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Diese Kriminalgeschichte ist dem Band "Zwölf mal Polt. Kriminalgeschichten" entnommen, der ebenfalls als E-Book erhältlich ist. Der ertrunkene Japaner in der Kellergasse, gut gezielte Schüsse im Weinkeller und ein Kater auf Abwegen: Nach fünf Polt-Krimis erzählt Alfred Komarek in seinem Band "Zwölf mal Polt. Kriminalgeschichten" nun zwölf neue Geschichten rund um den Weinviertler Kult-Gendarmen. Er spannt dabei einen weiten Bogen von Simon Polts prägenden ersten Tagen im Gendarmeriedienst bis zu seinem späteren Leben als Ermittler im Ruhestand, Ehemann und Vater. Mit seinem unnachahmlichen Gespür für Landschaft und Leute des Weinviertels erzählt Alfred Komarek von den Dörfern und Kellergassen des Wiesbachtals und erlaubt seinen Leserinnen und Lesern neue Begegnungen mit Polt und den liebgewonnenen Menschen um ihn herum: mit der allwissenden Gemischtwarenhändlerin Habesam und dem Winzer Höllenbauer, mit Karin Walter, der Frau an Polts Seite - und natürlich mit seinem Kater Czernohorsky.
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Seitenzahl: 19
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Alfred Komarek
Ein Glück kommt selten allein
Eine Kriminalgeschichte
Die Geschichte spielt im niederösterreichischen Weinviertel. Ortschaften und Menschen im Wiesbachtal stammen aus der Welt der Phantasie, und alles ist nur insofern wirklich, als es wirklich sein könnte. Für fachliche Unterstützung und viele gute Ideen bedanke ich mich bei Herrn Franz Enzmann, seines Zeichens Polizist und Journalist. Ganz besonders danke ich Michael Forcher, dem Verleger der ersten Stunde, für die kongeniale Arbeit an meinen Manuskripten.
Simon Polt spürte eine Hand auf der rechten Schulter, die ihn energisch daran hinderte weiterzugehen. Er drehte sich um und schaute in das Gesicht eines Polizisten. „Inspektor Priml! So ein Zufall. Was ist?“
„Sie waren auf dem besten Wege ins Jenseits, lieber Herr Polt. Oder, prosaischer gesagt, ich habe Sie daran gehindert, unter die Räder zu kommen.“
„Wie? Was?“
Priml runzelte die Stirn. „Sie wirken verwirrt mein Guter! Und dann dieser Gesichtsausdruck ... Ein Glas zu viel?“
„Nein. Ich bin nüchtern Herr Priml. Aber auch besoffen vor Glück.“
„Glück? Kann mich kaum noch erinnern daran. Darf ich fragen, was Sie hierher nach Breitenfeld zieht? Ist doch nahezu Ausland für Sie.“
„Jetzt nicht mehr. Das Bezirkskrankenhaus ...“
„Aber gerade davor habe ich Sie doch eben erst gerettet.“
„Die Karin, die Karin Walter ...“
„Ah jetzt verstehe ich. Sie liegt im Krankenhaus. Und was macht Sie daran glücklich, Sie herzloser Mensch?“
„Schwanger ist sie, vierter Monat. Und ... nein, nicht hier. Wir gehen ins Kaffeehaus dort drüben!“
„Ich bin im Dienst, Herr Polt.“
„Mir egal, kommen Sie schon!“
Polt hatte Priml in eine heimelige Nische gezogen. Was darf ich bestellen? Champagner, alten Cognac?“
„Das fragen Sie einen ehemaligen Alkoholiker?“
„Was bin ich blöd! Entschuldigen Sie schon. Aber womit stoßen wir jetzt an?“
„Gute Frage. Mit Mineralwasser, würd ich meinen. Das perlt und prickelt wenigstens. Die noch bessere Frage: Worauf stoßen wir an?“
Polt kramte aufgeregt in seinen Taschen, fand ein Foto und überreichte es Priml mit zitternder Hand. „Da, schauen Sie!“
Wieder runzelte der Polizist die Stirn. „Zwei Außerirdische in ihrer Raumkapsel?“
„Unsinn! Zwillinge! Bub und Mäderl, Herr Priml, meine Kinder! Nur fünf Monate noch. Um den 5. Oktober soll es so weit sein. Gott, was bin ich aufgeregt!“