Eine Nacht voller Sünde - Susan Stephens - E-Book

Eine Nacht voller Sünde E-Book

Susan Stephens

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Beschreibung

Werfen Sie einen Blick hinter die Kulissen des Chatsfield in London. Nach einer geplatzten Hochzeit, an der Libby Lancaster als Gast hatte teilnehmen wollen, strandet sie allein und ohne Zimmer im legendären Chatsfield. Entschlossen, das Beste aus der Situation zu machen, schlüpft sie in das Designerkleid und die High Heels ihrer umschwärmten Cousine. Nur ein einziges Mal will sie nicht die Brave, sondern ein böses Mädchen sein, das eine sündige Nacht mit dem sexy Prinzen Lucaj verbringt. Doch was wird passieren, wenn es Mitternacht schlägt und ihr Märchen endet?

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Seitenzahl: 73

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IMPRESSUM

Eine Nacht voller Sünde erscheint in der HarperCollins Germany GmbH

Redaktion und Verlag: Postfach 301161, 20304 Hamburg Telefon: +49(0) 40/6 36 64 20-0 Fax: +49(0) 711/72 52-399 E-Mail: [email protected]
Geschäftsführung:Thomas BeckmannRedaktionsleitung:Claudia Wuttke (v. i. S. d. P.)Produktion:Jennifer GalkaGrafik:Deborah Kuschel (Art Director), Birgit Tonn, Marina Grothues (Foto)

© 2014 by Harlequin Books S.A. Originaltitel: „The Prince in the Royal Suite“ erschienen bei: Mills & Boon Ltd., London in der Reihe: The Chatsfields Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l.

© Deutsche Erstausgabe in der Reihe Die Chatsfield-Dynastie by HarperCollins Germany GmbH, Hamburg Übersetzung: Rita Koppers

Umschlagsmotive: Iuoman / ThinkstockPhotos

Veröffentlicht im ePub Format in 07/2016 – die elektronische Ausgabe stimmt mit der Printversion überein.

E-Book-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck

ISBN 9783733769314

Alle Rechte, einschließlich das des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten. CORA-Romane dürfen nicht verliehen oder zum gewerbsmäßigen Umtausch verwendet werden. Sämtliche Personen dieser Ausgabe sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig.

Weitere Roman-Reihen im CORA Verlag:BACCARA, BIANCA, JULIA, ROMANA, HISTORICAL, MYSTERY, TIFFANY

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1. KAPITEL

Lucaj bemerkte die junge Frau in der Bar sofort. Sie saß allein da, mit dem Rücken zur Tür. Also wartete sie entweder auf Freunde, ihren Ehemann oder einen Geliebten. Ihre angespannte Haltung ließ vermuten, dass sie keine Frau war, die regelmäßig allein edle Bars besuchte.

Langsam betrat er den Raum, um sich die Frau näher anzusehen. Sie waren sich schon einmal begegnet, obwohl er bezweifelte, dass sie sich an ihn erinnerte. Er war gerade im Hotel angekommen, und sie hatte an der Rezeption gestanden und versucht zu verstehen, warum das luxuriöse Chatsfield, das bekannt war für seine Effizienz und Diskretion, ihre Zimmerreservierung nicht berücksichtigt hatte.

Dass sie ihm aufgefallen war, hatte verschiedene Gründe. Eigentlich war sie nicht sein Typ, aber sie hatte eine natürliche Attraktivität mit den zerzausten Haaren und dem offenen, ungeschminkten Gesicht. Was ihn jedoch wirklich beeindruckt hatte, war ihr Verhalten. Obwohl sie nach einer langen Reise erfahren hatte, dass kein Zimmer für sie reserviert worden war, hatte sie Beherrschung gezeigt und ein hohes Maß an Diplomatie. Und jetzt hatte sie ihren Kaufhaus-Look abgelegt und gegen ein Outfit vertauscht, das nach Geld schrie. Lucaj war fasziniert. In weniger als einer Stunde hatte sie sich in einen wunderschönen Schmetterling verwandelt. Wer würde da nicht neugierig werden?

Privilegien. Reichtum. Status. Und dazu noch Selbstbewusstsein. Das ist es, was die Hotelgäste vom Chatsfield von anderen abhebt, dachte Libby. Als sie einen Blick von sich in dem vergoldeten Spiegel erhaschte, der über der edwardianischen Bar hing, hätte sie beinahe aufgelacht. Sie passte hervorragend in dieses Ambiente – aber nur, weil sie ein Kleid ihrer Cousine trug. Erstaunlich, was eine äußerliche Veränderung bewirkte. Und es amüsierte sie, dass einige Meter geschickt zugeschnittener Seide und ein Paar High Heels aus einer Maus einen Vamp machten.

Doch sie unterdrückte ihr Lachen, denn es war in dieser zurückhaltend opulenten Hotelbar sicher nicht gern gesehen, wenn man hemmungslos loslachte. Außerdem hatte sie für einen Tag schon für genug Aufregung im Chatsfield gesorgt.

Wegen ihres Zimmers hatte es einige Verwirrung gegeben. Genauer gesagt hatte man für Libby entgegen ihrer Buchung kein Zimmer reserviert, weil die Hochzeit, zu der sie gekommen war, abgesagt worden war. Etwa zur gleichen Zeit, als Libby den letzten Platz im Flugzeug nach London bekommen hatte – eingequetscht zwischen zwei sehr großen Männern hinten im Flieger in der Economy Class –, war das Brautpaar verschwunden. Dann gab es noch eine Verwechslung wegen Libbys Koffer, der mit Lucinda und den anderen, die sich die absurde Bezeichnung Harem zugelegt hatten, vorausgefahren war. Die weiblichen Partygäste dieser äußerst prominenten Hochzeit fanden es witzig, sich so zu nennen, weil der verschwundene Bräutigam ein Scheich war.

Lucinda war eine enge Freundin der Braut Tahara, die sich zum Entsetzen aller ebenfalls aus dem Staub gemacht hatte. Also würden sie sich nicht wie vorher abgemacht zu einer Party in London treffen, bevor sie in das fabelhafte Wüstenkönigreich Zeena Sara von Scheich Sayed weiterreisten. Darum waren die Mädels inzwischen weitergezogen, vom Chatsfield, wo die Hochzeit hatte stattfinden sollen, nach Monte Carlo. Laut Lucindas letzter SMS – in der übrigens auch stand, dass sie sofort ihre neuen Designeroutfits brauchte – wollten die Freundinnen der Braut dort ihren Kummer über die geplatzte Hochzeit in rosafarbenem Champagner ertränken.

Die Angestellten an der Rezeption hatten Libby mit offenem Mund angestarrt, als sie den jungen Frauen erklärte, wer sie war.

„Und wir dachten, wir wären den Harem los“, flüsterte ein hübsch gekleidetes Mädchen hinter der Rezeption ihrer Kollegin wenig diskret zu. „Was sollen wir denn jetzt mit der hier machen?“

Leise unterhielten sich die beiden Frauen weiter. Offensichtlich war noch eine der Notunterkünfte im Hotel frei. Verstohlene Blicke in Richtung Libby ließen vermuten, dass die Angestellten hofften, den ungebetenen Gast mit diesem Vorschlag schnell loszuwerden. Doch Libby dachte gar nicht daran. Schließlich musste sie irgendwo schlafen, und die Notunterkunft war in Ordnung für sie. Zumindest kostete das Zimmer nicht viel. Inzwischen war Libby klar, dass die Angestellten im Chatsfield glaubten, dass der Harem ein Teil der Bonbontüte an Vergnügungen war, die der Scheich sich gönnte – und dass Libby das kleinste Bonbon war, das man zurückgelassen hatte.

Nichts könnte weiter entfernt von der Wahrheit liegen. Hart arbeitend, ein bisschen altmodisch und gezwungen, ihr Geld zusammenzuhalten und zu sparen, so könnte man Libby am besten beschreiben. Sie arbeitete für ihre Cousine Lucinda, die Libby gebeten hatte, als PA ihr Leben zu organisieren. Im Gegenzug dafür, dass Libby ihre Cousine rund um die Welt begleitete, was einer endlosen Folge gesellschaftlicher Ereignisse und Partys gleichkam, bezog Libby ein kleines Gehalt. Allerdings vergaß Lucinda regelmäßig, sie zu bezahlen. Doch da Libby als Kind Waise geworden und bei Lucindas Eltern aufgewachsen war, wollte sie ihre Cousine nicht um Geld bitten. Das kleine Erbe ihrer Eltern war in ihr Studium der Betriebswirtschaft geflossen. Und da sie keine weitere finanzielle Unterstützung bekam, war Libby froh über diese Arbeit und hatte gern die Rolle des Mädchens für alles für ihre Cousine übernommen.

Nachdem sie in dem winzigen Bad ihres Hotelzimmers geduscht hatte, rief Libby ihre Cousine an, um nach ihrem Koffer zu fragen. „Da er in Monte Carlo ist, habe ich mir überlegt …“

Weiter kam sie nicht. Lucinda mochte schusselig sein, aber sie hatte ein Herz so groß wie Texas. „Aber natürlich – nimm dir von meinen Sachen, was dir gefällt. Wie wäre es mit dem marineblauen schmalen Seidenkleid? Du wirst umwerfend darin aussehen, Lib. Außerdem haben wir fast die gleiche Schuhgröße.“

„Und es macht dir wirklich nichts aus?“

„Du kannst wohl kaum draußen in Bademantel und Hotelpantoffeln herumlaufen. Und versprich mir eins, Libby Lancaster. Du wirst den Abend nicht auf deinem Zimmer verbringen. Ich habe so ein schlechtes Gewissen, weil ich dich gebeten habe, mir noch andere Kleider herauszusuchen. Und dann hast du auch noch deinen Flug verpasst. Aber es ist alles in Ordnung gegangen, oder? Hast du dir einen Platz in der First Class genommen, wie ich es dir gesagt habe?“

„Du weißt doch, dass ich dein Geld nicht für so etwas aus dem Fenster werfen würde.“

„Dann zieh das Kleid an. Ich befehle es!“, beharrte Lucinda. „Und behalte es, genau wie die Schuhe. Die Absätze sind übrigens ein Wahnsinn.“

„Wenn du meinst.“

„Trägt die Queen blaue Schlüpfer?“

„Luce, ich habe keine Ahnung …“

„Amüsier dich! Du verdienst eine Belohnung für die ganze Arbeit bei mir. Und verkriech dich heute Abend nicht in deinem Zimmer. Kapiert?“

„Aye, aye, Käpt‘n.“

So war Libby zu ihrem Auftritt gekommen. Nach dem Telefonat hatte sie ehrfürchtig Lucindas Koffer mit dem Monogramm geöffnet. Libby wusste genau, was er enthielt, da sie den Koffer selbst gepackt hatte.

Allerdings gab es ein Problem. Ihre eigene Unterwäsche hing im Bad zum Trocknen. Und Lucindas winziger Tanga würde sie in zwei Stücke schneiden. Außerdem hätten ihre Brüste garantiert keinen Platz in den lächerlich kleinen Streifen aus Seide und Bändern, die im Lucinda-Land als BHs galten.

Keine Unterwäsche tragen?

Entweder das oder auf dem Zimmer bleiben. Aber was hatte sie Lucinda versprochen?

Das Kleid, das Lucinda vorgeschlagen hatte, rutschte wie ein Versprechen auf Glamour und einen aufregenden Abend aus dem Seidenpapier. Libby hatte kaum gewagt, es anzuziehen – vor lauter Angst, dass sich ein Absatz durch den Saum bohren oder sie etwas Klebriges darauf verschütten würde.

Doch da es keine Alternative gab …

Ich werde einfach vorsichtig sein, sagte Libby sich, als sie atemlos vor Aufregung vorsichtig in die raschelnde Seide stieg.