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Eine Novelle über das Scheitern eines jungen Mannes: Der junge Ritter Lukas verlässt seine Burg mit den vier alten Verwandten und stürzt sich ins Leben, um seine eigenen Erfahrungen zu machen. Doch es läuft nicht alles nach Plan. Der gepanzerte schwarze Ritter scheint ihm bei jeder Aktion um Meilen voraus zu sein. Kann er sein Glück noch wenden?-
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Seitenzahl: 17
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Heinrich Mann
SAGA
Ein Gang vors Tor
Coverbild/Illustration: Shutterstock
Copyright © 1905, 2021 SAGA Egmont
Alle Rechte vorbehalten
ISBN: 9788726885521
1. E-Book-Ausgabe
Format: EPUB 3.0
Dieses Buch ist urheberrechtlich geschützt. Kopieren für gewerbliche und öffentliche Zwecke ist nur mit der Zustimmung vom Verlag gestattet.
Dieses Werk ist als historisches Dokument neu veröffentlicht worden. Die Sprache des Werkes entspricht der Zeit seiner Entstehung.
www.sagaegmont.com
Saga Egmont - ein Teil von Egmont, www.egmont.com
Lukas war schon auf der Schwelle, er stieß schon die geborstene Tür zurück; aber er blieb noch einmal stehen, die hohle Stimme des Alten, die längst von den gelten verschlungen schien, gewann noch einmal Macht über ihn.
»Geh hinaus und durchkämpfe die Welt! Wenn sie hinter dir auf den Knien liegt und du heimkehrst zu uns wie jeder zu uns heimkehrt, was hast du dann weiter getan als einen Gang vors Tor?«
Die drei Greisinnen bliesen wimmernd ihren kalten Atem in die kalte Luft des feuchten Saales. In den Mauern erweiterten sich täglich die Risse, die Eichentafeln faulten an den Wänden, und alle Scheiben erblindeten, hilflos und mit Schweigen.
Die erste der Greisinnen hatte einen berghoch angeschwollenen Bauch, die zweite einen ungeheuren Blähhals, die dritte einen Buckel. Womit nährten sie ihre fürchterlichen Auswüchse? Lukas meinte, mit seiner Jugend, die in ihren alten Fängen zerdrückt wie eine Taube den Kopf drehte und zitterte; mit seinem frischen Blut, das ihre verlebten, enttäuschten Lehren aus seiner Brust leckten.
Der Alte war blind. Womit füllte er sein verstopftes Gehirn? Mit Lukas' neuen strahlenden Bildern, mit den Bildern von Blumenwiesen, wo junge Frauen in schwarzen Haaren blonde Ritter mit Rosen krönten; von weißen Städten, die an violetten Meeren von ihrem Eroberer träumten. Der Alte nahm sie ihm alle und sagte, sie seien nichts wert. Er klagte aus der Tiefe: