Endlich entspannt Alleinbleiben... - Nadja Kalinowski - E-Book

Endlich entspannt Alleinbleiben... E-Book

Nadja Kalinowski

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Beschreibung

Kennst du es auch, du kommst nach Hause und deine Wohnung sieht aus wie ein Trümmerfeld? Der Mülleimer ist ausgeräumt, die Wäsche durchwühlt, Einrichtungsgegenstände zerstört und eventuell noch Urin oder Kot auf dem Boden oder deinem Bett? Die Nachbarn sind genervt und du bekommst eine Beschwerde nach der anderen über das Gebelle von deinem Hund, wenn du nicht zu Hause bist? Ich weiß, wie es dir geht... In diesem Buch berichte ich von meinen persönlichen Erfahrungen mit dem Thema "allein bleiben" und du bekommst eine Schritt für Schritt Anleitung.

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Inhaltsverzeichnis

Über mich

Beispiel Lefi (wahre Begebenheit)

Einleitung

Management

Selbsteinschätzung

Videoanalyse

Auswertung

Ursachen

Thema Auslastung

Was ist für das Hundetraining wichtig?

Ruhe & Schlaf

Ruhe- und Sicherheitszone

Thema: Bett / Sofa

Rituale & Grenzen

Was bedeutet Führung?

5 Vorschläge für zu Hause,

Trainingsaufbau „allein bleiben“

Erfahrungsbericht

Aufmerksamkeit

Rückfälle

10 Häufige Fehler,

Zusammenfassung:

Anhang

Über mich

Herzlich willkommen! Ich freue mich sehr, dass dich dieses Buch gefunden hat. Mein Name ist Nadja Kalinowski (www.trustandlead.de) und ich möchte mich kurz vorstellen:

Mein Weg als professionelle Hundepsychologin begann 2013. Zu dem Zeitpunkt war mein Rüde Milo 3 Jahre und meine Hündin Lefi 1 Jahr alt. Beide Hunde sind komplett verschieden und haben mich in unterschiedlichen Bereichen herausgefordert.

Milo ist eher ein Einzelgänger und in vielen Situationen sehr selbstbewusst. Wird er von anderen Hunden an der Leine angebellt, interessiert ihn das wenig. Als Terrier will er gefordert werden und braucht klare Regeln und Struktur.

Seine Individualdistanz, also sein persönlicher Abstand, den er zu fremden Hunden benötigt um sich wohl zu fühlen, ist sehr hoch. Wird das nicht respektiert, dann kann es sein, dass er sich den Abstand vom anderen Hund einfordert. Das bedeutet allerdings auch Stress für ihn.

Mit der Zeit habe ich gelernt Milo und sein Verhalten zu verstehen. Den Stress kann ich ihm mittlerweile abnehmen und die Situationen für ihn kontrollieren. Zusätzlich ist es schön zu sehen, wie dadurch sein Vertrauen zu mir immer mehr gewachsen ist.

Lefi war in ihren ersten Jahren ein hyperaktives Energiebündel. Sie konnte nicht allein bleiben oder entspannt an der Leine laufen. Ihre anfängliche panische Angst vor Hunden machten die Spaziergänge nicht leichter.

Damals habe ich mitten in Hamburg gewohnt, mit ständig neuen Reizen vor der Tür. Das war für das Training eine zusätzliche Herausforderung. Mit viel Geduld und Einsatz haben wir ihre Themen erfolgreich bearbeiten können.

Trotz ihrer „Baustellen“, hat Lefis liebes Wesen und ihre Gutmütigkeit bereits vielen Kindern geholfen die Angst vor Hunden zu verlieren. Bei Angeboten in Kitas oder Schulen lehrte sie den Umgang mit Hunden und vermittelte spielerisch Wissen. Mittlerweile ist Lefi in wohlverdienter Rente.

Durch die Erfahrungen mit meinen Hunden weiß ich, wie sich meine Kunden fühlen und wie hart der Weg manchmal sein kann.

Meine Hunde haben mir so viel beigebracht. Ich bin dankbar für die wertvollen Lektionen, vor allem zu den Themen „Vertrauen“ und „Führung“. Das Lernen hört nie auf. Von jedem Hund, mit dem ich arbeiten darf, kann ich etwas dazu lernen.

Mein gesammeltes Wissen im Bereich der Hundepsychologie gebe ich mittlerweile in Form von Home- und Onlinesessions oder Workshops an meine Kunden weiter.

Mehr Infos auf: www.trustandlead.de

Beispiel Lefi (wahre Begebenheit)

Als Lefi damals mit ca. 10 Wochen bei uns einzog, hätte ich niemals damit gerechnet, dass wir das Problem „allein bleiben“ haben werden. Mir war bewusst, dass uns einige Herausforderungen bevorstehen werden. Lefi war hyperaktiv und konnte sich dadurch nur schwer konzentrieren und selbst beherrschen. Das Thema „allein bleiben“ kam mir allerdings nicht in den Sinn, denn Lefi war nicht allein. Sie kam als Zweithund zu Milo hinzu, der seinerseits überhaupt kein Problem damit hatte.

Bereits an Lefis erstem Tag bei uns hatte ich eine ungute Ahnung, die Situation war folgende:

Lefi, Milo und ich waren gemeinsam im Wohnzimmer und haben geruht. Ich stand auf, um in die Küche zu gehen und schloss die Wohnzimmertür hinter mir. Dazu muss gesagt werden, dass in der Wohnzimmertür ein Milchglasfenster war, so dass Schatten und Lichter zu sehen waren. Ich ging kurz in die Küche und hörte direkt ein Jaulen und aufgeregtes Hin- und Herspringen. Als ich nach wenigen Minuten (oder wahrscheinlich Sekunden) zurück kam erschien Lefi extrem gestresst, während Milo auf seinem Platz schlief.

Ich schob die Situation darauf, dass es Lefis Ankommens- Zeit bei uns war. In den folgenden Tagen lebte sie sich ein und ich startete einen neuen Versuch.

Diesmal waren Milo und Lefi im Wohnzimmer und haben geschlafen. Die Zimmertür war offen und ich schlich mich aus der Wohnung, um für 20min etwas einzukaufen. Ich hatte ein gutes Gefühl, denn Lefi bekam es gar nicht mit, dass ich ging.

Doch als ich zurück nach Hause kam, hörte ich Lefi bereits im Treppenhaus. Sie kläffte hysterisch und heulte zwischendurch wie ein Wolf. Ich schloss die Tür auf, sie sprang wild an mir herum, mit einer Tablettenpackung (zum Glück verschlossen) im Maul.

Da war mir klar: Ich bzw. wir haben ein Problem!

Ich war so frustriert, schockiert, traurig, … eigentlich kamen sämtliche Emotionen in mir hoch. Ab nun an musste sich (fast) alles nach dem Hund richten. Nicht schnell etwas einkaufen gehen, kein Kinobesuch oder etwas mit Freunden unternehmen, ohne Hund.

Jede Aktivität ohne Hunde musste nun genaustens geplant und für die Hunde organisiert werden. Lefi sich „einfach ausheulen“ lassen war natürlich keine Option. Es gibt einige wenige Fälle, wo sich die Hunde von allein beruhigen können. Lefi gehört definitiv nicht dazu und ihr Stress würde auch stundenlang anhalten. Ihr Verhalten also einfach zu ignorieren und mein „Ding“ zu machen, ging nicht.

Übrigens hätte ich es zum einen nicht ertragen Lefi leiden zu lassen und zum anderen wollte ich meine Nachbarn mit Lefis Bellen nicht verärgern.

Die Einschränkungen, die das Problem „alleinbleiben“ mit sich bringen, sind enorm. Ich hatte damals das Glück, dass ich Lefi eine 24h Betreuung geben konnte. Sie war tagsüber bei mir mit im Büro und abends und an den Wochenenden waren wir ebenfalls zusammen.

Da Aufgeben für mich keine Option ist, holte ich mir sämtliche Literatur zu dem Thema „allein bleiben“ und las mich zusätzlich durch verschiedene Artikel im Internet. Leider haben die meisten Tipps für uns nicht funktioniert.

Doch was konnte ich nun tun, um Lefi zu helfen?

Um einen genauen Überblick zu bekommen, habe ich zuerst eine Videokamera aufgestellt und beobachtet was Lefi macht.

Und das war zu sehen:

Sofort nach dem Verlassen der Wohnung, rannte Lefi panisch umher. Sie checkte die Räume ab und sprang auf die Möbel. Sie schien verzweifelt nach mir zu suchen. Nach kurzer Zeit fing Lefi an hysterisch zu bellen, gepaart mit Heulen, wie ein Wolf. Dabei schmeißen die Hunde den Kopf in den Nacken und wollen das Rudel zusammenrufen.

Nach dem Heulen gibt es eine Pause, in der der Hund auf eine Antwort vom Rudel wartet.

Das einzig Gute an der Situation: Milo schlief unbeeindruckt auf seinem Kissen.