Einfach anders wohnen - Daniel Fuhrhop - E-Book

Einfach anders wohnen E-Book

Daniel Fuhrhop

0,0

Beschreibung

Irgendwie ist immer zu wenig Platz: Ungenutzte Dinge sammeln sich an, Kinder brauchen eigene Zimmer, und seit der Pandemie will man sich zu Hause auch noch ein gemütliches Homeoffice einrichten. Bei der Großmutter wiederum stehen Räume leer. Die aktualisierte Neuauflage von Daniel Fuhrhops »Einfach anders wohnen« präsentiert 66 Ideen, die dabei helfen, diesen Herausforderungen zu begegnen und dabei nachhaltig und gesund zu wohnen. Ob es nur um Entrümpelung geht, um clevere Schreibtischmöbel für kleine Räume, Co-Working auf dem Land oder um größere Projekte wie die Gründung einer Wohngenossenschaft – dieses Buch zeigt den Weg in ein entspanntes Zuhause.

Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:

Android
iOS
von Legimi
zertifizierten E-Readern
Kindle™-E-Readern
(für ausgewählte Pakete)

Seitenzahl: 102

Das E-Book (TTS) können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:

Android
iOS
Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Daniel Fuhrhop
EINFACH ANDERSWOHNEN
Entrümpeln, Einrichten, Wohlfühlen:66 praktische Ideen für entspanntes Lebenund Arbeiten zu Hause.Mit Tipps zu Wohnen auf wenig Platz& Homeoffice
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek: Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über www.dnb.de abrufbar.
Erweiterte Neuauflage © 2024Originalausgabe © 2018, oekom verlag, Münchenoekom – Gesellschaft für ökologische Kommunikation mbHGoethestraße 28, 80336 München+49 89 544184 – 200www.oekom.de
Gesamtgestaltung: www.buero-jorge-schmidt.deLektorat: Christoph Hirsch, oekom verlagKorrektorat: Elena BrunsSatz: Ines Swoboda, oekom verlag
E-Book: SEUME Publishing Services GmbH, Erfurt
Alle Rechte vorbehaltenISBN 978-3-98726-362-0
https://doi.org/10.14512/9783987263415
Inhalt
Wohnung: Platz schaffen
Raumwunder 1–26
Entrümpeln und Nichtrümpeln, Kompaktmöbel, Tiny Houses …Test »Sind Sie Rümpler oder Entrümpler?«
Haus: Zusammenrücken
Raumwunder 27–34
Wohnen für Hilfe, WGs, Haus im Viertel …
Viertel: Nachbarschaft beleben
Raumwunder 35–45
Wohnprojekte, Clusterwohnen, Sich Mieter vermitteln lassen, Coworking …
Stadt: Häuser neu nutzen
Raumwunder 46–63
Alte Häuser erhalten, Zurück in die Heimat, Haus in gute Hände geben, New Work auf dem Land …
Einfach anders unterwegs
Raumwunder 64–66
Urlaub im verstreuten Hotel, Übernachtung im Grätzlhotel Wien …
Service
Häufige Fragen
Nützliche Bücher
Serviceteil Wohnraumberatung
Dank
Bildnachweis
Der Autor
»Einfach anders arbeiten« könnte dieser Ratgeber auch heißen, denn viele arbeiten mittlerweile im Homeoffice. Platz dafür gibt es unter dem Bett von Espace Loggia (oben). Der Arbeitsplatz von Heimholz hängt dagegen an der Sprossenwand – bereit zur Fitnesspause!

Vorwort

Platz schaffen und Platz besser nutzen – bei beidem hilft Ihnen dieser Ratgeber. Es beginnt mit Entrümpeln, geht weiter mit Kompaktmöbeln und Tiny Houses und gelangt dann zu gemeinschaftlichem Wohnen und lebendiger Nachbarschaft. Die 66 Raumwunder reichen von der Schublade bis zum Stadtviertel und das Persönliche wird so zum Politischen: Platz sparen rettet Freiräume in den Städten und schont die Umwelt.
»Von der oberen Stufe der Stehleiter aus lässt Jim den Strahl der Taschenlampe über den Dachboden gleiten. (…) Und wohin er auch blickt: längst vergessene Dinge – man könnte meinen, der einzige Daseinszweck für die Delpes sei es, so viel Krempel wie möglich anzuhäufen.«ANTHONY MCCARTEN, »GANZ NORMALE HELDEN«
So haben Sie vermutlich schon als Kind gelernt, Energie zu sparen und nicht bei offenem Fenster zu heizen. Heute haben Sie vielleicht Ihr Haus saniert oder interessieren sich für ökologisches Bauen. Aber haben Sie schon mal darüber nachgedacht, mit weniger Fläche auszukommen? Räume, die man nicht hat, muss man nicht heizen! Am meisten Energie sparen Häuser, die gar nicht erst gebaut werden.
Das Beste aber: Auf weniger Raum leben macht glücklich. »Platz ist in der kleinsten Hütte«, während manches große Haus leer bleibt. Weniger Zimmer für sich allein bedeutet mehr Kontakt zu Menschen, mit denen Sie Räume teilen. In klassischen Familien und in Wahlverwandtschaften lässt sich heute einfach anders wohnen.
Wie weit Sie gehen, entscheiden Sie dabei ganz allein: Kümmern Sie sich um Ihre eigene Wohnung, tun Sie etwas für bessere Nachbarschaft oder beleben Sie gemeinsam mit anderen das Stadtviertel. Den Weg zu entspanntem Wohnen, lebendigen Straßen und grünen Städten zeigt Ihnen dieser Ratgeber. Anders wohnen kann Ihr Leben verändern, überlegen Sie also genau, welcher Tipp Ihnen hilft und welche Veränderung gerade jetzt zu Ihnen passt. Andere ergeben sich vielleicht später. Seien Sie neugierig und mutig und begeben Sie sich auf den Weg zu mehr Wohnglück.
Viel Spaß dabei wünscht Ihnen
Daniel Fuhrhop
Schlafkoje oben links, Arbeitsplatz auf halber Höhe – das Künstleratelier im Kaufhaus De Bijenkorf
Wohnung:Platz schaffen
Es fängt mit den Schubladen an: Eigentlich sind es nie genug, entsprechend vollgestopft sind sie häufig. Dabei ist es viel schöner, wenn sich Schubladen bequem herausziehen lassen und nichts überquillt. Doch wenn man deswegen einen neuen Schrank kauft, betrügt man sich im Grunde selbst. Nach dem Schrank kommt das neue Zimmer und schließlich die größere Wohnung. Aber die muss man pflegen, statt vier Fenster zehn putzen, und wer hat dazu schon Lust. Darum: Entrümpeln Sie Ihre Wohnung!
»Ihr sollt euch nicht Schätze sammeln auf Erden, da sie die Motten und der Rost fressen und da die Diebe nachgraben und stehlen.«MATTHÄUS 6, 19
Mit den Möbeln geht es weiter: Tisch und Bett brauchen wir jeweils nur wenige Stunden am Tag – besser nutzen können wir den Raum mit wandelbaren und kompakten Möbeln. Selbst Wände lassen sich verschieben. Geschickt möbliert reicht wenig Platz für gutes Wohnen, etwa in Mikroapartments und kleinen Häusern, den »Tiny Houses«.
Nicht zuletzt hilft auf weniger Fläche wohnen auch der Umwelt. Selbst wenn es übertrieben klingt: Jede Schublade weniger macht unsere Städte grüner. Denn woraus besteht ein neues Baugebiet? Aus Häusern mit vielen Räumen, in denen viele Schränke mit noch mehr Schubladen stehen. Darum hilft Platzsparen, Freiflächen zu bewahren. Denken Sie also an Ihr Stadtviertel und entrümpeln Sie Ihre Schubladen.
Entrümpeln
Haben Sie schon mal Joggingschuhe gekauft, um endlich Sport zu treiben? Ein Fitnessgerät, um allein durch den Kauf fit zu werden? Einen Neoprenanzug, um auch im Dezember in der Ostsee schwimmen zu können? Und nun … machen Ihnen diese Dinge ein schlechtes Gewissen und Sie denken »Ich müsste endlich ...«. Schluss damit! Trennen Sie sich von ungenutzten Sachen und werden Sie dadurch zugleich Ihr schlechtes Gewissen los.
Das Schönste am Entrümpeln: Sie besitzen danach nur noch Sachen, die Sie mögen. Freuen Sie sich wirklich über alle Sachen, die Sie besitzen?
Wie Sie entrümpeln, zeigt der hervorragende Ratgeber »Magic Cleaning« von Marie Kondo. Einer ihrer wichtigsten Tipps lautet: Um zu entscheiden, was weg kann, sollten Sie nicht nur die Schränke öffnen, sondern alles ausräumen. Alles! Jedes Teil kommt auf den Fußboden, und dann räumen Sie nur zurück, was Sie behalten wollen. Und das wäre Marie Kondo zufolge nur, was glücklich macht. Doch vielleicht überlegen Sie außerdem, was Sie in den letzten zwölf Monaten benutzt haben oder wahrscheinlich in den nächsten zwölf Monaten benutzen werden. Alles andere: Weg damit! Verschenken, verkaufen oder tauschen Sie (siehe Serviceteil), damit helfen Sie zugleich anderen.
Manche räumen mit Zimmer und Haus auch ihre Seele auf, etwa nach den Leitlinien von Feng Shui. Ob auf fernöstliche Weise oder auf Ihre eigene Art, beim Entrümpeln werden Sie sich darüber klar, was Sie wollen, was Ihnen wichtig ist und was nicht. Weniger zu besitzen ist für manche Menschen eine Haltung: Minimalismus als Leitbild. Andere handeln aus der Not heraus, weil sie zu viel ansammeln und zu »Messies« wurden. Was auch immer Sie beim Entrümpeln antreibt, legen Sie los.
Ihre Schwester zieht ständig Ihre Kleidung an. Was denken Sie?
A  Gut, dass die benutzt werden.
B  Wäre schön, wenn ich die Sachen wiedersähe.
C  Das geht gar nicht!
Aber wie fängt man an? Wenn Sie unsicher sind, was Sie wirklich brauchen, probieren Sie es aus: Räumen Sie Ihren gesamten Besitz aus und schließen Sie ihn drei Wochen weg. Nur Kleidung für diese Zeit und die Zahnbürste behalten Sie und erkennen so, wie wenig wirklich nötig ist.
Wenn es Ihnen trotz aller guten Vorsätze schwerfällt, zu entrümpeln, steckt dahinter vielleicht die Angst vor Verlust. Doch die können Sie überwinden.
Raumgleiter und Robbe suchen auf dem Flohmarkt neue Besitzer.
Verlustaversion – die Angst vor Verlust
Was uns wirklich bewegt, ist nicht das Gewinnstreben, wie die herrschende Wirtschaftstheorie behauptet: Die Verlustangst wirkt stärker, fand der Psychologe Daniel Kahnemann heraus, ein Nobelpreisträger für Wirtschaft. Übertragen auf Entrümpeln hieße das, wir haben Angst, mit den Sachen etwas Wertvolles zu verlieren. Machen wir uns darum klar, was wir ohne Entrümpeln verlieren: Zeit. Zeit für Putzen, Verstauen, Umräumen und für das Kümmern um zu viel Zeug. Wenn wir entrümpeln, retten wir die Zeit für uns selbst, für unsere Familie und Freunde.
Wann Kleidertausch gut ist: Wenn Sie sagen können, »Wenn ich mir etwas Neues gekauft hätte, wäre es genau das gewesen.«
Frei nach Dale Carnegies Ratgeber »Sorge Dich nicht – lebe!« hilft folgende Strategie, die Angst vor Verlust zu überwinden: Überlegen Sie, was schlimmstenfalls passiert, wenn Sie etwas aussortieren und es später bereuen – die meisten Dinge lassen sich wiederbeschaffen, ob Tupperware, Tischtücher oder Tassen. Bücher lassen sich wieder kaufen oder leihen. Nur die wenigsten Sachen sind unersetzlich, das Persönliche sind die Erinnerungen – und die bleiben so oder so.
Nicht rümpeln!
Nichtrümpeln ist mindestens so wichtig wie Entrümpeln. Gewarnt seien Entrümplungswillige vor Büchern, die über kreative Wohnideen informieren, denn damit landen Sie sehr oft beim Gegenteil, nämlich bei Ideen für neuen Kram.
Das Entrümpeln des Einen ist das Rümpeln des Anderen.
Schlagen Sie etwa ein beliebtes Buch über Wohnideen auf, schlägt die Autorin vor, den Platz hinter den Türen zu nutzen, um dort Sachen aufzuhängen. Sie empfiehlt dazu Haken oder Regale, die man platzsparend hinter die Tür hängen kann, die aber faktisch alles vollrümpeln.
Wohin mit ausrangierten Sachen? Auf dem Flohmarkt verkaufen, empfehlen viele Ratgeber. In Büchern zu Wohnideen wird daraus schnell das Gegenteil: Da soll man auf Flohmärkte gehen, um alte Sachen zu kaufen!
Viele Bücher mit Wohnideen sind Rümpelbücher. Rümpeln Sie nicht, sonst hört das Entrümpeln nie auf.
Wären das bei Ihnen aussortierte Dinge, oder der Beginn neuen Rümpelns?
Rümpler oder Entrümpler?
Beschränken Sie sich auf das Wesentliche oder neigen Sie zum Überflüssigen? Finden Sie es heraus! Es geht nicht allein um den Unterschied zwischen »Wegwerfern« und »Behaltern«, zwischen »Jägern« und »Sammlern«: Ohne Sammler wäre die Menschheit ausgestorben, weil nie jemand Vorräte für den Winter angelegt hätte. Aber Rümpler behalten nicht das, was sie brauchen, sondern horten das, was man irgendwann mal brauchen könnte. Wie viel Rümpler steckt in Ihnen?
ASie sehen auf dem Flohmarkt eine schöne Kommode mit abgeblättertem Lack. Was tun Sie?
Ich rufe meinen Partner/meine Partnerin an und wir entscheiden gemeinsam.
Toll, alte Möbel! Die nehme ich mit und lackiere sie zu Hause neu.
Ich gehe nicht auf Flohmärkte.
BIn Ihrer Kindheit träumten Sie von einem Schaukelpferd. Jetzt entdecken Sie genau dieses in einem Laden.
Mein Traum wird wahr. Das Schaukelpferd kommt mit.
Mir reicht die Erinnerung an die Träume von früher.
Das Schaukelpferd muss mit, aber nicht für mich, sondern für meine Nichte.
CSie möchten ein großes Handtuch kaufen, und ausgerechnet heute gibt es ein Sonderangebot: drei Stück zum Preis von zweien.
Als alter Sparfuchs greife ich zu.
Erst mal meinen Partner/meine Partnerin anrufen.
Ein Handtuch kaufe ich, dabei bleibt es.
Ordnung im Kinderzimmer: Erst sortieren, dann verkaufen oder verschenken.
DEine Freundin bittet Sie, beim Ausmisten zu helfen. Wie reagieren Sie?
Prima, da findet sich bestimmt etwas für mich.
Wegwerfen macht mich traurig, ich erfinde eine Ausrede.
Weil mich wenig mit ihren Dingen verbindet, kann ich meiner Freundin gut helfen.
ESie entdecken in einem Laden ein »Platzsparmöbel«, einen besonderen Schrank, in dem sich viel unterbringen lässt.
Das kaufe ich, um endlich Platz zu sparen.
Wenn ich es kaufe, fliegt gleichzeitig ein alter Schrank raus.
Darauf falle ich nicht rein: Auch ein »Platzsparmöbel« braucht Platz.
AUSWERTUNG
Null Punkte für A2, B1, C1, D1, E1; ein Punkt für A1, B3, C2, D2, E2; zwei Punkte für A3, B2, C3, D3, E3.
10 Punkte: Entrümpelprofi
Ein Wunder, dass Sie dieses Buch in der Hand haben, denn Sie kaufen fast nichts. Oder schauen Sie in ein geliehenes Buch? Aber Achtung: Sie werden nicht zum Messie, wenn mehr als drei Dinge im Kühlschrank stehen; ein kleiner Vorrat macht Sinn.
7 – 9 Punkte: Gründlicher Entrümpler
Sie misten regelmäßig aus, nur hin und wieder kaufen Sie etwas Unnötiges. Seien Sie beruhigt: Solange Sie mehr weggeben als Sie Neues holen, sind Sie auf dem richtigen Weg. Gehen Sie so radikal vor, wie Marie Kondo es vorschlägt: Alles aus den Schränken holen und auf einen Haufen legen. Alles? Alles!
Tipps für ein minimalistisches und nachhaltiges Leben gibt Christof Herrmann im Blog www.einfachbewusst.de.
4 – 6 Punkte: Langsamer Entrümpler
Es fällt Ihnen schwer, sich von Sachen zu trennen. Trauen Sie sich mehr zu, denn Sie wissen, was Sie wollen! Gehen Sie Schublade für Schublade vor, Raum für Raum. Markieren Sie, was Sie benutzt haben, und schauen Sie nach einem Monat, was liegenbleibt. Im Kleiderschrank hängen Sie die Bügel in die gleiche Richtung, nachdem Sie etwas getragen haben. Bald sehen Sie, was Sie nie anziehen.
1 – 3 Punkte: Zaghafter Entrümpler