Erhalten Sie Zugang zu diesem und mehr als 300000 Büchern ab EUR 5,99 monatlich.
Hier backt die Seele mit! In seinem dritten Buch lädt Sie der Spitzenkoch Roland Rauter in die genussvolle Welt der süßen veganen Küche ein. In zahlreichen Rezepten zeigt er, dass köstliche Kuchen und Torten, süße Hauptspeisen und Desserts keine tierischen Produkte oder Ersatzprodukte enthalten müssen, um ebenso schmackhaft zu sein. Die Palette an fantasievollen Rezepten reicht von den süßen Spezialitäten der österreichischen Küche, wie Kaiserschmarren mit Zwetschgenkompott, über Kuchenklassiker, wie Blaubeer-Cupcakes oder Birnentarte, bis hin zu ungewöhnlichen Eigenkreationen des Autors, wie Macadamia-Crème-brûlée oder der einfachsten Schokoladentorte der Welt.
Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:
Seitenzahl: 143
Das E-Book (TTS) können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:
Roland Rauter
einfach vegan
Die süße Küche
von Avocadocreme-Törtchen bis Zitroneneis
ISBN 978-3-8434-6042-2
Roland Rauter: einfach vegan – Die süße Küche von Avocadocreme-Törtchen bis Zitroneneis
© 2012 Schirner Verlag, Darmstadt
Umschlag: Silja Bernspitz, aprilfrisches Fotografien: Alexandra Schubert Redaktion: Katja Hiller, Schirner E-Book-Erstellung: HSB T&M, Altenmünster
www.schirner.com
1. E-Book-Auflage 2014
Alle Rechte der Verbreitung, auch durch Funk, Fernsehen und sonstige Kommunikationsmittel, fotomechanische oder vertonte Wiedergabe sowie des auszugsweisen Nachdrucks vorbehalten
Inhalt
Über den Koch und die Fotografin
Lust auf Süßes
Die wichtigsten Backzutaten
Was beim Backen zu beachten ist
Kleingebäck
Avocadocreme-Törtchen mit weißer Nusskruste
Baklava
Blaubeer-Cupcake
Brombeer-Trifle
Cakepops
Cappuccinocreme-Törtchen
Donuts
Einfache Pralinen
Englischer Teekuchen
Gefüllte Datteln im Blätterteig
Goldstaubtrüffel
Jasminteetrüffel
Kärntner Zuckerreinkerl
Karottenkuchen mit Zitronenglasur
Kirschtörtchen
Kleine Geburtstagstörtchen
Kokoskuss
Krapfen
Maronimousse-Törtchen
Matchapralinen
Punschkrapfen
Safran-Savarin mit Gewürzpflaumen
Schokoladenmuffins
Schokoladenomeletts mit Himbeercremefüllung
Selbst gemachte Müsliriegel
Selbst gemachte Schokoladentafeln
Kuchen & Torten
Apfel-Rhabarber-Strudel
Apfelstreuselkuchen
Bananen-Schoko-Schnitte
Beerentorte
Birnentarte
Blaubeerkuchen
Brombeertarte
Brownies
Cremeschnitte
Die einfachste Schokoladentorte der Welt
Feigenkuchen
Gebackener Erdbeerkuchen
Goldtorte
Himbeer-Mohn-Torte
Himbeercremeschnitte
Kärntner Reindling
Kirschstrudel
Kürbiskern-Zitronen-Topfkuchen
Mandarinencremetorte
Marillenkuchen
Marmorgugelhupf mit weißer Kuvertüre und Haselnusskrokant
Marzipan-Nuss-Strudel
Milchreistörtchen mit Grapefruit
Mispelmoussetorte
Orangenkuchen
Osterhase
Pistazien-Gugelhupf mit weißer Schokoladenglasur
Rhabarberauflauf
Rote-Johannisbeer-Kuchen mit Sahnehaube
Schneller Orangenkuchen
Schokoladenschnitten
Seidentofu-Vanille-Kuchen
Weiße Schokomoussetorte mit Minzsahne
Wiener Schokoladentorte
Zitronenrolle
Süße Hauptspeisen
Dampfnudeln auf marinierten Erdbeeren
Grießschmarren mit glasierten Äpfeln
Hagebutten-Dukatenbuchteln
Kaiserschmarren mit Zwetschgenkompott
Marillenknödel im Pistazienmantel
Milchreis mit marinierten Mandarinenfilets
Mohnschupfnudeln
Nusspalatschinken mit Schokoladensauce
Zwetschgentäschchen mit Marillenkompott
Nachspeisen
Amarenakirschpudding
Beerenterrine mit Himbeersauce
Frühlingsrollen mit Apfel-Marzipan-Füllung und süßer Pflaumensauce
Gebackene Apfelringe mit karamellisierten Haselnüssen
Gebackene Holunderblüten auf marinierten Erdbeeren
Gebackene Mäuse mit Apfelmus
Gebackene Schokoladen-Wan-Tan mit Kiwibeeren
Grießdukaten auf Orangenkompott
Hirsedessert
Linzerschnitte
Marillenkompott mit Seidentofu im Glas
Orientalischer Couscous
Pêche Melba (Pfirsich Melba)
Pflaumenkuchen im Glas
Pochierte Birnen mit Maronimousse
Schokoladenkuchen für unterwegs
Schokoladenravioli mit weißer Vanille-Polenta-Füllung
Süßkartoffelgnocchi mit Orangenragout
Warmer Schokoladenpudding
Pudding, Eis & Creme
Erdbeereis
Grießpudding mit Kumquatkompott
Macadamia-Crème-brûlée
Mangopudding mit Kokos-Minz-Sahne
Matcha-Pannacotta
Mousse au Chocolat
Rhabarberschaum
Schokoladen-Ingwer-Sorbet
Schokoladenpudding mit Kokosschaum und Erdmandelsplitter
Tiramisu
Zitroneneis
Anhang
Der Kuchen wird nichts? / Backfehler
Einige Fachbegriffe
Rezeptregister von a bis z
Über den Koch und die Fotografin
Der Koch
Roland Rauter ist gelernter Koch und seit Jahren Veganer aus Überzeugung. Nach der Kochlehre zog es ihn in seinen Wanderjahren durch Küchen im In- und Ausland, wobei er auch in der Spitzengastronomie gearbeitet hat. In den letzten Jahren hat er als Bereichsleiter und Küchenchef Jugendliche mit Hörbehinderung und Sonderförderbedarf im Bereich Küche ausgebildet. Mit seinen Büchern möchte er nun zeigen, dass die vegane Ernährung eine genussvolle Alternative zum Verzehr von tierischen Produkten ist. Außerdem veröffentlicht Roland Rauter im »Engelmagazin« und in seinem Blog regelmäßig neue Rezepte.
Weitere Informationen zur Arbeit von Roland Rauter finden Sie unter: www.rolandrauter.at
Die Fotografin
Alexandra Schubert fotografiert und dekoriert mit viel Liebe bis ins kleinste Detail. Seit 2010 arbeitet die gelernte Werbefotografin auch im Bereich Foodfotografie und hat unter anderem für das »Engelmagazin« schon viele schmackhafte Gerichte in Szene gesetzt.
Weitere Informationen zur Arbeit von Alexandra Schubert finden Sie unter:
www.myshoots.de
Lust auf Süßes
Eines haben wohl alle Menschen gemeinsam: die Lust auf Süßes. Ich glaube, diese ist uns wohl schon in die Wiege gelegt worden. Die meisten Menschen werden beim Duft von frisch gebackenem Kuchen an die wohlige Geborgenheit ihrer Kindheit und Mutters Leckereien erinnert. Da ist es wohl verständlich, dass die Krönung eines gelungenen Mahles häufig die kunstvoll zubereitete süße Nachspeise ist. Hier können dann auch die letzten Schranken, die den kreativen Fluss beim Kochen und Backen vielleicht noch etwas gebremst haben, endgültig fallen, und das Genie darf bei den Küchlein, Verzierungen der köstlichen Törtchen, Pralinen, Schnittchen und Cremes befreit durchblitzen. Denn was gibt es Schöneres als zur Belohnung für all die Zeit und die Liebe, die wir in der Küche aufwenden, die verzückten Gesichter unserer Gäste zu sehen, wenn sie den ersten Bissen der Köstlichkeiten genüsslich auf ihren Gaumen zergehen lassen. Aber Backen will auch gelernt sein und bedarf einiger Übung.
Ich habe meine Leidenschaft für die süße Küche erst recht spät entdeckt. Während meiner Zeit als Lehrling in der Küche erhielt ich eine umfangreiche Ausbildung in der Patisserie. Es war aber nicht so, dass mich dieser Bereich zu dem Zeitpunkt sehr inspirierte. Die Faszination für die süße Küche kam erst etwas später. Und richtig Spaß macht sie mir erst, seit ich begonnen habe, mich mit der veganen Süßspeisenküche auseinanderzusetzen. Da entdeckte ich so richtig meine Liebe für diesen Bereich.
Weil die Seiten eines Buches leider immer begrenzt sind, möchte ich nicht allzu viel schreiben, um dem Wesentlichen in einem Kochbuch genügend Raum zu geben, den Rezepten. Bei der Auswahl der Rezepte habe ich versucht, alle Bereiche der süßen Küche zu berücksichtigen, um Ihnen einige Wege aufzuzeigen, was in der veganen Zuckerbäckerei alles möglich ist. Ich hoffe, dass ich auch Ihren Geschmack getroffen habe.
Mit köstlichen Grüßen
Roland Rauter
Wo beginnt veganes Backen?
Veganes Backen beginnt beim Equipment. Achten Sie beim Ein- oder Neukauf Ihres Zubehörs zum Beispiel auf das Material des Backpinsels. Die meisten Backpinsel bestehen aus Borsten. Aber es gibt Alternativen: Kunsthaar- oder Silikonpinsel. Für einige wird es bei den Zutaten schon schwieriger. Wie in meinem ersten Buch versuche ich, weitestgehend auf Ersatzprodukte zu verzichten und Ihnen einfache Rezepte zu präsentieren. Die meisten Zutaten sollten Sie im Supermarkt, im Bioladen und natürlich frisch auf dem Markt erhalten.
Vegan backen? Geht das? Ja, und wie! Und es schmeckt noch dazu!
Wie backt man Kuchen ohne Eier und Milchprodukte? Wie wird ein veganer Kuchen locker? Was mache ich ohne Sahne? Und wird meine Beerenterrine mit Himbeersauce ohne Gelatine fest? Sie sehen, hier gibt es viele Fragen.
Die wichtigsten Backzutaten
Agar-Agar: Agar-Agar ist ein pflanzliches Geliermittel, das aus Algen, vor allem der Rotalge, gewonnen wird. Es lässt sich leicht verarbeiten, ist geschmacksneutral und wie Gelatine überall einsetzbar. 5 g Agar-Agar ersetzen 6 Blatt Gelatine. Beachten Sie jedoch, dass es je nach Hersteller zu Abweichungen in der Bindefähigkeit kommen kann. Bleiben Sie einem Hersteller treu, dadurch ersparen Sie sich unangenehme Überraschungen.
Backpulver: Ich verwende mit Vorliebe Weinsteinbackpulver. Achten Sie darauf, dass es vegan ist. Backpulver sollte zur besseren Verteilung im Teig gemeinsam mit dem Mehl versiebt werden.
Ei-Ersatz: In den meisten Fällen ist es kein Problem, Ei zu ersetzen. Je nach Rezept und Rolle des Eis darin, kann es durch einige der folgenden Zutaten ersetzt werden: Sojamehl, Sojadrink, Apfelmus, Leinsamen, Stärkemehl, Bananen oder Kichererbsenmehl. Im Handel ist auch Ei-Ersatzpulver erhältlich, mit der Bezeichnung »No Egg« oder »Egg Free«. Dieses Pulver eignet sich zur Herstellung von Biskuit und ähnlichem. Es gibt auch Ei-Ersatzpulver, mit dem sich Baisers oder Schneehauben machen lassen.
Frischkäse: Vegane Alternativen zum Frischkäse sind meist auf Sojabasis erhältlich.
Gelatine: Je nach Verwendungszweck kann Gelatine durch Agar-Agar, Guarkernmehl oder Fertigprodukte wie Agaranta ersetzt werden.
Hefe: Einzellige Hefepilze rufen im Teig eine Gärung hervor und werden als Treibmittel verwendet. Hefe hat einen hohen Gehalt an B-Vitaminen. Ich verwende meistens frische Hefe.
Honig:
Als Alternative zum Honig eignen sich Apfelsüße, Ahornsirup und Agavendicksaft. Ich bevorzuge jedoch selbst gemachten Löwenzahn- und Maiwipferlhonig, die Sie vereinzelt auch im Handel oder auf regionalen Märkten finden können und die gerade wieder eine kleine Renaissance erleben.
Mein Rezept für Maiwipferlhonig teile ich gern mit Ihnen:
Maiwipferlhonig: 1 1 Wasser | 800 g junge Fichtentriebe (von Ende April bis Mai vom Baum schneiden) | 800 g Feinkristallzucker
Fichtentriebe mit Wasser bedecken und einmal aufkochen lassen. Dann ca. 2 Stunden auf kleinster Flamme mehr ziehen als köcheln lassen. Über Nacht auskühlen lassen und anschließend abseihen und abmessen. Das Verhältnis Saft und Zucker sollte 1:1 betragen. Den Zucker im Saft auflösen und aufkochen lassen. Den Sirup einreduzieren lassen, bis er die Konsistenz von Honig erreicht hat. Anschließend in sterilisierte Gläser abfüllen und noch heiß verschließen. Maiwipferlhonig ist natürlich kein Honig im eigentlichem Sinn, aber er ist ein hervorragender Sirup, der sich ideal als Brotaufstrich, zum Süßen von Tee oder für vieles andere eignet.
Joghurt: Joghurt tauschen Sie ganz einfach gegen Sojajoghurt aus.
Marzipan: Marzipan wird aus gehäuteten, in feuchtem Zustand geriebenen Mandeln und Zucker hergestellt. Alle Zuaten werden durch Erhitzen vermischt.
Mehl:
Welches Mehl für welchen Zeck?
Was sagt die Typenzahl auf der Verpackung über das Mehl aus? Je mehr Mineral- und Ballaststoffe mit vermahlen werden, desto dunkler ist das Mehl und desto höher ist die Typenzahl auf der Verpackung. Vereinfacht gesagt: Mehl mit einem hohen Anteil an Nährstoffen hat eine höhere Typenbezeichnung als fein ausgemahlenes Mehl. Je nach Zweck und Art der Verwendung wählen Sie also zwischen den einzelnen Mehltypen:
Weizenmehl Type 405 bzw. 480 in Österreich: Reines weißes Mehl enthält keinerlei dunkle Bestandteile des Getreidekorns. Es ist das klassische Mehl für feine Kekse und Kuchen, denn es besitzt eine hervorragende Backeigenschaft.
Weizenmehl Type 550 bzw. 700 in Österreich: Dieses etwas dunklere Mehl eignet sich besonders gut für Rührteige, denn die Teige werden sehr feinporig und locker.
Weizenmehl Type 1050 bzw. 1600 in Österreich: Das dunkle Mehl hat einen hohen Anteil an Nährstoffen aus dem ganzen Korn und einen nussigen, etwas kräftigeren Geschmack.
Vollkornmehl: Diese Mehlsorte wird aus dem ganzen Getreidekorn hergestellt, ist sehr dunkel in der Farbe und auch kräftiger im Geschmack. Beim Backen benötigt es allerdings einen höheren Flüssigkeitsanteil als fein ausgemahlenes Mehl. Es empfiehlt sich, ca. ein Drittel bis die Hälfte des Vollkornmehls mit Mehl vom Typ 405 zu mischen.
Griffiges Mehl: Dies ist ein reinweißes Mehl, bei dem der Weizenkeim mit gemahlen wird. Es ist rieselfreudiger und quillt langsamer und stärker als glattes Mehl. Es eignet sich gut für Hefe-, Rühr- und Mürbeteige.
Milch: Milch kann problemlos durch eine Vielzahl veganer Alternativen ersetzt werden. Sie finden neben Sojadrinks in verschiedenen Geschmacksrichtungen eine große Auswahl an Reis-, Mandel- oder Haferdrinksorten. Sollten Sie eine bestimmte Sorte bevorzugen, tauschen Sie in den Rezepten auch einmal Sojadrink gegen beispielsweise Mandeldrink.
Mineralwasser: Kohlensäurehaltiges Mineralwasser findet Verwendung als Treib- und Lockerungsmittel.
Natron: Natron eignet sich besonders bei schweren Teigen als Treibmittel.
Nougat: Nougat wird durch das Vermischen von zerriebenen gerösteten Mandeln oder Haselnüssen mit geschmolzenem Feinkristallzucker und Milchschokolade-Kuvertüre bzw. dunkler Kuvertüre hergestellt. Vor dem Kauf empfiehlt es sich, die Zutatenliste zu lesen.
Pottasche: Pottasche ist die Bezeichnung für Kaliumcarbonat, ein Treib- und Lockerungsmittel, das hauptsächlich in Lebkuchenrezepten vorkommt. Es sorgt dafür, dass das Gebäck länger frisch bleibt, und es hat einen entscheidenden Einfluss auf den Geschmack.
Quark: Als Alternative zu Quark eignet sich Seidentofu bzw. Tofu, je nach gewünschter Konsistenz.
Sahne: Es gibt mittlerweile viele vegane Alternativen zur Sahne, häufig »Cuisine« genannt, im Handel. Auch Schlagcreme zum Aufschlagen ist auf Soja-, Kokos- oder Reisbasis erhältlich, muss vor der Verarbeitung aber meistens einige Stunden sehr gut gekühlt werden.
Sauerrahm: Es egibtn im Handel vegane Alternativen auf Sojabasis mit der Bezeichnung »Sour Creme«.
Schokolade:
Wer glaubt, Schokolade ist gleich Schokolade, der irrt. Nicht nur, dass es in der Qualität der verwendeten Kakaobohnen große Unterschied gibt, auch die Verwendung der Schokolade bestimmt, zu was Sie greifen sollten.
Kuvertüre: Kuvertüre hat wohl die beste Qualität, denn Kuvertüre darf nur aus Kakaobutter und Kristallzucker bestehen. Gute Kuvertüre sollte einen hohen Kakaoanteil von über 70 % haben.
Milchschokolade-Kuvertüre: Diese gibt es im Handel als vegane Alternative auf Reis- oder Sojadrinkbasis.
Weiße Kuvertüre: Weiße Kuvertüre muss man schon etwas suchen. Vegane weiße Kuvertüre basiert auf Sojadrink.
Kochschokolade: Sie verfügt über einen Kakaoanteil von mindestens 40 % und wird als Backzutat verwendet. Sie kann wie Kuvertüre verarbeitet werden, jedoch mit deutlichen Abstrichen in der Qualität. Um Kochschokolade geschmeidiger zu machen, können Sie etwas Kokosfett dazugeben.
Speisestärke: Stärke wird aus Mais, Reis, Kartoffeln oder Weizen hergestellt. Sie muss immer mit kalter Flüssigkeit angerührt werden. Rühren Sie sie dann am besten mit einem Schneebesen in die kochende Flüssigkeit ein.
Vegane Margarine dient beim Backen als Ersatz für Butter. Jedoch nicht jede Margarine ist vegan und auch zum Backen geeignet. Hier hilft einfach ein Blick auf die Verpackung. Unterschiedliche vegane Margarinen variieren auch stark im Geschmack. Probieren Sie ein paar Marken aus, dann werden Sie Ihre Lieblingsmargarine rasch finden.
Zucker & Co:
Wohl kein anderes Lebensmittel steht so stark in der Kritik wie Zucker. Ernährungswissenschaftler warnen uns regelmäßig vor dem Verzehr von Zucker. Ich verwende in meinen süßen Rezepten dennoch Zucker, meist sogar weißen Zucker. Warum tue ich das, wenn Zucker doch so »schlecht« ist?
Weil es zum Backen, wie ich finde, kaum wirklich gute und vor allem sinnvolle Alternativen gibt. Und wie bei allem, macht es auch hier die Menge. Dies ist jedoch eine Entscheidung, die jeder für sich selbst treffen muss. Zucker ist im Teig wichtig für das Volumen, die Porigkeit und die Bräunung. Verwenden Sie so feinen Zucker wie möglich, denn grober Zucker löst sich manchmal schlecht auf. Zucker lässt sich meist problemlos ersetzen, jedoch sind die Teige dann nicht so schön locker und auch vom Geschmack her oft anders als mit Zucker.
Brauner Zucker: Dies ist ein Sammelbegriff. Nicht jeder braune Zucker ist ein Vollzucker. Es gibt verschiedene Herstellungsarten und oft wird weißer Zucker mit Zuckerrohrmelasse oder mit karamellisiertem Zuckersirup vermischt.
Vollzucker: Er stammt aus der Zuckerübe und Vollrohrzucker aus dem Zuckerrohr. Bei der Herstellung von Vollzucker wird die Melasse nicht entfernt, sondern der vollständige Saft eingetrocknet. Daher hat Vollzucker einen höheren Mineralstoff- und Vitamingehalt als weißer Zucker. Vollzucker sollte trocken gelagert werden, weil er leichter verdirbt als weißer Zucker. Außer im Geschmack gibt es kaum Unterschiede zwischen weißem und braunem Zucker, auch nicht hinsichtlich des Energiegehalts und der Förderung der Entstehung von Karies.
Künstliche Süßstoffe: Sie sind für mich keine wirklich guten Alternativen zu Zucker, denn sie stehen im Verdacht dick zu machen. Sie werden sogar in der Tiermast eingesetzt, warum wohl?
Fruchtzucker: Fruchtzucker ist Studien zufolge leider auch bei Weitem nicht so gut wie sein Ruf.
Agavendicksaft: Wenn er natürlich gewonnen wird, ist er sehr teuer, weshalb die Industrie Mittel und Wege gefunden hat, Agavendicksaft günstiger herzustellen. Das Problem dabei ist nur, dass dies zulasten der Qualität des Produktes und auf Kosten der Arbeitnehmer vor Ort geht. Agavendicksaft hat normalerweise einen langen Transportweg. Ist es wirklich nötig, Agavendicksaft zu importieren? Dies soll nicht heißen, dass er nicht auch seine Berechtigung hat. Jedoch möchte ich Sie zum Nachdenken anregen. Hinterfragen Sie die Herkunft der Produkte und deren Herstellungsweise. Jedes Produkt hat zwei Seiten, und jede Seite hat seinen Preis.
Ich verwende bevorzugt Apfeldicksaft bzw. Apfelsüße. Eine weitere Möglichkeit, Zucker zu ersetzen, ist Birkenzucker. Birkenzucker ist eine großartige Alternative, hat jedoch seinen Preis und ist für alle Rezepte mit Hefe nicht geeignet. Birkenzucker entzieht der Hefe aufgrund seiner Beschaffenheit die Lebensgrundlage. Auch das Herstellen von Zuckerkaramell ist damit nicht möglich, aber Birkenzucker hat 40 % weniger Kalorien als Zucker.
Stevia: Stevia finde ich zum Backen recht schwierig und bisher habe ich noch keine wirklich überzeugenden Rezepte für mich gefunden. Das Süßen von Cremes, Kompotten oder Puddings ist damit kein Problem. Der Eigengeschmack von Stevia ist jedoch ein wenig gewöhnungsbedürftig.
Alle Alternativen zu Zucker haben ein mehr oder weniger spezielles Backverhalten und variieren in Bezug auf Inhaltsstoffe und Geschmack. Verwenden Sie sie nach Ihrer persönlichen Vorliebe, die meisten Rezepte sollten sich diesbezüglich problemlos anpassen lassen.
Was beim Backen zu beachten ist
Moderne Haushaltsbacköfen verfügen bereits über eine Vielzahl von Funktionen. Ober- und Unterhitze, Umluft und die Grillfunktion, mit der ein schnelles Überbacken erfolgt, sind die wichtigsten Funktionen, über die Ihr Ofen verfügen sollte. Im Normalfall sollten Sie Ihren Ofen vor dem Backen vorheizen und auf die gewünschte Temperatur bringen, bevor Sie den Kuchen hineinstellen.
Nicht jeder Ofen backt gleich. Ich habe es im Laufe der Zeit mit vielen Backöfen zu tun bekommen, und jeder hat sich ein wenig anders verhalten. Meist sind die Termperaturanzeigen nicht exakt, was man aber wissen sollte. Beobachten Sie Ihren Backofen, und notieren Sie eventuelle Abweichungen in Ihrer Rezeptkartei oder direkt im Buch. Auch die Überprüfung mit einem externen Thermostat kann hilfreich sein.
Stellen Sie die Backformen beim Backen immer auf den Rost, denn dadurch ist eine gleichmäßige Hitzeverteilung gewährleistet. Lassen Sie das, was Sie backen, niemals aus den Augen. Überprüfen Sie den Backvorgang durch das Sichtfenster des Ofens, um rechtzeitig eingreifen zu können, falls etwas schiefgeht. Die Backzeiten in den Rezepten sind Richtwerte, sie ersetzen niemals die Kontrolle des Backguts. Backen erfordert Ihre ganze Aufmerksamkeit, wenn das Ergebnis überzeugen soll.
Nadelprobe: Als Stäbchen- oder Nadelprobe wird das Einstechen mit einer Nadel oder einem Holzspieß in den Kuchen bezeichnet. Durch eine solche Probe können Sie erkennen, ob der Kuchen schon fertig gebacken ist. Beim Herausziehen des Spießes dürfen sich keine Teigreste mehr an dem Spieß befinden. Dann ist der Kuchen fertig.
Meine Rezepte sind so erstellt, dass Sie immer mit statischer Hitze, also mit Ober- und Unterhitze, backen können. Der Vorteil von statischer Hitze gegenüber Umluft ist, dass das Gebäck nicht austrocknet. Sollten Sie mit Umluft backen wollen, beachten Sie, dass je nach Ofen die Temperatur um 10–20 % reduziert werden muss. Das Backen mit Umluft empfiehlt sich eigentlich nur, wenn Sie auf mehreren Ebenen zugleich backen möchten, z. B. Plätzchen.
Welche Backformen benötige ich wirklich?
Als Backanfänger steht man häufig vor der Wahl, welche Formen man sich kaufen soll. Die Regale sind voll mit allen möglichen Formen, in allen Größen und Farben. Doch worauf kommt es bei der Wahl der Backformen an? Backformen sollten einige Kriterien erfüllen, wie z. B. Wärme gut leiten, eine gleichmäßige Bräunung des Gargutes gewährleisten, sich leicht vom Gargut lösen und schnell zu reinigen sein.