kenne ich schließlich.“

„Natürlich ist er das. Du wirst kaum an dich halten können, wenn du ihn gleich vollkommen nackt mit Sixpack bestückt auf der Bühne siehst.“

Der Start

Die Show hatte gehalten, was sie versprochen hatte. Was hätte auch groß schief gehen sollen? Ein Saal voller Frauen, die wild entschlossen waren, ihren Spaß zu habe und sieben gut gebaute Männer, die in der Lage waren, sich vernünftig zu bewegen. Mehr brauchte es nicht, um die Veranstaltung erfolgreich über die Bühne zu bringen.

Dass ihr Mann nicht auf der Bühne gestanden hatte, war Maiga auch vorher schon klar gewesen. Sie hatte ihn vor einem Bordell mit einem der Türsteher reden sehen. Da er ihr halb den Rücken zugewendet hatte, hatte er sie nicht sehen können. Alles hatte sehr entspannt ausgesehen. Gerade so, als ob die beiden sich schon längere Zeit kannten. Maggie hatte nichts davon mitbekommen, was Maiga ganz lieb gewesen war, da sie keine Lust gehabt hatte, sich in wilde Spekulationen zu verstricken.

Jetzt saß Maiga, in eine Decke eingehüllt, auf der Terrasse, schaute sich die ersten Vorboten des Sonnenaufgangs an und überlegte, was der Tag für sie bringen würde. Ihr Entschluss in Zukunft als Bert’s Sub leben zu wollen stand fester als je zuvor. Er ließ sich auch dadurch nicht ins wanken bringen, dass Bert’s Bordellbesuch vielleicht etwas mit ihrem künftigen Leben zu tun haben würde. Ganz im Gegenteil. Es erregte sie. Vielleicht hatte er ja einen Job für sie als Tänzerin oder Barfrau klar gemacht. Da Sex mit anderen zu den Punkten gehörte, die garantiert ausgeschlossen blieben, konnte es eigentlich nur so etwas sein. Ihre Hand wanderte unter der Decke nach unten. Praktischerweise hatte sie nur einen Tanga an.

Stunden später wurde sie von Bert geweckt.

„Alles klar Maiga? Ich habe das Frühstück fertig.“

„Endlich ist es soweit.“ Maiga hielt sich an Bert’s Hals fest, hüpfte hoch und schloss ihre Beine um ihn. „ich will, ich will, ich will.“

„Kein stundenlanges Gespräch mit tief in die Augen schauen und langen Denkpausen?“

„Nein!“ schrie sie ihm lachend entgegen. „ich will jetzt endlich anfangen.“

„Na dann…“

Bert zog die Abmachung, die die beiden formuliert hatten hervor, unterschrieb und reichte Maiga dann den Kugelschreiber.

Dann nahm er das unterschriebene Blatt, faltete es sorgsam zusammen und steckte es in seine Jeans. Gleichzeitig zog er aus einer anderen Tasche einen Zettel mit der Adresse eines Tattoo- und Piercingstudios hervor.

„Du wirst dort in einer Stunde erwartet. Du bekommst einen Septumring gestochen. Damit du gar nicht erst auf die Idee kommst, dass wir hier eine kleine private Nummer abziehen, dachte ich mir, dass wir es von Anfang an öffentlich machen. Du bist doch garantiert meiner Meinung oder?“ wollte er grinsend wissen.

Maiga hatte zwar so etwas wie einen „Erregungsschock“, aber natürlich wusste sie, dass es genau das war, was sie wollte. Er bestimmte und sie musste gehorchen. Und bei Piercings hatte sie ihm vollkommen freie Hand gelassen. Darauf hatte sie ein Jahr mit immer stärker ausufernden Phantasien gewartet. Jetzt ging es los. Sie schob sich schnell ein Brötchen rein, gab ihm einen tiefen Kuss, zog sich ein paar praktische Sachen an und wollte schon aus dem Haus stürmen, als Bert sie nochmals zurückrief.

„Dein Hals sieht ein bisschen nackt aus.“

Maiga schaute automatisch in den Spiegel. Eigentlich fand sie, dass ihr nackter Hals ganz gut zu dem Top mit der Bluse passte, die sie auf Bauchnabelhöhe zusammengeknotet hatte.

Gerade, als sie ihm das erklären wollte, sah sie, dass er ein breites Lederhalsband in der Hand hielt. Also ging sie brav zu ihm, drehte ihm den Rücken zu und hob ihre Haare hoch, damit er ihr das Band besser anlegen konnte. In dem Moment, in dem sie hörte, dass er das Band mit einem kleinen Vorhängeschloss sicherte, wäre sie am liebsten direkt mit ihm ins Bett gesprungen. Und in dem Moment, in dem er sie an dem stabilen Ring, der vorne herunterbaumelte zu sich drehte, merkte sie, dass das Halsband nicht nur ein breites Lederband war, dessen Verschluss durch ihre Haare ohnehin verdeckt war.

Mit sehr viel Kribbeln im Bauch fuhr sie zu dem Piercingstudio.

„Hi, ich bin Maiga. Mein Freund hat einen Termin für mich gemacht.“

Maiga packte sich an die Nasenscheidewand.

„Hier will ich einen Ring haben.“

„Hallo, ich bin Berti. Um ehrlich zu sein, war ich mir nicht so ganz sicher, ob ich das überhaupt machen soll. Wenn der Freund kommt, um für seine Freundin einen Termin zu machen, stellt sich immer direkt die Frage nach der Freiwilligkeit. Und wenn ich der Meinung bin, dass die nicht gegeben ist, dann bin ich dafür nicht zu haben. Aber, so wie du hier reingestürmt bist… Ich glaube, du hast gar nicht mitbekommen, dass du fast einen Hocker umgerissen hast.“

Maiga schaute irritiert hinter sich. Da war wirklich irgendwas gewesen.

„Hast du mit deinem Freund auch die Größe von dem Ring besprochen?“

„Nein. Das wollte ich ihm überlassen. Ich liebe das.“

„Also gut.“

Berti gab ihr ein Blatt auf dem die üblichen Risiken aufgelistet waren.

„Ich brauche noch ein Viertelstündchen. Lies es dir in Ruhe durch, unterschreib und dann kann es gleich los gehen. Dein Ring liegt schon in der Desinfektion. Ich habe mit deinem Freund ausgemacht, dir einen zwölf Millimeter Durchmesser als Erstschmuck zu geben. Dann hast du keine Probleme mit der Schwellung, weil der Schmuck nicht zu eng ist. Und da du nach der Abheilung ohnehin einen großen Ring tragen willst, kannst du dich schon mal ein bisschen dran gewöhnen.“

Landtour

Als Maiga mit ihrem Frühstückstablett auf die Terrasse ging, saß Maggie bereits erwartungsvoll auf der Hollywoodschaukel. Die beiden hatten sich auf einen Ausflug in Maigas neuem Cadillac verabredet. Maggies bauschiger Rock mitsamt den dazugehörigen Petticoats füllte die Sitzfläche links und rechts neben ihr reichlich aus. Ihre tätowierten Arme waren diesmal durch das ärmellose Kleid bestens in Szene gesetzt.

Maiga hatte nach der Piercingpflege eine Menge dunkles Makeup – ihre Haare waren jetzt schwarz – aufgetragen. Normalerweise hätte sie noch im Bademantel gefrühstückt, aber da sie die fertig durchgestylte Maggie bereits vom Bad aus gesehen hatte, wollte sie sich vollständig bekleidet präsentieren. Es war schließlich ihr erstes Wiedersehen, seit ihr vor inzwischen schon drei Tagen das Septum gestochen worden war.

„Wow, na das ist mal eine Änderung. Du siehst super aus.“

„Erstaunlich oder?“

„Warum?“

„Bert hat mir die Klamotten rausgelegt. Ich hatte echt Schiss, dass der irgendwas zusammengewürfelt hat, was überhaupt nicht passt. Aber rote Lackschnürstiefel, angerissene schwarze Strumpfhose, schwarzer Petticoat, grellgelber Bustier und einen Haufen dunkler halbtransparaneter Muscleshirts… Hätte schlimmer sein können, oder?“

„Ist das Halsband das, was ich glaube?“

Bevor Maiga etwas sagen konnte, hatte Maggie schon das Vorhängeschloss gefunden.

„Abgefahren. Ihr gebt ja mal mächtig Gas. Wer hat denn den Schlüssel dazu?“

„Na wer wohl?“ wollte Maiga grinsend wissen. „Natürlich Bert. Wie soll das denn sonst funktionieren?“

„Aber das muss doch beim Duschen gigantisch nerven. Darunter wird doch alles nass und juckt.“

„Ach so. Ja, da hat er sich was einfallen lassen. Im Bad hat er eine Kette mit einem Ersatzschlüssel befestigt. Er hat sich dafür so eine vollkommen abgefahrene Konstruktion überlegt. Typisch Mann. Jedenfalls sorgt er damit dafür, dass ich das Schloss nur öffnen kann, solange ich die Badezimmertüre von innen geschlossen habe. Der war glücklich wie ein kleines Kind, als er mir das gezeigt hat.“

„Männer!“

„Besser kann man es nicht ausdrücken. Aber trotzdem irgendwie ein geiles Gefühl, wenn ich das Halsband mit dem Schloss wieder verschließe. Kannst du dir vorstellen, wie geil sich das anhört und anfühlt, wenn das einrastet?“

„Nicht wirklich“, kommentierte Maggie lachend. „Aber muss ich ja auch nicht. Wenn dich das anmacht, freue ich mich für dich.“

Nachdem sie die Stadt hinter sich gelassen hatten, glitten sie mit dem riesigen Auto gemütlich über eine Landstraße. Beide hatten sich Kopftücher und Sonnenbrillen angezogen.

„Über ein Windschott hat man damals noch nicht im Entferntesten nachgedacht“, hatte Maggie verkündet, nachdem sie Maiga das Kopftuch empfohlen hatte, „und selbst wenn, dann würde ich das bestimmt unten lassen. Echtes Cabriofahren bedeutet nun mal, dass man den Wind am Kopf fühlen muss. Sonst kann man das Verdeck auch direkt zu lassen.“

Da Maiga wegen der Fahr- und Windgeräusche das Unterhalten zu anstrengend war, lehnte sie sich entspannt zurück und beschloss ein bisschen mit geschlossenen Augen zu träumen. Das Ergebnis davon war, dass Maggie sie lachend weckte, als sie zu einem Zwischenstopp vor der Terrasse eines Landgasthofes angehalten hatte.

„Erzähl“, forderte Maggie ihre Freundin wenig später auf, „wie lebt es sich so als unterwürfige, devote Sklavin des Mannes aller Männer.“

„Cool“, antwortete Maiga lachend. „Wobei Bert eigentlich eher zum Langweiler mutiert. Als er mir den Nasenring und das Halsband verpasst hat, dachte ich noch: Wow, was für ein Start. Wenn das so weiter geht…“

„Ja, aber ging es doch. Er hat dir doch diese Schlüsselkonstruktion geschenkt. Immerhin musst du dich jeden Morgen neu in dein Halsband einschließen. Das hat sich eben noch ziemlich aufregend angehört.“

„Ist es ja auch. Aber siehst du irgendein weiteres Piercing an mir? Oder ein geiles Tattoo?“

„Wer weiß? Zieh dich doch mal eben aus. Dann kann ich das genauer untersuchen.“

„Ja klar“, lachte Maiga, „würde dich aber zu keiner weiteren Erkenntnis bringen.“

„Mit anderen Worten. Dein Leben ist nahezu unverändert. Aufstehen, Schminken, Arbeiten gehen, Sex, Schlafen.“

„So ungefähr. Wobei sich das mit dem Arbeiten erledigt hat.“

„Wieso? Hast du den Chefarzt verführt und die eifersüchtige Ehefrau hat ihn gezwungen dich zu kündigen?“

„Deine Phantasie geht mal wieder mit dir durch. Kann das sein? Die Lösung ist viel einfacher.“ Maiga machte spitze Lippen und erklärte mit affektierter Stimme: „Wir sind hier ein christliches Krankenhaus. Ich muss Sie dazu auffordern, sich während Ihres Dienstes vernünftig zu kleiden Schwester Maiga.“

„Und?“ Maggies Augen leuchteten.

„Was soll ich groß sagen? Ich hab der Oberschwester erklärt, dass das vollkommen ausgeschlossen ist und eine Stunde später war ich entlassen.“

„Krass. Kannst du die nicht verklagen?“

„Hab ich Bert auch vorgeschlagen, aber der meinte nur, dass er nicht die geringste Lust hat sich dafür einzusetzen, dass ich mich weiter für einen Job aufopfere, der gemessen an seiner Bedeutung viel zu schlecht bezahlt ist. Außerdem würde er ohnehin genug Geld verdienen.“

„Jetzt sag nicht, dass du das Heimchen am Herd machen sollst.“

„Cool. Die gleiche Frage habe ich ihm auch gestellt.“

„Und?“

„Werde ich nicht. Ich sollte einfach nur ein bisschen Geduld aufbringen. Er würde schon dafür sorgen, dass mir nicht langweilig würde.“

„Dann ist doch alles wunderbar.“

„Eben nicht. Mir ist nämlich langweilig.“

„Gib ihm noch einen oder zwei Tage und sage es ihm dann. Oder sag es ihm direkt bei der nächsten Gelegenheit. Ist schließlich für euch beide neu.“

„Naja, wäre nicht direkt die Rolle, die ich mir vorgestellt habe. Eigentlich muss er doch bestimmen, was abgeht.“

Maggie schaute ihre Freundin einen Moment lang skeptisch an, bevor sie ihr antwortete.

„Also, mal ganz ehrlich. Vielleicht habt ihr beiden die ganze Sache nicht wirklich gut durchdacht. Du bist eigentlich viel zu selbständig, um darauf zu warten, dass dein Mann dir sagt, was du tragen sollst. Schmuck, Piercings, Tattoos eingeschlossen. Wenn du mal ganz ehrlich zu dir bist, dann hast du doch selber schon ziemlich viele Ideen davon, was er alles mit dir machen soll. Oder?“

„Eigentlich schon. Ja. Aber dazu gehört nun einmal auch, dass er mich dazu auffordern soll. Oder genauer gesagt zwingen soll. Das war so geil, als der mich zu dem Piercer geschickt hat und als er mir das Halsband gegeben hat.“

„Und jetzt hat er vermutlich Schiss, dass die nächste Aktion in die Hose geht. Stell dir vor, er lässt dir ein Tattoo machen, das dir von vorne bis hinten nicht gefällt. Du bist nie und nimmer so drauf, dass du das ausblenden kannst, den ganzen Tag mit verklärtem Blick rumläufst und alles einfach nur toll findest, nur weil er es so haben wollte. So bist du echt nicht drauf.“

Maiga schaute an Maggie vorbei in den angrenzenden Wald und nickte langsam mit dem Kopf.

„Vermutlich hast du recht. Stell dir vor der lässt mir so ein kitschiges Herz mit seinem Namen tätowieren. Womöglich noch direkt im Ausschnitt oder so. Grauenhaft.“

„Oder so ein dämlicher Spruch wie ‚Für immer deine treue Sklavin’. Am besten direkt auf die Stirn.“

„Scheiße, nein. Bloß nicht. Ich glaube, ich würde ihn sofort verklagen.“

„Was schwierig aber nicht unmöglich werden dürfte.“

„Das würde er aber sicher nie machen.“

„Nein“, stimmte Maggie ihr zu, „aber es gibt tausende andere Möglichkeiten daneben zu greifen.“

„Hm. Und du meinst, der macht im Moment nichts, weil er fürchtet daneben zu greifen?“

„Keine Ahnung. Ist nur eine Möglichkeit. Vielleicht hat er aber auch einfach keinen Bock.“

Trainingseinheit

„Hi Bert, bin wieder da!“

Maiga hatte noch gar nicht mit ihm gerechnet, aber so war es ihr nur umso lieber. Dann musste sie nicht lange warten und nachdenken. Sie konnte ihn sofort fragen, ob es ein Problem mit ihrer Abmachung gab. Was am Ende des Gespräches stehen würde, wusste sie zwar nicht, aber letztlich war das auch irgendwie aufregend.

„Bin auf der Terrasse!“

Sie ließ ihre Tasche im Wohnzimmer liegen und stürmte in Berts weit geöffnete Arme. Bevor sie die Umarmung wieder gelöst hatten, bat Bert sie, einmal hinter ihn zu schauen. Sie sah einen großen Geschenkkarton mitsamt kitschiger überdimensionaler Schleife.

„Für mich?“ wollte sie überflüssigerweise wissen.

„Klar. Mach auf. Ich denke, wir arbeiten uns von oben nach unten durch.“

Sie fühlte sich ein bisschen wie ein kleines Kind unter dem Weihnachtsbaum, als sie die Schleife aufzog und die beiden Pappdeckel des Kartons zur Seite bog.

Auf weißem Seidenpapier lag ein schwarzer Latextanga.

Maigas Blick ging zwischen dem übersichtlichen Wäschestück und Bert hin und her.

„Von oben nach unten hast du gesagt?“

Bert nickte grinsend und setzte sich gemütlich zurecht, während Maiga sich in Windeseile auszog und nach kaum einer Minute nur noch mit ihrem Halsband bekleidet vor ihm stand.

Danach nahm sie den Tanga aus dem Karton und zog ihn an. Als der Tanga an Ort und Stelle saß, glitten ihre Hände über das faltenfrei anliegende Material. Es war herrlich.

Wieder dem Karton zugewandt fand sie unter dem Seidenpapier zwei oberarmlange Latexhandschuhe. Sie waren ebenfalls schwarz und lagen - so wie zuvor der Slip - auf weißem Seidenpapier. Sie ließ sich unendlich viel Zeit, um in vollen Zügen zu genießen, wie sie das Material langsam an ihren Armen hocharbeitete. Immer wieder zog sie am Handgelenk und schob die neu entstandene Falte langsam nach oben. Als sie das mit dem zweiten Handschuh machte, kam noch zusätzlich dieses leise quietschende Geräusch dazu, das entsteht, wenn Latex auf Latex reibt.

Maiga kam immer mehr auf das Wölkchen der Glückseligkeit und war schon gespannt, was sie als nächstes aus der Kiste ziehen würde. Eigentlich konnte jetzt nur ein Catsuit kommen.

Als sie das Seidenpapier zur Seite nahm, sah sie, dass sie falsch gelegen hatte. Eine Latexleggins erwartete sie. Überflüssig zu erwähnen, dass sie ebenfalls schwarz war. Wieder fing sie an, das glatte, enge Material an sich hochzuarbeiten. Sie hätte Bert stundenlang küssen können. Es war einfach nur himmlisch.

Schon, als sie die Leggins herausgenommen hatte, hatte sie gefühlt, dass unter der nächsten Seidenpapierschicht etwas Stabileres wartete. Es waren Overknees, mit Stilettoabsatz.

„Wow! Was sind das denn für Absätze?“

Sie umfasste die stabilen Stifte mit ihrer Hand und schaute Bert fragend an.

„Fünfzehn. Ich dachte mir, dass du das schon hinbekommen wirst.“

Sie zweifelte keine Sekunde daran. Zwar hatte sie so hohe Teile noch nie getragen, aber es würde schon funktionieren. Praktischerweise hatten die dehnungsfähigen, hohen Schäfte einen durchgehenden Reißverschluss. Sie hatte die anschmiegsamen Stiefel schnell angezogen.

Um es sofort auszukosten, ging sie auf einem imaginären roten Teppich hin und her und warf sich nach allen Regeln der Kunst in Pose. An Berts Reaktion konnte sie erkennen, dass er ihre Darbietung ausgesprochen anziehend fand. Als sie sich ihm jedoch immer mehr näherte, und ihre Lust auf Sex allzu deutlich zeigte, wies er sie mit einer Handbewegung wieder zurück zu dem Karton.

„Später Maiga. Der Tag ist noch lang.“

Mit gespielter Enttäuschung holte sie das nächste Teil heraus. Im ersten Moment dachte sie, es wäre ein Korsett, dann allerdings machte sie sich klar, dass das Teil dafür nicht breit genug war. Wohl doch eher ein Miedergürtel?

„Am besten, ich helfe dir schnell. Der Gürtel hat ein paar Spezialitäten, die du alleine so ohne weiteres nicht hinbekommst.“

Ohne ihre Antwort abzuwarten legte er ihr den Gürtel um die Taille und begann die Verschnürung zu schließen. Noch bevor sie ernsthaft darüber nachdenken musste, ob ihr das zu eng würde, merkte sie, wie er den Knoten machte. Ein Blick an sich herab zeigte ihr, dass der Gürtel einfach nur perfekt saß. Der Bund der Leggins war abgedeckt und oberhalb des Gürtels war zwischen den Rippenbögen der Ansatz ihres flachen Bauches zu sehen. Sie fragte sich nur, was für Spezialitäten Bert gemeint hatte. Es wäre schließlich nicht das erste Mal gewesen, dass sie sich etwas korsettartiges selber angezogen hätte.

Kaum hatte sie das zu ende gedacht, als sie schon merkte, wie er die Ösen paarweise mit Kabelbindern sicherte. Die überstehenden Enden kniff er mit einer Zange ab, wodurch die Plastikverschlüsse fasst nicht mehr zu erkennen waren.

„Gefällt es dir bis jetzt?“

„Natürlich gefällt es mir. Ich kann kaum noch abwarten, dass ich fertig angezogen bin. Der Sex danach wird garantiert göttlich.“

„Dann nimm mal die nächsten Teile raus.“

Es waren zwei breite schwarze Lederbänder, die mit einem überstehenden Latexbezug gefüttert waren.

„Wo kommen die hin?“

„Leg die um deine Oberschenkel. Aber so, das der Reißverschluss von den Stiefeln gut abgedeckt ist.“

„Verstehe, du hast Sorge, dass ich diese geilen Stiefel verlieren könnte.“

Als die Bänder an Ort und Stelle waren, sicherte er sie mit zwei Vorhängeschlössern und zog zudem noch jeweils eine dünne Kette zum Miedergürtel hoch, die er ebenfalls mit kleinen Schlössern sicherte.

Maiga befühlte und beschaute ihre eingeschlossenen Beine. Ohne grobes Werkzeug oder Berts Schlüssel würde sie nichts von dem, was sie angezogen hatte, wieder los werden. Genau das war es, was sie wollte. Sie war in seiner Hand und es machte sie unglaublich an.

Sie nahm das letzte Seidenpapier weg und hielt danach eine schwarze Latexkopfhaube in der Hand. Die Verschnürung am Hinterkopf fehlte. Probeweise dehnte sie das wunderbare Material. Ob sie es wirklich über ihren Kopf bekommen würde?

„Zuppel das an der Hinterkopfseite ein bisschen zusammen. So, als ob du eine Strumpfhose anziehen wolltest. Dann das Kinn ungefähr an die richtige Stelle und kräftig ziehen.“

Ohne lange nachzudenken, holte Maiga einmal tief Luft und legte dann los. Einen Moment lang glaubte sie am Hinterkopf hänge zu bleiben, aber dann war der Widerstand überwunden und sie konnte die Maske auf Anhieb bis zum Nacken herunterziehen.

„Warte, ich helfe dir beim zurechtschieben“, bot sich Bert an und ging auch direkt an die Arbeit.

Sie merkte, wie er ihren Septumring durch das passende Loch zog. Gleichzeitig damit waren ihre Nasenlöcher wieder frei. Als nächstes erwartete sie, dass er die Öffnung für die Augen ebenfalls an die richtige Stelle schieben würde. Geduldig ließ sie ihn gewähren. Immer wieder zog er mal da mal dort an ihrer Maske, bis alles zu seiner Zufriedenheit saß. Er sah einen voll in Latex eingeschlossenen Kopf vor sich, der nur für die Nasenlöcher mit dem Ring und für den Mund jeweils ein Loch hatte.

„Was ist mit den Augen?“ wollte Maiga dann doch irgendwann wissen, als ihr schon schwante, dass sie die Antwort kannte.