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Esther ist Anwältin und eine Traumfrau - für alle Frauen, die nur an Sex interessiert sind. Wenn frau sich in sie verliebt, ist es jedoch die Hölle ... wie Alex leidvoll erfahren muss. Sie verfällt Esther mit Haut und Haar und kann sich nicht mehr von der schönen Juristin lösen. Wird Yvonne mit ihrer Liebe Alex von dieser Besessenheit heilen können?
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Seitenzahl: 477
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Roman
Originalausgabe: © 2001 ePUB-Edition: © 2013édition el!es
www.elles.de [email protected]
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»Für romantische Geschichten habe ich keine Zeit!«
»Ja, richtig.« Ein amüsiertes Lächeln überzog Sylvias Gesicht. »Du musst arbeiten und dein Einsame-Reiterinnen-Image pflegen.«
»Mach dich nur lustig über mich. Das hilft mir unwahrscheinlich!« Beißende Ironie war nicht gerade Alex’ Stärke, das merkte sie, und Sylvia hatte das auch gar nicht verdient. Schließlich hatte sie recht.
»Ich mache mich gar nicht lustig über dich«, bemerkte Sylvia. »Aber ich bin deine Freundin, und mir scheint, du könntest etwas Aufmunterung und Fürsorge vertragen.«
»Fürsorge? Vielen Dank! Ich brauche keine Almosen. Und auch kein Mitleid!« Alex konnte auf dieses Thema einfach nicht emotionslos reagieren. »Entschuldige. Ich weiß, du meinst es nur gut«, lächelte sie Sylvia zerknirscht an. »Ich weiß auch nicht, warum ich so gereizt bin.«
Sylvia grinste. »Ich schon. Dir fehlt eine Romanze!«
»Fängst du schon wieder damit an!« Alex wurde erneut ärgerlich. Warum konnte Sylvia denn nicht damit aufhören? »Ich habe noch nie viel Glück mit Frauen gehabt, das weißt du doch. Das erspare ich mir lieber.«
Sylvia beugte sich vor und nahm Alex’ Hand. »Du hast schlechte Erfahrungen gemacht, ich weiß, aber das kannst du doch nicht auf alle übertragen. Die Szene ist vielleicht nicht der ideale Ort, um die Frau fürs Leben zu finden.«
»Und wo soll ich sonst hingehen?« fragte Alex resigniert. »Was ist denn der richtige Ort oder der ideale Weg, um die Frau fürs Leben kennenzulernen? Soll ich mich auf die Straße stellen und rufen?«
»Vielleicht nicht direkt«, grinste Sylvia. »Sonst wirst du noch wegen Erregung öffentlichen Ärgernisses verhaftet.« Sie beobachtete Alex kurz, dann setzte sie an: »Also ich mache es immer–«, wurde aber sogleich unterbrochen.
»Du–bist–hetero!« versetzte Alex akzentuiert, während sie bei jedem Wort mit dem Finger auf den Tisch tippte. »Das kann man ja wohl kaum vergleichen. Heteromänner gibt es doch wie Sand am Meer, da brauchst du ja nur mit den Fingern zu schnippen!«
»Na ja.« Sylvia zuckte die Schultern. »Aber die Qualität lässt leider zu wünschen übrig.«
Alex kiekste abschätzig. »Bei den Lesben auch! Und zudem lässt dort auch noch die Anzahl zu wünschen übrig.« Sie seufzte.
»Ich sehe es ein«, bekannte Sylvia gespielt reumütig. »Du hast es schwer.« Gleich darauf grinste sie wieder.
Alex sah sie ärgerlich an. »Nicht einmal, wenn du mich bedauerst, bist du ernst–du bist mir eine schöne Freundin!«
»Ich bin deine Freundin«, betonte Sylvia nun doch etwas ernster. »Gerade deshalb versuche ich ja, dich zu verstehen und dir zu helfen. Aber du machst es mir wirklich nicht leicht.« Sie überlegte. »Ich werde mich mal mit Mandy über das Problem unterhalten. Sie ist schließlich auch deine Freundin und sie ist lesbisch. Da sollte sich doch irgend etwas machen lassen.«
»Mit Mandy?« fragte Alex konsterniert. »Ich kenne sie schon seit Jahren, und da war nie etwas Erotisches zwischen uns. Und außerdem lebt sie in einer festen Beziehung, das weißt du doch.«
Sylvia winkte ab. »Das habe ich doch gar nicht gemeint. Ich will mich ja nur mit ihr unterhalten, was es sonst noch für Möglichkeiten gibt, als Lesbe eine andere Lesbe kennenzulernen. Du wirst mir zugestehen, dass ich da als Heterofrau nicht so bewandert bin.«
»Ich kann dir sagen, was sie dir erzählen wird: Disco, Frauenzentrum, Kontaktanzeigen. Das weiß ich auch.« Alex wirkte müde. »Das habe ich doch alles schon ausprobiert. Das funktioniert nicht. In der Disco laufen nur One-night-stands und Alkoholikerinnen rum, im Frauenzentrum nur Feministinnen oder irgendwelche Laschos, und bei Kontaktanzeigen liegt die Wahrheit immer irgendwo, bloß nicht in dem, was in der Anzeige steht. Die scheinen sich nie im Spiegel anzusehen, diese Frauen.« Sie seufzte wieder. »Aber würde es ja wahrscheinlich auch nicht können. Wie soll man sich auch selbst beschreiben? Man will ja positiv wirken und nicht wie der letzte Depp. Stell dir vor, ich würde da reinschreiben, was ich wirklich bin: ›Geschäftsfrau mit 16-Stunden-Tag sucht Lesbe, die die ein bis zwei Stunden zwischen zwei Arbeitstagen, die sie nicht schläft, ausfüllt.‹ Glaubst du, da würde sich irgendeine melden?« Sie lehnte sich frustriert auf den Tisch.