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Anna ist sechs Jahre alt. Sie hat keine Geschwister und wohnt in einem Forsthaus etwas außerhalb des Dorfes. Anna liebt den Wald und die Tiere. Oft spielt sie in dem großen Garten und klettert in den Apfelbaum. Dort ist ihr Spielhaus. Aber Anna ist oft einsam, denn Besuch gibt es im Forsthaus selten. Oma und Opa wohnen weit weg und sind nur Weihnachten da.
Als Anna eines Tages von der Schule nach Hause kommt, sieht sie ein kleines Kätzchen unter einem Baum sitzen und alles ändert sich ...
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Veröffentlichungsjahr: 2019
Inhaltsverzeichnis
Maja und ichMarathon MoppelHerr Battermann und die BienenKleiner DetektivOsterhasen auf TourFlecki und der FrühlingSchmetterlingDie kleine EnteWir malen den FrühlingRotkäppchen und der OsterhaseMutter und der FrühlingMorgens im Garten
Der Frühling
ist ein Luftballon
lautlos und leicht
schwebt er in den Himmel
um dann sanft auf der Erde zu landen
Er ist die Palette eines Malers
eine Explosion von Farben
die ineinander verlaufen
Eine Melodie
die du lange nicht mehr gehört hast
Er ist die aufgehende Sonne
nach langer, dunkler Nacht
Der Frühling
ist wie ein Geschenk,
das du endlich auspacken darfst
Maja und ich
„Du wirst dich mit Maja anfreunden, egal ob du willst oder nicht!“, hatte meine Mutter gesagt und energisch meine Kinderzimmertür zugeschlagen. Ich war echt verzweifelt. Meine Cousine Maja war die schrecklichste Person, die ich kannte. Obwohl sie fast genauso alt war wie ich (sieben Jahre), konnte ich einfach nichts mit ihr anfangen. Sie hatte immer irgendein Buch dabei und las und las und las. Ihre brauen glatten Haare waren kinnlang und sahen immer so aus wie eine eng anliegende Badekappe. Ich hatte nur schreckliche Erinnerungen an Maja.
Als sie drei Jahre alt war und uns mit ihren Eltern besucht hatte, hatte sie auf meinen Kinderzimmerteppich gepinkelt. Den Fleck haben wir nie mehr richtig herausbekommen und ich muss immer noch mit den Umrissen leben. Als sie fünf war, hat sie in einem unbeaufsichtigten Moment meinen Barbies die Haare abgeschnitten und sie alle in hässliche Punker verwandelt. Die Erwachsenen haben nur gelacht und gemeint, das wäre doch alles sehr originell. So einen Einfall hätte eben nur Maja haben können.
Bei Familienfesten wurde immer davon erzählt, dass Maja hochbegabt sei. Sie hätte schon vor der Schule lesen können und sie spielte schon Beethoven auf dem Klavier. Außerdem schrieb sie Gedichte über den Frühling. Das war doch sehr seltsam und nicht normal für Kinder in unserem Alter!
Ich wurde ständig mit Maja verglichen und kam dabei natürlich schlechter weg. Ich fand Maja immer nur ätzend. Und das schlimmste war, dass ich sie jedes Jahr zu ihrem Geburtstag anrufen musste. Wie ich diese Anrufe hasste! Ich wusste nie, was ich mit ihr reden sollte. Meistens verliefen die Anrufe immer nach dem selben Schema.
„Hallo!“
„Hallo!“
„Alles Gute zum Geburtstag!“
„Danke!“
„Feierst du?“
„Nein!“
„Tschüß!“
„Tschüß!“
Und jetzt sollte Maja die gesamten Osterferien bei uns verbringen! Nicht nur einen oder zwei Tage, nein, es sollten die ganzen Ferien sein. Etwas Schlimmeres hätten sich meine Eltern nicht ausdenken können! Meine beste Freundin Katja war mit ihren Eltern auf Mallorca. Meine Mutter fand das toll.
"Ist doch super, dann hast du noch mehr Zeit für Maja!"