Ein Mord im Ørstedspark - Anonymous - E-Book + Hörbuch

Ein Mord im Ørstedspark E-Book und Hörbuch

anonymous

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Beschreibung

Ein Leichenfund, der viele Rätsel aufgibt: Diese True Crime-Geschichte aus Dänemark befasst sich mit einem Fall aus dem Jahr 1980, als in einem Kopenhagener Park die Leiche eines Mannes gefunden wurde, über den zunächst nichts bekannt war. Die Ermittlungen, die schließlich in die Kopenhagener Stricher-Szene führten, erwiesen sich jedoch als äußerst schwierig, bis letztendlich doch der Durchbruch gelang. -

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Seitenzahl: 49

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Zeit:1 Std. 5 min

Sprecher:Mirko Böttcher
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Anonymous

Ein Mord im Ørstedspark

Übersezt von Hannah Böttcher

Saga

Ein Mord im Ørstedspark

 

Übersezt von Hannah Böttcher

 

Titel der Originalausgabe: Et mord i Ørstedsparken

Originalsprache: dem Dänischen

 

Dieses Werk ist als historisches Dokument neu veröffentlicht worden. Die Sprache des Werkes entspricht der Zeit seiner Entstehung.

Coverimage/Illustration: Shutterstock

Copyright © 1992, 2021 Unknown und SAGA Egmont

 

Alle Rechte vorbehalten

 

ISBN: 9788726792850

 

1. E-Book-Ausgabe

Format: EPUB 3.0

 

Dieses Buch ist urheberrechtlich geschützt. Kopieren für gewerbliche und öffentliche Zwecke ist nur mit der Zustimmung vom Verlag gestattet.

 

www.sagaegmont.com

Saga Egmont - ein Teil von Egmont, www.egmont.com

Ein Mord im Ørstedspark

Am Vormittag des 10. November 1980 wurde die Leiche eines 50-jährigen Mannes in einem See treibend in einem großen und schönen Park Kopenhagens gefunden. Abgesehen davon, dass es keinen Zweifel daran gab, dass der Mann getötet worden war, lag alles im Ungewissen. Wer war der Mann? – Wo und wann hatte der Mord stattgefunden? – Was war das Motiv?

Fundort

Wie jede andere Hauptstadt hat Kopenhagen seine Parks, in die sowohl die Kopenhagener als auch die Menschen, die in der Stadt arbeiten, und die vielen Touristen sich zurückziehen können, um Abstand vom Verkehrslärm, der Luftverschmutzung und den anderen Unannehmlichkeiten zu bekommen, die nun einmal zu einer Großstadt gehören.

Der Ørstedspark ist einer von Kopenhagens alten Parks. Er ist auf einem Bereich der Wallanlage angelegt, die in alten Zeiten einen Teil der Befestigung Kopenhagens ausmachte. Das hat zur Folge, dass die Gegend sehr hügelig ist, und der Wallgraben ist heute der See, der sich auf so dekorative Weise durch den ganzen Park schlängelt.

Der Park wurde am 27. Oktober 1879 für das Publikum geöffnet. Er ist benannt nach den Brüdern Ørsted: Hans Christian Ørsted (1777–1851), Dänemarks weltberühmter Physiker, der den Elektromagnetismus nachwies, und Anders Sandøe Ørsted (1778–1860), der Staatsmann war und für einen der begabtesten Juristen des Landes gehalten wurde.

Die Parkanlage ist schön bepflanzt. Es gibt eine Unzahl an Bäumen, von denen viele alt sind. Außerdem gibt es eine große Anzahl an Büschen, die nicht zuletzt im südlichen Teil des Parks ganz dicht wachsen und diesen Parkbereich etwas dunkel und unheimlich machen im Gegensatz zum nördlichen Gebiet des Parks, das hell und freundlich erscheint. Die großen grünen Rasenflächen, die überall im Park den Wallgraben hinunterlaufen, kommen hier besonders gut zur Geltung.

Der Park wird durch eine Reihe Monumente verziert, unter anderem von den Gebrüdern Ørsted. An den schönsten Plätzen sind wie in jedem anderen Park Bänke aufgestellt, wo die Besucher ihren eigenen Gedanken nachgehen können.

Die Grünanlage liegt nur einige wenige Hundert Meter vom Rathausplatz entfernt und ganz in der Nähe des S-Bahnhofs Nørreport, wo jeden Morgen Tausende von Menschen ankommen, die ihre tägliche Arbeit im Zentrum Kopenhagens verrichten. Es ist deshalb nicht verwunderlich, dass genau dieser Park von einer Unzahl von Menschen genutzt wird, die ihn auf dem Weg zur und von der Arbeit durchqueren.

Hinzu kommen die vielen Menschen, unter anderem Touristen, die den Park täglich besuchen, einfach um einen schönen Spaziergang zu machen. Darunter sind viele Hundebesitzer, die den Park außerordentlich praktisch finden, wenn die Vierbeiner ihre Notdurft verrichten sollen.

Aber man muss zugeben, dass selbst der schönste Park – selbst der Ørstedspark – viel bezaubernder im Sommerhalbjahr erscheint als in der dunklen Winterzeit. Nicht zuletzt können die Monate November und Dezember mit ihrer Kälte, Dunkelheit und Regen dem Park ein deprimierendes Aussehen verpassen, das erst wieder nachlässt, wenn der Schnee in den nachfolgenden Monaten den Garten verschönert.

Dass es nun genau im November sein sollte, dass man eine Leiche im Park fand, sollte die Aufklärungsarbeit in hohem Maße erschweren.

Der Fund der Leiche

Montag, der 10. November 1980, war, wie Novembertage meistens sind: eher kühl und grau. Wie bereits erwähnt, war es absolut nicht die Jahreszeit, in der sich der Park von seiner besonders einladenden Seite zeigte. Bäume und Büsche, mit Ausnahme der Immergrünen, waren ohne Laub mit grauen und halbfeuchten Stämmen, die sich beim Versuch, doch nur ein kleines bisschen Freude am sparsamen Tageslicht zu bekommen, einem noch graueren Himmel entgegenstreckten. Die vielen Rasenflächen des Parks zeugten von der Abnutzung des langen Sommers. An den belebtesten Stellen war das Gras so gut wie weg, und die bloßgelegte Erde war aufgrund der feuchten Jahreszeit an mehreren Stellen zu Morast geworden. Es war schwer, sich vorzustellen, dass dieser Park circa ein halbes Jahr später wieder zu einem üppig bewachsenen und besucherfreundlichen Garten werden sollte.

Deshalb war es auch nicht merkwürdig, dass sich an diesem Morgen nur wenige Menschen zu einem Spaziergang in den Park locken ließen. Man sah einzelne Hundebesitzer, die es trotz des Wetters weiterhin praktisch fanden, den Hund im Park auszuführen, und auch Einzelne, die zur Arbeit mussten, benutzten immer noch den Park als schnelle Abkürzung und Verkehrsumgehung. Schließlich gab es noch die Angestellten des Parks, die Gärtner und das Aufsichtspersonal, die natürlich der Witterung trotzen mussten, obwohl es zu dieser Jahreszeit nur einen begrenzten Bedarf an ihrer Arbeitskraft gibt.

Die Leiche des Getöteten wurde gegen 12:00 Uhr gefunden. Dass so relativ lange Zeit verging, bis jemand die unheimliche Entdeckung machte, ist mehreren Umständen geschuldet. Wie bereits erwähnt, war es nur eine sehr begrenzte Anzahl an Personen, die zu dieser Jahreszeit im Park spazieren ging. Die Leiche lag am nordöstlichen Teil des Sees dicht am Ufer, und in diesem Teil des Parks verlaufen die Wege in ziemlich großem Abstand zum Fundort. Es war deshalb nur wenig wahrscheinlich, dass jemand von den Personen, die sich im Park befanden, die Leiche entdeckte, es sei denn, sie gingen von den Wegen ab und das Risiko ein, ihre Schuhe auf den großen und an mehreren Stellen matschigen Rasenflächen schmutzig zu machen. Nur die wenigsten hatten an dem Morgen einen vernünftigen Grund, den Park groß zu erkunden. Für die meisten – und das waren wie gesagt nur wenige Menschen – hatte der Parkbesuch nur einen Zweck, nämlich den Weg zur Arbeit abzukürzen.