Einfach losschreiben! - Wilfried Strohmeier - E-Book

Einfach losschreiben! E-Book

Wilfried Strohmeier

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Beschreibung

Für alle, die als Autor erfolgreich sein wollen! Der Dramaturgie-Trainer bietet wertvolle Informationen, inspirierende Beispiele und zahlreiche praxisnahe Tipps, um Ihren Roman oder Ihr Drehbuch Wirklichkeit werden zu lassen. Er begleitet Sie Schritt für Schritt und fordert Sie mit gezielten Aufgaben heraus, kontinuierlich am Ball zu bleiben. So kommen Sie Ihrem Ziel, einen Roman zu schreiben oder ein Drehbuch zu verfassen, entscheidend näher. Und keine Sorge: Es gibt viele Wege, die zum eigenen Roman oder Drehbuch führen. Ergo: Einfach losschreiben!

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

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Seitenzahl: 109

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Wilfried Strohmeier

Einfach losschreiben!

Der Dramaturgie-Trainer für Autoren

ISBN/EAN: 978-3-95870-700-9

1. Auflage

Umschlaggestaltung: Agentur KONZEPT33, Spaichingen und Wilfried Strohmeier, Layout: nexx verlag

© nexx verlag gmbh, 2024

www.nexx-verlag.de

Bevor wir mit dem Training starten

Liebe Autorinnen, liebe Autoren und alle, die es werdenwollen,

zunächst vielen Dank für den Kauf dieser Anleitung für Ihr persönliches Dramaturgie-Training. Jeder Sportler hat einen Trainer, der ihn auf gute Leistung aufmerksam macht. Dieser sieht zudem die Punkte, bei denen noch Training erforderlich ist.

Dieses Buch ist für Ihr Schreibtraining, und wie jedes Training sollte es regelmäßig durchgeführt werden. Ich habe einen allgemeingültigen Trainingsplan aufgestellt, um einen Roman zu schreiben. Es geht zudem noch wesentlich individueller. Wie das aussehen kann, das erfahren Sie auf den nächsten Seiten. Freuen Sie sich auf einige Trainingsstunden!

Sie fragen sich vielleicht: Warum nenne ich mich „Bucharchitekt“? Nun, so wie jeder Leistungssportler einen Trainer benötigt, benötigt jedes Gebäude einen Bauplan. Die Statik muss berechnet werden und vieles mehr. Ob nun am Schluss ein Gebäude im Bauhaus- oder im Jugendstil, ein Einfamilien- oder ein Hochhaus herauskommt, ist egal. Das gleiche gilt für einen Roman. Er benötigt einen Plan und eine Statik – die Dramaturgie. Ob es eine Liebesgeschichte oder ein Thriller wird – das bleibt dem Autor, dem Bauherrn, überlassen.

Eine Anmerkung habe ich noch: In diesem Buch verzichte ich auf alle *-Schreibweisen. Warum? Ich bin da ein bisschen „Old School“, wie man Neudeutsch so gerne sagt. Männer, Frauen und alle aus der LGBTQ+ Personengruppe dürfen sich bei der verwendeten männlichen und weiblichen Ausdrucksform angesprochen und eingeschlossen fühlen.

Und jetzt: Auf die Plätze, fertig los! Das ist der Startschuss für Ihr Roman-Bau-Projekt!

Herzlichst Ihr

Das Ziel des Dramaturgie-Trainers

Es führen viele Wege nach Rom und viele zum eigenen Roman. Doch Geschichten laufen seit Jahrhunderten, gar seit Jahrtausenden, im Grunde genommen immer gleich ab.

Es gibt einen Helden, der am Anfang meistens noch nichts von seinem Glück weiß, dass genau er der Held der Geschichte wird. Es gibt einen Gegenspieler, der es auf den Helden abgesehen hat, oftmals noch bevor unser Held dies weiß, und viele Gehilfen auf beiden Seiten.

Der Held sträubt sich am Anfang vehement, sich in sein Abenteuer zu stürzen, denn meist ist es gefährlich – physisch, psychisch und emotional. Im Normalfall findet er aber am Schluss seinen Schatz. Der muss nicht immer aus Gold und Silber bestehen.

Das wussten schon die alten Griechen und schickten Odysseus auf seine Odyssee. Bis er nach dem Trojanischen Krieg seine geliebte Frau Penelope wieder in die Arme schließen konnte, verging mehr als ein Jahrzehnt Irrfahrt – währenddessen unser Held aber kein Kind von Traurigkeit war, so ganz nebenbei bemerkt. Ähnlich verhält es sich bei James Bond. Am Schluss hat er seine Arbeit erledigt, die Welt ist gerettet, und er liegt in den Armen einer Frau – nein, nicht in denen von Moneypenny, obwohl sie das sicherlich nicht gewehrt hätte. Es ist eine andere Frau. Und Bond erlebte in den vergangenen Jahren eine Charakter-Entwicklung mit mehr Tiefgang und erhielt so etwas wie ein Gewissen.

Die Liste der literarischen Helden wider Willen ließe sich fortsetzen mit Frodo aus Herr der Ringe oder auch Harry Potter – um nur zwei zu nennen.

Helden und Schurken – Gut und Böse – Liebe und Eifersucht – Himmel und Hölle – David gegen Goliath, manchmal sind die Mittel fair, manchmal nicht. Bei den Bösen meistens nicht, und das müssen diese im Normalfall teuer bezahlen. Es gibt Gesetze in der Erzählkunst. Ausnahmen bestätigen wie immer die Regel, aber das setzt großes Können voraus.

In diesem Trainingsplan, der sich an künftige Autoren wendet, die schon Vorkenntnisse haben, geht es um die Dramaturgie der Erzählungen. Zudem werde ich auch einige Beispiele aus dem Bereich Film verwenden. Erzählt wird dort nach den gleichen Gesetzen wie im Roman, und die Chance, dass relativ viele Leser den einen oder anderen Film kennen, ist doch größer als bei Büchern.

Bevor wir nun endgültig starten, lassen Sie mich noch eines sagen: Einen Roman zu schreiben, ist kein 100-Meter-Sprint, es ist in den wenigsten Fällen nur ein Halbmarathon, in den meisten Fällen steht Ihnen ein Marathon bevor. Und in diesen sind in der Regel noch einige Hürden eingebaut. Es benötigt die eine oder andere Trainingseinheit, um über die Ziellinie zu kommen. Ich verspreche Ihnen nicht, dass Sie Ihren Bestseller in zehn Tagen schreiben – ganz so einfach, wie manche Marktschreier der Branche es anpreisen, ist es eben nicht.

Aber sehen Sie es einfach so: Ihr Buch zu schreiben, ist Ihre persönliche Herkulesaufgabe, Ihre Odyssee, Ihr Marathonlauf, auf dem ich Sie gerne begleiten möchte. Die Hürden auf dem Weg werden Selbstzweifel, Plot-Strukturen, Charaktere, Recherche und einiges mehr sein. Die können Sie überwinden, und dabei soll Ihnen dieses Werk mit mir als Ihrem Schreib-Buddy helfen.

Also, jetzt geht es aber wirklich los! Ich nehme Sie mit zu Ihrem ganz persönlichen Schreib-Abenteuer!

Das würde einen ganzen Roman geben!

„Das würde einen ganzen Roman geben!“ Oder: „Wenn diese Steine reden könnten …“ Wie oft haben Sie diesen Satz schon gehört oder auch selbst gesagt? Eventuell setzen Sie gerade genau das in die Tat um.

Ich will Sie nicht davon abbringen. Aber: Sie werden alsbald merken, dass es mehr als nur ein Familiendrama benötigtoder zwei, drei ereignisreiche Arbeitstage im Job oder eine coole Zeit mit der besten Freundin oder dem Best Buddy.

Es benötigt Planung, Kreativität, Inspiration und Transpiration. Es wird Sie den einen oder anderen Nerv kosten. Sie kommen in Ihrem Autorenkämmerlein ins Grübeln und werden sich vielleicht fragen: Wer wird, wer will das eigentlich lesen, was ich hier zu Papier bringe – respektive in meinen Laptop eingebe?

Ich verspreche Ihnen: Sie entdecken neue Welten, können Ihre Figuren lebendig werden lassen, können als Autor selbst zum Helden – oder auch zum Schurken werden und sich mit Menschen umgeben, die Sie im richtigen Leben gerne um sich hätten. Im Grunde ist es ein bisschen wie Gott spielen, nur dass Sie etwas mehr als die biblischen sechs Tage benötigen werden, um Ihre Welt zu erschaffen.

Sie können in Ihrer Geschichte in die Vergangenheit flüchten, die Historie etwas zurechtbiegen, über Irlands grüne Hügel galoppieren, durch die Wüsten dieser Welt stapfen, mit den Pharaonen im Alten Ägypten mystische Riten abhalten, auf den Sieben Weltmeeren mit Piraten segeln und viele Abenteuer erleben. Das alles geschieht nur in Ihrem Kopf, und so soll es dann auch dem Leser ergehen. Damit das gelingt, müssen Sie es nur gut machen. Das Geheimnis: Die falschen Worte weglassen. Das ist nicht so schwer wie manch einer glaubt, aber es benötigt Handlung, Handlung und nochmals Handlung, Suspense und eine gute Vorbereitung. Zudem Witz, Esprit sowie glaubhafte Charaktere, die andere Menschen genauso interessieren und begeistern wie Sie!

Dabei können Sie durchaus Alltägliches in Ihren Roman hineinbringen. Aber bedenken Sie: Manchmal vermitteln wir Autoren auch nur etwas, das wie ein Alltag aussieht. Oder glauben Sie, dass Kapitalverbrechen wie Mord in kürzester Zeit aufgeklärt werden? Innerhalb weniger Tage – so wie beim Tatort, in den Kommissar Dupin-Romanen oder bei Commissario Brunetti? Die Wahrheit sieht viel profaner aus. Aber die will unser Leser nicht hören. Er will Abenteuer, er will eine große Liebesgeschichte mit einem Happy End. Der Held erobert seine Geliebte! Wir schicken unsere Helden in die dunkelsten Tiefen des Tartaros, wo es ihnen richtig weh tut, und von dort katapultieren wir sie hinauf auf die Spitze des Olymps. Wir bringen ihnen Wunden bei, nehmen ihnen den besten Freund und Weggefährten weg – mit nur einer Erzählzeile. Wir vermitteln Gefühle, große Gefühle.

Die großen Liebesgeschichten im Film – okay, schließen wir mal Vom Winde verweht, Titanic oder auch Romeo und Julia aus – enden alle damit, dass der Held mit seiner Frau oder die Heldin mit ihrem Mann romantisch in den Sonnenuntergang reiten. Wahlweise können Sie da auch Segel setzen oder vieles anderes. Es wird nicht die Geschichte erzählt, wie er besoffen nach Hause kommt und sie mal wieder einen Abend mit den Kindern allein zu Hause war. Sie wechseln keine Windeln und müssen sich auch nie Gedanken darüber machen, wie sie die nächste Miete bezahlen. Sie entschwinden in die Glückseligkeit. Und das ist auch gut so. Denn von den genannten Problemen hat der Leser selbst mehr als genug.

Es kann aber auch sein, dass Ihre Heldin oder Ihr Held ineinem miesen Drecksloch wohnt und seinen Job abgrundtief hasst. Lassen Sie ihn oder sie aus dieser Misere emporsteigen, sich verlieben und am Schluss auf der Sonnenseite des Lebens stehen. Im Roman und in Hollywood ist alles möglich! Und wer weiß, vielleicht ist Ihr Roman die Inspiration füreinen Leser, der genau in der gleichen miesen Lage ist.

Wir Autoren lassen unsere Leser aus ihrem Alltag entfliehen. In die Welt eintauchen, die wir geschaffen haben und in der sich unsere Leser wohlfühlen, in der sie immer schon leben wollten!

Kommen wir zurück zu Ihrer Idee: Die Keimzelle für den Roman kann ein Grundgedanke sein, vielleicht eine fiktive Schlüsselszene zu Ihrem Roman. Nehmen Sie Ihren Grundgedanken und dann überlegen Sie: Was könnten Sie alles damit machen? Was könnte alles passieren? Wohin könnte es führen? Was ist die Backstory – also die Hintergrundgeschichte beziehungsweise das, was passierte, bevor Sie die Handlung auf dem Papier beginnen lassen?

Welche Personen benötigen Sie? In welchem Setting (Umfeld) soll es spielen? Am Meer, in der Wüste, im Dschungel, in der Großstadt, auf dem Dorf, in Italien oder vielleicht an einem Ihrer Sehnsuchtsorte? Möchten Sie Ihrem Ferienort ein Denkmal setzen? Ihn in der Handlung vorkommen lassen? Nur zu! Wo ist das Happy End? Fragen über Fragen. Sie bekommen jetzt die erste Aufgabe von mir.

Aufgabe

Setzen Sie sich mit Ihrer Grundidee auseinander, vom Thriller über Mord bis hin zum Liebesroman oder Science Fiction – alles ist erlaubt.

Beantworten Sie folgende Fragen, je nach Genre kann es sein, dass Sie nicht jede Antwort benötigen:

Wie sieht das Setting aus?

Welche Möglichkeiten bietet die Idee, sich zu entwickeln?

Welche Charaktere benötige ich?

Welches sind meine beiden Hauptfiguren – Protagonist und Antagonist?

Wer ist der Held (Protagonist), wer der Schurke (Antagonist)?

Verkörpern diese beiden Personen vielleicht auch Weltanschauungen wie beispielsweise: Traditionen gilt es zu bewahren! Oder: Tradition bedeutet Stillstand, wir benötigen Fortschritt! Stehen die Personen für Gruppierungen?

Welches sind die beiden Liebenden, und warum können diese nicht zusammenkommen, warum wird den beiden diese Liebe verwehrt, und wie sieht das Happy End aus – wenn es denn eines geben soll?

Welche Hindernisse könnte es geben, die die Charaktere überwinden müssen? Je schwieriger, desto besser.

Was ist in dieser Welt aus den Fugen geraten und muss wieder geradegerückt und ins Lot gebracht werden?

Warum muss diese Weltordnung wiederhergestellt werden, oder benötigt es eventuell eine ganz neue?

Ihnen fallen noch mehr Fragen ein? Sehr gut!

Viel Spaß und viel Glück dabei! Sie werden schnell merken, es gibt viele Antworten auf diese Fragen für Ihre Geschichte.

Viele Ideen, noch mehr Möglichkeiten!

Sie bekamen von mir die Aufgabe, sich mit Ihrer Grundidee auseinanderzusetzen und sich zu fragen, welches Potenzial sie hat und was es für eine Geschichte werden soll. Es ist eine große Aufgabe, die sie auf verschiedene Arten und Weisen lösen können.

Gehen wir mal von Ihnen als Normal-Autor aus. In der Regel ist das Schreiben Ihr Hobby, doch Sie könnten sich durchaus vorstellen, dass Sie damit Geld verdienen. Wie? Nebenbei, als zweites Standbein zu Ihrem Hauptberuf oder irgendwann als Profi – man muss ja schließlich Ziele haben. Deswegen benötigen Sie eine gewisse Systematik in Ihrer Arbeitsweise, wenn auch beim Schreiben stets viel Bauchgefühl dabei ist.

Ich persönlich mache alles am PC, da meine Handschrift alles andere als gut lesbar ist – es gab schon mehr als einmal die Frage, ob ich Steno schreiben würde, oder die Aussage: „Mit der Handschrift hättest du auch Arzt werden können“. Aber ich kann versichern: ich schreibe weder Steno, noch bin ich Arzt.

Es gibt nun verschiedene Möglichkeiten, um die Geschichte zu zerlegen. Ich arbeite meist so, dass ich meine Grundidee in die erste Zeile einer Datei schreibe. Darunter schreibe ich alle weiteren Assoziationen zu diesem Thema, egal in welche Richtung es geht. Im Normalfall weiß ich schon zu Beginn, ob es eine Horrorgeschichte, ein Krimi oder eine Liebesgeschichte mit mystischen Elementen werden soll.

Sollten Sie noch nicht wissen, wo Ihr Herz und Ihr Bauchgefühl Sie hinzieht, schreiben Sie einfach alles in Stichpunkten darunter auf, was Ihnen einfällt. Auf diese Weise wird Ihnen schnell klar, was für eine Geschichte es geben wird. Sollten Sie den Luxus eines eigenen Arbeitszimmers haben und gerne mit Post-it arbeiten, dann verwenden Sie diese. Es gibt noch andere Vorgehensweisen der Ideensammlung. Es wäre bei dieser offenen Sammlung nur äußerst hilfreich, wenn Sie die einzelnen Stichwörter und Ideen zu Ihrem Manuskript danach später schnell gruppieren könnten, und zwar nach Genre, sprich: Krimi-Notizen zum Genre Krimi, Notizen zu Liebesgeschichten, zu Romanze, etc. Werfen Sie keine der Notizen weg und löschen Sie auch keine. Denn: Ein Krimi benötigt eventuell auch einen Erzählstrang mit einer Liebesbeziehung. Dann haben Sie Ihre Notizen zur Liebesgeschichte nicht umsonst gemacht, sondern können sie dort verwenden. So fügt sich eins ins andere.