Eine Kuh kommt selten allein - Christel K. Haas - E-Book

Eine Kuh kommt selten allein E-Book

Christel K. Haas

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Beschreibung

Von Transsilvanien, Schätzen, Kulturbanausen, Dinosauriern und schnellen Autos über Eselsbrücken, kulinarische Genüsse und die Niagarafälle bis ins Gefängnis und zum Schlachthof. Ein wüstes Sammelsurium unterhaltsamer Geschichten, die Ihnen Lust machen sollen, mal wieder eine Reise zu buchen. Oder doch lieber nicht?

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Für Christine, Dominik und William

Reiseverlauf

Wie die Hasen (Tanger)

Trickreich (Griechenland)

Die Dame hinter mir

Fünf Sterne mit Schießscharte

Eine Sehenswürdigkeit? (Oslo)

In der Medina (Fès)

Gute Nacht

Nachtschwärmer (Loire)

Ich sehe Sternchen (Erfoud)

Gutgläubigkeit (Normandie)

Die Dünen von Merzouga

Unmoralisch (Spanien)

Der Mitreisende

Auf Einkaufstour in Marrakesch

Das zehnte Hotel

Reisen bildet

Der Hobbyfotograf (Monte Carlo)

Unbekanntes Ziel (Malta)

Gesunder Appetit (Korsika)

Vitamin B (Malta)

Geschmackssache (Korsika)

Ein geselliges Hotel (Malta)

Auf Safari (Südafrika)

Raucher auf Reisen

Wildbeobachtung (Südafrika)

Fanatische Fans (Spanien)

Sissi-Fan (Südafrika)

Playboy

Peepshow

Blong

Eine Kuh kommt selten allein

In letzter Minute

Mein Albtraum (Kappadokien)

Schlechtwetterprogramm

Einundzwanzig (Ägypten)

Raucher sind gefährdet

Kulturbanause (Ägypten)

Die beste Freundin

Im Tal der Könige

Ein intimes Hotel (Marseille)

Die Neue

Birkart al-Mauz ist kein Katzenfutter

Ein renoviertes Hotel (Korsika)

Mein Schatz (Oman)

Ein wirtschaftliches Hotel (Spanien)

Nachtleben (Ras al-Junayz)

Ein ganz neues Hotel (Apulien)

Wahiba Sands (Oman)

Die Welt ist klein

Kamelhack (Oman)

Teatime (Oman)

Nichts gesehen (Guernsey)

Eine Seefahrt ist nicht lustig

Was interessiert den Leser?

Die Neunte (Namibia)

Empfehlung des Hauses (Namibia)

Der Schwarze Hai (Nassau)

In eigener Sache

Eisbären und Pinguine

Auf dem ersten Platz (Spielberg)

Der unsichtbare Bus

Durchblick (Arizona)

Eine neue Bekanntschaft

Nächster Halt: Glen Canyon Dam

Rauchen verboten!

Die gesprenkelte Insel (Alcatraz)

Nebulös (Venedig)

Souvenirs (Los Angeles)

Mit leichtem Gepäck (Rumänien)

Hakarl

Gruppenkoller (Siebenbürgen)

Gruppenreisen (Island)

Die Burg des Grauens (Transsilvanien)

Assoziation

Lokalkolorit

Reisenotizen

Ausgebucht (Mailand)

Eine Tote Tante (Frankreich)

Im Goldenen Dreieck

Hodes

Verlustängste (Italien)

Ein etwas anderer Urlaub (Jemen)

Menschliche Bedürfnisse 1 (Jemen)

Auf der Alm (Karwendelgebirge)

Menschliche Bedürfnisse 2 (Jemen)

Erinnerungsfotos (Sada)

Pech gehabt (Südfrankreich)

Change (Sada)

Mit Beilage (Toledo)

In letzter Sekunde (Sanaa)

Keine Lust mehr aufs Reisen

Erklärung zu den Fotos

Wie die Hasen

Die Überfahrt mit der Fähre habe ich überlebt.

Der neue Hafen liegt fast eine Autostunde von der Stadt entfernt. Bei der Annäherung an Tanger bleibt mir der Mund offen stehen. Schicke Hotels, gepflegte Häuser, die Strandpromenade mit Bänken, dekorativen Lampen, Kinderspielplätzen und Verkaufsständen. Das sah hier bei meinem letzten Aufenthalt vor 30 Jahren aber ganz anders aus.

In der Innenstadt herrscht Feierabendbetrieb. Menschenmassen wälzen sich über die Bürgersteige, Unmengen von Autos durch die Straßen. Mühsam bahnt sich unser Bus den Weg zum Hotel. Diese lebendige Stadt muss ich mir anschauen. Da nur noch etwas über eine Stunde Zeit bis zum Abendessen bleibt, marschiere ich sofort los.

An der nächsten Kreuzung endet mein Tatendrang. Eine Ampel existiert nicht, die aber auch wenig genützt hätte, da man diese in Marokko weitgehend ignoriert.

Wie komme ich jetzt weiter? Ein munter schwatzendes Grüppchen Frauen nähert sich. Ich werde mich ihnen anschließen, pirsche mich dicht hinter die Damen, schon sind sie einzeln – wie die Hasen Haken schlagend – durch die Blechkarawane verschwunden, und ich stehe immer noch am Fahrbahnrand. Hier komme ich nicht weiter.

Ich kann ja eine andere Richtung einschlagen. Aber vorsichtig! Es ist dunkel. Die Straßen sind breit und gut ausgebaut, nur bei den Bürgersteigen hapert es. Entweder sind sie gar nicht befestigt oder verlaufen bei Ausfahrten auf und ab, führen bei steilen Anstiegen über zwei oder drei Stufen oder haben Aussparungen mit hohen Begrenzungssteinen, in die sicher einmal Bäume gepflanzt werden sollen, die momentan noch mit Müll gefüllt sind. Am Straßenrand stehen Händler mit Bauchläden, verkaufen Bonbons und Zigaretten – einzeln. An einer Bushaltestelle warten so viele Fahrgäste, dass ich in ein unbebautes Grundstück ausweichen muss, dabei über Bauschutt und Unrat stolpere.

Bald erreiche ich das nächste ›Hindernis‹, einen Kreisel, von dem sternförmig Straßen abzweigen. Gegenüber entdecke ich eine malerische Moschee. Um sie näher zu betrachten, muss ich drei Fahrbahnen überqueren. Immer wieder versuche ich, Anschluss an Passanten zu halten, aber sie entwischen mir jeweils ratzfatz durch die zügig fahrenden Autokolonnen. Eigentlich sieht die Moschee von meinem Standort doch auch sehr gut aus.

Nach fünfunddreißig Minuten bin ich wieder am Hotel. Das mit der Straßenüberquerung muss ich noch üben.

Trickreich

Meine Eltern wollten nach Griechenland, ich zur gleichen Zeit nach Südafrika. Da meine Reise kurzfristig abgesagt wurde, riefen wir den Ausrichter der Peloponnes-Rundfahrt an, und es gab für mich noch einen Platz in einem halben Doppelzimmer.

Frau Kurz war sehr lieb und nett, wie eine Mutter zu mir, alles funktionierte prima – bis auf ihr Schnarchen. Kaum berührte ihr Kopf das Kissen, begann sie, ganze Waldgebiete abzuholzen. Ich flüsterte. Ich räusperte mich. Ich sprach sie laut an. Ich pfiff. Ich klatschte sogar in die Hände. Sie sägte unbeirrt weiter. Ich hustete – und siehe da, sie drehte sich brummelnd auf die Seite, und es war zumindest so lange ruhig, bis ich eingeschlafen war. Dann kann ein Unwetter hereinbrechen, mich stört es nicht.

Der Husten-Trick funktionierte jeden Abend.

Als wir am fünften Morgen der Reise zum Frühstück gingen, sah ich meine Eltern an einem Tisch und schlug Frau Kurz vor, uns dazuzusetzen. Sie staunte, dass ich die Herrschaften duzte, war von einer zufälligen Namensgleichheit ausgegangen, denn ich war meist eigene Wege gegangen, hatte mich zwar mit den Eltern unterhalten, aber ebenso mit anderen Mitreisenden.

Frau Kurz freute sich, die beiden näher kennenzulernen. Sie unterhielten sich angeregt. Ich ging etwas früher ins Zimmer, musste noch die letzten Sachen im Koffer verstauen. Bevor sich Frau Kurz vom Tisch erhob, wandte sie sich an meine Mutter: »Sie haben so eine nette Tochter. – Aber sagen Sie ihr doch bitte, dass sie unbedingt etwas gegen ihren schlimmen Husten tun muss.«

Die Dame hinter mir

Frau H., die Dame in der Sitzreihe hinter mir im Bus, spricht mit sich selbst. Daran musste ich mich erst gewöhnen. Aber es ist auch praktisch, so weiß ich immer, was sie vorhat und was sie über eine Sehenswürdigkeit oder einen Sachverhalt denkt. Zudem wiederholt sie mehrfach die vom Reiseleiter bekannt gegebenen Zeiten für das Abendessen, Frühstück, Kofferladen und die Abfahrt, die sich mir dadurch auch besser einprägen.

Frau H. ist flink, aufgeschlossen und trinkt gerne ein Weinchen – zum Mittagessen, zum Kaffee, am Nachmittag … Im Hotel ist sie immer die Erste in der Bar.

Vor drei Jahren stürzte sie an den Plitvicer Seen, ein tobendes Kind war ihr in die Kniekehle geschlittert. Der konsultierte Arzt in einer kroatischen Klinik konnte nichts feststellen. Sie reiste mit unsäglichen Schmerzen mit dem Bus zurück nach Deutschland, wo ein Haarriss im Becken diagnostiziert wurde, der ihr einige Monate Krankenhausaufenthalt bescherte.

Schon mutig, diese Marokko-Rundfahrt zu unternehmen. In den Altstädten muss man ständig darauf achten, in welches Loch man treten, über welchen Mauervorsprung, Balken oder Stein man stolpern könnte.

Ihre nächsten Reisen sind bereits gebucht: Weihnachten in Leipzig, Silvester am Gardasee, im Frühjahr eine Süditalien-Rundreise. Bewundernswert.

Oh, ich vergaß zu erwähnen: Frau H. ist 91 Jahre alt.

Fünf Sterne mit Schießscharte

Schon am Vortag hatte uns der Reiseleiter vorgeschwärmt, in welch tolles Hotel wir heute kommen würden, das beste auf der ganzen Reise. Nicht unbegründet, wie sich herausstellte. Das Zalagh Parc Palace Hotel in Fès ist ein hufeisenförmiger Bau, alle Zimmer mit Balkons, die sich wie Säulengänge ums Haus ziehen. Von ihnen bietet sich der Blick in den grünen Innenhof, angelegt mit unzähligen Grünpflanzen, Hecken und Palmen um einen Brunnen, dessen Wasser sich in kleinen Bächen ergießt. Dazu ein Pool und eine Wasserfläche, auf die man vom Restaurant aus schauen kann. Eine wunderschöne Anlage.

Hatte ich gerade alle Zimmer geschrieben? Das ist nicht ganz richtig. Alle Doppelzimmer muss es heißen. Ich hatte aber ein Einzelzimmer.

Einer der zahlreichen Hotelbediensteten nimmt mein Gepäck. Alle bewegen sich nach rechts zu den Aufzügen. Nein, nicht alle. Mein Helfer durchquert die Halle, biegt in einen dunklen Gang, einige Stufen runter, einige Stufen rauf, ein weiterer Flur … Wo bringt er mich hin?

Das Zimmer ist hoch, wir befinden uns ja auf der Ebene der Eingangshalle. Der Raum ist groß, sehr groß, sicher zehn Meter lang. Die Wände sind braun gestrichen, die Tagesdecke des Doppelbettes ebenfalls braun, alles recht düster. An der Längsseite direkt an der Wand ein etwa zwanzig Zentimeter breites, momentan gekipptes Fenster, weit oben, durch das ich gerade so schauen kann. Von außen soll das wohl wie die Schießscharte einer Festung aussehen. Vor meiner Nase baumeln die Zweige einer einsamen Palme, durch sie hindurch erkenne ich Brachland und einen inoffiziellen Müllabladeplatz.

Was brauche ich Luxus? Ich bin in Marokko und werde in fünf Minuten in der Halle zum Stadtgang erwartet.

Eine Sehenswürdigkeit?

Offiziell bin ich aschblond oder fahlblond. Schreckliche Wörter. Asche auf meinem Haupt? Ein fahler Kopf? Ich bevorzuge straßenköterblond, Hunde mag ich. Momentan ist die triste Farbe aufgepeppt mit hellen Strähnchen vom Friseur und grauen Akzenten der Natur.

Es war einmal, vor vielen, vielen Jahren, da war ich blond, fast weißblond, aus der Tube. Mit Absätzen eins neunzig, lange blonde Haare, nicht gerade eine unauffällige Erscheinung.

Sportlich war ich nie. Auch nicht sonderlich an Sport interessiert, wenn man von der Formel 1 einmal absieht, wobei ich die Diskussionen, ob es sich bei diesen Rennen überhaupt um eine Sportart handelt, durchaus nachvollziehen kann. Motorsport – irgendwie ein Widerspruch in sich.

Dass wir in Oslo den Holmenkollbakken besuchen, Teil der Austragungsstätte diverser Olympischen Winterspiele und Wettbewerbe und wohl älteste Skisprungschanze der Welt, begeistert mich nur mäßig. Selbstverständlich war ich schon einmal oben auf einer Schanze, im Sommer, mit dem Aufzug. Den Mut, sich aus dieser Höhe in Bewegung zu setzen, steil abwärts, mit schmalen Brettern unter den Füßen, ohne Fallschirm, kann ich, mit meiner Höhenangst, nur bewundern. Ist das Sport? Oder versucht man lediglich, die Schwerkraft zu überlisten und den Traum vom Fliegen zu verwirklichen?

Nein, ich muss die unzähligen Stufen neben der Schanze am Holmenkollen nicht nach oben klettern, betrachte das Betongebilde aus der Entfernung, von einem Aussichtspunkt in der Nähe des Parkplatzes. Ein weiterer Bus naht, daraus ergießen sich fünfzig Chinesen, nur Männer, klein, kompakt, altersmäßig so zwischen 50 und 60. Sie stürmen auf die Plattform, schnattern, schauen, zunächst nach der weltberühmten Schanze, dann jedoch zunehmend nach der Walküre. Einige kommen näher, tuscheln, lachen. Schließlich fasst sich ein Mann ein Herz und spricht mich an. Verständigen können wir uns nicht, aber er gibt mir mit Gesten zu verstehen, dass er gerne ein Foto mit mir möchte. Warum nicht? Wir stellen uns dicht nebeneinander, einer seiner Kumpanen knipst. Der nächste Kandidat pirscht sich heran …

Das abschließende Gruppenfoto zeigt ein blondes Schneewittchen umringt von kleinen, breit grinsenden Bewunderern. Die Männer haben viel Spaß, und ich stelle erleichtert fest, dass es nicht nur für mich interessantere Dinge als eine Sprungschanze gibt.

In der Medina

Kurz vor drei verlassen wir unser Luxus-Komfort-5-Sterne-Hotel in Fès. Dem touristischen Standardprogramm folgend, müssen wir zunächst den Palast besuchen. Die ihn umgebende Mauer verwehrt uns den Blick auf das Gebäude, besichtigen kann man es selbstverständlich auch nicht, aber so ein Eingangstor ist ja auch ganz nett.

Wir dürfen keine Personen fotografieren, sie könnten ihr Gesicht, also ihre Seele, verlieren. Um uns wuselt jedoch ständig ein Fotograf herum, winkt, spricht uns an und knipst. (Die Fotos wurden am nächsten Morgen im Hotel angeboten. Ich schaute auf allen grimmig. Kein Wunder bei den vielen Seelen, die ich eingebüßt hatte.)

Endlich geht es in die Medina von Fès. Darauf habe ich mich seit Wochen gefreut.

Über 13.000 Gebäude befinden sich in der von einer Stadtmauer umschlossenen Altstadt, die Parkplätze vor den Eingangstoren. Die Medina ist eine reine Fußgängerzone. Selbst Mofas und Fahrräder sind wegen der teils sehr engen Durchgänge und dem unbefestigten Untergrund verboten. Die Hauptadern der Medina erstrecken sich über zwei Kilometer. Davon zweigen unendlich viele Gassen, Gässchen, Gänge und Sackgassen ab. Für Touristen ist es unmöglich, sich zu orientieren.

In dieser urtümlichen Altstadt kann man schauen, die Atmosphäre auf sich wirken lassen, Waren und die baufälligen Häuser bestaunen oder Leute beobachten. Man kann aber auch, was wir tun müssen, durch die engen Gänge zum Eingang einer Moschee hasten, in die wir überhaupt nicht hineindürfen. Ich sehe ja ein, dass dies hier die zweitwichtigste Moschee in Marokko ist, aber was bringt es, in dem dunklen Gang davor zu stehen, ständig von Vorbeikommenden angerempelt zu werden und den Erklärungen des Reiseleiters zu lauschen? Die kann ich auch nachlesen.

Wir rennen weiter. Sind wir nicht flott genug oder droht die Gruppe auseinanderzufallen, benutzt unser Reiseleiter – ich kann es nicht fassen – ein Megafon. Er ruft: »Aufschließen« oder Ähnliches. Oder er lässt eine bekannte Melodie erschallen, die Fußballhymne. ›Olé, olé, olé, olé‹, tönt es durch die Altstadt. Und das am Donnerstagnachmittag, wenn die Einwohner ihre Einkäufe tätigen, da Freitag Feiertag ist. Dies wird in der heutigen Zeit nur noch in Fès so gehandhabt. Auf dem Land und in anderen Städten arbeitet man die Woche durch, darf am Freitag kurz unterbrechen, um in der Moschee zu beten, und begeht, wenn man es sich leisten kann, unser Wochenende mit freiem Sonntag.

Im Dauerlauf erreichen wir die Universität, deren kleinen Vorhof wir besichtigen können. Für diesen Besuch hatte unser geschäftstüchtiger Reiseleiter am Morgen von jedem Teilnehmer zehn Euro Eintritt eingesammelt. Er kostete nur einen Euro pro Nase, vom Rest haben wir nie wieder etwas gesehen.

Weiter geht es zum Gerberviertel. Hier hat sich seit meinem letzten Aufenthalt nichts verändert. Pfefferminzblätter unter die Nase haltend, steigen wir auf das Dach eines Betriebes und betrachten die farbigen Becken. Es stinkt bestialisch. Das kommt von den Fleisch- und Blutresten an den Tierhäuten und den ätzenden Inhalten der Steinbottiche zur Behandlung und zum Färben der Häute. Es wird ausschließlich mit gesunden Produkten gefärbt, erklärt uns eine hübsche Frau im eleganten Business-Kostüm. Das kann man glauben – oder auch nicht. Besonders schöne Ergebnisse erzielt man übrigens mit Taubendreck. Wenn das kein Naturprodukt ist! Im Laden werden uns Felle, Lederjacken, -taschen und -schuhe zu nicht gerade günstigen Preisen zum Kauf aufgedrängt.

Durch unzählige Gassen erreichen wir einen kleinen Platz. Hier kann man durchatmen, muss nicht drängeln, könnte sich eigentlich mal eine Zigarette anstecken … Weiter vorne ertönen Schreie. Ein Stein, etwa 30 x 20 x 10 Zentimeter, also ein ordentlicher Brocken, hat zwei Damen unserer Gruppe getroffen. Glücklicherweise fiel er genau zwischen die beiden, hat eine an der Wade gestreift, der anderen den Knöchel aufgeschürft. An den Fenstern im ersten Stockwerk der umliegenden Häuser drängen sich Hunderte Männer. Bei den baufälligen Gebäuden könne schon mal ein Stein vom Dach fallen, meint unser Reiseleiter. Welches Dach? Die sind alle zu weit entfernt. (Ich habe im Jemen ja auch erlebt, dass uns Kinder mit Steinen bewarfen.) Wenigstens verkneift sich unser Führer auf dem weiteren Weg den Einsatz des Megafons. Man kann sich in anderen Kulturkreisen ruhig etwas unauffällig verhalten. Müssen wir das einem Einheimischen erklären?

Nächster Aufenthalt in einer Weberei. An vier riesigen Webstühlen wird gearbeitet, von Hand. Wie mühselig! Selbstverständlich dürfen wir Gardinen, Kleidungsstücke, Stoffe und Tücher käuflich erwerben. Alles aus Naturmaterialien, Seide und Schafwolle, in Naturfarben, was man glauben kann – oder auch nicht, denn eigentlich sind sie dafür zu billig. Ein handgewebter langer Schal für fünf Euro in einem Land, in dem man ständig abgezockt wird? Höchst unwahrscheinlich.

In den schmalen Gässchen sind Tausende Käufer unterwegs, Touristen habe ich noch keine gesehen. Wer Berührungsängste hat, sollte die Abendstunden in der Altstadt meiden. Zum Publikum kommen noch die ›Zulieferer‹, ein eigener, offizieller Geschäftszweig. Die Wege vom Parkplatz sind weit, die Händler bekommen ihre Waren mit überdimensionalen eckigen Schubkarren gebracht, die meist so hoch beladen sind, dass die ›Fahrer‹ nicht sehen können, wen oder was sie gerade überrollen. Sie rufen zwar laut, aber man kann aus Platzmangel nicht immer sofort ausweichen und hat prompt die Karre in den Hacken.

Noch etwas schlimmer sind die Esel, die überhaupt nicht abbremsen und so hoch und breit beladen sind, dass man sich nur in Geschäfte oder einen Hauseingang flüchten kann. Die Obst-, Gemüse-, Gewürz- und Fleischläden bieten nur Ausstellflächen, der dahinter thronende Betreiber schlüpft durch eine Klappe unter den Auslagen. Zudem stapeln sich zu Anschauungszwecken und aus Platzmangel vor den Ständen Säcke und Körbe mit Gewürzen, Kräutern, Datteln, Rosinen, daneben Schuhe, Taschen, Lampen, Bilderrahmen, Töpferwaren. Wenn gerade an einer solchen Stelle Gegenverkehr herrscht oder eine Überholung stattfindet, hat man leicht ein nacktes Lamm, eine Gardine, einen Schafskopf, ein Kleidungsstück oder ein Huhn dicht vor der Nase baumeln, die von den Dachbalken hängen. – Auf die Hühnerstände werde ich nicht näher eingehen. Was sich zwischen dem Erwerb eines noch gackernden Huhnes und dem Rupfen seiner Federn abspielt, weiß jeder.

Unangenehm wird es, wenn sich eine Karre und ein Esel begegnen. Alles kommt zum Stillstand. Es wird geschoben, lamentiert, gequetscht, geschimpft, wobei sich die Esel meist heraushalten, also die vierbeinigen.

Noch kritischer wird es, wenn sich zwei vierbeinige Esel begegnen. Man sagt den Tieren Sturheit nach, dazu die nicht gerade feinfühligen Kerle, die sie antreiben, ihnen aufs Hinterteil schlagen, denn Zeit ist Geld, der nächste Auftrag wartet. Genau auf meiner Höhe drängen sich zwei Grautiere aneinander vorbei. Der Esel auf meiner Seite rempelt mich an, schiebt mich gegen einen Holzbalken. Schneller Blick nach oben. Wenn dieser Stützpfeiler kippt, kommt wahrscheinlich das halbe Dach herunter. Ich stemme mich gegen den Eselsleib, der unerwartet hart und unnachgiebig ist. Das Tier prescht unbeirrt weiter und verpasst mir zum Abschied einen kräftigen Tritt ans Schienbein.

Und ich wollte unbedingt in die dreckige, die enge, die stickige und total überfüllte Medina. Bin ich eigentlich verrückt? Eindeutig ja! Ich würde mich sofort wieder ins Getümmel stürzen. Es ist einfach großartig.

Gute Nacht

Trotz Megafon und Antrieb zur Eile waren wir dann wohl doch nicht schnell genug. Bei unserer Rückkehr ins Hotel ist bereits Abendessenszeit. Danach unternehme ich einen Rundgang durch die Anlage. Unglaublich. Die Altstadt ist nicht weit – und hier dieser Luxus. Die Bar (ohne Alkoholausschank) strotzt vor Kunstwerken: rote Teppiche, goldene Gardinen, Keramiken, Ornamente, bunte Glasfenster, dekorative Lampen. Alles sehr prunkvoll und genau so, wie man sich einen Palast im Orient vorstellt.

Kurz nach elf bin ich im Zimmer. Draußen weht starker Wind, die Wedel der einsamen Palme schlagen gegen die Wand und meine Schießscharte. Ich kann sie weder öffnen noch schließen; sie klemmt. Unterhalb des Fensterchens dröhnt der Generator. Es gibt keinen Nachttisch, Beleuchtung nur an der Decke, die an der Tür betätigt wird. Ist das 5-Sterne-Standard?

Da der Koffer noch nicht einmal geöffnet ist, gehe ich zur Rezeption und frage, ob ich ein anderes Zimmer bekommen kann. Das könne nur der Reiseleiter arrangieren, wird mir gesagt, und der hätte ausdrücklich Instruktion gegeben, ihn nach zehn Uhr nicht mehr zu stören.

Da muss ich jetzt durch. Leider bin ich hellwach. Die vielen Eindrücke der Besichtigung, der Wind, die Palme, das schmerzende Bein. Wenn der Generator nicht mit Getöse läuft, warte ich ungeduldig darauf, dass er wenige Minuten später wieder mit ohrenbetäubendem Lärm anspringt.

Der örtliche Führer hatte uns auch von der hervorragenden Küche in diesem Hotel vorgeschwärmt: »Die bereiten alles selbst zu.« Dass diese Aussage der Wahrheit entspricht und die entsprechende Räumlichkeit direkt unter meinem Zimmer im Tiefgeschoss liegt, merke ich um kurz vor vier. Wenn es doch nur Kaffeeduft gewesen wäre. Es riecht nach Ei, Fettgebackenem, Bratkartoffeln. Keine unangenehmen Düfte, wenn man hungrig in den Speisesaal geht, aber in der Nacht? Dazu ständiges Töpfe-, Pfannen- oder Sonst-was-Geklapper und Stimmen. Wie kann man zu dieser Tageszeit schon so munter sein?

Der Muezzin ruft zum Morgengebet.

Ich bin ja eher der Langschläfer, aber heute froh, als mich um kurz vor sechs der Wecker erlöst. Nicht vor Müdigkeit im Bus einschlafen, damit ich nichts verpasse, und diese Nacht ganz schnell vergessen, rede ich mir gut zu.

Am Frühstückstisch, wo mir alle von den Zimmern vorschwärmen, der Stille, dem Balkon, dem Ausblick auf die Gartenanlage mit dekorativem Lichterschmuck in der Nacht, fast weihnachtlich, klappt das auch noch hervorragend. Ich schweige. Da der Reiseleiter gar nicht aufhören will mit seiner Lobhudelei: »Na, hatte ich Ihnen zu viel versprochen? War das nicht ein tolles Hotel?«, werde ich ein klein wenig ärgerlich. Das steigert sich im Laufe des Tages.

Leider begeht der Reiseleiter den Fehler, bei einer Rast zu mir zu treten und erneut seinen Smalltalk abzulassen: »Das Hotel hat Ihnen doch sicher auch gefallen.« Dass damit das Fass übergelaufen ist und ich klar und deutlich antworte: »Nein, es war eine Zumutung«, kann und will er nicht verstehen, hält es wohl anfänglich für einen Scherz. Aber er denkt darüber nach und pirscht sich bei nächster Gelegenheit wieder an mich heran. »Wir hatten doch ein schönes Hotel letzte Nacht …«

Ich erkläre ihm meine Einstellung dazu, das Fenster, die Aussicht, der Generator, die Gerüche, dass er nicht erreichbar war. Er fragt nach der Zimmernummer, sagt sonst nichts. Aber er telefoniert, lässt sich meine Angaben bestätigen …

Nachtschwärmer

An der Loire teilte ich ein Doppelzimmer mit einer älteren Dame. Sie war sehr ängstlich. Wenn ich nach dem Abendessen noch durch die malerischen Ortschaften unserer Übernachtungsstationen bummelte, durfte ich die Karte bzw. den Schlüssel zum Zimmer oder einen Zweitschlüssel nicht mitnehmen, ich könnte ihn ja verlieren und dann würde plötzlich ein fremder Mann bei ihr eindringen.

Ich hielt meine Spaziergänge kurz, kehrte nie ein und war meist zwischen neun und zehn zurück. Sie lag um diese Zeit bereits im Bett, schlief manchmal sogar schon, so dass ich lange und laut klopfen musste. Sie sagte nie etwas. Aber der Reiseleiter petzte, dass sie sich täglich bei ihm beschwerte und Vorhaltungen machte: »Eine Zumutung! Wie konnte der Veranstalter mich nur mit einer Nachteule in einem Zimmer einquartieren?!«

Ich sehe Sternchen

Wussten Sie, dass es in Marokko Skigebiete gibt? Wir besuchten Oukaimeden im Hohen Atlas, ein typischer Wintersportort mit hübschen Hotelbauten mit Giebeln, weit heruntergezogenen, mit roten Ziegeln gedeckten Dächern, Parkanlagen mit Laubbäumen, Souvenirshops, Bars und Skiliften. Also typisch für die entsprechenden Orte in Österreich und der Schweiz, für ein Land in Nordafrika eher exotisch.

Der Atlas zieht sich von der Atlantikküste durch Marokko und Algerien bis nach Tunesien. Der höchste Gipfel ist der südlich von Marrakesch gelegene Djebel Toubkal mit über 4.100 Metern. Das Skigebiet liegt ca. 2.600 Meter hoch.

Bei der Überquerung des letzten Passes in Richtung Süden war es bereits dunkel, was den Vorteil hatte, dass ich die sehr abenteuerliche Straßenführung ohne Randbefestigung nicht sehen musste, allerdings die grandiose Landschaft auch nicht sehen konnte. Über eine Stunde fuhren wir dann noch auf einer Landstraße nach Erfoud. Nur wenige Ortsdurchfahrten, Dunkelheit, sanftes Geschaukel, sehr eintönig und ermüdend für den Gast, hätte der Busfahrer nicht in unregelmäßigen zeitlichen Abständen Vollbremsungen durchgeführt, weil plötzlich im Scheinwerferlicht unbeleuchtete Eselfuhrwerke, Mofas oder Fahrräder auftauchten. Wir konnten dies auf den Bildschirmen verfolgen, da der Bus über eine Kamera in Fahrtrichtung verfügte. Woher die jeweiligen Fahrer kamen und wo sie hinwollten, frage ich mich heute noch.

Bevor wir am Hotel in Erfoud aussteigen, schärft uns der Reiseleiter ein, unbedingt den Sternenhimmel zu betrachten.

Unser örtlicher Führer ist 80 Jahre alt. Was er an Zahlen, Daten und Fakten über Geschichte, Geologie, Botanik, Ackerbau und die wirtschaftliche Lage im Kopf hat, ist unglaublich. Nur mit Namen hat er es nicht so. Vom ersten bis zum letzten Tag unseres Beisammenseins ist der Fahrer der Fahrer, seine Frau die Frau des Fahrers, unser zweiter Chauffeur der große Fahrer, und so spricht er sie auch ohne Hemmungen an. Aber Sie erinnern sich sicher an meine Kritik an seinem Superhotel in Fès. Seit diesem Tag genieße ich VIP-Status, werde von ihm mit Madame Haas angesprochen, ständig gefragt, ob mir etwas gefallen hat, ob ich Wünsche habe, ob ich zufrieden bin. Er gibt mir seine Handynummer, damit ich ihn immer erreichen kann, wenn ich eine Beschwerde habe. Madame Haas hier, Madame Haas dort. Mir ist die Sache schon fast peinlich.

Bevor also am nächsten Morgen über Megafon die Frage erschallt: »Madame Haas, haben Sie sich den Sternenhimmel angesehen?«, werde ich, bevor ich es vergesse, diese Hausaufgabe sofort erledigen. Der Flur zu meinem Zimmer ist eher düster. Die Augen müssen sich an Dunkelheit gewöhnen. Wenn ich also im Raum kein Licht anschalte, müsste das schneller gehen. Ich stelle den Koffer ab, stolpere blind im Zimmer herum, ertaste einen geschlossenen Vorgang, dahinter eine Glastür und sehe … nichts, absolut nichts. Totale Finsternis.

Das Hotel ist eines der letzten Häuser im Ort, mein Zimmer liegt nach hinten, d.h. in meiner Blickrichtung befindet sich die Sahara und es sind tausend Kilometer bis zur nächsten menschlichen Behausung und Lichtquelle.

Aber wenn hinter der Glastür gar kein Balkon ist und ich in die Tiefe stürze? Was für eine Schnapsidee, hier im Dunkeln herumzutappen. Das Hotel macht allerdings einen sehr guten Eindruck, da werden nicht gerade in meinem Zimmer bauliche Mängel auftreten. Mit gesenktem Kopf – warum auch immer, wohl ein Reflex? – bewege ich mich Zentimeter für Zentimeter voran, die Arme ausgestreckt, und stoße bald an eine steinerne Balustrade. Blick darüber nach unten, nach rechts und links – kein Schein, keine Kontur, nur Schwärze. Blick nach oben … es verschlägt mir den Atem. Hunderte, nein, Tausende Sterne. Einzelne, klar abgegrenzte, einige scheinen zu blinken, helle Flächen aus Ansammlungen von Sternen, ein breites Band. Ist das die Milchstraße? Unglaublich! Ich schaue und staune …

In Planetarien konnte ich bereits abgebildete Himmelsformationen bewundern, aber das hier ist die Wirklichkeit. Unfassbar! (Ich habe später nachgeforscht. In solchen Gegenden kann man tatsächlich 3.000 bis 5.000 Sterne sehen. Auch wenn es sich nur um einen Bruchteil handelte, der Anblick war überwältigend und unvergesslich.)

Auf meinem Erkundungsgang nach dem Abendessen treffe ich vor dem Hotel ein Ehepaar, das sich den Hals nach Sternen ausrenkt. Vor der angestrahlten Fassade des Gebäudes und vom gut ausgeleuchteten Parkplatz sind keine zu sehen, auch der Gang in eine etwas dunklere Ecke, wobei uns der Wachmann misstrauisch beobachtet, wird nicht mit Erfolg gekrönt.

»Vom Balkon sieht man sie gut«, stelle ich fest.

»Balkon?«, ertönt ein erstauntes Echo.

Ich erfahre, dass alle Mitreisenden in Zimmern im Erdgeschoss untergebracht sind – mit einem massiven Gitter vor der Terrassentür, das sich nicht öffnen lässt. Dass nur ich ein edles Balkonzimmer zugeteilt bekam, ist wohl wieder eine Auswirkung meiner Beschwerde.

Ich lade das Ehepaar zu mir ein, schalte nur das Licht im Bad an und schließe dessen Tür bis auf einen Spalt, damit man Umrisse erkennen kann. Dann führe ich meine Gäste auf den Balkon. Aaaah! Sie sind alle noch da! Ehrfürchtig schweigend schauen und staunen wir …

Nein, ich habe nicht mit meinem Zimmer geprahlt, aber meine Besucher. Von verschiedenen Mitreisenden werde ich im Laufe des folgenden Tages angesprochen.

Und nach dem Abendessen stehen sechzehn Personen auf meinem Balkon und schauen und staunen …

Gutgläubigkeit

Auf einer Busreise in die Normandie und die Bretagne teilte ich zwei Wochen ein Doppelzimmer mit einer mir vor der Fahrt unbekannten Dame. Es klappte prima. Wir unternahmen alles zusammen, verstanden uns gut und hatten immer Gesprächsthemen. Sie war früher in meiner damaligen Firma tätig gewesen und kannte viele Kollegen.

Sie hatte eine dreitägige Verlängerung in Paris gebucht und bat um meine überschüssigen Francs, umgerechnet etwa 200 DM. Wir wollten uns später in Frankfurt treffen, Kaffee trinken, Fotos ansehen, Erinnerungen austauschen.

Trotz intensiver Bemühungen meinerseits habe sie nie wiedergesehen, mein Geld auch nicht.

Die Dünen von Merzouga

Morgens besuchen wir die kleine Fabrik schräg gegenüber vom Hotel. Ein Mitarbeiter zeigt und erklärt uns die Maschinen, an denen gearbeitet wird. Riesige Steinblöcke werden unter ohrenbetäubendem Lärm, spritzendem Wasser und trotzdem einem Höllenstaub in Scheiben geschnitten, in die gewünschte Form gebracht, geschliffen und poliert. Heraus kommen schwarze Marmorplatten mit versteinerten Schnecken-, Fischoder Muscheleinlagen. Sehr, sehr hübsch.