Ein Planet wie Zuckerwatte: Chronik der Sternenkrieger 45 - Alfred Bekker - E-Book

Ein Planet wie Zuckerwatte: Chronik der Sternenkrieger 45 E-Book

Alfred Bekker

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Beschreibung

Chronik der Sternenkrieger 45 von Alfred Bekker Der Umfang dieses Buchs entspricht 102 Taschenbuchseiten. Eine Handvoll irdischer Raumschiffe hat es durch ein Wurmloch in eine weit entfernte Sternenregion auf der anderen Seite der Galaxis verschlagen. Sie sind auf der Suche nach dem Erbe einer geheimnisvollen Spezies, die man als die Erhabenen Alten Götter kennt und vor langer Zeit verschwand. Die Raumschiffe LEVIATHAN, ODYSSEUS, STERNENKRIEGER und SONNENWIND operieren derzeit an weit entfernten Orten in diesem weitgehend unbekannten Teil der Milchstraße. Während die SONNENWIND unter Captain Barus das geheimnisvolle Black Hole X erreicht hat, befinden sich die LEVIATHAN und die ODYSSEUS auf dem Weg dorthin. Zur gleichen Zeit befindet sich die STERNENKRIEGER noch immer in einer riesigen Dyson-Sphäre des Yroa-Volkes, wo ihre schweren Schäden repariert werden sollen, die sie in einem Gefecht mit einem Canyaj-Schiff davontrug. Bei einem Braunen Zwerg legen die LEVIATHAN und die ODYSSEUS einen Zwischenstopp ein, um Helium-3 an Bord zu nehmen. William, der geheimnisvolle Junge mit den erstaunlichen Fähigkeiten, den man auf dem verlassenen Planeten Taralon fand, offenbart sich als ein Wesen, dass sich als 'Herr des Filaments bezeichnet und mit den Erhabenen in einer bisher nicht völlig geklärten Beziehung steht. Auf dem erdgroßen Trabanten des Braunen Zwergs treffen sie auf den Canyaj Melroc, ein anorganisches Wesen, dass mit einem gestohlenen Raumschiff havariert ist. Nachdem aus dem Raumschiffwrack ein Datenartefakt der Erhabenen Alten Götter geborgen werden konnte, brechen die LEVIATHAN und die ODYSSEUS in Richtung der Welt der Gehörnten auf, einem jupitergroßen Planeten von der Masse der Erde, dessen Dichte Zuckerwatte oder Schaumstoff entspricht. Eine bizarre Welt, auf der ein verborgener Tempel der Alten Götter existiert…

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Seitenzahl: 98

Veröffentlichungsjahr: 2025

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Alfred Bekker

Ein Planet wie Zuckerwatte: Chronik der Sternenkrieger 45

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Inhaltsverzeichnis

Ein Planet wie Zuckerwatte: Chronik der Sternenkrieger 45

Copyright

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Ein Planet wie Zuckerwatte: Chronik der Sternenkrieger 45

Chronik der Sternenkrieger 45

von Alfred Bekker

Der Umfang dieses Buchs entspricht 102 Taschenbuchseiten.

Eine Handvoll irdischer Raumschiffe hat es durch ein Wurmloch in eine weit entfernte Sternenregion auf der anderen Seite der Galaxis verschlagen. Sie sind auf der Suche nach dem Erbe einer geheimnisvollen Spezies, die man als die Erhabenen Alten Götter kennt und vor langer Zeit verschwand. Die Raumschiffe LEVIATHAN, ODYSSEUS, STERNENKRIEGER und SONNENWIND operieren derzeit an weit entfernten Orten in diesem weitgehend unbekannten Teil der Milchstraße. Während die SONNENWIND unter Captain Barus das geheimnisvolle Black Hole X erreicht hat, befinden sich die LEVIATHAN und die ODYSSEUS auf dem Weg dorthin. Zur gleichen Zeit befindet sich die STERNENKRIEGER noch immer in einer riesigen Dyson-Sphäre des Yroa-Volkes, wo ihre schweren Schäden repariert werden sollen, die sie in einem Gefecht mit einem Canyaj-Schiff davontrug.

Bei einem Braunen Zwerg legen die LEVIATHAN und die ODYSSEUS einen Zwischenstopp ein, um Helium-3 an Bord zu nehmen.

William, der geheimnisvolle Junge mit den erstaunlichen Fähigkeiten, den man auf dem verlassenen Planeten Taralon fand, offenbart sich als ein Wesen, dass sich als ‘Herr des Filaments bezeichnet und mit den Erhabenen in einer bisher nicht völlig geklärten Beziehung steht.

Auf dem erdgroßen Trabanten des Braunen Zwergs treffen sie auf den Canyaj Melroc, ein anorganisches Wesen, dass mit einem gestohlenen Raumschiff havariert ist. Nachdem aus dem Raumschiffwrack ein Datenartefakt der Erhabenen Alten Götter geborgen werden konnte, brechen die LEVIATHAN und die ODYSSEUS in Richtung der Welt der Gehörnten auf, einem jupitergroßen Planeten von der Masse der Erde, dessen Dichte Zuckerwatte oder Schaumstoff entspricht. Eine bizarre Welt, auf der ein verborgener Tempel der Alten Götter existiert…

Alfred Bekker ist Autor zahlreicher Romane und Erzählungen mit einer Gesamtauflage von über 4,5 Millionen Exemplaren. Außerdem ist er Verleger und Jazz-Musiker.

Copyright

Ein CassiopeiaPress Buch CASSIOPEIAPRESS, UKSAK E-Books, Alfred Bekker, Alfred Bekker präsentiert, Casssiopeia-XXX-press, Alfredbooks, Uksak Sonder-Edition, Cassiopeiapress Extra Edition, Cassiopeiapress/AlfredBooks und BEKKERpublishing sind Imprints von

Alfred Bekker

© Roman by Author/

© dieser Ausgabe 2020 by AlfredBekker/CassiopeiaPress, Lengerich/Westfalen

Die ausgedachten Personen haben nichts mit tatsächlich lebenden Personen zu tun. Namensgleichheiten sind zufällig und nicht beabsichtigt.

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1

Admiral Ned Nainovel erschien zusammen mit Geschwader-Commodore Moss Triffler auf der Brücke der LEVIATHAN, einem anderthalb Kilometer langen, ypsilonförmigen Großraumschiff der Space Carrier Klasse.

Nainovel warf einen Blick auf den Hauptbildschirm.

Im Augenblick war dort nur eine schematische Darstellung zu sehen.

Die LEVIATHAN und ihr Begleitschiff, der Zerstörer ODYSSEUS befanden sich im Zwischenraumflug. Im sogenannten Zwischenraum oder Sandström-Kontinuum war überlichtschneller Raumflug möglich. Es handelte sich um ein Zwischenkontinuum, das einen Grenzbereich zu übergeordneten Dimensionen wie dem Hyperraum oder dem X-Raum darstellte. Auf dem Schirm waren sowohl die ODYSSEUS als auch die LEVIATHAN und ihre fiktive Position zueinander zu sehen. Außerdem der Eintrittspunkt und der voraussichtliche Austrittspunkt aus dem Zwischenraum.

Fiktiv waren diese Positionen deshalb, weil der Zwischenraum nicht mit der normalen Raumzeit des Einsteinuniversums verglichen werden konnte.

Commodore Thieu, die Erste Offizierin der LEVIATHAN trat auf Ned Nainovel zu.

“Sir, die Sandström-Passage verlief bis jetzt ohne Zwischenfall. Allerdings hat die Ortung ein Signal aufgezeichnet, dass uns noch ein paar Rätsel aufgibt.”

“Was ist das für ein Signal?”, wollte Ned Nainovel wissen.

“Es enthält fünfdimensionale Komponenten und steht in Resonanz zu den Subraumwellen”, gab Thieu mit regungslosem Gesicht Auskunft. Ihre strenge Knotenfrisur saß wie gewohnt vollkommen makellos. Nicht eine einzige Haarsträhne hatte sich daraus hervorgestohlen.

Nicht zum ersten Mal fragte sich Ned Nainovel, wie Thieu das hinbekam.

“Klingt für mich irgendwie bekannt”, meldete sich jetzt Moss Triffler zu Wort. “Unsere Zwischenraumsonden arbeiteten nach einem ähnlichen Prinzip.

Commodore Thieu nickte. “Das war auch mein erster Gedanke.”

Die Zwischenraumsonden, die innerhalb des Space Army Corps der Humanen Welten in Gebrauch waren, wurden regelmäßig dafür verwendet, im Überlichtflug befindliche fremde Raumschiffe bereits zu orten, bevor sie ins Normaluniversum eintraten und dort mit einer Geschwindigkeit von 40 Prozent der Lichtgeschwindigkeit materialisierten.

Gerade im ersten Krieg gegen die Qriid hatte es immer wieder Überraschungsangriffe des Gegners gegeben, bei denen der Gegner oft mitten im eigenen Herrschaftsgebiet vorgestoßen waren. Es war lange Zeit kaum vorhersehbar gewesen, wann und wo Raumschiffe aus dem Zwischenraum materialisierten oder ob sich eine angreifende Flotte im Anflug auf ein bestimmtes Ziel befand.

Die Entwicklung der Zwischenraumsonden hatte das Problem etwas entschärft.

“Wenn ich das richtig verstehe, werden wir erwartet”, stellte Ned Nainovel fest.

“Nicht unbedingt”, schränkte Commodore Thieu ein. “Die alternative Begründung für solche Signale wäre, dass jemand versucht, uns zu folgen und herausfinden will, wohin wir fliegen.”

Admiral Nainovels Stirn legte sich leicht in Falten. Die Augenbrauen zogen sich zu einer Schlangenlinie zusammen.

“Wer könnte das sein?”, fragte Nainovel.

“Möglicherweise sind es die Verfolger unseres unfreiwilligen Gastes, den wir nach seiner Havarie im System des Braunen Wanderzwergs an Bord genommen haben”, mutmaßte Thieu.

Nainovel hob die Augenbrauen.

“Melroc?” Der Gedanke erschien durchaus logisch. Melroc versuchte schließlich, den Kreuzzug der Canyaj gegen alles organische Leben zu stoppen - und so hatten jene Canyaj, die dem Kreuzzug anhingen, allen Grund dazu, den Dissidenten um jeden Preis aufzuhalten. Vorausgesetzt natürlich, dass Melrocs Geschichte tatsächlich stimmte, wofür es bislang noch keinen zweifelsfreien Beweis gab.

“Es könnte das passieren, was ich von Anfang an befürchtet habe”, sagte Thieu. “Unser Gast könnte zum Sicherheitsrisiko werden.”

“Die STERNENKRIEGER hatte ja eine feindliche Begegnung mit einem Canyaj-Schiff”, sagte Nainovel. “Ich möchte, dass die Daten, die wir darüber bekommen haben, umgehend daraufhin analysiert werden, wie wir uns eventuell gegen einen Angriff der Canyaj schützen könnten.”

“Das habe ich bereits veranlasst”, erklärte Thieu.

“Könnte das Ganze nicht auch von einer ganz anderen Seite her kommen?”, mischte sich jetzt Moss Triffler ein. Sowohl Nainovel als auch Thieu wandten ihm daraufhin ihre Blicke zu. “Wir hatten doch während der letzten Kontaktaufnahme der STERNENKRIEGER einen Angriff auf unsere Datensysteme… Wenn die Yroa ebenfalls hinter dem Geheimnis der Erhabenen her sind, dann würde es schon Sinn ergeben, wenn sie versuchen, sich an unsere Fersen zu heften.”

Nainovel nickte.

“Ehrlich gesagt, war das auch mein erster Gedanke”, gestand Nainovel. “Und die Tatsache, dass wir nun schon geraume Zeit nichts mehr von der STERNENKRIEGER und Captain Sunfrost gehört haben, beunruhigt mich ja schon länger…”

“Was das angeht, gibt es zweierlei Möglichkeiten”, erklärte Thieu kühl. “Entweder die STERNENKRIEGER konnte ihre Reparatur in der Yroa-Kolonie abschließen und sie irgendwann verlassen - dann werden wir sicherlich in Kürze von ihr beziehungsweise ihrer Besatzung hören. Falls nicht, dann können wir im Augenblick ohnehin nichts für sie tun. “

“Kann man den Ursprung dieses Signals denn nicht eindeutig feststellen?”, fragte Nainovel.

“Das ist sehr kompliziert, Sir”, erläutertet Thieu, “schon deshalb, weil es nur sehr schwach ist.”

Nainovel atmete tief durch. “Vermutlich sind wir sicher, solange wir uns im Zwischenraumflug befinden”, glaubte er.

“Sagen Sie das nicht”, widersprach Thieu. “Sowohl den Canyaj als auch den Yroa wäre es zuzutrauen, dass sie Waffen konstruiert haben, die sich auch in übergeordneten Kontinuen wie Zwischenraum und Hyperraum einsetzen lassen. Jedenfalls wäre ich in dieser Hinsicht nicht allzu überrascht.”

2

Yasuhiro von Schlichten betrat den Raum, in dem Melroc untergebracht war. Der kristalline Canyaj stand unbeweglich da. Da ihm jegliche Attribute eines Gesichts fehlten, hatte sein quasi-humanoider Körper Ähnlichkeiten mit einer nicht zu Ende behauenen Steinskulptur.

Von Schlichten war allerdings sicher, dass der Canyaj ihn sehr wohl bemerkt hatte, auch wenn ihm keine äußere Mimik zur Verfügung stand, um dies zu kommunizieren. Und inwieweit Merkmale der Körperhaltung unter Canyaj irgendeinem kommunikativen Zweck dienten, war fraglich, angesichts der Tatsache, dass Canyaj von sehr vielfältiger Gestalt sein konnten und darüber hinaus sogar fähig waren, sie unter bestimmten Umständen zu verändern, um sich besser den Gegebenheiten anzupassen.

“Wo ist der Junge, Yasuhiro?”, fragte Melroc jetzt unvermittelt. “William…”

“Vielleicht kommt er noch. Das weiß ich nicht genau.”

“Interessiert ihn nicht, was ich noch zu berichten habe?”

Der Canyaj drehte sich jetzt herum. Auf Yasuhiro von Schlichten machte er dabei um so mehr den Eindruck einer steinernen Statue, die gerade auf magische Weise zum Leben erwachte.

Von Schlichten war für einen Moment etwas unschlüssig, was er Melroc über William sagen sollte. Der rätselhafte, mit ungewöhnlichen Fähigkeiten ausgestattete Junge, den die Besatzung der ODYSSEUS auf dem verlassenen Planeten Taralon gefunden und dann an Bord genommen hatte, war für von Schlichten im Großen und Ganzen nach wie vor ein Rätsel geblieben. Der Junge behauptete, in Wahrheit ein Wesen zu sein, dass >Herr des Filaments< genannt wurde und sowohl Raum als auch Zeit auf eine vollkommen andere Weise wahrnehmen zu können, als dies Menschen möglich war.

“Ich will offen sein”, sagte von Schlichten.

“Hatten Sie je Zweifel daran, dass ich offen zu Ihnen bin, Yasuhiro?”, fragte Melroc. “Offenheit ist die Voraussetzung unserer Kooperation. Und wenn wir nicht kooperieren, werden wir unsere Ziele nicht erreichen, davon bin ich mittlerweile fest überzeugt.”

“Und doch haben Ihre Ziele lange Zeit allein verfolgt,. Auf sich gestellt.”

“Ja, das trifft zu. Wir Canyaj sind sehr vielfältig.”

“Das sagten Sie immer wieder mal.” Dass von Schlichten bei diesen Worten etwas gelangweilt klang, vermochte der Translator zum Glück wohl nicht adäquat zu übertragen.

“Wir sind vielfältig in körperlicher Hinsicht”, sagte Melroc. “Der Vielfalt an Gestalten, die wir annehmen, ist kaum eine Grenze gesetzt, es sei denn man geht auf die molekulare Ebene zurück und betrachtet die Bindungsfähigkeit bestimmter Elemente, insbesondere Silizium.”

“Ich verstehe”, sagte von Schlichten, obwohl er keineswegs verstand, worauf der Canyaj nun hinauswollte. Aber er hatte das Gefühl, dass er die Ausführungen seines Gegenübers nur in die Länge zog, wenn er auch nur irgendeinen Zweifel daran aufkommen ließ, dass er alles verstand. Also behauptete er, dass ihm alles klar war. Wer kann sich schon wirklich vorstellen, was in so einem Kristallmann vor sich geht?, dachte von Schlichten. Der besitzt ja schließlich nicht mal ein Gehirn. Wer weiß, ob er überhaupt in unserem Sinne denkt. Vielleicht sollte man ihn tatsächlich eher als einen Mechanismus sehen. Einen Roboter. Eine Maschine. Ein Kristallcomputer mit Extremitäten. Aber hat dasselbe nicht auch der große René Descartes von Tieren behauptet? Dass sie nur Mechanismen sind und der Mensch sich von ihnen unterscheidet, weil der denkt? Ich denke, also bin ich… Ich drehe mich im Kreis. Wahrscheinlich ist es so, dass dieser Kristallmann uns so fremd, dass wir ihn selbst mit einem Translator nur missverstehen können. Aber wenn die Canyaj wirklich aus einem anderen Universum stammen, ist das auch kein Wunder!

“Was ich damit sagen will ist folgendes”, erklärte Melroc nun. “Die Vielfalt unter uns Canyaj hat es mit sich gebracht, dass wir einerseits sehr individualistisch sind, aber andererseits auch stets die Gemeinschaft suchen und das Verbindende herausstellen. Und manchmal, muss man sehr lange suchen, bis man irgendeine Gemeinsamkeit zwischen Canyaj findet. Wie viel langwieriger ist da die Suche, nach einem Fremden, der dazu fähig ist.”

“Heißt das, Sie sind bisher nicht in der Lage gewesen, geeignete Kooperationspartner zu finden?”

“So könnte man das sagen. Vielleicht bin ich mir auch der Bedeutung nicht bewusst gewesen, die eine solche Kooperation hätte, denn ich gehöre zu den eher individualistisch veranlagten Canyaj. Es gibt andere unter uns, die in einer fast symbiotischen Verbindung leben. Auch in dieser Hinsicht sind wir Canyaj sehr vielfältig.”

“Wenn ich dich richtig verstehe, dann sind Sie ein Einzelgänger, der es jetzt mal mit Kooperation und Teamwork versuchen will”, stellte von Schlichten trocken fest.

“Das könnte man so zusammenfassen”, bestätigte Melroc. “Sie hatten meine Frage noch nicht beantwortet.”

“Welche Frage?”

“Die Frage nach dem Jungen?”

“Er kommt, wenn er will. Ich kann ihm nicht vorschreiben, was er zu tun hat. Und ich kann Ihnen auch nicht sagen, weshalb er jetzt nicht hier ist.”

Melroc antwortete zunächst nichts. Für Von Schlichten war das schon deswegen irritierend, weil der Canyaj weder über Mimik noch überhaupt über ein Gesicht oder irgendein anderes nonverbales Ausdrucksmittel verfügt hätte.

Melroc stand einfach nur regungslos da und von Schlichten mutmaßte, dass der Canyaj über den bisherigen Verlauf des Gesprächs nachdachte.

Aber vielleicht ist das auch nichts weiter als eine Projektion meinerseits, ging es von Schlichten noch ein paar weiteren, sich unangenehm anfühlenden Sekunden durch den Kopf.

“Sie sollten ihm nicht trauen” sagte Melroc.

“Dem Jungen?”

“Ob er wirklich der Herr des Filaments ist, weiß ich nicht. Und ich kann es im Moment auch nicht herausfinden. Dazu fehlen mir die Mittel. Vielleicht sollten Sie einen guten Telepathen bemühen, um das herauszufinden.”

“Wir haben leider keine Telepathen.”

“Sie könnten eine Kolonie der Yroa anfliegen. Dort gibt es Telepathen en gros. Schließlich ist Telepathie unter Yroa eine ganz normale Form der Kommunikation und auch in ihre Technik integriert, was es für jemanden wie mich mitunter kompliziert machen kann, Yroa-Technik zu benutzen. Und ich kann Ihnen so einen Kontakt auch nicht vermitteln, weil Canyaj und Yroa seit langer Zeit miteinander verfeindet sind.”

“Wegen des Kreuzzugs gegen das organische Leben?”

“So ist es”, sagte Melroc.