Eine unendlich weite Welt: Chronik der Sternenkrieger 40 - Alfred Bekker - E-Book

Eine unendlich weite Welt: Chronik der Sternenkrieger 40 E-Book

Alfred Bekker

0,0

Beschreibung

Das havarierte Kampfschiff STERNENKRIEGER des Space Army Corps der Humanen Welten unter dem Kommando von Captain Rena Sunfrost befindet sich in der Yroa-Kolonie Kala-Dar, einer Kugelsphäre von ungeheurem Ausmaß. Während der erforderlichen Reparaturmaßnahmen begibt sich ein Außenteam der STERNENKRIEGER unter der Leitung von Lieutenant John Taranos auf die Suche nach einer Erklärung für menschliche Biosignaturen, die auf der Außenhülle der gigantischen Sphäre geortet wurden. Die Yroa behaupten nämlich, dass nur die Oberfläche der Innenseite der Kugelsphäre besiedelt sei. Scheinbar haben die humanoiden Außerirdischen mit den außergewöhnlichen PSI-Fähigkeiten etwas zu verbergen ...

Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:

Android
iOS
von Legimi
zertifizierten E-Readern
Kindle™-E-Readern
(für ausgewählte Pakete)

Seitenzahl: 129

Veröffentlichungsjahr: 2025

Das E-Book (TTS) können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:

Android
iOS
Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Alfred Bekker

Eine unendlich weite Welt: Chronik der Sternenkrieger 40

UUID: d6caa121-1217-4910-a88b-0aac4c8a63e0
Dieses eBook wurde mit Write (https://writeapp.io) erstellt.

Inhaltsverzeichnis

Eine unendlich weite Welt: Chronik der Sternenkrieger 40

Copyright

Die Hauptpersonen der Serie:

1

2

3

4

5

6

7

8

9

10

11

12

13

14

15

16

17

18

19

20

21

Eine unendlich weite Welt: Chronik der Sternenkrieger 40

von Alfred Bekker

Der Umfang dieses Buchs entspricht 115 Taschenbuchseiten.

Das havarierte Kampfschiff STERNENKRIEGER des Space Army Corps der Humanen Welten unter dem Kommando von Captain Rena Sunfrost befindet sich in der Yroa-Kolonie Kala-Dar, einer Kugelsphäre von ungeheurem Ausmaß. Während der erforderlichen Reparaturmaßnahmen begibt sich ein Außenteam der STERNENKRIEGER unter der Leitung von Lieutenant John Taranos auf die Suche nach einer Erklärung für menschliche Biosignaturen, die auf der Außenhülle der gigantischen Sphäre geortet wurden. Die Yroa behaupten nämlich, dass nur die Oberfläche der Innenseite der Kugelsphäre besiedelt sei. Scheinbar haben die humanoiden Außerirdischen mit den außergewöhnlichen PSI-Fähigkeiten etwas zu verbergen ...

Copyright

Copyright

Ein CassiopeiaPress Buch: CASSIOPEIAPRESS, UKSAK E-Books, Alfred Bekker, Alfred Bekker präsentiert, Casssiopeia-XXX-press, Alfredbooks, Bathranor Books, Uksak Sonder-Edition, Cassiopeiapress Extra Edition, Cassiopeiapress/AlfredBooks und BEKKERpublishing sind Imprints von

Alfred Bekker

© Roman by Author

© dieser Ausgabe 2025 by AlfredBekker/CassiopeiaPress, Lengerich/Westfalen

Die ausgedachten Personen haben nichts mit tatsächlich lebenden Personen zu tun. Namensgleichheiten sind zufällig und nicht beabsichtigt.

Alle Rechte vorbehalten.

www.AlfredBekker.de

[email protected]

Folge auf Facebook:

https://www.facebook.com/alfred.bekker.758/

Folge auf Twitter:

https://twitter.com/BekkerAlfred

Zum Blog des Verlags!

Sei informiert über Neuerscheinungen und Hintergründe!

https://cassiopeia.press

Alles rund um Belletristik!

Die Hauptpersonen der Serie:

Captain Rena Sunfrost - Kommandantin der STERNENKRIEGER.

Commander Van Doren - Erster Offizier der STERNENKRIEGER.

Lieutenant Commander Robert Ukasi - Taktikoffizier und Zweiter Offizier.

Lieutenant Wiley Riggs – Ortungsoffizier.

Lieutenant Erixon - Chefingenieur der STERNENKRIEGER.

Fähnrich Clayton Morales - gehört zum Techniker-Team von Erixon, sein Gesicht ist auf Grund eines Gen-Defekts namens Wolfssyndrom vollkommen von Haaren bedeckt.

Corporal Raggie S. Terrifor - der genetisch optimierte Corporal kommandiert die Space Marines Truppe an Bord.

Lieutenant Jamalkerim - Kommunikationsoffizierin.

Lieutenant John Taranos - Rudergänger.

Fähnrich Al-Katibi - Zweiter Rudergänger.

Bruder Guillermo - eigentlich Guillermo Benford, gehört dem Wissenschaftlerorden der Olvanorer an.

Dr. Ash Trent - Schiffsarzt.

Lieutenant Paul Mandagor - ein Geschützoffizier der STERNENKRIEGER und Real Martian, das heißt ein umweltangepasster Nachfahre der ersten irdischen Marssiedler.

Lieutenant Naderw - Jäger-Pilot.

Yakuf Bogdan - Shuttle-Pilot

Bell, Jones und Söderbäck - drei Space Marines an Bord der STERNENKRIEGER.

Captain Barus - Kommandant des Schwesterschiffs der STERNENKRIEGER.

Commander McKee - Erste Offizierin unter Captain Barus.

Lieutenant Commander Webber J. Davidson - Taktikoffizier.

Lieutenant James Teluvion – Ortungsoffizier.

Lieutenant Guofeng Smith - Kommunikationsoffizier.

Die Canyaj - eine anorganische Spezies.

Die Yroa - humanoide, PSI-begabte Spezies.

Fairoglan und Shafor - Die Sucher und Kundschafter der Yyroa-Koalition.

Admiral Ned Nainovel - Kommandant der LEVIATHAN und derzeit Wächter an der Wurmloch-Porta.

Raphael Wong - gerade vom Commander zum Captain des Zerstörers ODYSSEUS ernannter Ex-I.O. der STERNENKRIEGER.

Commander David Kronstein - Erster Offizier der ODYSSEUS.

Dr. Patricia Mangoli - gehört zum medizinischen Team an Bord des Zerstörers ODYSSEUS.

Master Sergeant J. L. Gerard - Space Marine an Bord der ODYSSEUS.

Private T.J. Kells - Space Marine an Bord des Zerstörers ODYSSEUS.

Private A. Laroche - Space Marine an Bord des Zerstörers ODYSSEUS.

Lieutenant Messina - Shuttle-Pilotin der ODYSSEUS LANDER 5

Commander Jorian Kelly - Taktikoffizier des Zerstörers ODYSSEUS, umweltangepasster Supererden-Zwerg von dem irdischen Kolonialplaneten Maldena 22b

Lieutenant Brett C. Zimmer - genetisch optimierter Rudergänger der ODYSSEUS, ehemals in der Raumflotte der Genetiker-Föderation der Drei Systeme. Das “C” in seinem Namen steht für Calculator, da sein Hirn im Hinblick auf besondere mathematische Fähigkeiten hin genetisch optimiert wurde.

Lieutenant Evan Ludvik Danielsson - Ortungsoffizier der ODYSSEUS.

Fähnrich D. Y. Bayle - zeitweilig Kommunikationsoffizier der ODYSSEUS

Lieutenant Commander S. D. Carver - Leitender Ingenieur der ODYSSEUS.

Professor Yasuhiro John Hermann Wolfgang von Schlichten - ein genialer Wissenschaftler.

Yngvar “Mac” MacKenzie - Linguist und Kryptologe.

Das Kind William - umgibt ein Geheimnis.

Commodore H.I. Nasomo - Befehlshaber der THORS HAMMER, einem Schlachtschiff der Dreadnought-Klasse.

Admiral Raimondo - die graue Eminenz des Space Army Corps und der Humanen Welten.

1

Aus dem persönliches Logbuch von Lieutenant John Taranos, Rudergänger des Space Army Corps Raumschiffs STERNENKRIEGER:

Die STERNENKRIEGER befindet sich nach Angriffen der Canyaj in der Yroa-Kolonie Kala-Dar in Reparatur. Ich nutze die Zeit, um zusammen mit Bruder Guillermo, Corporal Raggie S. Terrifor und unserem Ortungsoffizier Wiley Riggs an einer Außenmission teilzunehmen und diese fantastische Welt im Inneren einer sternumspannenden Kugelsphäre zu erforschen ... Nachdem menschliche DNA im Erbgut eines Yroa nachgewiesen wurde und die Analyse der Ortungsdaten ergeben hat, dass es auf der Außenseite der Kugelsphäre Bio-Signaturen gibt, die denen von Menschen zum Verwechseln ähnlich sind, ist unsere Neugier geweckt. Die Yroa sind Gendaten-Händler. Sie helfen uns, die STERNENKRIEGER wieder raumtauglich zu machen und nutzen dafür unsere genetischen Daten, um sie in die DNA ihrer Kolonie-Bewohner zu integrieren. Es wäre ja durchaus möglich, dass schon vor uns einmal Menschen hier waren, denen auf diese Weise geholfen wurde ...

Wie auch immer.

Wir werden noch eine Weile in dieser Welt festhängen, wie ich das so einschätze. Also kann es nicht schaden, sich hier etwas umzusehen. Und diese Welt ist riesig: Eine Kugelsphäre, die eine Sonne mit einem Radius von 150 Millionen Kilometern umhüllt, so dass außer etwas Wärme in Form von Infrarotstrahlung keine Energie nach außen ins freie All gelangt und verloren geht. Die Oberfläche der Innenseite dieser Kugelsphäre ist besiedelt. Ich habe es mir erspart, die genaue Fläche auszurechnen. Aber sie ist größer als alle Kontinente aller wichtigen Planeten der Humanen Welten zusammengenommen. Billionen von Individuen siedeln dort. Und dann gibt es noch die Planeten und Monde im Innenbereich, die teilweise ebenfalls besiedelt sind.

Nicht zu vergessen die geheimnisvolle Außenseite der Kugelsphäre, auf der unser Ortungsoffizier menschliche Bio-Signaturen geortet haben will, während wir uns im Anflug auf dieses einzigartige Gebilde befanden.

Das Einzige, was mich im Moment etwas nervt, ist die telepathische Ansprache des KI-Systems, mit dessen Hilfe ich den Schweber steuere. Ich meine, es ist schon ziemlich genial, einen Schweber mit Hilfe von Gedanken steuern zu können. So was würde ich mir natürlich auch wünschen, wobei mir schon dämmert, dass man in dem Augenblick, in dem das auf den Schiffen des Space Army Corps eingeführt werden würde, Leute wie mich nicht mehr bräuchte. Denn dann könnte jeder Idiot ein Raumschiff steuern und bräuchte dafür keine langwierige Ausbildung auf der Ganymed-Akademie.

Was mich wirklich nervt, ist die Tatsache, dass dieses telepathische Interface der System-KI dauernd in meine Gedanken hineinquatscht.

Um mir Hinweise zu geben, um mich zu warnen, was auch immer.

Okay, das ist wohl der Preis dafür, dass ich mit dem System eines Schwebers klarkomme, das in einer anderen Sprache und mit einem anderen Zeichensatz funktioniert. Solche Barrieren gibt es durch diese telepathische Kommunikation einfach nicht. Wie die Yroa-Technik das hinbekommt, ist mir grundsätzlich klar. Neuronale Impulse eines Gehirns lassen sich in einen Zeichensatz, in Bilder oder in was auch immer übersetzen. Das gab es schon im 21. Jahrhundert. Nur hat die Menschheit das nie in der Perfektion hinbekommen, wie das hier der Fall ist.

Man ist eins mit dem Schweber. Inzwischen bewege ich mich mit dem Ding, als wäre es ein Teil meines Körpers.

Und das Fantastischste ist, dass dieser Schweber im Grunde gar nicht aus fester Substanz besteht, auch wenn er so wirkt. Es ist Formenergie. Energie und Materie sind dasselbe.

Das wissen unsere Physiker auch.

Theoretisch zumindest, deswegen heißt dieser Teil der Physik ja auch theoretische Physik.

Nur in der Praxis haben unsere Physiker so was eben auch nur theoretisch berechnen oder an ungeheuer fernen kosmischen Objekten beobachten können. Dabei ist die Umwandlung von Materie in Energie natürlich das kleinere Problem. Das macht im Prinzip jeder Verbrennungsofen. Schon die ersten Lagerfeuer, an denen die Neandertaler sich wärmten, haben nichts anderes gemacht, als Materie in Energie zu verwandeln und unser Körper macht dasselbe, wenn wir ein Steak essen. Der umgekehrte Weg ist da schon etwas schwieriger hinzubekommen.

Energie in Materie verwandeln, das ist eine technische Meisterleistung. Eine Technik, deren Wirkung für einen primitiven Affen von der Erde wie mich schon fast an Magie grenzt. Ich denke, dass ein bequemer Sessel unter meinem Hintern sein sollte und das telepathische Interface des KI-Systems, das den Schweber steuert, sorgt dafür, dass so ein Ding aus dem Boden wächst.

Energie, die materielle Form angenommen hat.

Und man sitzt da drin, als wäre dieser Sessel für einen persönlich auf Maß angefertigt worden.

So etwas ist mit nichts anderem vergleichbar.

Kommen wir noch zu den Mitgliedern des Außenteams und seiner Zusammensetzung.

Nominell bin ich der Kommandant des Teams. Denn ich bin der ranghöchste Offizier. Wiley Riggs ist zwar auch Lieutenant, aber ich bin dienstälter.

Der eigentliche Kommandant ist aber Bruder Guillermo. Er hat das Team zusammengestellt und er ist auch die treibende Kraft hinter der ganzen Mission.

Nur ist er als Mitglied des Wissenschaftler-Ordens der Olvanorer eben kein Offizier des Space Army Corps, sondern nur ein wissenschaftlicher Berater. Dass er weitgehend wie ein Offizier behandelt wird und faktisch häufig sogar auch eine Offiziersfunktion ausgefüllt hat, steht dazu nicht unbedingt im Widerspruch.

Bruder Guillermo ist in Ordnung. Er denkt über Dinge nach, von denen ich nie geahnt hätte, dass sie ein Problem sein könnten. Er grübelt über Dinge, die vielleicht erst in Milliarden Jahren geschehen, über Phänomene, die so weit entfernt stattfinden, dass sie mit dem Schicksal der Menschheit nicht das Geringste zu tun haben. Er dachte über die innere Logik irgendeiner wirren Philosophie nach, die irgendeine Alien-Zivilisation erfunden hat und die wahrscheinlich völlig klar und logisch wäre, wenn man die zugrunde liegenden Texte richtig übersetzt hätte.

Aber Bruder Guillermo ist unzweifelhaft der intelligenteste Mensch, den ich je kennengelernt habe - und das ganz ohne irgendeine gentechnische Optimierung, wie sie auf den Planeten der Genetiker-Föderation üblich ist.

Davon abgesehen kann ich ihn gut leiden. Es ist immer ganz interessant, sich mit ihm zu unterhalten, wenn man in einem der Aufenthaltsräume der STERNENKRIEGER seine Mahlzeit einnimmt.

Manchmal lernt man was dabei.

Auch nicht schlecht, wie ich finde.

Mit Lieutenant Wiley Riggs habe ich auf der Brücke viel zu tun. Er war schon als Fähnrich sehr gewissenhaft und hat es früh zum Lieutenant geschafft.

Und Corporal Raggie S. Terrifor?

Ein Gen-Optimierter, der eigentlich aus der Genetiker-Föderation der Drei Systeme stammt. Das S. steht für Soldier. Als Soldier ist er optimiert worden. Er verfügt über enorme Kräfte, hält Temperaturen aus, bei denen jeder Normalsterbliche sehr schnell den Löffel abgeben würde. Er erzählt gerne von seiner Jugend auf irgendeiner Extremwelt, auf der ansonsten wohl nur noch Umweltangepasste gelebt haben, sogenannte Supererden-Zwerge. Diese passten sich dem Einfluss der hohen Gravitation in Verbindung mit gentechnischen Maßnahmen an das Leben auf Planeten an, die ein Mehrfaches der Erdschwerkraft aufweisen und auf denen jemand wie ich wahrscheinlich ohne technische Unterstützung durch ein Antigrav-Pak oder ein leistungsstarkes Exoskelett vermutlich nicht einmal aufrecht gehen könnte.

Vielleicht sogar nicht einmal atmen.

Aber Terrifor macht das alles nichts aus. Raggie ist eine Ein-Mann-Kampfmaschine. Selbst dann, wenn er keine Waffen dabei hat. Ich würde mich jedenfalls nicht mit ihm anlegen. Er ist schneller und härter als jeder, den ich sonst kenne.

Und er hat einen manchmal etwas groben Humor.

Aber daran gewöhnt man sich.

Und jetzt?

Fliegen wir über eine schier endlose Stadt.

Milliarden mussten hier leben.

Vorwiegend natürlich Yroa. Und sehr viele dieser Yroa waren vermutlich sogar Klone. Doppelgänger von sich selbst.

2

Wenn Sie ein Ziel anfliegen und landen möchten, müssen Sie dieses Ziel angeben!, erklärte mir der Gedankenstrom des KI-Systems nicht zum ersten Mal.

Ich ging davon aus, dass die anderen Teilnehmer der Außenmission den telepathischen Gedankenstrom ebenfalls empfingen. Möglicherweise konnte man ihn auch deaktivieren. Aber das sind die Feinheiten im Umgang mit dieser Technologie. Feinheiten, die von uns noch niemand draufhatte.

Wie auch?

Wir hatten ja gerade erst begonnen, uns damit auseinanderzusetzen. Zunächst hatte ich gedacht: Schade, dass ich nicht eine unserer Landefähren nehmen kann! Da hätte ich mich zumindest ausgekannt. Und die Landefähren waren auch noch intakt, man hätte sie also benutzen können.

Aber leider verbieten es die Gesetze dieser Yroa-Kolonie, mit eigenen Raumfahrzeugen durch das Innere der Kugelsphäre zu gurken. Ich kann das auch verstehen. Es macht Sinn, so etwas zu verbieten. Wahrscheinlich hat es in der Vergangenheit deswegen einfach zu viele Unfälle gegeben.

Die öffentlichen Schweber der Kolonie von Kala-Dar hingegen werden letztlich vom KI-System gesteuert. Ich hatte nicht vor, das bis in die letzte Konsequenz auszuprobieren. Aber ich nahm an, dass das KI-SYSTEM des Schwebers eingriff, sobald ich begann, extrem Unfug zu machen.

Zum Beispiel, wenn ich mich plötzlich entschloss, mit einem der größeren und architektonisch manchmal sehr eigenwilligen Gebäude auf Kollisionskurs zu gehen.

“ Dieser Schweber ist nicht dafür konstruiert worden, einfach nur ziellos herumzufliegen”, meinte Raggie S. Terrifor. “Wenn es nämlich so wäre, dann würde das KI-System nicht dauernd nachfragen, ob man denn nicht bitteschön bald mal landen und vorher ein Ziel definieren möchte.”

“ Ich frage mich, wieso das KI-System die Information, wo jemand hinfliegen und ob jemand landen möchte oder vielleicht doch lieber nicht, nicht einfach unseren Gedanken entnimmt”, meinte ich. Und zuckte mit den Schultern, als ich bemerkte, dass zumindest Guillermo und Riggs ausgesprochen konzentriert waren. Riggs’ Blick war starr auf die Anzeigen seines Ortungsmoduls gerichtet, während Guillermo offenbar eine Menge Spaß mit seiner Olvanorer-Funktionskutte hatte. Sah aus wie ein Kapuzenshirt mit dem Emblem der Olvanorer, war in Wahrheit aber ein Hochleistungscomputer. Er strich andauernd über über Ärmel, Schultern und was weiß ich noch für Stellen, woraufhin sich Projektionen öffneten und alle möglichen Kom-Funktionen bedient werden konnten. Irgendwie sah Guillermo im Moment aus, wie jemand, der Flöhe in den Kleidern hat. Allerdings bezweifle ich, dass Flöhe sich mit all den Nano-Drähten im Gewebe wohlgefühlt hätten. Zumindest nicht, wenn sie elektrosensibel gewesen wären ...

Guillermo blickte jetzt auf. “Die Möglichkeit, einen Gedanken durch das KI-System erfassen zu lassen, setzt vermutlich voraus, dass überhaupt ein klarer Gedanke vorhanden ist”, sagte er.

“ Er hält Sie für einen Wirrkopf, John!”, meinte Terrifor und grinste.

Noch ehe Guillermo selbst dazu etwas hätte sagen können, meldete sich das KI-System des Schwebers.

Die Art von Gedanken, die von unserem System erfasst wird, richtet sich nach strengen Kriterien. Insbesondere muss eine Relevanz in Bezug auf die Flugroute, die Verkehrssicherheit oder die Betriebssicherheit des Schwebers und eines Formenergiegenerators vorhanden sein. Hat Sie diese Auskunft zufriedengestellt?

“ Ich weiß jetzt zumindest etwas mehr”, gab ich zur Antwort.

“ Das bedeutete im Klartext wohl, dass alle Gedanken gelesen und durchsucht werden, John”, stellte Terrifor fest. “Und das System stellt dann fest, was davon relevant ist und was nicht.”

“ Ich kann nicht unbedingt sagen, dass mir das gefällt”, sagte ich.

Möchten Sie, dass die Parameter für die Gedankenerfassung und die telepathische Steuerung angepasst werden?, meldete sich das System. Dies ist jederzeit möglich. Es wird jedoch ausdrücklich darauf hingewiesen, dass diese Änderungen in der Manövrierfähigkeit des Schwebers nach sich ziehen kann, die beim weiteren Betrieb des Fluggerätes zu berücksichtigen sind.

“ Ich schlage vor, Sie probieren solche Feineinstellungen nicht gerade dann aus, wenn wir in der Luft sind”, meinte Riggs.

“ Das habe ich auch nicht vor”, erklärte ich.

“ Da bin ich aber beruhigt”, erwiderte Riggs.