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Paula, ein Mädchen von acht Jahren, ist umgezogen. Voller Neugier streift sie durch ihre neue Heimat und entdeckt in einem Waldgebiet einen einsamen Badesee. Dort geht sie gemeinsam mit ihrer zehnjährigen Schwester Hanna zum Schwimmen. In der anmutigen Stille des Sees hört sie völlig unerwartet eine Stimme und kann einem wunderbar sanft anmutenden Naturwesen begegnen. Zunächst ist dieses Erlebnis ihr großes Geheimnis, aber bald schon tauchen große Fragen auf, die Paula nicht alleine lösen kann. Diese Geschichte kann Kinder dazu aufrufen, ein Verhalten im Einklang mit der Natur zu entwickeln. Sie will vermitteln, dass es wichtig ist, seine Wahrnehmung für die feinen Schwingungen zu öffnen und selbstständig Verantwortung zu übernehmen, unsere natürliche Umgebung zu schützen und zu erhalten.
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Seitenzahl: 34
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www.tredition.de
Margarete Jaeckel
Eine geheimnisvolle Begegnung
Eine sinnige Geschichte
Illustrationen vonSusanne Ledendecker
Lektoriert vonChristine Tremel
www.tredition.de
© 2019 Margarete Jaeckel
Verlag und Druck: tredition GmbH, Hamburg
ISBN
Hardcover
978-3-7482-2185-2
Paperback:
978-3-7482-2184-5
e-Book:
978-3-7482-2186-9
Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlages und des Autors unzulässig. Dies gilt insbesondere für die elektronische oder sonstige Vervielfältigung, Übersetzung, Verbreitung und öffentliche Zugänglichmachung.
Die Entdeckung
Weil Paulas Vater eine neue Arbeitsstelle angenommen hat, musste Paulas Familie umziehen.
Das war für alle schwer: die Freunde zurücklassen, sich von der Schule und dem Kindergarten verabschieden, eben von allem, was man gut kennt und liebgewonnen hat.
Aber du weißt ja noch gar nicht, wer ALLE sind! Da sind einmal Mama und Papa und dann Paulas Schwester Hanna und ihr kleiner Bruder Philipp. Er ist erst vier Jahre alt und der Liebling seiner Schwestern, weil er so niedlich ist. Paula ist acht Jahre alt und geht in die zweite Klasse und Hanna ist schon zehn und in der vierten Klasse.
Zum Glück haben sie ein sehr schönes Haus am Rande der Stadt gefunden, in die Papa jetzt jeden Morgen fährt. Inzwischen fühlen sich alle dort auch richtig wohl. In dem alten, verwinkelten Haus gibt es ständig etwas zu entdecken und in dem großen Obstgarten lässt es sich herrlich spielen.
Hier gibt es ein Tier zu beobachten, dort einen glitzernden Stein; dann wiederum finden die Kinder eine Ecke, die zum Verweilen oder Träumen einlädt.
Es gibt unzählige Verstecke und die Obstbäume verlocken zum Klettern und Naschen.
Paula und Hanna streifen auch gerne durch die nähere Umgebung. Bei einem ihrer Ausflüge entdecken sie eines Tages einen kleinen See, der versteckt in einem Wäldchen auf einer Lichtung liegt.
Am Ufer steht hohes Schilf und nur an einer einzigen Stelle können die Kinder das Wasser erreichen. Dort gibt es einen hölzernen, etwas schiefen Steg. Die Bretter sind bemoost und teilweise morsch und am Ende ragt eine Leiter aus dem Wasser, auf deren glitschigen Sprossen man ins Wasser steigen kann.
Die beiden Mädchen setzen sich auf die sonnengewärmten Bretter und lassen die Füße im Wasser baumeln. Zwei grün schillernde Libellen tanzen über der Wasseroberfläche und aus dem Schilf ertönt leises Quaken von Fröschen.
Außer ihnen ist keine Menschenseele dort, es ist wie verzaubert.
Jetzt müssen sie nach Hause zurück. Nur schwer können sie sich von diesem besonderen Ort trennen, doch sie wissen, dass Mama auf sie wartet. Auf dem weichen Boden entlang des Sees laufen sie los.
Zu Hause angekommen, erzählen sie Mama atemlos und aufgeregt von ihrer Entdeckung. Ja, sie kennt den See auch schon. Mit Papa zusammen hat sie ihn auf einem Abendspaziergang gefunden.
Da beide Mädchen sehr gute Schwimmerinnen sind, erlaubt Mama ihnen, im See auch alleine baden zu gehen, aber nicht ohne vorher Bescheid zu sagen.
Die geheimnisvolle Begegnung
Gleich am nächsten Tag nach der Schule packen Paula und Hanna flugs die Badesachen und laufen freudig zu ihrem See.
Von dem kleinen Holzsteg aus lässt sich herrlich ins Wasser springen. Es ist klar und frisch und sie können sehen, dass der See hier tief genug ist.
Die beiden Mädchen schwimmen mit kräftigen Stößen bis fast zur Mitte des Sees, immer mit einem Auge bei der anderen Schwester. Sie sind umsichtig und wollen sich nicht in Gefahr begeben.
Paula legt sich auf den Rücken und spielt „Toter Mann“. Sie spürt das seichte Wasser auf ihrer Haut, hört das leise Plätschern der Wellen und sie erinnert sich. Sie erinnert sich an ihren See, an den See, in dem sie bisher immer geschwommen sind. Unzählige, unbeschwerte Sommertage haben sie dort mit ihren Freunden verbracht. Ausgelassene Freude, lautes Rufen und wildes Toben ziehen durch ihre Gedanken.
Oh, wie sie das jetzt vermisst! Paula seufzt.
Doch was ist das? Paula schreckt aus ihren Erinnerungsträumen auf und blickt suchend um sich.
Eine zarte Stimme, kaum wahrnehmbar und von einem besonderen Klang, tönt an ihr Ohr.
Nahe der Wasseroberfläche erkennt sie ein luftiges, zartes Wesen in einem bläulich schillernden Kleid.
„Wo kommst du denn her?“, fragt Paula zaghaft und staunend.