Ein Patricia Vanhelsing Roman: Sidney Gardner - Engel des Bösen - Alfred Bekker - E-Book
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Ein Patricia Vanhelsing Roman: Sidney Gardner - Engel des Bösen E-Book

Alfred Bekker

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Beschreibung

Wie angewurzelt stand ich im Schatten eines halbverfallenen Hauses und lauschte dem deutlich hörbaren Hufschlag.
Vier Reiter mit knochenbleichen Gesichtern preschten aus der Dunkelheit hervor. Ihre Augen waren leer und blind, die Haut wie vertrocknetes Pergament.
Aschfahl wirkten ihre Gesichter im Licht des Mondes.
Wie tot.
Es waren die Reiter der Apokalypse!

Unheimlicher Roman
Die vier Apokalyptischen Reiter erscheinen in der Silvesternacht am Himmel über London - und das Ende der Welt hat begonnen. Die Zeit der Apokalypse bricht an und eine junge Frau kämpft gegen das Verhängnis und un ihre Liebe.

ALFRED BEKKER schrieb diesen Roman als "Sidney Gardner"

Cover: Steve Mayer

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Alfred Bekker

Ein Patricia Vanhelsing Roman: Sidney Gardner - Engel des Bösen

Cassiopeiapress Spannung

BookRix GmbH & Co. KG81371 München

Engel des Bösen

von Alfred Bekker

 

Ein Patricia Vanhelsing Roman

 

Mein Name ist Patricia Vanhelsing und – ja, ich bin tatsächlich mit dem berühmten Vampirjäger gleichen Namens verwandt. Weshalb unser Zweig der Familie seine Schreibweise von „van Helsing“ in „Vanhelsing“ änderte, kann ich Ihnen allerdings auch nicht genau sagen. Es existieren da innerhalb meiner Verwandtschaft die unterschiedlichsten Theorien. Um ehrlich zu sein, besonders einleuchtend erscheint mir keine davon. Aber muss es nicht auch Geheimnisse geben, die sich letztlich nicht erklären lassen? Eins können Sie mir jedenfalls glauben: Das Übernatürliche spielte bei uns schon immer eine besondere Rolle.

In meinem Fall war es Fluch und Gabe zugleich.

 

Ein Cassiopeiapress E-Book

© by Author

© 2013 der Digitalausgabe by AlfredBekker/Cassiopeiapress, Lengerich/Westfalen

www.AlfredBekker.de

 

Ich hielt den Atem an und blickte hinunter zum Themseufer.

Wie angewurzelt stand ich im Schatten eines halbverfallenen Hauses und lauschte dem deutlich hörbaren Hufschlag.

Vier Reiter mit knochenbleichen Gesichtern preschten aus der Dunkelheit hervor. Ihre Augen waren leer und blind, die Haut wie vertrocknetes Pergament.

Aschfahl wirkten ihre Gesichter im Licht des Mondes.

Wie tot.

Aber um ihre dünnen, blutleeren Lippen spielte ein triumphierender Zug.

Die skelettartige Hand des ersten Reiters hielt einen Bogen. Pfeile sirrten durch die Luft. Todesschreie gellten in der Nacht und mischten sich mit dem triumphierenden Gelächter der Reiter zu einem schauerlichen Chor des Grauens.

Der zweite Reiter ließ ein gewaltiges, monströses Schwert über dem Kopf kreisen. Er hieb damit nach rechts und links in die Schwärze der Nacht hinein, während sein feuerrotes Pferd in der Dunkelheit zu leuchten begann.

Undeutlich erkannte ich fliehende Gestalten. Sie waren kaum mehr als schattenhafte Umrisse. Aber die Reiter waren unerbittlich. Pfeil auf Pfeil legte der erste Reiter in seinen Bogen und verschoss sie mit einer gespenstischen Treffsicherheit.

Und wann immer der zweite Reiter sein Schwert niedergehen ließ, erscholl ein grauenerregender Todesschrei.

Die Reiter näherten sich.

Sie hielten genau auf mich zu.

Ich wollte fliehen, aber meine Füße fühlten sich an, als ob sie im Asphalt der Straße verwurzelt wären. Einer der Flüchtenden taumelte mir entgegen. Sein Gesicht war von namenloser Furcht gezeichnet. Er schrie mir etwas Unverständliches entgegen, ehe ein Pfeil ihn in den Rücken traf und niedersinken ließ. Reglos blieb er am Boden liegen.

Die Schreie verebbten.

Die Reiter preschten heran und zügelten schließlich ihre Pferde, als sie bis auf einige Dutzend Schritte herangekommen waren.

Ich war ihnen ausgeliefert.

Eine Gefangene, durch geheimnisvolle Kräfte an den Boden gefesselt.

Kalter Angstschweiß stand mir auf der Stirn und meine Knie drohten weich zu werden.

Jetzt erst konnte ich im Schein des Mondes auch die letzten beiden Reiter genauer erkennen. Der eine trug eine Waage in der Hand, ließ sie hin und her schaukeln und kicherte dabei. Die toten, blicklosen Augen leuchteten gespenstisch. Sein Gewand erinnerte an ein stockiges Leichentuch. Der Mund war ein dünner Strich, und die Haut spannte sich so faltig und wächsern über die hervorstehenden Wangenknochen, dass man an eine entblößte Mumie erinnert war.

Der vierte Reiter trug nur zerrissene Fetzen am Leib. Sein Gesicht war zum Skelett abgemagert. Und die knochendürren Hände balancierten eine Schale, aus der blaustichige Flammen emporloderten.

Der Geruch von Moder und Verwesung schlug mir entgegen und betäubte meine Sinne.

Flieh!

Immer wieder schrie eine innere Stimme dieses Wort. Aber ich hatte keine Möglichkeit dazu. Mein Wille war gelähmt. Eine unheimliche Kraft fesselte mich an das kleine Stück Erde, auf dem ich stand.

Die Reiter bildeten einen Halbkreis um mich und verharrten einige Augenblicke.

Der Herz schlug mir bis zum Hals.

Kalter Angstschweiß stand mir auf der Stirn.

„Wer seid ihr?“, murmelte ich, kaum hörbar. Ein kalter Wind pfiff indessen durch die Straßen am Themseufer und wirbelte die Nebelschwaden durcheinander, die sich am Ufer gebildet hatten.

Ein dröhnendes Lachen antwortete mir.

Dann hörte ich eine Stimme.

Sie sprach leise und erinnerte mich an das Wispern einer Schlange.

„Wir sind die Boten des Untergangs, gekommen um das Verderben zu bringen...“

Meine Kehle war trocken. Ich konnte nichts sagen. Völlig starr stand ich da. Ich hatte jetzt nicht einmal mehr die Macht, meine Hände zu bewegen. Eine geheimnisvolle Kraft hielt mich in ihrem eisernen Griff, der wie ein stählernes Korsett war.

Ich versuchte, den Mund zu öffnen und etwas zu sagen.

Aber auch diese Muskeln gehorchten mir nicht mehr.

Der vierte Reiter, der in seinen knochendürren Händen die blauschimmernde Schale balancierte, brach jetzt aus der Phalanx dieser Schreckensgestalten heraus.

Er ließ sein Pferd, dessen Farbgebung ebenso bleich war wie die seines Totenschädel-Gesichtes, ein paar Meter auf mich zutraben, bevor es stoppte.

Wie eine Verkörperung des Todes!

Seine Augen waren vollkommen weiß. Das Mondlicht wurde von diesen blicklosen Augäpfeln reflektiert, so dass man den Eindruck hatte, dass kleine Lampen aus dem Knochenkopf herausleuchteten. Die Haut war im Bereich des Kopfes derart dünn und pergamentartig, dass die Knochen bereits hindurchschimmerten. Sie war noch fadenscheiniger, als seine ihm in Fetzen vom Leib hängende Kleidung.

Mein Gott, was geht hier vor!

Der Reiter stieg von seinem Klepper. Die Augen des Tiers waren ebenso blicklos und tot wie die seines Herren.

Er trat auf mich zu, hob etwas den Kopf und der Ausdruck in seinen Zügen wirkte fast wie die Karikatur eines Lächelns. Seine Lippen bewegten sich nicht. Und doch sprach er mit einer dunklen, sonoren Stimme, deren Klang dafür sorgte, dass sich mir die Nackenhaare aufstellten.

„Sieh her, Menschenkind“, sagte er.

Wie hypnotisiert starrte ich in sein grauenerregendes Antlitz, dass mir auf gleichermaßen unerklärliche und unangenehme Weise bekannt vorkam...

Wer um alles in der Welt ist er, Patricia?

Das Gelächter meines Gegenübers wirkte wie eine höhnische Antwort auf diese Frage, die durch meine Gedanken blitzte.

Ich schauderte.

„Es ist nicht wichtig, wer ich bin“, erklärte der Knochenmann dann, so als ob er meinen Gedanken gelesen hatte. „Wichtig ist nur, was ich dir bringe... Die Schale des Todes!“

Er hob die Schale an und balancierte sie in der Linken. Das bläuliche Feuer züngelte daraus empor.

Seine Augen begannen grell aufzuleuchten. Und das hatte nichts mehr mit den Reflektionen des Mondlichts zu tun, sondern mit der dämonischen Kraft, die ihm wohnte.

Der Knochenmann lachte heiser.

Er wandte sich von mir ab. Dabei glitt die Schale des Todes aus seiner Hand und fiel auf den Asphalt. Eine pechschwarze Flüssigkeit ergoss sich daraus und verteilte sich in rasender Geschwindigkeit über den Boden. Auf der Oberfläche dieser Flüssigkeit tanzte das blau schimmernde Feuer. Die Flammen fraßen sich an meine Füße heran. Ein geradezu höllischer Schmerz durchfuhr meinen gesamten Körper. Alles krampfte sich in mir zusammen. Ich wollte schreien, aber ich brachte keinen Ton heraus.

In welche Hölle bist du geraten?, durchzuckte es mich, bevor eine erneute Welle aus rasendem Schmerz jeglichen Gedanken erstickte.

 

*

 

„Patti, du verplemperst deinen Sekt!“

Tom Hamiltons Stimme riss mich aus dem beinahe tranceartigen Zustand heraus, in dem ich mir für einige Augenblicke befunden hatte.

Es ist bereits das dritte Mal, dass du die Reiter gesehen hast, ging es mir durch den Kopf. Und allein die Erinnerung an die düsteren Bilder, die ich soeben vor meinem inneren Auge gesehen hatte, jagte mir kalte Schauder über den Rücken. Ein leichtes Schwindelgefühl erfasste mich.

Tom sah mich an. Er fasste mich am Arm.

„Du bist plötzlich so blass, Patti...“

Ich lehnte mich gegen ihn, reckte mich ein bisschen und flüsterte ihm ins Ohr.

„Ich hatte eine Vision, Tom.“

Tom Hamilton war einer der ganz wenigen Menschen, die von meiner leichten übersinnlichen Begabung wussten. Und das sollte möglichst auch so bleiben...

Im Augenblick waren wir allerdings umgeben von fast zwei Dutzend Gästen, die meine Großtante Elizabeth Vanhelsing - für mich Tante Lizzy - in ihre verwinkelte viktorianische Villa eingeladen hatte, um mit ihnen gemeinsam den Silvesterabend des Jahres 1999 zu verbringen. Und so war es nahezu unmöglich, jetzt ungestört mit Tom über die Sache zu reden.

Er sah mich fragend an.

Ich versuchte ein Lächeln und strich sanft über seinen Arm.

„Es ist vorbei“, sagte ich.

„Wirklich?“

„Ja...“

Schon zweimal hatte ich diese unheimlichen Reiter gesehen. Aber beide Mal waren es nur kurze, schlaglichtartige Erlebnisse gewesen, denen ich keinerlei besondere Bedeutung zugemessen hatte. Eine kurze Beunruhigung, ein mulmiges Gefühl in der Magengrube, das einige Augenblicke lang anhielt - das war alles gewesen.

Ich hatte weder mit Tom noch mit Tante Lizzy darüber gesprochen, einfach weil es mir nicht wichtig genug erschienen war.

Der Eindruck, den die letzte - dritte - Vision auf mich gemacht hatte, war deutlich nachhaltiger. Erst jetzt beruhigten sich meine überreizten Nerven langsam und der Puls hatte wieder ein normales Tempo.

Mein Blick glitt über die festlich gekleidete Gästeschar, die den Salon von Tante Lizzys Villa bevölkerte. Ein ausgelassenes Stimmengewirr herrschte hier. Tante Lizzy war in ihrem Element. Die alte Dame stand mitten unter den Gästen, zwischen einem Parapsychologen namens Gordon Sykes und dem Chemiker Hugh St. John, den Tante Lizzy um Hilfe gebeten hatte, als es darum ging, eine der Masken chemisch zu analysieren, mit denen die Mitglieder der Weltuntergangssekte ORDEN DER MASKE zu ihrem Herrn und Meister, einem geheimnisvollen Wesen namens Cayamu, Kontakt aufnehmen konnten. St. John war ein ehemaliger Kollege von Onkel Frederik, Tante Lizzys verschollenem Mann. Gordon Sykes hingegen war wesentlich jünger. Ich schätzte ihn auf Mitte vierzig. Sykes war ursprünglich Physiker gewesen, bevor er sich der Parapsychologie zugewandt hatte. Er behauptete, ein Gerät entwickelt zu haben, mit dessen Hilfe er übersinnliche Energien messen konnte. Meine Großtante, die ihr Leben ganz der Erforschung des Okkultismus widmete und das wahrscheinlich größte Privatarchiv Englands auf diesem Gebiet in ihrer Villa untergebracht hatte, war daran natürlich brennend interessiert.

Ich hatte dem Gespräch der drei einige Augenblicke lang zugehört, als mich ein grauhaariger, etwas schlaksig wirkender Mann ansprach. Er war sehr groß und der dunkle Smoking schien ihm nicht so recht zu passen.

Es handelte sich um Dr. Erich Jacobi, einen Spezialisten für alte Sprachen, der vor vielen Jahren Onkel Frederik auf eine archäologische Forschungsreise als Assistent begleitet hatte.

Der gebürtige Schweizer hatte inzwischen einen Lehrstuhl in Cambridge inne.

„Sagen Sie, wie wird denn die London Express News ins nächste Jahrtausend gehen?“, erkundigte sich Jacobi. Die Frage war durchaus berechtigt. Das Londoner Boulevard-Blatt, bei dem Tom und ich als Reporter angestellt waren, hatte seit dem Tod des Verlegers Arnold Reed einiges an Turbulenzen durchgemacht.

Und für eine Zeitung ist es allemal besser, Schlagzeilen zu DER HERR DER FLEDERMÄUSE

zu haben als selbst welche zu machen.

„Man hat so einiges gehört“, meinte Jacobi dann gedehnt. „Wahrscheinlich ist nur die Hälfte davon wahr, aber als regelmäßiger Leser Ihrer Reportagen frage ich mich doch, was nun wird...“

„Wir auch“, meinte Tom etwas düster. „Ein Verkauf an die Konkurrenz ist noch nicht ganz ausgeschlossen. Aber bis die zerstrittene Erbengemeinschaft sich mal geeinigt hat, geht alles seinen mehr oder minder gewohnten Gang.“

„Und das kann noch einige Zeit so weitergehen“, ergänzte ich.

„Sie beide haben doch immer sehr engagiert gegen diesen eigenartigen ORDEN DER MASKE recherchiert“, stellte Jacobi fest. „Ich habe Ihre Stories darüber gelesen... Der Tod von Arnold Reed soll mit den Machenschaften dieses ORDENS in Zusammenhang stehen...“

„Ja, das stimmt“, nickte ich. Die genauen Umstände waren der Öffentlichkeit nicht bekannt. Arnold Reed war Opfer der vampirähnlichen Tuha-na-Dhyss geworden, die von Mitgliedern des ORDENS beschworen worden waren.

„Mr. Reed stand dem ORDEN DER MASKE im Weg, nicht wahr?“, bohrte Jacobi weiter.

„Zumindest hat er mit seinem breiten Rücken unsere Recherchen immer abgedeckt, obwohl es Versuche gab, Druck auf die London Express News auszuüben“, erklärte Tom.

„Nach der Prophezeiung dieses ORDENS soll doch spätestens mit Beginn des Jahres 2000 das Ende der Welt kommen - oder irre ich mich da?“

„Nein, da irren Sie sich nicht“, sagte ich. „Sie wollen die Erde in Chaos stürzen und Cayamu, dieses geheimnisvolle Wesen, das auf dem fernen Planeten einer Doppelsonne residiert, wird seine getreuen Anhänger im Augenblick der Katastrophe entmaterialisieren und zu sich holen...“

„Es gibt Dutzende derartiger Prophezeiungen, Miss Vanhelsing. Verrückte, die irgendwelche willkürlichen Termine für den Weltuntergang festsetzen. Manche sind so schlau, einen kollektiven Selbstmord der Mitglieder anzusetzen, damit hinterher keiner der getäuschten Anhänger noch wütend darüber sein kann, dass die Prophezeiung nicht in Erfüllung gegangen ist...“

„Ich halte den Orden der Maske für eine ernste Gefahr“, erklärte ich. „Und die Ankündigungen dieser Gruppe nehme ich keineswegs auf die leichte Schulter...“

Jacobi wusste nicht genug über die Hintergründe. Anders war sein leicht spöttisches Gerede nicht zu erklären. Oft genug waren Tom und ich bereits den Machenschaften des ORDENS begegnet und hatten sie so gut es ging zu durchkreuzen versucht. Aber dabei hatten wir auch erfahren, wie ungeheuer mächtig dieser aus dem verborgenen heraus operierende Feind war.

Jacobi blickte auf die Uhr.

„Noch ein paar Minuten und das neue Jahrtausend bricht an, Miss Vanhelsing. Glauben Sie, dass der ORDEN DER MASKE etwas unternehmen wird, sobald die Uhr drei Nullen zeigt?“

„Ich weiß es nicht“, sagte ich.

Jetzt mischte sich Gordon Sykes, der Parapsychologe ein. Er kam mit dem Glas in der Hand auf uns zu, was bewirkte, dass sich ein halbes Dutzend Augenpaare in unsere Richtung drehten. Er schien unser Gespräch verfolgt zu haben. „Miss Vanhelsing, ich habe in den letzten Tagen mit Hilfe meiner Apparaturen eine erhöhte Intensität übersinnlicher Energien hier in London gemessen. Glauben Sie, dass das im Zusammenhang mit den Aktivitäten des ORDENS DER MASKE steht?“

„Das will ich nicht hoffen“, erwiderte ich.

Äußerlich blieb ich gelassen.

In Wahrheit war ich überzeugt davon, dass der ORDEN irgend etwas unternehmen würde... Vielleicht nicht gerade in der Silvesternacht, aber schon in allernächster Zeit.

„Wahrscheinlich werden wir uns in Kürze mit viel näherliegenderen Problemen herumzuschlagen haben“, gab Hugh St. John seiner Meinung Ausdruck.

Tante Lizzy hob die Augenbrauen. „Wollen Sie damit auf das berüchtigte Jahr 2000-Problem bei den Computern anspielen?“, hakte sie nach.