Ein Winter für den Weihnachtsmann - Valérie Guillaume - E-Book

Ein Winter für den Weihnachtsmann E-Book

Valérie Guillaume

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Beschreibung

Der Weihnachtsmann und sein Schnee-Einhorn sehnen sich nach einem richtigen Winter. Was wäre Weihnachten ohne Schnee? Aber dann überschlagen sich die Ereignisse. Plötzlich befinden sich die beiden auf einer Rettungsmission am Nordpol. Unterwegs müssen sie feststellen, dass auch hier im hohen Norden die Umwelt in Gefahr ist. Ein großes Abenteuer liegt vor ihnen. Eine besondere Weihnachtsgeschichte für Jung und Alt.

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von

Valérie Guillaume

Gestaltung Helge Hildebrandt

Ein Winter für den

Weihnachtsmann

 

ALLE RECHTE VORBEHALTEN:

Die in diesem Buch veröffentlichten Texte und Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt. Das Gesetz über geistiges Eigentum verbietet Kopien oder Reproduktionen, die für den kollektiven Gebrauch bestimmt sind. Jede Darstellung oder Reproduktion, die ganz oder teilweise durch irgendein Verfahren, ohne Zustimmung des Urhebers oder seiner Erben oder Rechtsnachfolger erfolgt, ist rechtswidrig.Die Charaktere in diesem Buch sind komplett fiktiv. Jede Ähnlichkeit mit lebenden oder toten Personen ist rein zufällig.

Webseiten der Autorin:

https://www.valerieguillaume.eu/

https://www.tiktok.com/@valerieguillaume.autorin

https://valerie-guillaume.iggybook.com/fr/

 

Den YouTube-Kanal finden Sie hier:

Umweltbücher - YouTube

 

Copyright © 2023 Valérie Guillaume

Bestimmt freust du dich schon auf Weihnachten. Sicherlich hast du deine Wünsche schon auf eine Karte geschrieben und an den Weihnachtsmann geschickt. Der Weihnachtsmann wohnt hoch im Norden. Schon früh im Herbst fällt dort normalerweise Schnee. Dieses Jahr ist alles anders. In seinem Vorgarten blühen sogar noch Blumen und sein Mantel ist ihm viel zu warm. Kannst du dir das vorstellen? Irgendetwas stimmt hier nicht. Zusammen mit seinem geflügelten Schnee-Einhorn, Serafina, will er herausfinden, warum es keinen Schnee mehr gibt…

 

Inhaltsverzeichnis

 

Lappland

Der Weihnachtsmann

Der Schneekönig

Das Geheimnis des Schnees

Schlechtes Wetter

Wo bleibt der Schnee?

Auf der Suche

Im letzten Augenblick

Wo ist der Schneekönig?

Falsche Schätze

Die Befreiung

Magische Überraschung

Zauberkraft

In der Höhle

Die Eisbären

Die Rückkehr des Schnees

Lappland

Durch eine sternenklare Nacht, über den Wäldern Lapplands, hoch im Norden, sauste ein roter Blitz über den Himmel. Sah man genauer hin, entpuppte sich die Erscheinung als ein prächtig geschmückter Schlitten, durch die Lüfte gezogen von einem weißen, geflügelten Einhorn. Gesteuert wurde das prachtvolle Gespann von niemand anderem als dem Weihnachtsmann. Eingehüllt in seinen tiefroten, gefütterten Mantel schwitzte er an diesem Abend fürchterlich.

„Was für eine scheußliche Wärme“, stöhnte er und wischte sich die feuchte Stirn.

Ein lauwarmer Wind streichelte seine Wangen, und ihm war so warm, wie er es in dieser vorweihnachtlichen Jahreszeit noch nie empfunden hatte. Der Weihnachtsmann wandte sich prustend an das Einhorn.

„Ist dir auch so warm, Serafina?“

Das Tier nickte.

„Oh ja. Und du sitzt gemütlich im Schlitten, während ich dich ziehe! Mir läuft der Schweiß in Sturzbächen herunter. Ich komme mir vor wie eine Regenwolke.“

Bei diesen Worten musste der Weihnachtsmann lächeln. Er putzte seine Brille, blickte nach vorn und tatsächlich, es rannen wirklich dicke Tropfen von der Mähne seiner treuen Freundin herab. Bei diesem Anblick beschlich ihn ein leichtes Schuldgefühl. Vielleicht hatte er in letzter Zeit doch etwas zu viel von den Keksen genascht. Gedankenverloren betrachtete er das Einhorn. Ihr Fell glänzte im silbernen Licht des Mondes wie frisch gefallener Schnee. Getragen von ihren mächtigen Flügeln, raste sie durch die Dunkelheit wie ein leuchtender Pfeil. Dank seiner Zauberkraft brachte das Einhorn den Weihnachtsmann bis in die entlegensten Ecken der Welt. Serafina warf ihren Kopf in den Nacken, und ihre schimmernde Mähne fiel wie ein gefrorener Wasserfall über ihren Hals. Das Gespann zog eine glitzernde Spur über den Himmel. Der Weihnachtsmann lauschte dem sanften Klang der Glöckchen an Serafinas Zügeln, als bunte Helligkeit am Firmament seine Aufmerksamkeit erregte. Farbenprächtige Polarlichter erhellten den Himmel und zeichneten schillernde Bögen. Die gleißenden Lichter stiegen über den Horizont und flackerten wie riesige bunte Girlanden über das Firmament.

„Wie schön!“, entfuhr es dem Einhorn.

Serafina liebte dieses traumhafte Lichterspiel. Wie um ihre Freude noch zu steigern, flammten grüne, rosa und blaue Gebilde auf. Sie wirbelten durcheinander und tauchten die Nacht in ein Meer aus Farben. Der Weihnachtsmann blickte fasziniert auf das märchenhafte Naturspektakel.

„Stille Nacht, heilige Nacht, alles schläft; einsam wacht…“, summte er verzückt die Melodie des Weihnachtsliedes vor sich hin.

 

In diesem Moment, hoch über den Wäldern Lapplands, fühlte er sich selbst als Teil dieses magischen Schauspiels. Serafina und der Schlitten erstrahlten im Glanz der Nordlichter. Für einen Moment schien es, als würden sie mit ihnen verschmelzen. Überwältigt von dem eindrucksvollen Anblick verlangsamte Serafina ihren Flug einen Augenblick. Dann wie beflügelt von der Magie der pulsierenden Lichteffekte, zog sie das Gefährt mit ungebrochener Kraft bis über das Haus des Weihnachtsmanns. Die beiden Freunde hatten in ihrem Leben schon viele Nordlichter gesehen, aber diese übertrafen an Schönheit all die anderen. Schnell verblasste die grandiose Szenerie. Einzelne Lichtblitze schossen noch durch den Himmel. Doch bald verschluckte die Dunkelheit auch die letzten dahinwehenden bunten Schleier. Schließlich flogen Serafina und ihr Herr im Sinkflug nach Hause. Sanft landete das Einhorn auf dem noch grünen Rasen des Hofes. Der Schlitten kam knirschend zum Stehen. In dem Moment fiel der Blick des Weihnachtsmanns auf seine Rosen an der Eingangstür seines Hauses. Vier Wochen vor Heiligabend blühen sie immer noch, wunderte er sich. Seltsam, dachte er verschwitzt. Hier im hohen Norden sollten Kälte und Schnee, vier Wochen vor Weihnachten, eigentlich längst meine Blumen und die ganze Natur in einen Winterschlaf versetzt haben.

 

Der Weihnachtsmann

Der Weihnachtsmann schwang sich aus seinem Sitz und schob zuerst seinen Schlitten in die Garage. Dann brachte er Serafina in ihren Stall. Dabei gingen sie an dem länglichen Holzhaus vorbei, in dem die fleißigen Elfen für den Weihnachtsmann ohne Unterlass Spielzeug herstellten. Im Stall gab er ihr duftendes Heu, Futter und frisches Wasser. Zum Abschied strich der alte Mann zärtlich durch ihre seidige Mähne und beglückwünschte sie zu ihrem eindrucksvollen Ritt. Als einzige Antwort bekam er ein müdes Schnauben. Erstaunt vermisste er Serafinas fröhliche Stimmung. Für gewöhnlich sprudelte seine Gefährtin doch regelrecht über vor Freude. Serafina konnte außerdem sprechen, wodurch es beiden nie langweilig wurde. Heute jedoch lag eine tiefe Traurigkeit in ihren kristallklaren Augen. Der Weihnachtsmann näherte sich ihr langsam und fragte mit seiner warmen, tiefen Stimme nach ihrem Befinden.

"Was hast du, Serafina? Irgendetwas scheint dich zu bedrücken."

Das Einhorn senkte den Kopf und seufzte leise.

"Ich vermisse den Schnee. Früher war um diese Zeit der ganze Wald in glitzerndes Weiß gehüllt. Alles sah viel märchenhafter aus. Aber dieses Jahr ist es im November fast so warm wie im frühen Sommer!"

Der Weihnachtsmann verstand Serafinas Kummer nur zu gut. Auch er hatte Sehnsucht nach der Rückkehr eines echten Winters. Aber ein solches Eingeständnis würde die Sache für Serafina nur noch schlimmer machen, fürchtete er. So kraulte er sie stattdessen hinter den Ohren.

"In der Tat, der Schnee ist ein wunderbares Geschenk der Natur. Aber du darfst nicht vergessen, dass der Zauber der Weihnachtszeit nicht nur davon abhängt. Es geht um Liebe, Freude und Großzügigkeit, die wir in unseren Herzen tragen und mit anderen teilen."

Das Einhorn nickte langsam und lächelte schwach.

"Ja, die Freude, die wir den Kindern bringen, ist natürlich sehr wichtig. Aber ist nicht der Schnee das schönste Geschenk? Pflanzen, Tiere, ja eigentlich die ganze Natur braucht ihn doch in dieser Jahreszeit."

Der Weihnachtsmann schaute Serafina fassungslos in die Augen. Ihre weise Bemerkung verschlug ihm den Atem.

„Woher weißt du das?“, erkundigte er sich sprachlos.

„Ich habe mich mit dem ältesten der Elfen aus deiner Geschenkwerkstatt unterhalten. Er hat mir alles über die Jahreszeiten erklärt.“

Sie drehte den Kopf zu der fein verzierten Wand ihres Stalls. Dort hatte der Weihnachtsmann mit kühnem Pinselstrich die schönsten Landschaften der Welt, die sie überflogen hatten, für sie festgehalten. Dann bedachte sie ihren Herrn mit einem ernsthaften Blick.

Sofort war dem Weihnachtsmann klar, dass Serafina noch etwas anderes auf dem Herzen lag.