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Vegane Küche ist alles andere langweilig sein und so viel mehr als Tofu-Spieß oder Gemüsepfanne. Die Rezepte des österreichischen Spitzenkochs Roland Rauter machen Lust aufs Nachmachen und Ausprobieren. Nicht der Verzicht auf tierische Produkte oder deren Ersatz stehen bei ihm im Vordergrund, sondern das Entdecken der Vielfalt der veganen Ernährung. Roland Rauter präsentiert eine Fülle von Rezepten und zeigt, wie man beispielsweise seinen Tag schon mit einem schmackhaften veganen Frühstück beginnen kann. Die Palette des Buches reicht von Snacks, kleineren Gerichten und Suppen über Hauptgerichte bis hin zu Nachspeisen - und von Hausmannskost über orientalische bis hin zu asiatischen Speisen. Es ist also für jeden Geschmack etwas dabei, und der Leser entdeckt, dass Ernährung im Einklang mit der Natur nicht nur lecker sein kann, sondern auch pure Lebensfreude bedeutet.
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Seitenzahl: 145
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Roland Rauter
einfach vegan
Genussvoll durch den Tag
100 Rezepte – vom Frühstück bis zum Abendessen
Impressum:
ISBN 978-3-8434-6044-6
Roland Rauter: Einfach vegan – Genussvoll durch den Tag 100 Rezepte – vom Frühstück bis zum Abendessen
Copyright © 2012 Schirner Verlag, Darmstadt
Umschlag: Silja Bernspitz, aprilfrisches Lektorat: Katja Hiller, Schirner Fotografien: Alexandra Schubert E-Book-Erstellung: HSB T&M, Altenmünster
www.schirner.com
1. E-Book-Auflage 2013
Alle Rechte der Verbreitung, auch durch Funk, Fernsehen und sonstige Kommunikationsmittel, fotomechanische oder vertonte Wiedergabe sowie des auszugsweisen Nachdrucks vorbehalten
Inhaltsverzeichnis
Vorwort
Vegane Ernährung
Tipps für den Einkauf
Vegane Basisprodukte
Wie Sie mit diesem Buch arbeiten
Menübeispiele
Frühstück
Deftiges »Rührei«
Frühstück von der Insel
Buchweizen-Palatschinken mit Traubenfüllung
French Toast mit karamellisierten Birnen und Walnüssen
Frühstücks-Omelett mit gerösteten Kirschtomaten
Frühstücksmuffins
Chili-Schokolade
Kartoffel-Karotten-Rösti mit gebratenen Apfelscheiben
Selbstgemachtes Knuspermüsli mit Tofucreme und frischen Beeren
Kichererbsen-Waffeln mit Orangen
Süßes Kartoffelbrot mit Rosinen
Zimtschnecken
Scones und Rosinenbrötchen
Vorspeisen
Geröstete-Tomaten-Karotten-Suppe
Suppenwoche
Mandel-Kokos-Gazpacho mit frittierten Lauchstreifen
Gemüseeintopf mit Erdäpfelraingerl
Aufstrichsortiment mit dünnem Fladenbrot
Blattsalat mit Tofu und karamellisiertem Apfel
Vietnamesische Frühlingsrollen mit Steinpilzfüllung auf Tomatenconfit
Rote-Bete-Salat mit Tofufingern
Käferbohnensalat mit knuspriger Gewürzpolenta
Brickteig mit Zartweizen-Gemüse-Füllung und Karotten-Orangen-Salat
Kürbisterrine mit Tamarinden-Chutney
Dinkel-Löwenzahn-Cannelloni
Rote Bete im Backteig auf koreanischem Gurkensalat mit Wasabi-Mayonnaise
Artischockenrisotto
Gratinierte Nuss-Grießschnitte mit Apfelrotkohl
Gegrillter Tofu auf Mango-Linsen-Salat auf Papadam mit Limetten-Chutney
Kürbisgnocchi mit Kürbiskern-Kräuter-Butter
Ofenzwiebel mit Perlgraupenrisotto
Pikante Kichererbsen »Indische Art«
Selbst gemachte Linguini mit Avocadopesto
Kärntner Käsnudeln
Spargelpralinen auf grünem Spargel und Orangensauce
Weiße Polentaschnitten mit Avocadocreme und Lavendelblüten
Quinoa-Spinat-Laibchen auf Paprikacreme
Bohnen-Karotten-Hummus mit Fladenbrot
Wurzelbrot
Gekräuterter Sojakäse mit Apfelchutney
Selbst gemachte Säfte
Hauptspeise
Weizenschnitzel »Wiener Art« mit Kartoffel-Feldsalat
Kartoffel-Thymian-Buchteln mit Paprikakraut
Spinatspätzle mit Röstzwiebeln
Rahmwirsing mit Steinpilzknödel
Roland allein zu Hause
Sojaroulade mit jungen Karotten und Bohnencreme
Sauerkrautauflauf mit karamellisierten Pekannüssen
Steinpilz-Spinat-Quiche
Seitan »Stroganoff« mit Shiitakepilzen und Kartoffelgratin
Soja-Reis-Pfanne »Ungarische Art«
Thai-Bohnen in Sesam-Nuss-Sauce mit Buchweizennudeln
Rote-Bete-Perlen mit Buchweizen
Madras-Curry mit Koriander-Chili-Naan
Lupinensteak mit Petersilienhollandaise, gebratenen Chilibohnen und gebackenen Kartoffeln
Kohlrouladen mit Weizenkornfüllung und Tomatenragout mit Stampfgemüse
Gegrillte Karotten mit Zitronen-Pfeffer-Butter auf Goldhirse
Krautstrudelsäckchen auf gestampften Süßkartoffeln
Hirseschnitten mit Nuss-Senf-Kruste auf Kokosrahmspinat
Gekräuterte Sojamedaillons mit Selleriepüree
Mit Bulgur gefüllter Butternusskürbis aus dem Ofen
Gefüllte Zucchini auf Tomatenragout
Gewürzbohnen mit Pfifferlingen und schwarzem Kümmel auf Maiscreme
Gebratene Lotuswurzeln mit gelbem Reis
Gebratene Babymaiskolben auf lauwarmem Couscoussalat
Gebratener Blumenkohl mit Kartoffeln in Kokosmilch
Gebratene Kräuterseitlinge mit Trüffelkartoffelpüree und Kapernbutter
Gebackene Okraschoten mit Couscoussalat und Harissa
Kartoffelgulasch mit Shiitakepilzen und grünen Bohnen mit frischem Kümmelbrot
Dinkelrisotto mit Fenchel und Safran
Weiße Butterbohnen mit süßer Chilisauce und Sesamreis
Auberginenfächer mit Oliven-Kartoffel-Püree
Wirsing-Tofu-Säckchen in Kokos-Safran-Sauce
Desserts
Gebackene Feigen im Filoteig
Birnenkompott mit Sternanis und Kardamom
Apfel-Kokos-Auflauf
Cupcakes mit Kakaofrosting
Germknödel
Halbgefrorener Joghurt mit Blaubeeren im Schokospitz
Kokos-Limetten-Eis mit Ananas-Topping
Haselnuss-Cookies
Griechischer Zitronenkuchen
Erdbeercremeschnitte
Maroni-Schupfnudeln
Hollermandl mit Frischkäsenockerln
Zwetschgenstrudel mit Mohnfüllung
Grießpudding mit marinierten Erdbeeren
Pflaumen-Kirsch-Tarte
Vanille-Donuts mit Kirschsauce
Schokoladen-Kirsch-Torte
Dreierlei Schaumrollen
Schokoschnitte mit Balsamico-Himbeeren
Traubencremetörtchen
Mandel-Schoko-Kuchen
Orientalischer Milchreis mit Datteln und Granatapfel
Basisrezepte
Der Koch
Roland Rauter ist gelernter Koch und seit Jahren Veganer aus Überzeugung. Nach der Kochlehre zog es ihn in seinen Wanderjahren durch Küchen im In- und Ausland, wobei er auch in der Spitzengastronomie gearbeitet hat. In den letzten zehn Jahren hat er als Bereichsleiter und Küchenchef Jugendliche mit Hörbehinderung und Sonderförderbedarf im Bereich Küche ausgebildet. Mit seinem ersten Buch möchte er nun zeigen, dass die vegane Ernährung eine genussvolle Alternative zum Verzehr von tierischen Produkten ist. Außerdem veröffentlicht Roland Rauter im »Engelmagazin« und in seinem Blog regelmäßig neue Rezepte.
Weitere Informationen zur Arbeit von Roland Rauter finden Sie unter: www.rolandrauter.at
Die Fotografin
Alexandra Schubert fotografiert und dekoriert mit viel Liebe bis ins kleinste Detail. Seit 2010 arbeitet die gelernte Werbefotografin auch im Bereich Foodfotografie und hat unter anderem für das »Engelmagazin« schon viele schmackhafte Gerichte in Szene gesetzt.
Weitere Informationen zur Arbeit von Alexandra Schubert finden Sie unter: www.myshoots.de
Vorwort
Eine gute Küche ist das Fundament allen Glücks.
Auguste Escoffier (1846–1935)
Kochen ist Lebensfreude pur! Kochen verbindet und vereint uns Menschen. Mit Essen überschreiten wir mühelos Grenzen und erforschen neue Welten, denn eines haben wir alle gemeinsam: Wir essen gern, und wir essen gern gut.
Nun ist dieses Kochbuch kein ganz gewöhnliches, denn es verzichtet vollständig auf Produkte tierischen Ursprungs. Mancher Leser fragt sich jetzt vielleicht: »Schmeckt das Essen denn? Macht es Spaß, ohne Fleisch, Milchprodukte, Eier oder sogar Honig zu kochen? Gibt es da überhaupt noch genussvolles Essen – ist das möglich?« Alle diese Fragen kann ich aus vollem Herzen mit Ja beantworten. Sie werden erstaunt sein, wie abwechslungsreich und vielfältig die Vegane Küche sein kann. Als ich mit der Arbeit zu diesem Buch begann, dachte ich: »Oh mein Gott, 100 Rezepte. Was mache ich da?« Nur zwei Tage später waren meine Gedanken ganz anders: »Oh mein Gott, ich habe nur Platz für 100 Rezepte!«
Kochen und Essen, ohne einem anderen Lebewesen dadurch Schaden zuzufügen, ist für mich gar nicht mehr anders vorstellbar. Das soll nicht heißen, dass Sie zum Vegetarier oder Veganer werden müssen. Dieser Schritt braucht Zeit, und meist ist es eine langsame Entwicklung in unserem Inneren. Jeder Mensch weiß, was es mit der Massentierhaltung und dem Töten von Lebewesen auf sich hat. Wir verdrängen diese Gedanken meist nur sehr gekonnt. Aber irgendwann beginnen wir mit dem »bewussteren Einkauf« von tierischen Produkten … und plötzlich ernähren wir uns vegetarisch und dann vegan, wenn wir auf unser Gefühl und unser Gewissen hören.
Viele Menschen schreckt beim Gedanken an eine vegane Ernährung oder Lebensweise auch Folgendes ab: »Was kann ich dann noch essen?«, oder »Das ist alles so kompliziert.« Genau diese Gedanken hatte auch ich, als ich mich dafür entschied, mich nur noch vegan zu ernähren – und das obwohl ich als Koch es hätte besser wissen müssen. Ich wusste es aber nicht, weil ich wie so viele andere auch anfangs immer versucht habe, Fleisch und vor allem meinen geliebten Käse zu ersetzen. Aber man kann den Geschmack von Fleisch, Käse, geschweige denn Eiern nicht ersetzen. Es gibt einfach keinen Ersatz für einen Alpenkäse oder ein Wiener Schnitzel. Aber das muss es auch nicht! Als ich das erkannt hatte, war die Vegane Küche für mich plötzlich nicht mehr kompliziert und langweilig. Es gibt in der Veganen Küche so vieles zu entdecken, dass mir selbst mein geliebter Käse nicht fehlt. Im Gegenteil: Tag für Tag begeistert die Vielfalt der Veganen Küche meine Sinne aufs Neue.
Sobald Sie bereit sind, das altgewohnte Denken gehen zu lassen, und wenn Sie aufhören, sich an Gewohnheiten zu klammern, eröffnen sich auch Ihnen lukullische Schätze unbeschreiblichen Ausmaßes.
Ich wünsche Ihnen viel Fantasie und großartige Geschmackserlebnisse beim Entdecken und Entwickeln Ihrer Veganen Küche.
Und ich hoffe, dass dieses Buch von Ihnen durch Nachkochen und Ausprobieren zum Leben erweckt wird.
Mit köstlichen Grüßen
Roland Rauter
Warum vegan kochen und essen?
Ganz einfach, es ist die gesündeste Alternative von allen Ernährungsweisen. Das ist doch ein sehr gutes Argument, oder nicht? Vegan kochen und genießen bedeutet aber auch Lebensfreude pur! Es gibt so viel zu entdecken und zu erschmecken, wenn man bereit ist, sich auf diese Art zu kochen einzulassen. Die Rezepte in diesem Buch lehnen sich an Altbekanntem an, um Ihnen so den Einstieg in die Vegane Küche zu erleichtern. Mit ein wenig mehr Kocherfahrung wird Ihre Fantasie beflügelt sein, und Sie lernen die Vielfalt der Veganen Küche schätzen und lieben.
Vegan kochen sollte für uns alle das Gebot der Stunde sein. Ein nachhaltiger Umgang mit unseren Ressourcen und ein Ende des Leids aller Tiere sind für mich die treibende Kraft hinter meinem veganen Lebensweg.
Wir alle wissen, unter welch grausamen Umständen die meisten Tiere gehalten und zu unseren »Lebensmitteln« verarbeitet werden, auch wenn wir es nicht gerne zugeben und wahrnehmen wollen. Um dies zu verändern, müssen wir als bewusste Konsumenten handeln, nur so können wir Einfluss nehmen.
Nehmen Sie sich zum Kochen Zeit. Frisch gekochtes Essen ist zwar in der Zubereitung etwas zeitaufwendiger als Fertigprodukte, aber es lohnt sich auf jeden Fall. Denn es schmeckt so, wie Sie es sich wünschen. Sie werden sehen, dass Sie auch ohne gehärtete Fette, Geschmacksverstärker und Konservierungsstoffe wunderbar zurechtkommen.
Laden Sie Freunde zum Kochen ein, und binden Sie auch Ihre Familie ein. Dann wird Kochen zum Erlebnis und die Küche wieder zum Mittelpunkt Ihres Hauses, zum Lebensraum, zum Treffpunkt, zur Kommunikationsinsel in einer Welt, die uns täglich mit Reizen überflutet. Und Kochen ist ein wunderbares Mittel, um Stress abzubauen. Betrachten Sie es nicht als Zwang, denn Essen ist Leben. Nehmen Sie sich Zeit zum Kochen, nehmen Sie sich Zeit zum Leben, nehmen Sie sich Zeit für Ihr gesünderes Leben.
Zu diesem Thema gibt es bereits sehr viele Bücher. Aus diesem Grund umreiße ich nur kurz, auf was Sie achten sollten. Eine gesunde Ernährungsweise bedeutet – egal ob als Veganer, Makrobiotiker oder Allesesser – immer auch, sich mit dem Thema Ernährung auseinanderzusetzen. Um Mangelerscheinungen vorzubeugen, sollte man auf einen ausgewogenen, vielseitigen und abwechslungsreichen Speiseplan sowie viel Bewegung achten und zudem ausreichend Sonne tanken.
Rein statistisch gesehen leben Vegetarier und Veganer länger und sind seltener von Herz-Kreislauf-Erkrankungen betroffen. Auch das Krebsrisiko ist bei ihnen niedriger als bei Fleischessern. Eine pflanzliche Ernährung liefert dem Körper alle Nährstoffe, die er braucht, und die Aufnahme von Eiweiß und gesättigten Fettsäuren ist deutlich geringer. Der Bedarf unseres Körpers an Kohlenhydraten, Fetten und Eiweißen kann problemlos über die pflanzliche Kost gedeckt werden. Die ungesättigten und essenziellen Fettsäuren, die in der pflanzlichen Kost vermehrt vorkommen, haben auch einen positiven Einfluss auf die Gesundheit.
Der wohl heikelste Punkt für Veganer ist die Versorgung mit Vitamin B12, das vom menschlichen Körper nicht hergestellt werden kann. Dieses Vitamin ist dafür zuständig, dass unser Körper rote Blutkörperchen aufbauen kann, und es ist ebenso wichtig für die Funktion unseres Nervensystems.
Ein Mangel an B12 kann jedoch bei allen Ernährungsformen auftreten. Er macht sich in der Regel nicht gleich bemerkbar, weil der Körper B12 speichert und dieser Vorrat jahrelang vorhalten kann. Im Handel gibt es viele Produkte, z.B. Sojadrink, die mit B12, B2 und anderen Vitaminen angereichert sind.
Auch Kalzium, Eisen und Jod werden ausreichend über die vegane Ernährung aufgenommen. Hervorragende Kalziumlieferanten sind Brokkoli, Grünkohl, Petersilie und Nüsse. Pflanzliches Kalzium wird vom Körper zudem wesentlich besser aufgenommen als Kalzium tierischen Ursprungs. Eisen, das über die Nahrung zugeführt wird, wird vom Körper nur zu einem geringen Teil absorbiert. Aus diesem Grund liegen die Empfehlungen für die Tageszufuhr an Eisen deutlich über dem tatsächlichen Bedarf. Hervorragende Eisenlieferanten sind Hülsenfrüchte, Trockenfrüchte, Vollkorngetreide, diverse Samen wie Sesam und auch Nüsse und Bananen. Über Jod und einen eventuellen Jodmangel wird viel diskutiert, denn auch Jod ist ein essenzielles Spurenelement, das wir dem Körper in ausreichender Form zur Verfügung stellen müssen. Viele Salze sind mit Jod angereichert, sodass eine Unterversorgung kaum eintreten kann. Jod steht für Veganer in natürlicher Form nur in Algen zur Verfügung.
Meine persönlichen Erfahrungen: Ich habe keine Mangelerscheinungen und fühle mich, seitdem ich vegan lebe, besser als je zuvor. Ich gehe regelmäßig zur Vorsorgeuntersuchung und lasse immer ein großes Blutbild machen, das einen eventuellen Mangel sofort anzeigen würde.
Tipps für den Einkauf
Achten Sie beim Einkaufen darauf, dass Sie frische und biologisch angebaute Lebensmittel erhalten. Werden Sie auch bei Biolebensmitteln ein kritischer Konsument, und lesen Sie die Zutatenliste. Ich bevorzuge beim Einkauf frische Produkte. Wenn ich zu vorgefertigten Produkten greifen muss, dann zu solchen, bei denen die Rohstoffe so wenig wie möglich bearbeitet wurden. Kaufen Sie saisonale Produkte aus Ihrer Region ein. Fragen Sie sich: Brauche ich wirklich Erdbeeren aus Südamerika zu Silvester? Versuchen Sie es lieber einmal mit einem Bratapfel mit Nussfüllung. Sammeln Sie die Nüsse im Herbst bei einem Spaziergang im Wald. Sie werden sehen, welch breites Lächeln Sie damit in die Gesichter Ihrer Gäste zaubern.
Achten Sie auf hochwertige Zutaten. Durchdenken Sie dazu einmal Folgendes: Die meisten Menschen kaufen für ihr Auto ein Motoröl, das teurer ist als das Öl, das sie über ihren Salat geben oder zum Kochen verwenden. Ist auch Ihnen der Motor Ihres Autos mehr wert als Ihr eigener, Ihr Herz? Natürlich sind biologische Lebensmittel und hochwertige Produkte teurer als konventionell erzeugte. Doch mit hochwertigen, teuren Produkten gehen wir meist bewusster um. Wir dosieren sie richtig, und unter dem Strich geben wir nicht wirklich viel mehr Geld aus. Es erfordert ein wenig Übung im Einkauf, aber es lohnt sich. Und Sie sollten es sich wert sein.
Kaufen Sie nicht mehr ein, als Sie benötigen. Gehen Sie lieber öfter einkaufen. Für mich gibt es nichts Schöneres als meiner Fantasie beim Einkaufen freien Lauf zu lassen, besonders wenn ich die vielen Produkte auf dem Markt sehe. Hier entstehen in mir die Ideen für neue Rezepte.
Einer meiner Leitsätze, den ich immer beherzigt habe, lautet: »Das Beste aller Rezepte ist die Fantasie.« Lassen Sie sich von Ihrer Fantasie leiten. Nutzen Sie die Produkte, die der Markt saisonal anbietet, und passen Sie einfach die Rezepte an. Experimentieren Sie mit den Aromen von frischen saisonalen Produkten, Sie werden begeistert sein!
Vegane Basisprodukte
In Biomärkten und sogar schon im regulären Handel finden Sie eine große Auswahl an veganen Produkten. Die wichtigsten Basisprodukte möchte ich Ihnen kurz vorstellen.
Alternativen zur Gelatine
Agar-Agar ist ein pflanzliches Geliermittel, das aus Algen, vor allem der Rotalge, gewonnen wird. Es lässt sich leicht verarbeiten, ist geschmacksneutral und wie Gelatine überall einsetzbar. 5 g Agar-Agar ersetzen 6 Blatt Gelatine. Beachten Sie jedoch, dass es je nach Hersteller zu Abweichungen kommen kann. Bleiben Sie einem Hersteller treu, dadurch ersparen Sie sich unangenehme Überraschungen.
Guarkernmehl wird aus den Samen der Guarbohne gewonnen. Es kann zum Kaltbinden von Dressings, Marinaden oder aufgeschlagener Sojasahne verwendet werden. Beachten Sie jedoch: Guarkernmehl kann Allergien begünstigen und bei Überdosierung zu Bauchschmerzen und Blähungen führen.
Johannisbrotkernmehl wird aus den Früchten des Johannisbrotbaums gewonnen. Dieses Geliermittel muss warm verarbeitet werden. Es sollte mit etwas Öl glatt gerührt werden, bevor Sie es zu der Speise geben, um eine Klumpenbildung zu vermeiden.
Pfeilwurzelstärke, auch als »Arrowroot« bezeichnet, wird kalt angerührt und dann zur Bindung in die kochende Flüssigkeit gegeben. Sie findet auch beim Backen viel Verwendung.
Pflanzliche Fleischalternativen
Trockenerzeugnisse aus Soja kommen im Handel unter verschiedenen Bezeichnungen, wie z.B. Sojaschnetzel, und in allen Größen und Formen vor. Sie können Granulat einkaufen, das wie Gehacktes verwendet wird, oder auch Sojasteak. Trockenerzeugnisse werden in heißem Wasser oder Gemüsebrühe eingeweicht, anschließend abgespült und fest ausgedrückt und erst dann weiterverarbeitet.
Tofu ist ein wichtiger Eiweißlieferant, den Sie in unterschiedlicher Konsistenz und in vielen Geschmacksrichtungen im Kühlregal finden – vom bereits marinierten Grilltofu bis hin zu Seidentofu, der sich überall einsetzen lässt.
Seitan stammt ursprünglich aus dem asiatischen Raum und ist ein Weizeneiweißprodukt mit einer fleischähnlichen Konsistenz. Es ist cholesterin- und fettfrei und liefert essenzielle Aminosäuren, Mineralien und Spurenelemente. Seitan ist universell einsetzbar.
Im Handel finden Sie auch viele vegane Fertigprodukte – von der Bratwurst über Schnitzel bis hin zur falschen Ente, meist auf Seitan- oder Sojabasis.
Alternativen zu Milchprodukten
Hafer Cuisine ist ein idealer pflanzlicher Sahneersatz, der beim Kochen nicht so leicht ausflockt. Hafer Cuisine hat einen leicht nussigen Geschmack und eignet sich sehr gut für Suppen und Saucen. Dieser Sahneersatz ist jedoch nicht aufschlagbar.
Sojasahne gibt es von verschiedenen Herstellern. Sie hat einen recht süßlichen Geschmack und sollte erst zum Schluss zu Suppen und Saucen hinzugegeben werden, weil sie zum Ausflocken neigt. Sojasahne zum Aufschlagen eignet sich ideal zum Verarbeiten im süßen Bereich.
Reisdrink ist eine cholesterinfreie Alternative zur Milch mit einem milden und süßlichen Geschmack. Es gibt Reisdrinks in allen Geschmacksrichtungen von Natur über Frucht- bis Vanillegeschmack.
Mandeldrink enthält ungesättigte Fettsäuren und hat ein sehr feines Mandelaroma.
Sojadrink wird aus Sojabohnen und Wasser hergestellt, ist universell einsetzbar und ersetzt die Milch problemlos. Sojadrinks sind reich an Eiweiß, es gibt sie in allen Geschmacksrichtungen und auch mit Zusätzen von Kalzium und Vitaminen.
Vegane Butter gibt es auf Sojabasis. Sie können sie wie Butter verwenden.
Veganer Käse ist mittlerweile in vielen Sorten erhältlich, von Sojafrischkäse über veganen Ricotta bis zum Schnittkäse und Parmesanersatz.
Weitere Alternativen
Viele Hersteller haben sich auf milchfreie Schokolade spezialisiert. Zartbitter-Schokolade ist in den meisten Fällen bereits milchfrei. Vegane Milchschokolade wird meist mit Reisdrink hergestellt.
Hefeflocken werden sehr oft als Käseersatz verwendet. Sie sind reich an B-Vitaminen, machen die Gerichte cremiger und verleihen ihnen einen käseähnlichen Geschmack.
Es gibt auch Ei-Ersatz-Pulver, das überall dort zum Einsatz kommt, wo »Eischnee« gebraucht wird.
Wie Sie mit diesem Buch arbeiten
Kochen soll Spaß machen, und dieses Buch soll Sie zum Nachkochen ermuntern. Verändern Sie die Rezepte, wandeln Sie sie ab, ergänzen Sie sie, oder lassen Sie einfach etwas weg. Nach diesem Motto sollten Sie mit diesem Buch arbeiten. Aus meiner Sicht gibt es nichts Schlimmeres für ein Kochbuch und den Spaß am Kochen als blinde Rezeptsturheit. Dieses Buch ist ein Ratgeber, der Sie den ganzen Tag begleitet – vom Frühstück bis zum Abendessen. Seien Sie offen und bereit, etwas Neues auszuprobieren, und kombinieren Sie, was Ihnen gefällt und Ihnen schmeckt.
Mit den Rezepten habe ich versucht, Ihnen – so gut das eben in einem Buch gelingen kann – das gesamte Spektrum der Veganen Küche vorzustellen. In der Veganen Küche gibt es keine Grenzen, und Sie können alles umsetzen. Fühlen Sie sich frei, die Rezepte munter abzuwandeln. Alle Gerichte sind für 4 Portionen zusammengestellt, alle Abweichungen davon stehen bei den Rezepten. Sie müssen auch die Mengenangaben nicht eins zu eins umsetzen, sondern auf diese Weise erhalten Sie ein Gefühl für die Mengenverhältnisse. Wenn Sie statt 100 g Paprika 150 g oder nur 50 g verwenden und dafür von Ihrem Lieblingsgemüse etwas mehr nehmen, ist das vollkommen in Ordnung. Ehrlich gesagt, so soll es auch sein. Nur so macht Kochen Spaß und wird zur puren Lebensfreude.