Elf unfassbare Fußball-Geschichten - Teil 3 - Rüdiger Fröhlich - E-Book

Elf unfassbare Fußball-Geschichten - Teil 3 E-Book

Rüdiger Fröhlich

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Beschreibung

Wussten Sie, dass Nordkorea den Wechsel von Franz Beckenbauer zu Inter Mailand verhindert hat? Kennen Sie die beiden Eckball-Könige der Bundesliga, die acht Ecken direkt verwandelt haben? Erinnern Sie sich an das legendäre Spiel, als der VfL Bochum fünf Tore schoss - und doch noch verlor? Wussten Sie, dass Uwe Seeler seinem HSV einmal doch untreu wurde? Oder, dass der erste Präsident vom FSV Mainz 05 ermordet wurde? Kennen Sie die unglaubliche Geschichte von der Frankfurter »Weißen Wand« von Camp Nou? Oder erinnern Sie sich an das vermutlich schlechteste WM-Spiel aller Zeiten? Kennen Sie das Fußball-Märchen vom SV Alsenborn, der kurz vor dem Aufstieg in die Bundesliga stand? Oder wussten Sie, dass »keiner an Gott vorbei kommt, außer Stan Libuda«. Nein? Dann sollten Sie sich dieses kleine Büchlein mit elf unfassbaren Fußball-Geschichten nicht entgehen lassen.

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Zu diesem Buch

Wussten Sie, dass Nordkorea den Wechsel von Franz Beckenbauer mit 20 Jahren zu Inter Mailand verhindert hat? Kennen Sie die beiden Eckball-Könige der Bundesliga, die acht Ecken direkt verwandelt haben? Erinnern Sie sich an das legendäre Spiel, als der VfL Bochum fünf Tore schoss - und doch noch verlor? Wussten Sie, dass Uwe Seeler seinem HSV einmal doch untreu wurde? Oder, dass der erste Präsident vom FSV Mainz 05 ermordet wurde? Kennen Sie die unglaubliche Geschichte von der Frankfurter "Weißen Wand" von Camp Nou? Oder erinnern Sie sich an das vermutlich schlechteste WM-Spiel aller Zeiten? Kennen Sie das Fußball-Märchen vom SV Alsenborn, der kurz vor dem Aufstieg in die Bundesliga stand? Oder wussten Sie, dass „keiner an Gott vorbei kommt, außer Stan Libuda“? Nein? Dann sollten Sie sich dieses kleine Büchlein mit elf unfassbaren Fußball-Geschichten nicht entgehen lassen...

Inhaltsverzeichnis

Wie Nordkorea verhinderte, dass Franz Beckenbauer den FC Bayern verließ

Stan Libuda, ein Zauberer mit 24-Stunden-Vertrag

„Schuldig“ : Diese Fußball-Weltmeisterschaft wurde verschoben

Wunder-Elf vom SV Alsenborn stand kurz vor dem Bundesliga-Aufstieg

Unrühmlicher Rekord für die Ewigkeit? Als der VfL Bochum fünf Tore schoss – und doch noch verlor

Uwe Seeler wurde dem HSV einmal doch untreu

„Die weiße Wand von Barcelona“: So kaperten Eintracht-Fans das Camp Nou

Erster Präsident vom FSV Mainz 05 wurde von den Nazis ermordet

Wie die Schweiz zwei Rekorde auf einmal aufstellte – und auf keinen stolz war

Das Bundesliga-Debüt des Grauens des „besten Torhüters aus Osteuropa“

Die Ecken-Könige der Bundesliga

Wie Nordkorea verhinderte, dass Franz Beckenbauer den FC Bayern verließ

Von Rüdiger Fröhlich

Es war ein Schicksalsspiel, am 26. September 1965 im Rasunda-Stadion in Stockholm: Deutschland musste die Schmach vom WM-Aus 1962 im Viertelfinale in Chile gegen Jugoslawien auswetzen. Mit dabei im Hexenkessel in Schweden: der junge Franz Beckenbauer vom FC Bayern. „Ich war selbst überrascht von meiner Nominierung“, sagte Beckenbauer, der erst sechs Bundesligaspiele für den Aufsteiger München absolviert hatte. Mit Helmut Haller und Wolfgang Overath fielen zwei wichtige Stützen des deutschen Teams aus, so dass Trainer Helmut Schön zwei Neulinge aus München berief: den grandiosen Spielmacher von 1860, Peter Grosser, und eben Beckenbauer. Deutschland siegte mit Franz Beckenbauer im Rasunda-Stadion mit 2:1 durch Treffer von Werner Krämer (45.) und Uwe Seeler (54.) und qualifizierte sich damit für die Weltmeisterschaft 1966 in England.

Bei der WM 1966 in England geht dann Beckenbauers Stern am Fußball-Himmel endgültig auf: Mit nur 20 Jahren spielte er ein überragendes Turnier. Als defensiver Mittelfeldspieler erzielte Beckenbauer gleich im ersten Weltmeisterschaftsspiel gegen die Schweiz (5:0) zwei Tore. Der junge deutsche Nationalspieler bewertete seine Position sehr offensiv, belegte bei der WM mit insgesamt vier Treffern den dritten Platz in der Torschützenliste. Im legendären Finale gegen England mit dem Wembley-Tor wurde Franz Beckenbauer als Sonderbewacher des englischen Superstars Bobby Charlton eingesetzt. Später stellte sich heraus, dass Charlton den gleichen Auftrag hatte. Er sollte als Sonderbewacher Beckenbauer ausschalten, beide neutralisierten sich schließlich und England siegte mit 4:2 nach Verlängerung durch das umstrittenste und gleichzeitig berühmteste Tor der Fußball-Geschichte.

Franz Beckenbauer hat in seiner Karriere fast alles erreicht. Der „Kaiser“ wurde als Spieler (1974) und Trainer (1990) mit Deutschland Weltmeister. Mit dem FC Bayern München wurde er dreimal Pokalsieger der Landesmeister (1974 – 1976) und insgesamt fünf Mal Deutscher Meister (1969, 1972, 1973 und 1974 mit München, 1982 mit dem HSV) sowie vier Mal DFB-Pokalsieger (1966, 1967, 1969 und 1971 mit dem FCB). Mit dem FC Bayern holte er zudem den Weltpokal (1976) sowie den Europapokal der Pokalsieger (1967). Als Spieler wurde er zudem Europameister (1972), als Trainer mit dem FC Bayern Deutscher Meister (1994) und UEFA-Pokalsieger (1996) sowie mit Olympique Marseille französischer Meister (1991). Ein großer Traum ging für Franz Beckenbauer jedoch nicht in Erfüllung.

Vor der Weltmeisterschaft 1966 hatte sich Franz Beckenbauer entschieden, den FC Bayern zu verlassen und ins Fußball-Paradies Italien zu wechseln. Er unterschrieb als 20-Jähriger einen Vertrag bei Inter Mailand. „Vor allem das San-Siro-Stadion mit 100.000 Zuschauern hat mich beeindruckt“, so Beckenbauer in einem Interview. "Eine Atmosphäre, wie man sie in Deutschland noch nicht kannte. Das hat mich so fasziniert - ich wäre auf alle Fälle gegangen."

Beckenbauer sollte bei Inter die damals unglaubliche Summe von einer Million D-Mark pro Jahr verdienen. Unmittelbar vor der WM – was im Juli 1966 noch keiner wusste – hatte der junge deutsche Nationalspieler mit Mailand eine Einigung über den Vertrag erzielt. Alles war klar, bis eine der größten Fußball-Blamagen aller Zeiten den sicheren Deal doch noch platzen ließ.

Nordkorea schlug bei der WM 1966 völlig sensationell Italien mit 1:0. Gegen den größten anzunehmenden Außenseiter schied die „Squadra Azzurra“ aus. Das Tor gegen Italien schoss ein nordkoreanischer Zahnarzt, Pak DooIk (42.). In Rom ging die Welt unter. „Unser Land weint“, erklärte Italiens Fußball-Legende Vittorio Pozzo. „Der Zerfall des römischen Reiches war nichts gegen diesen Untergang der Nationalmannschaft.“

Dieses unfassbare Debakel der italienischen Nationalmannschaft hatte dann auch persönliche Konsequenzen für Franz Beckenbauer. Italien untersagte Transfers von ausländischen Spielern, um die Nationalmannschaft wieder zu stärken. „Und mein Vertrag war damit geplatzt“, sagte Beckenbauer enttäuscht. „Das war so eine Blamage, ich wäre gerne gegangen.“ So blieb der „Kaiser“ noch elf sagenhafte Jahre beim FC Bayern und feierte großartige Erfolge mit München. „Gott sei Dank bin ich auch ohne die Millionen von Inter glücklich geworden“, so Franz Beckenbauer.

Statistik zu Franz Beckenbauer:

Geboren: 11. September 1945 in München

455 Bundesligaspiele (60 Tore) für Bayern München und den Hamburger SV

103 Länderspiele (14 Tore)

Erfolge als Spieler: Weltmeister 1974, Vize-Weltmeister 1966, Europameister 1972, Vize-Europameister 1976, Europapokal der Landesmeister 1973/74, 1974/75, 1975/76, Weltpokal 1976, Deutscher Meister 1971/72, 1972/73, 1973/74, 1981/82, DFB-Pokal-Sieger 1970/71

Erfolge als Trainer: Weltmeister 1990, Vize-Weltmeister 1986 (Deutsche Nationalmannschaft), UEFA-Pokal-Sieger 1995/96, Deutscher Meister 1994 (FC Bayern München), Französischer Meister 1991 (Olympique Marseille)

Stan Libuda, ein Zauberer mit 24-Stunden-Vertrag

Von Andreas Safft

1972 – es war ein Jahr, in dem die deutsche Nationalmannschaft das Zaubern lernte. Ramba-Zamba-Fußball mit Beckenbauer und Netzer in Höchstform, mit der vielleicht stärksten, auf alle Fälle aber spielfreudigsten DFB-Elf aller Zeiten. Ein Jahr aber auch, in dem die Bundesliga in eine tiefe Vertrauenskrise rutschte. Keine 18.000 Zuschauer kamen im Schnitt in die Stadien, Folge des Bestechungsskandals. Mittendrin in dieser verrückten Zeit: Reinhard „Stan“ Libuda, das Schalker Idol schlechthin. Aber auch eine tragische Figur – besonders 1972.